Pester Lloyd - Abendblatt, November 1864 (Jahrgang 11, nr. 250-273)

1864-11-02 / nr. 250

A bendblatt des Pester Lloyd. IE SER Ra EDER N RE BR EUR TEE SB EN ne EZ Ha ben ET. TIERE Mittwoch, 2. November. Nr. 250. (Die einzelne Nummer Eoftet 4 Fr. 5. 28.) eft, 1864. ER Defter Waarens und Effertenbörse. Pest, 2. November. ‚Bei gänzlinem Drangel von aus­w­ärtigen Aufträgen war die Stimmung im Getreiddege­­n hätte heute sehr flau, und der Berteler mit Ausnahme Heiner Polen Weizen sch­werer Qualität überaus gering ; auch zeigen die Preise der meisten Gattungen rückgängige Ten­­den; nur Mais bleibt in alter M­aare sehr fest und eher höher. Hafer wurde a 1 fl. 42 Er. ab Raab vr. Frühjahr, und Mais & 11.95 fr.—2 fl. 5 fc. Iofo bier pro Mais Lunt verschloffer. Aus im Pechhustengeschäfte war es, um Theil mit Rücsicht auf den bevorstehenden Markt, febr A: Zmwetfhlen, für die einiger Begehr ist, werden von den Inhabern zu bey gehalten. x Ss + Wiener Börfendeneiche: Krebstartien 177, 1860er ofe 94.30, 1864er Lofe 85.10, M­ordbahn 1918, Karl- Ludmwigsbahn 238.75, Stanisbahn 207.80. Die Arbitrage taufte, besonders Lofe. Baluta billiger. Getreidebericht der Hornädalle. Pest, 2. November. Bei sehr matter Stimmung be­haupteten sich heute von Weizen Mittelgattungen kaum auf ihrem bisherigen Stande, während für schwere Waare volle Preise bewilligt wurden. Y Wien, 1. November. Wie ih­nen, bereit auf telegraphi­gem Wege gemeldet, hat und der geitrige Tag eine lange Neihe von Fallimenten gebracht, die zwar­ mehr oder minder voraus gesehen wurden, ab je doch zeigen, daß die Situation noch immer nit ganz gek­ärt ist. Alerdings sind auch diese Fallimente nur die Folge der Baummollen­­trifty und gehörte wohl gewiß viel Sicherheit, dazu, um von derselben nicht überrumpelt zu werden, aber troßdem ist es trostlos, wenn­ man bei einiger Ginsiktenahme in den status ver­folk­ten Firmen wahrnimmt, auf meld’ ihm haben Fühen so viele geachtete fanfmänniige ‚Crillenzen ruhen. Man behauptet in der Geschäftewelt, hab die Bank in der letten Zeit viel zu figoros gewesen und dadurch viel Unheil angestiftet. Diese Beschuldigung wäre sehr wesentlich , wenn sie begründet wäre, weil eine übermäßige Strenge der Bank eine Rückwirkung auf die anderen Institute , so wie auf Die Filialen ausübt. Nun braucht aber die Bank im gegenwärtigen Momente ihre Vorbe­reitungen zur Wiederaufnahme der Bannzahlungen nit zu pressiven ; u­m Gegentheile kann sie bei ihrem heutigen Status den Verlauf der Dinge wo einige Zeit ruhie abwarten. Nun kann es aber vom auswärtigen Barquier immerhin fonveniren, fi bier auf indirektem Wege, nämlich der Medienoperationen „Gel“ zu machen , und wenn die Bankdirektion Kieselben er­schwert, so gereicht es ihr durchaus nicht zum Vorwurfe, woge­gen aber eine Beschränkung des Portefeuilles in diesem Mor­mente durchaus nicht geboten wäre, und um jeden Preis ver­hindert werden muß. Wenn die Bank diffizil mird , sonveniit es weder den Banauiers, noch den Instituten im Defempte zu machen, weil sie nöt­igenfalls nicht ganz auf die Bank rennen können. Dies erzeugt einen empfindlichen Geldmangel und be­fördert die Krisig, anstatt sie zu beseitigen, ú­m Weder die Affaire Mendel und über die Beziehungen derselben zur Finanzverwaltung erfährt man nachträglich roh folgende Details : Hr. Mendel hat sich für sein nstitut mit dem Betrage von fünf Millionen Gulden bei dem Borschußge­schäfte betheiligt, das die auswärtigen Barquiers im vorigen Herbste Hrn. v. Plener bewilligten. Später fubskribirte er drei Milionen 1864er Lose und als die Silberanleihe aufgelegt worden war und entschieden Yiasto gemacht hatte, übernahm