Pester Lloyd - Abendblatt, Juni 1867 (Jahrgang 14, nr. 126-146)

1867-06-11 / nr. 132

" ö ‚be BO PNEPRLATRTEEAFTTREEHTERE BE MPETKESRTE RE Dienfiag, 11, Jami + ndblatt des Pester En u a . r. 192. (Die einzelne Nummer Foftet 4 fr. 5. $8.y N ELŐ KZT ÉGET ne en. in Ne a Be N Mit dem geftrigen Mbenpzuge hat fid Se. E. T. Sn: heit Erzherzog Wilhelm und Graf Grünne, legterer als­ Stellvertreter des Königs bei dem heute stattfindenden Leichenbe­­gängnisse der Erzherzogin Mathilde, nach Wien begeben. gel. Deperchen des „Defter Lloyd“, Maris, 11. Suni. (R.-®.) Die gestrige „France“ meldet : Der Czar und seine Söhne reisen morgen nach Fontainebleau, von da über Darmstadt und Stuttgart nach Berlin. Der Großherzog und die Großherzogin von Baz­den kommen am 15. Juni hier an, und bleiben bis zum 20. "Der Kronprinz und die Kronprinzessin von Sachsen treffen am 17. Juni ein. Der Schwedenkönig kommt im­­ Monate Juli nach Vichy. „Tiberie” sagt: Es wird allgemein versichert, der Czar habe verlangt, man möge den Attentäter Berehowski nicht "Hinrichten. Maris, 11. Juni. (R.-B.) Der Czar und der König von Preußen wohnten dem Zuiler­enballe bei, wel­­cher auf das Glänzendste ausfiel. London, 11. Juni. (8.-B.) Der Kaiser von Oesterreich, der Gar und der Sultan haben den Hosen­­bandorden erhalten , die beiden Exsteren durch. Spezial­­gesandtschaften. Madrid, 11. Juni. (R.-B.) Der Staatsminister Galogne hat seine Demission eingereiht. Sein Nachfolger ist der Marineminister Castro. Marfori ist zum Marine­­minister designirt. — Die „Epoca” sagt: Nach glaub­­wü­rdigen Gerüchten geht die Königin nach Rom und Paris. Wien,11.Juni,11 Uhr 20 Minuten­(K.-B.)Vor­­bösse.Kreditaktien 185.—,Staatsbahn 232.20,1860erLose 88.70,1864erLose 77.20,Napoleons d’or 10.011­«steuerfreies Ansehen—,Pardubitzer—,Galizier287.75.WinigGeschäft. Newport,9·Juni.(K.­B·)Wechseleaguondon 110,Goldagioö7,Bonus109’­,Illinois—,Eriebahn—, Petroleum24,Baumwolle27. =Die freudige Stimmung,in welche die Bevölkerung durch den vom vorgestrigen Tage datirtens umfassenden Amnestieakt versetzt wurde,wird gehoben durch einen nicht minder großherzi­­gen Beschluß ihrer Majestäten,von welchem wir soeben Kennt­­niß erhaltet.Ein Extrablatt des»Budapesti Közlöny« veröffentlicht folgendes a.b.Handschreiben: Lieber Graf Andrássys In dem Wir durch Unsere glückliche Krönung das Eim­vernehmen hergestellt sehen,welches die Grundlage der Macht und­ der Wohlfahrt jedes Reiches it, hat Unser väterliches Herz seinen heißeren Wunsch, als bann nicht allein die­­ Folgen der vergangenen traurigen Ereignisse aufhören, sondern auch die Leiden so weit eg von Uns abhängt, gemärdert werden. Von diesem Wunsch geleitet, haben Wir Unsere vom gestrigen Tage datirte dieser Verordnung erlassen. Die Deputirten des Reichstags haben im Namen Ungarns 50.000 Dukaten zu dem Fred dargebrac­ht, daß sie Uns durch Reihen der Anhänglichkeit erfreuen. Wir wünschen, daß diese Summe zur Unterfrügung von Dailen und Witwen vormaliger Honvéds und von arbeits. det werde. Unser ungarisches Ministerium wird die Aufgabe haben, über die zweckmäßigste Verwaltung dieser Stiftung und über die Modalitäten ihrer Verwendung zu dem bezeichneten Zwede Uns je früher einen detaillirten Vorschlag Gegeben in Ofen, am 10. Juni 1867. Ihre Majestät die Lieber Graf Andraffy­­ noch Armen der Stadt vertheilt werde. Der