Pester Lloyd - Abendblatt, April 1856 (Jahrgang 3, nr. 75-100)

1856-04-08 / nr. 81

Die einzelne 1 fr. EM, Dienfag, 8. April, ndblatt des Pefter . MREHAha­­" Biíréán, Do­­« 0 J wish-sagen­­sengt-km u. eriten Stock, FT PIE... "Neo, SA. . NÉKÜL u > ı IM Xelegraphische Depeschen der „Defterr. Borreip.“ Mailand, 5. April.-In­ der bereits: gestern' gedachten außerordentlichen Sibung der­ Handelskammermitglieder wegen Der Treviglio - Boccaglio - Bahn wurde nie Absendung­ einer Repräsentanz nach Wien befehloffen und­ die­ Eriwar­­tung ausgesprochen, Daß an Die Munizipal- und ‚Provinzialkongregationen ;sich Diesfalle durch­ Vertretungen beigesellen würden. Florenz, 4. April. Der Handelsbertrag wischen dem Großherzogtu­me und dem Kirchenstaate vom 29. November 1850 ist erneuert­­ worden. Genie, 4. April. Man eriwartet: die Verlängerung: des­­ Termines der Bewilligung : zur­ Getreideausfuhr, sund ist Derabfeßung : des Getreideausfuhrzolg seitens Der neapolitanischen Regierung. "«« xPest­ s.April.--Ueber die große Tagesfrage-b­ringt die heutige Post nichts Neues­.Napo­leon scheint sich vor­ der H­and«nur mit seiner kabylischen Expedition und mit dert«.In­vasio­n Ma­dagascars zu beschäftigen—.—welch letzterer splmt von der eng­­lischen Presse in einer Weise beurtheilt wird, die dem westmäadhtlichen · iszses keine so besonders erfreuliche·Zuku­ nft«in Aussicht­ stellt.»­»Sos .lesen,w«ir'im»Leader«:«·J «««·»«·«««" «Die«französische Regierung beabsichtigt unter dem Schirme der Allianz,Mada­­gascar Militärisch zu besetzen.Sie rechtfertigt die Drohung mit dem Vorgeben daß­­ sie von den Einwohnern beleidigt sei, obgleich wir nicht gehört haben, daß sie vorher im­m­er der Site Satisfaktion gefordert habe, ‚Die­ Franzosen wollen die, Insel haben, und a fi­e , fordial alliirt‘’ sind ‚mit der­ einzigen: Macht, die, «vielletcht Amerika 'ausgenom­­men, ein Interesse.hat, fie.zu verhindern, so­ ist­ die Gelegenheit: günstig. : Aber: alles, was gegen die Deffnung der fandenge von­ Suez durch einen Kanal in französi­­schen­ Händen zu­ jagen At, findet direkte Anwendung auf die Bewegung von Madagascar. Sie würde erstens einen ‚Vorwand Dazu liefern , ‚ein­ starkes ‚französisches ‚Geschwader In den indischen Ge­wässern zu halten.. Sie wu­rde zweitens: die schönste Gelegenheit bieten, ‘im Tale’ eines Krieges die Kaffern aufzulegen und mit­ Geld und Waffen zu versehen. "Sie wu­rde drittens, und das tít das Ernsthafteste, einen Möachposten über das rothe D­eer, den indischen Ozean, unsern Handelsweg nach Australien fegen, eine Gegenperte gegen Aden geben. Dabei­ haben die Franzosen ihren Meblingsplan, einen Kanal zwi­­schen dem­ Mittelmeere und dem vothen Meere, nicht aufgegeben. E83. mag. sein, Daß der britische­ Einfluß in Konstantinopel den­ Sultan auch fer­­­ner abfehresten, wird, ferne, Einwilligung: an. geben; aber: wir wissen, was Hartnädig-­kett in der Politik, auszurichten vermag. Frankreich. wü­rde Dann. zwei Basen zum An­­griff auf unser Indisches Reich gewonnen haben.s Daß die hier ausgesprochenen Befürchtungen von der englischen Regierung­ getheilt werden, dürfte sich vielleicht aus dem Umstande ergeben, daß die „britisch-deutschetegion“ nach dem Rap in ‚Garnifon gefchiet werden fol! Die Anrede, welche Lord Stratford bei der Feier zur Geburt­­ des kaiserlichen Thronerben, an Herrn von Thouvenel‘ hielt, lautet nach dem „Sourn. de Eonft." wie folgt: Es gereicht