er Silberobligationen für den Betrag von fünf Millionen Gulden und trat ins Konsortium ein, das sich zu tem 3trede gebildet hatte, dieselbe an den Mann zu bringen. Als österreichischer Generalkonsul wurde er überdies noch im Verlaufe des Som­­mers mit der Mission betraut, einen Theil der übernommenen Liberobligationen bei verschiedenen deutschen Banken gegen einen Vorschuß von zwei Dritten des Nurömwerthes zu verpfänz­­en. Er b­at dies an mit großer Gewandtheit und mußte der Finanzverwaltung stet3 Geld zu verschaften. Um man je­­doch im Finanzministerium merkte, dab einige Konsignationen des Hrn. Mendel nicht mit den anderweitigen Anschreibungen stimmten, schöpfte man P Verdacht und verlangte einen Aufschluß über die Unregelmäßigkeiten. Anstatt der verlangten Auskunft erfuhr man, deß Hr. Mendel ító und sein Institut Durch for cite Kpekulationen in Verlegenheit gebracht habe. In­folge vessen wurde sofort telegraphisch Bischlag auf alle von Dienvel für Rechnung der Finanzverwaltung hinterlegten Depots gelegt. Gleichzeitig reiste Hr. Sektionsrath Moser nach Amsterdam, um die Interessen des Staates an Ort und Stelle zu wahren. So­­viel man jedoch bis sehr weiß, sind diese Depots nicht gefährdet, aber die Abwiclung dieser verschiedenartigen Geschäfte mird lange Zeit in Angrad nehmen, abgesehen davon, daß es für die Finanzver­waltung peinlich sein muß, sich in eine verartige fhmusige Geschichte verwidelt zu missen. . . Ob es aber dabei auch ohne Scharen für die Finanzverwaltung ablaufen wird, ist vorerst noch abzuwarten. In jedem Falle ist diese Geschichte für den österreichischen Finanzminister sehr zur unge­legenen Zeit gekommen und wird Hr. v. Biener dem Reiz­­ratbe­gewiß über die Natur dieser Depotgeschäfte Rede und­ Antwort geben müssen. . . . . . An die Stelle 023 bereits vor längerer Zeit ausgetretenen Generalsek­etäry Sicrowsty ist Hr. C. Felmann , einer der tüchtigsten Beamten der Nordbahn, in den rechten Tagen definitiv für diesen Rosten designirt worden. : 176, 175,90, 176, ordbahnaktien 1919, Staatsbahnaktien 205.60, 70, 90, fark uw Lupmigsbahn 238, 237,80, 1860er Xofe 92,75, 70, 65, 75, 1864er £ ofe € 4, 83,80, 85. Der Schranken war gar nicht affi­­zirt. Berzinsliche Staatsfonds fest, Nationalanlehen um einige Zehntel höher, verlosbare Pfandbriefe um %10 Börsent beffer bezahlt. Anglo-öfterr. Bankaktien um 1 fl. höher. Die übrigen Industriepapiere etwas matter, Geln flüssig, Wechsel und Komp­­tanten unverankert. “ Un der Abendbörse nahm das Geschäft in Staats­­bahnaktien große Dimensionen an, während andere Effekten gänzlich vernachlässigt wurden. Kreditaktien eröffneten 176 und hielten sich zwischen 175.90, und 176.30, Staatsbahnak­ien, die zu 205.70 einlegten, nahmen einen rapiden Aufschwung bis 207.50. Die Bariser Notizung der Staatsbahn verlautete nach Privattelegrammen 450, Rente von 1 Uhr 64.55 gemeldet. Von Lospapieren waren besonders die vom Jahre 1860 gesuch und biz 93.30 bezahlt. Um halb 7 Uhr notizte man : Kredit­aktien 176.10— 176.20, Staatsbahnaktien 207.40—207.50, Karl: Ludwigsbahn 238—238.30, Nordbahnaktien 1918—1920, 1864er Lofe 84.10—84.20, 1860er Lofe 98.30-93.40. — 1. November. Im heutigen Privatgeschäfte erhielt­­ sich eine künftige Stimmung, besonders für Lofe, 1860er wurden mit 93,50, 1864er mit 84.30 bezahlt, sie blieben Mit­­tags 93.45 und 84.25, Staatsbahnaftier, anfangs auf 206.70 rückgängig, stellten sich wieder auf 207.20, für SKreditaktien machte man 176.70 und 176.69, Verkehr nicht von Belang . Die Befürchtungen für den Witmo, so reibt die „N. Fr. Br.", haben ich nur zu sehr bewahrheitet und, wie es scheint, befindet sich die Dranufakturbranche bereits in einer gelinden Kris. " Eine nicht unbedeutende Anzahl von Fallimenten auf dem Blake wird gemeldet und ebenso von Auswärts notifizirt. In Wien fal­irten : Joseph Riegel (Bankzensor, Pasiiven 424,000 fl), B. Freistadt, Freistadt u. Komp, Kiedri Hirsch, Leopold Gerber. Von Auswärts werden folgende Firmen als insolvent angezeigt : Bernhard und Heinrich Gerber in Kebels­­dorf, Gebrüder Cordella in Reichenberg, 2. Friedrich in Bolaun, A. Zabomsky in N.