Oberphüsenmeister Herr Franz Joseph. Königin geruhte folgendes allerhöchst Handschreiben zu erlassen : Solge des­s Mit reuden Thließe 34 Mich dem Inhalte des von Sr. Majestät Meinem Herrn und Gemahl am heutigen Tage an Sie gerichteten allerhöchsten Handschreibens an, indem 34 das dur die Reichstagsdeputation Mir. überreichte, in 50.000 Dukaten be­­stehende Krönungsgeschent demselben Zweckk zu widmen un wünsche. Gegeben in Ofen, am 10. Juni 1867, Elisabeth. © Da in Folge des traurigen Ablebens Ho­­heit der Frau Erzherzogin Mathilde ee­ten nur an solchen Settlichkeiten theilnehmen streng konnten, welche dem Krönungszeremoniell gehörten, so hält der Bür­­geraugsbuß es für angemessen, daß das für morgen anberaumte Boltsfest gänzlich unterbleibe und die von dem Arrangement desselben Summe unter die Kirner wurde bereits im amtlichen Wege verständigt, dab Se. Majestät der Köni­g bürgerlichen Schießstätte nicht erscheinen wird. Heute Mittags wird der Bürgerausschuß Ihrer Majestät ‚der Almigin in feierlicher Audienz Das von der Stadt Pest für Ipue Maichär als Meichent beflimmte am­­garische Gebetbuc von Alba überreichen. Das Ge­betbuch ist in schweren Silberstoff gebunden. In der Mitte des oberen Dedel3 befindet sich auf blauem Email der Namenszug ihrer Majestät aus Brillanten. Weber der Namenschiffze­it auf blauem Email das ungarische und unten das baierische Wappen in Brillanten angebracht ; rechts und unte in den Eden­it als P­erzierung das aus Gold getriebene ungarische und das Wappen der Stadt Vest ersichtlich. Die Randverzierung des oberen Des­del3 besteht aus einem erhaben getriebenen Goldrahmen, welcher mit Rubinen, Smaragden und Brillanten befest ist. Der unter Dedel’istf von einem ähnlichen Goldrahmen eingefacht und in der Mitte it aus Gold getrieben Jahreszahl und Datum des Ord­­nungstages angebracht. Die Bilder des­ Buches sind Original- Aquarelle von Szél, Than, Lob, Telepi und Barabás. «tr Nem:Europar, 5. Juni. Auch die hiesige Bevöl­kerung fühlte den Drang, Sr. Majestät bei Gelegenheit der Krö­­nung ihre Huldigung und Glühwünsche darzubringen. Aber wie schwer es der Majorität war, ihre Iloyale Absicht auszuführen, in welchen unseligen Umständen wir Nicht-Serben überhaupt hier leben, mögen die nachfolgenden Mittheilungen bemeisen: Schon am 3. b. machte sich in unserer Gemeinde der Wunsch geltend, daß aus deren Witte eine Deputation zur Krönung des Königs von Ungarn nach Best entsendet werden möge; doch wagte der­­Ortsrichter nicht, die aus diesem Anlaß erforderliche Gemeinde, Versammlung ohne spezielle Erlaubniß des Stuhlrichters einzube­­rufen. Erst gestern am 4. b. waren die Bedenken des Stuhl: und Ortsrichters beheben. Somit fand die­­ Versammlung Statt und wurden 8 Mitglieder gewählt, welche den Auftrag erhielten, Ehren Majestäten von Seite der in Slavonien gelegenen Ge­­meinde Neu­ Butovar deren Glücwünsche und Huldigung zu überbringen. Snpeß hatte die Durchführung vieles loyalen Ber­sschlusses für uns beinahe unüberwindliche Schwierigkeiten. Schon am Tage vor der Wahl der Huldigungsdeputation agitirten der Aovotar Miihael Rogulic und Konsorten mit allen Mitteln dagegen. Grnterer lie sich so weit hinreiben, öffentlich vor dem Komitathaufe in Gegenwart Mehrerer die unbedachte Neußerung zu thun, daß er mit einigen Tausend gleichgesinnten Serben aus den umliegenden Ortschaften