mir,mein Herr Gesandter,wahrhaft zum Vergnügen,Ihnen bei Gelegenheit des großen Ereignisses,das Sie heute in so,wü­rdiger Weise begehen,und das ohne Zweifel die Wü­nsche ihres erlauchten Souveräns gekrönt hat,die Glück­­wünsche der britischen Gesandschaft zu überbringen.Ich bewahre in meinem Herzen so kostbare Erinnerungen an das Wohltrollen aus,mit dem Se.Majestät mich bei mei­­nem letzten Aufenthalt ein Pariette beehren geruhte,daß ich den Ausdruck meiner per­­sönlichen Gefühle denjenigen hinzuzufügen wage,die durch die Allianz eingeflößt sind, welche unsere beiden Nationen so glücklich mit dem ottomanischen Reiche verknü­pft hat,diesem Gegenstan­de einer gerechtfertigten und durch die glorreichsten Erfolge beruhigten Vorsorge.­­Herr Thouvenel erwiderte nach demselben Blatte: Ich bin,m­ein Herr Gesandter,tiefgerü­hrt durch die Gefühle,die sie die Gü­te gehabt haben mir kund zugeben und deren Dolmetscher bei dem­ Kaiser zu sein ich mich glü­cklich schätze.Se.Maj. wird die persönlichen Wünsche in Exzellenz m­it nicht geg­ringererVefriedigung aufnehmen,denn diejenigen die Sie als Repräsentant seiner eii lauchten und innigen verbundeten an m­ich richten. » Bei der Vek­ündigung v8 Hab­bumajum­u Selimnia war eine Schwadron des ersten Kosafenregimentes zugegen, auf dessen weiß und rother Fahne der Stern neben dem Halbmonde prangte. „Die Anwesenheit dieser s christlichen Truppen, die sich zum Dienste des Papiichah entschlossen haben , meint das „I. de Eonft.” “ war, die beste Wider­­legung der Persimisten, die an die Ausführung des neuen Firmans nicht glauben. Zu Selimnia konnte man ihnen, auf dies Schauspiel deutend, zurufen , fommt und feht!” Die Pforte hat die Getreideaus­­fuhr aus der Herzegowina und aus Bosnien wag Oesterreich wieder freigegeben. ». « »In Berlin macht sich,nachdem lauter Mitglieder der Rechte in die Kommission wegen des Depeschendiebstahls gewählt wor­­den­ sin­d,die Meinung geltend,daß der­ betreffende Antrag entweder ein reiner Puff,oder auch ein Gerlach’sches Tendenzmanöver ist,wobei also entweder gar Nichts,oder nur nach anderer als Gerlach’schcheite etwas herauskommen wird.Auf Befehl des Königs ist in das Kirchen­­gebet folgende Danksagung fü­r die Herstellung des Friedens eingefügt: Allmächtiger,barmherziger Gott!Wir danken Dir,daß Du von unserm Vater­­lande die Dmngsale des Krieges abgewendet und die Rathschlä­ge des Königs gesegnet hast,den edlen Frieden uns zu erhaltemJnsonderheit danken wir Dir,daß Du die Herzen derer,welchen die Führung der Völker durch Deine Hand vertraut ist,regiert hast,nach Erhaltung und Wiederherstellung des Friedens zu trachten und Deines Wor­­tes eingedenk zufeine Selig sind die Friedfertigen,denn sie werden Gottes Kinder heißen.Deinem Nam­en sei Lob und Preis durch Jesum Christum.Amen. « Wie aus Brü­ssel gemeldet wird,verlangte das Syndikat der Banquiers,an deren Spitze die Herren Rothschild,Blunt und Talebout stehen,eine Konzession zur Begründung eines belgischen Credit Mobilier.Doch scheint die allgemeine belgische Gesell­­schaft zur Begü­nstigung der Industrie,die bisher derartige Operationen bewerkstelligte,ein solche Institui sehr ungern sehen zu wollen. In Frankfurt am Main ist dieser Tage der Bruder Börne’s in hohem Alter und mit Hinterlassung eines großen Vermögens gestorben. Aus Mailand verfahren wir, daß am 2. 