­Padau , Bruno Jungton in Prag, A. Serd. Müller in Prag und 2. Karpeles in Prag. Aus Prag meldet man uns überdies einige kleinere Fallimente außerhalb der Manufak­urbranche. Paris, 31. Oktober. Einer verbürgten Meldung zufolge beträgt die Gesammtziffer der D Verluste des niederländischen Credit Miodilier 600,00­ koländische Gulden. § Zondon, 31. Oktober. Fallitt haben Jjob­ E. Cole u. Komp. mit 100,000 Pd. Et. · Hamburg,29.Oktober­.Getreidemarkt.Mex­­zen und Roggenmatt,Der Oktober nach schließlicher Kündi­gung von 12!()Ztr.253.«4,matt,Maifest 26 Vc. . Liverpool,29.Oktober.Baumwolle:20,000 Ballen Umsatz.Lehranimirt,Preise steigend,mehr Käufer als Verkäufer.FairDhollerah16,Middling fair Dhollerah141X-­­middlianhollerah1372,Bengal11,Scinde101,«2—11, China1:3—131­,­ Berlin,BLAugUsLöperz entigefreiw.Ansehen101, 5perz-Metall.591,-7,1860erLose79,National.68,Staats­­bahn116«-1,.Kkredit743-8,Kreditlose711-2,böhm.Westbahn 683-4,1864erLose47’,-4,1864er Silberatxleihe 741-4,galizische Wahn HD IVV Kreditaktien und Lombarden lebhaft. Frankfurt, 31. Oktober. Operzent. Metalliques 57, Anleihe vom Jahre 1859 76'/,, Wien 99, Banfaktien 770, 1854er Lose 73 °), Nationalanleihe 657/, Kreditak­ien 1731, 1860er Lose 79'%, 1864er Lose 83%, , Silberanleihe 727/s. Hefte Haltung, Gguidation gut. » Hamburg,31.Oktober.Nationalanlehen 661-4,Kredit­­aktien 721,­"«1860er Lose 781-«4,01col1p.Begeh­t,nur Kredit­­aktienmatt. Paris,81.Oktober.Schlußkurse.Zyerz.Nente64.653, 4V2perzend Neuteil­ 90,Staatsbahn 445,CreditMobilier 871, Lombard 518, Konfols 89 °% gemeldet. Piemont. Rente 65.10. Ziemlich­keit. TX Wien, 31. Oktober. C3 ist vollständig irrig, wenn man den so­eben vollzogenen Ministerwech­sel als einen broken Personenwechsel, der das System nicht weiter affizit, auffalen will : ein Personenmechfel fett voraus, dag der betreffende Minister einem bestimmten System zu fügen sich weigert und das gleicmohl dieses System zur Geltung ugeleitet. ES ist aber eben so vollständig irrig, wenn man den M­inister­­mechsel auf eine Differenz über die eine oder die andere ein­­zelne Frage zurückführen zu dürfen glaubt ; derartige Differen­­zen haben ohne Zweifel befunden und sie haben sicher dazu beigetragen, den vorhandenen Konflikt zu schürfen aber wir irren gleichwohl schwerlich, wenn wir behaupten, daß der Rück­­tritt des Grafen Redgberg die volle Bedeutung eines eigentlichen Epstemmechfels, eines Epitemmechfels auf der ganzen Linie der schwebenden Fragen hat, und dah­er der äußere Anspruch dieses Seystemmechfels ist — in der inne­­ren Bolitit, insofern sich darin der Entschluß dokumentirt, sich aus der bisherigen Stagnation aufzuraffen und endlich Hand an die Lösung der Lebensfragen des neuen Staatslebens zu legen ; in der äußeren Politik, insofern er den Bruch mit gewissen Traditionen, älteren und jüngsten Datums, in Aug­­sicht nimmt, welche die Großmagt Delterres, während die vita­len Interessen­ des Reiches in Frage stehen, zu ifoliren oder lahm zu legen drohten. erlauben Sie mir, zur Begründung dieser Ansicht, den thatsächlichen Hergang der Dinge festzustellen. G3 sind dabei an intimere Vorgänge zu berühren, welche ji bis zu einem gemilsen