unsere Gemeinde in einen Schutt­­haufen verwandeln werde, falls die Entsendung einer Deputa­­tion nach Ber wirklich stattfindet. Von dort ging er in da Gemeindehaus und versuchte die eben beratben­den Bürger mit derselben einzwihüchtern,, und beim selbst nahm er nicht Anstand, sogar in Gegenwart ver politischen Ber und i heute er­werbsunfähig gewordenen zu Ableben: Der Frau Mittags beginnenden Invaliden erübrigte Honvéd zu unterbreiten. Festschieden vermenz­ige: Ihrer T. J. in Erzherzogin Mathilde bei dem in der Belter Drohung Wahlatt —r— Breßburg, 9. Juni. Der gestrige Krönungstag, dem in der Geschichte unseres Vaterlandes eine unvergängliche Erin­­nerung bewahrt bleiben wird, wurde auch in unserer Stadt fest­­lich begangen. Schon in der fechsten Morgenstunde durchzog eine Militärmusikkapelle unter dem Jubel der Bevölkerung die Straßen der Stadt, viele Häuser waren bereit mit Fahnen ges­chmüct und hatten die Gallen ein festliches Aussehen. Um 9 Uhr Vormittags wurde in der Domliche ein feierliches Hoch­amt abgehalten, welchem nebst zahlreichen Andächtigen der Stadt­­magistrat und die Repräsentanten beiwohnten. Sodann begaben sich die Vertreter der Stadt in die evangelische Kirche, woselbst Pfarrer Raabe eine Festpredigt hielt. Despleiben fand auf der Fürstenallee um 10 Uhr eine Militär-Feldmesse statt, welcher die anmwesenden Generale und Stabsoffiziere beimwohnten. Im Laufe des Tages waren Vorbereitungen zu einer folernen Beleuchtung getroffen worden und strahlte denn auch Abends die Stadt in einem Meer von Litern und Lampen. Höchst geschmacvoll war der Krönungshügel mit Blumen und Raubwerk geschmact, mit Lampen und Zeltons beleuchtet, und ein Transparent, welches auf der Borderfronte, gegen die Donau zu, angebracht war, zeigte die Namen der in Bredburg gefrön­­ten 11 Könige, sowie die Jahreszahlen der Krönung. Seiner er­hob sie Abends ein ziemlich heftiger Wind, so das die Beleuch­­tung nicht zur vollen Geltung gelangte. Abend um 9 Uhr be­gab sich die Lievertafel in corpore mit fliegender Fahne und tragbaren Lampen zum Nachhause, um den Bürgermeister und die übrigen Vertreter der Stadt zum Krönungshügel zu geleiten, woselbst sich zu dieser Zeit das­­ Publikum in gedrängten Massen eingefunden hatte. Die Liebertafel nahm am Fuße des Hügels auf der einen Seite Blat, während auf der anderen Seite eine Militärmusiktapele in Turzen Smifhenpausen mehrere Tonstüde zur Aufführung brachte. Sodann ward von den Sängern ver Cievertafel­ter Hymnus angestimmt, welchem zum Schluffe das Szózat folgte, worauf mit dem lebhaften Rufe: „Eljen a király !" der Zug in die Stadt zurückkehrte und waren hiemit die elt­lichkeiten des Krönungstages zu Ende. Jed Borod:Bend, 9. Juni. Der hiesige Gutsbefiker, Herr Peter v. As El, hat zur Erinnerung an die in Budapest vor sich gegangene Krönungsfeier auf seine Kosten ein glänzend ver Volfsfest veranstaltet. Während er nämlich in Pet an den Feierlichkeiten theils im Magnatenbanderium , theils al­sür­­germeister der Stadt Arad persönlich theilnahm , wollte er auch das Sandvolk , von welchem er so aufrichtig verehrt wird , an den Freuden des Festes theilnehmen lassen. Der rumänische Dechant, Herr Johann Bap, erklärte dem unter einem vor dem Schlosse errichteten Zelte versammelten Volke ungarischer und rumänischer Zunge die konstitutionelle Bedeutung und