9. In der Nacht ein mMmordversuch an dem Aspertor de­rortigen allgemeinen Kranken­­hauses, Dr. Antonio MojoLi, verübt ward. Einer vor ihm beigebrach­­­­ten Stiche durchdrang die Bauchhöhle” und verlebte, nie sEingemweibe. Man­­ sib dem Thatersnody nicht auf der Spur | vid a Nach Privatnachrichten aus Mi­en befindet: si, Baron. Sina, im Stadium der Auflösung. "Er­ warn mit den Sterbesakramenten: versehen, und die Leitung der Geschäfte seinem Sohne widertragen­ worden: „Chen: „daher schreibt manı und: unter­ gestrigem Datums na­ch werrin bin - Der Generaldirektor unsererreditanstalt fü­r Handels und Gewerbe,.­Herr Franz Richter aus­ Prag, hat heute sein Amt definitiv angetreten. „Bei dieser­ Ge­­legenheit Dürfte­ die Notiz nicht uninteressant sein, daß Herr Richter trog seines anschei­­nend enormen Gehaltes als Generaldirektor mit mehr als 30,000 fl. doch insofern durch die Annahme dieser Stelle ein Opfer Bringt , valsz. B.) die Nebtei Sahresbilang:­­ seines Laufes in Prag nicht weniger als 80,000.fl. wars als dsin m Ueber die­som 5.1. % Ministerium des Innern ‚bewilligten S­a­m­ne Lungenn in sämmtlichen. Kronländern; des, Kaiserstaats. zu Gunsten Der im. 31855 dar. Die: The í.G­ űb er f.dw.em mat ng, heim gesuchten: Bewohner „Ungarns liegt..uns, nun „der. sollständige. Rechnungs­­ausweis: nor; ‚demselben ‘zufolge: sind im; ‚Ganzen eingegangen . 19,095. fl. 51%, fr. und ‚eine Grundentlastungs-Obligation pr.,. 100: fl. „Hiervon muss den ‚nach; Berhaltung des, in­ den einzelnen, Komitaten „sichergeflehten, Scha­­benő den I­FE: Komitatsbehörden ı zur:­weitern. Vertheilung an die­ einzelnen Gemeinden. bereits, 18,781, fl. 45'/,, fr. „übergeben, , und, zwar., der, B­o.1­­0­0.e­rt... Komitatsbehörde, 1497. ..f. .503/ Fr., der. Dev eher 4910. $1..34Y, fr., der CS ong vader 5084 fl. 55 °/, fr.,der 6.4. 0 n 0fe1,3674 fl. 6 fr., der Pef-SoLlter.200 fl..28%, Kr, und dem ef. Oberfapitanate 5413.fl.,50, fr. Die bischöflic­hhen Konferenzen, Wien, 7. April. Ueber die gestern’ flattgefundene Erö­ffnw­ng der bifähdfltdgen Konferenzen erfahren wir Als verläßlich "Fol­­gendes: Se. Eminenz der Pronuntius Kardinal VraTe Prie Par wdf­­nete als Kommissär Sr. Heiligkeit des Papstes die Bersammlung mit einer Rede, in welcher er auf die Hohe Bedeutung dieser Konferenzen für die Kirche hin­wies. Am Schlusse dieser Rede beschwor er die Bersammlung, über die Ver­­handlungen während der ganzen Dauer der Konferenzen das’ unverbrüchlichste Stillsehneigen zu bewahren und weder durch Schrift noch Wort irgend etwas von den verhandelten Gegenständen, sich Fundgebenden Ansichten und den gefaß­­ten Beschlüssen an die Öffentlichkeit gelangen zu‘ Taffen.’ Die Verhandlunge­­rprache bei den Konferenzen ist die lateinische. Heute Morgens J­­ahr begann die erste eigentliche Konferenzfikung. Als Faiserficher Kom­missär fungiert der Kardinal-Erzbischof von Wien, Ritter v. Naufder. Diese Situng dauerte bis zwei Uhr Nachmittags. Wie wir hören, haben einzelne der hier antretenden Kirchenfürsten sehr umfangreie Claborate über verschiedene bei den Konferenzen zur Sprache kommende Fragen bereits mit hierher gebracht.