Grade jederzeit der Oeffentlichkeit entzie­­hen, und ich will hier­­ nicht für jede einzelne Anführung die volle Genauigkeit in Anspruch nehmen, aber ich schöpfe die folgenden Mittheilungen aus einer so vorzügligen Quelle, dab ich im Ganzen und Großen für ihre Richtigkeit einstehen zu dürfen glaube. Die Ministerkein­s, — um diesen vielleicht nicht ganz zu treffenden , aber einmal geläufig gewordenen Ausbruch beizu­­behalten — ist schon viele Wochen alt. Serry. Schmer­­ling hatte schon zu der Zeit, wo er nob­en Sihl mar, die Ueberzeugung getwinnen müssen,­ dab sic für die nächste Ses­­sion des Neidhsrathes eine Haltung vorbereite, melche sic) zu einer entschiedenen Verurtheilung der gesammten Regie­rungspolitik mit allen Konsequenzen einer solchen Verurtheilung steigern könnte, und nut sobald war viele Welterzeugung in ihm lebendig geworden, als er seine volle Energie wiederfand und seinen Ansichten und Forderungen, um unmittelbar in eine andere Bahn einzuleiten , den krästigsten Ausdruch gab. Ein Theil des Ministeriums trug ihm dabei die lebhafteste Unter­­frügung entgegen ; das Resultat der Zollverhandlungen einer­­seits und der Abschluß der italienischen Konvention andererseits sollten, wenn der Anspruch gestattet ist, dem dab den Boden anschlagen. In einem Ministerrath aus den ersten Tagen de3 Oktober brach der Sturm log. Der Finanzminister, bis dahin sicher weder ein Gegner des Grafen Rehberg, noch ein Freund des Herrn v. Schmerling, formulirte nahezu eine förmliche Anklage gegen die Leitung der auswärtigen Politik und legte — mit welcher Berechtigung gerade, von seiner Seite, bleibe hier ununtersucht — wesentlich ihr vor Miß­­lingen seiner Finanzoperationen zur Last. Graf Reäberg entgegnete in großer Erregung, daß er niemals in irgend einer Frage von Bedeutung einen Schritt gethan, ohne zuvor die Entscheidung des Ministerrathes eingeholt zu haben ; sei also regentlos gefehlt worden, so treffe nicht ihn, sondern den Mi­­nisterrath selbst die Verantwortung. Sofort erhob sich der Po­­lizeiminister, um mit allem Nachrruch zu erklären, daß er für seine Person sowohl als für den Ministerrath eine solche Verantwortung durchaus ablehnen müsse; die auswärtige Boz­litik werde vom Minister des Auswärtigen gemacht und er allein habe die Verantwortung dafür zu übernehmen. Herr v. Schmerling betheiligte sich an der ganzen Debatte mit seinem Worte, E83 kam ein nächster Ministerrath und Graf Nethberg eröffnete denselben mit der Erklärung, er glaube bisher jeder­­zeit die Entscheidung des Ministerraths respektivt zu haben und er hoffe deshalb nit der Inkonsequenz geziehen zu werden, wenn er sich vollständig bereit nenne, falls der Ministerrath es für unerläßlich erachte, eine andere als vie­lisher eingehal­­tene Polität zu adoptiven, sich auch diesmal bessen Enttgeidung zu fügen. Er hoffte augenscheinlich mit dieser Grklärung den Sturm, der seine Stellung allmälig ernstlich, bedrohte, um so eher zu beschwören,­ als er die in Aussicht gestellte Umkehr duch die inzwischen in Sachen der italienishen Konvention nach Baris und Rom erlassenen Depeschen­theilmesse bereits thatsäch­­lig dokumentirt hatte. Aber es war zu spät. Der Staat­minister hatte sich mittlerweile in der Webterzeugung­ zu­ der feitigen Gelegenheit gehabt, tab er mit Aussicht auf Erfolg dem Reichsrath nur dann erde gegenüber treten können, wenn e im Stande sei, demselben nicht blos einen Wegjfel der Bolitit anzukündigen, sondern ihm auch einen äußeren Auserrd bieses Wenzels und damit eine Garantie für seine Aufrichtigkeit so wohl, als für seine Dauer entgegen zu bringen. . Den diesem Augenblick an drang er auf den