Tragweite der Krönung. Nach dieser patriotischen Ansprache begann das Boltef­est, an welchem die hiesige gemischte Be­­völkerung mit Begeisterung und in aufrichtiger Brüderlichkeit theilnahm. Stürmische Elsens und "se trenska" wurden auf das M­ohl des Königspaars , auf das Vaterland , das Ministe­­rium und den eplen Gut3heren ausgebracht. Abends wurde das Städtchen glänzend beleuchtet. Das Schloß des Herrn Peter v. Atel Schwamm in einem Meer von Licht. terak, b Def, 1867, hörben sein Veto mit einer Berufung auf die 1848er Ereignisse geltend machen zu wollen. — Trot all dieser Drohungen siegte der bessere Sinn, und gelangte die Mederzeugung zur Geltung, daß jene mächtigen Faktoren, welche im Jahre 1848 gegen uns waren, heute für uns und unsere gerechte Sache sind. Un so wurde die Huldigungs-Deputation gewählt. Die hier mitgetheilten Schatsachen sind für die Gesinnung der Herren Mogulte und Konsorten bezeichnend genug ; doc ge­­statten Sie mir noch auf einen anderen charakteristischen Umstand hinzumweisen. Bei der am 3. b. abgehaltenen Partikularkongre­­gation des Syrmier Komitats waren es nämlich dieselben er­­wähnten Herren, auf deren Antrag der Beichluß gefaßt wurde, im Wege der kroatischen Hofkanzlei den Oberststallmeisterstellver­­treter, Graf Anton Szapáry, davon zu verständigen, daß jene Erde, welche durch den Obernotar des Komitats zum Krö­­nungshügel­­ abgesendet wurde — zur Vermeidung­ aller Konf­r aquenzen, die aus der Einsendung der Erde gezogen werden könnten,­­ nu­ als offizielle, sondern nur­ als eine Privatgabe zu bes­trachten sei. Nach allen diesen Mittheilungen wird es nicht schiver sein, sich von unseren Sozialen Zuständen einen Begriff zu mac­hen. Möge dem geschilderten Treiben bald ein Ende gemacht werden, bei welchem er so vielen treuen Unterthanen St. Majes­­tät des Königs oft zu, Muth­it, aló wären sie mittelst eines unseligen Zaubers plöslich in eine rufliche Provinz verlegt. U Baris, 8. Juni. Man vermuthet hier, daß was gegen den Gar gerichtete Attentat, wodurch möglicherweise auch das Leben des Kaisers Napoleon bedroht war, dazu beigetragen hat, die Beziehungen der beiden Souveräne intimer zu gestalten, und eine persönliche Annäherung herbeizuführen, die an auf das Gebiet der Volu­it hinüberrüden und von folgenschwerer Bedeutung sein kann. Wie verlautet, wüns­cht der Kaiser Alerans der zwischen SGranfreih, Preußen unn Rußland einen Bund herzustellen,, der wohl­ nicht eine unter neuen Fors­ten wieder aufzulebende heilige Allianz sein sol , der aber ein gemeinschaftliches Einvernehmen und Handeln in allen großen europäischen Fragen zum Ziele hat. Was das persönliche Vers­hältniß der drei Monarchen betrifft, so scheint si fhon ein uns mittelbarer­ Erfolg ihres Verkehrs, der so intim geworden , bherz­­en. Dan erzählt nämlich in Hoftreffen, daß bisher die Ratlerin Gugenie, gewiß mit Zustimmung ihres Gemahls, nicht zu bewegen gewesen, die Initiative eines Besuches bei der Kaise­rin von Ruhland zu ergreifen, während­ jegt nicht nur ein Befu in Berlin in Aussicht gestellt ist, sondern ein solcher von dem kai­serlichen französischen Herb­erpaute dem Kaiser Alexander und der Kaiserin Maria Feopdora abgestattet werden wird. Ueber den hiezu designirten Ort, weiß man jedoch noch nichts Bestimmtes. Unter den den Garen ob seiner glücklichen Errettung defompli=­mentirenden