­­­­ Für Sie dürfte es noch von, besonderem Interesse sein, zu erfahren, daß die ungarische Kirche mit ihren 30­ Repräsentanten in­ der bischöflichen Konferenz eine relative Majorität besigt. Dabei ist so zu erwähnen, daß Die bochmw. Bischöfe von Neutra, Rosenauum Szatmár aus Gr­­undheitsrücsichten verhindert sind, an der­ Konferenz Aheilzunehmen... Unter der Aufschrift­,Zur bischöfliche UL Kon­f­e­ren­z«·bringt die»Angsburger Allgem’eine«’Zeit1ung­«einen­ ersten Artikel,streb­tr so genann­en interessanten Fingerzeig bezü­glich der Thätigkeit der­ gegenjriftig in Wien tagen­­den Synode enthält. Es ist jedenfalls eine sehr­ sattliche Versammlung,, dem­ dabei sonferiven, die geistlichen Vorsteher von 29 Millionen­ Katholikenı aus 116 v aus­­gedehnten Kircenprosinzen dreier Riten, des Ta Heiniscen, gr­ie­tt: [den and armenischen. ««" ·«­­Die katholische«Kirche"des lateinischen Nituo in­ Oesterreich zählt Folgende Kirchenprovinzene 1.Die Wiener Kirchenprovinz mit dem Metropolitan sich zu Wien und den Suf­­fraganstühlen zu St.Pölten und Linz.Die ungarische Nationalkirche­,deren Primas der Erzbischof von Gran ist und welche folgende Kirchenprovinzen einbegreifte 2.die Graner Kirchenprovinz mit dem«Metropolitansitz zu Grann und den Suffragansitzen zu Neutra,Weßprim,Neusohl,­Waitzen,Stuhlweißenburg,Fünfkirchenz"S­te­inmnngerz Z.die Erlauer Kirchenprovinz mit dem Metropolitansitz—­zu Geranung»den­ Suffragan­­sitzen zu Stattmar,Rosenau,Zips,­Kaschauz4.T«die Kal­esaertkirchenprovinzs mit dem Metropolitansitz zu Kaloesa und dem damit vereinigten Stuh­l von Baesa und den Suffragansitzen Großwardein,Conrach und Siebenbü­rgen z«5.die­ Agramer Kirc­hhenpros­vinz mit dem Metrop­olitansitz­ zu Agram und den Suffragansitzen Zenggig vereinigt mit Modrus und Diakonat,vereinigt mit den bischöflichen Kirchen von­«Bosnien und Syr­­a mien.6.Die Salzburger Kirchenprovinz mit dem«Metropolitansitz Salzburg und­ den Suffragansitzen Trient,Brixen,Seckau,Leoben,Gusrt und Lavantz7».--die­ Prager Kirchenprovinz mit dem Metropoliten zu Prag und den Suffragansitzen zu Leitmir­sitz,Königgrätz und Budweis 78.die Olmützer Kirchenprovinz mit­ dem Met­ropoli­­tansitz Olmütz und dem Suffraganstuhl Brünitz9.-die Götzer Kirchenprovinz mit dem Metropolitanstuhl Gorz und den Suffragansitzen Laibach,Triiest-Eqpohistkia, Parenzos Pola und Veglia­,10.die Zariawiirchenprovinz­ mit dem Metropolitanstuhl Zara und den Suffraganstü­hlen Sebenteo,Spalato,Lesina,Ragusa und Battaroz 11.die Lemberger Kirchenprovinz mit dem Metropolitanstuhl Lemberg und den Suffra­­ganstühlen Sprzemysl und Tarnowz12.die Mailänder Kirchenprovinz mit dem Metro­­politanstuthailand und den Suffraganstü­hlen Como,Bergamo,Bresc eia­,Pavia, Lodi,Crema,Cremona und Mantua 313.die venezianische Kirchenprovinz mit dem Metropolitan-und Patriarchalsitz Benedig und den Suffragansitzen Udine,sComm­­dia,Belluno mit Feltre,Ceneda,Treviso,Padua,­Vicenza,Verona,Rovigo und Chioggia. Die katholische Kirche­ des griechischen Rituss zählttli.die Lem­­berger Kirchenprovinz mit dem Metropolitanstuhl Lemberg und dem­ Suffragan­­sitzen Staniglawory,Przemysl,Eperies,Munkaes unds«Kr­euzz2.·die Fogaraser Kirchenprovinz mit dem Metropolitansitz Fogarns und den Suffragansitzen Großwardein,Lugos und Szamos-Ujvar.­­ —­ · A Die katholische Kirche Des armenischen Nitus hat ein Erzbisthum zu Lemberg. »­­Das Bisthum Krakau gehört zu K­irchenprovinz von Posen und der größte Theil der Pfarreien von Schlesien zum exemten Bisthum Breslau. Was nun die Thätigkeit dieser Versammlung be­­trifft,so wird sie,wie die Allgemeine Zeitung sagt,die mannigfaltigsten Attep essen­ die zartesten und verwickeltsten Verhältnisse berü­hren und hat sie zunächst Bindn - Inf Haie »­­

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