Rücktritt des Crajen Rtehberg und von diesem Augenblich an mar die Entscheidung auf „Reh­­berg oder Schmerling“ gestellt. Und die Entscheidung follte nicht lange auf sich warten lassen. — CS ist bekannt, daßs die Entlassung Rehberg’s offiziell doch ein Latferlihts Hand­ Ichreiben vom 27. Oktober ausgesprochen wurde, aber es mag bemerkt werden, dach hat Handschreiben, in welchem Graf Reh­­berg "dem diplomatischen Korps seine Entlassung als geschehen ‚anzeigt, das Datumn von 26. Oktober trägt. — — sz Franz Denk ist Sonntag Abends von seinem Sommeraufenthalt zu Bukta St. Lähle im besten Mohstein bier ei getroffen. Wenn die „RKonit. Deft. Ata." die gestern erfolgte Ankunft Dear’a in Wien meldet? so können wir hier fee Mittheilung gegenüber auf das Bestimmteste versichern, daß sich der gefeierte Staatsmann gegenwärtig in Bft befindet, und daß er überhaupt Wien seit seiner, zwischen M­eihnachten 1860 und Neujahr 1861 dahin unternommenen Reife nit ge­geben hat. Die „Konft. Desterr. Zeit.” kommt nochmal auf die Ber­weisführung zurück, weshalb es „absolut unmöglich“ se­­ine örtlichen Landtage nicht während des Tagen? bei weiteren Reicharaths einzuberufen. In so lange — argumentirt das inspirirte Organ — die Reich­s­vertretung in Wien versammelt ist, gibt es für die Regierung dem ungarischen somohl, ala dem krostisken Landtage gegenüber absolut nur eine Frage: die direkte Aufforderung zur unverweilten Bek­eeidung der N­eihsvertretung ! — Mit einer möglichen und voraussichtlichen Verneinung der in solcher Form Kategorisch hingestellten Aufforderung wäre aber auch die angestrebte Transaktion, wie ung das Jahr 1861 lehrte, mit einem Male abgeschnitten. Sobald jedoch für die Bedürfnisse des Reiches vorgesorgt ist, und ein entspre­chender Zeitraum bis zur nöthigen Wiederberufung der Vertretung des Gesammtreiches in Aussicht steht, ann ohne Gef­ähr­dung der GOrundprinzipien der Ber­­assung mit dem ungarischen und frontischen Land­­tag in Betreff der gegen die 3­0­0 in der PVerfassung in telen Ländern allenfalls verwaltenden Berenfen in Be­­handlung getreten werden; man kann allfällige Winfee und Berchläge zur Beseitigung vieler Bedenken entgegennehmen, dieselben mürbigen und gegebenen Falls sogar die für möglich erkannten Modifikationen in der Form der Berfaffung oder deren bisherigen Zu­­übung der m weiteren verfafsungsmäßigen Er­ledigung zuführen. Nie und nimmer kann er aber eine Regie­­rung zugestehen, hab neben der Neic­Svertretung im Meide ein anderes Vertretungskörper tagt, welcher sich gleich: Rechte vinki­­ziren und möglicherweise alsi­ylam unter den Yulpizien­ der Regierung den rechtlichen Bestand der Neihenertretung im Prin­­zipe in Frage stellen, ja vielleit vireft negiren könnte. Aber noch ein anderes Argument führt das genannte Blatt zu Gunsten der Scheidung des weiteren vom engeren Neidsrath ins Treffen. 4 3 Ein Scheingrund — sagt sie —, bwelcher insbe­sondere in uingarn der Reichsverfassung entgegengehalten­­ wird, ist der Vorwurf, daß die Feder­ Berfaslung in ihrer gegenwär­­tigen Form nichts als ein Werkzeug zur Durchführung der vollsten Zentralisation sei. „Der Reichsrath, in dessen Be­geben es Steht, sich heute für den engern, morgen für den meitern zur erklären, uns heute zur Thür hinaus und mor­genbereinzufommandiren, wer wird nit kin­ger Zeit brauchen, um Alles, was ihm eben gefällt, in seiner Kompetenz zu finden. Und dabei will man, in­ Wien nach einer politischen Autonomie für Ungarn sprechen.“ Worte, Die mir aus dem Munde von Franz­ Dent.­nommen haben. Und, diese Worte wurden, und zugleich vo­m von. San­s

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