Deputationen fam, die der Pariser Munizipalität allen anderen zuvor. Dann folgte das­­diplomatische Korps, und zwar ging der rulte Schritt , obgleich der diplomatische Verkehr zwischen dem Bapíte und vem St. Petersburger stabinet abges­prochen ist, wo von dem päpstlichen Nuntius aus. Auch das Konfeil der Advotaten will sich an diesen Demonstrationen bes­t­eiligen , und die Herren Lahaud und Nicolet, zwei Bierden des Barreaus, sind im dieser­ Beziehung besonders thätig. Daß man übrigens eine Rosenmaniferation fürchtete und eine solche zu verhüten Maßregeln ergriff, beweist der nachbrüchliche Rath, den man den von der Negierung Unterfrügung erhaltenen Polen vor der Ansınit des Kaisers Mlerander ertheilte, und der Rabin lautete alle Orte, wo die Anwesenheit des Czaren früher in offizieller Meile angezeigt wird, zu meiden. Politische Nundschau , 11. Juni. Das eben ver­­froffene Bingstfest hat sich durch eine lebhafte politische Be­wer­gung ausgezeichnet. Von der gewohnten Feiertagsst­lle war nir a­gends etwas zu verspüren. Die Monarchenzusammenkunft in Pas r­3, die Besprechungen, welche unter den Souveränen und ihren Ministern stattfinden, beunruhigen die öffentliche Meinung in nicht geringem Grade. Das Attentat vom 6. Juni hat begreife Yicherweise die allgemeine Aufregung noch gesteigert. Unser Baz thfer Korrespondent macht mit aller­ Bestimmtheit die Mittheis­tung, daß eine Allianz zwischen Rußland, Preußen und ranks reich im Werke sei. Melden Zmwed verfolgt dieses Bündnis ? Wil man den Völkern den Rest der Freiheit nehmen, über den sie verfügen ? Wil Frankreich sich damit befleden, daß er die Russifizieung Polens unterstüst ? Will man zur Theilung des Orients schreiten ? Mit größter Spannung muß man weiteren Enthüllungen über ein Brojett entgegensehen, das für Europa eine verhängnißvolle Bedentung zu gewinnen droht. In Paris fürchtet man in Folge des Attentates eine neue Reaktion ; die Gefebe über Vereinsrecht und Vreßfreiheit sollen zurückgezogen und das frühere strenge Regime wieder adoptirt werden. Gewiß ist nur, daß es nicht an Leuten fehlt, welche sich bemühen, die französische Regierung auf diesen gefährlichen Weg zu Tenten. Ueber das Attentat selbst wird uns aus Paris vom 8.D. M. geschrieben . Man hat hier immer wo nicht die Befürchtung aufgege­­ben, daß das Attentat vom 6. aus einem Komplot hervorgeganz­­en. Sechs bis sieben Personen sind auf diesen Verdacht hin eingezogen worden ; indeß mir erscheint der Gedanke einer Ver­ Ihrwohrung sehr zweifelhaft. Die hiesige polnische Emigration hat sich heute Rahmistag vereint, um an der Staffel Napoleon eine Rozesse zu redigiren, welche ihren Absi­heu gegen voz­bez­gangene Verbrechen aussprigt. Die Polizei ist nach dem Borges­fallenen nun doppelt hart gegen die Personen geworden, welche an den vorhergehenden Tagen sich der Rufe Vive la Pologne schuldig gemacht hatten. Sie fiben noch immer in Mazas, dem­selben Gefängnisse, in welches auch Beregousty gebracht worden ist. Derselbe bewohnt eine Helle, die nur für schwere Verbrecher bestimmt ist ; in derselben haben u. A. auch der Marschall Nep und Orfini gelesen. — Man erzählt hier, uab nac be­bringung des Attentates der König von Preußen b Souveraine und fürstlichen Berjon­n aufgefordert 48 Stunden nach Gompiegne zu begeben. Herr

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