Pester Lloyd - Abendblatt, Mai 1870 (Jahrgang 17, nr. 99-123)

1870-05-04 / nr. 101

1870.——Ut««.101. IBENDBLATT DES PESTER Die einzelne Inm­entext foftet 4 Fr. 3. Hz. noto. ).. MAY­»s- Mittwod, 4. Mai. KISENTE Nr Gina alten É3 -Wie«Naple«vernimmt,wurde der Sek­tongrab­ im«Mini­­sterpräsidium­,Alexander Nevitzky,an die Stelle des zum Beis­­itzer bei der höchsten Gerichtstafel ernannten Herrn Alexander Bör­­tessy-Pkässdkalsekketäk-Herr Reviczky ist als ein glänzend befähig­­ter und ausgezeichnet taktvoller Beamter bekannt.Zum Ministerraths- Schriftführer aber,welche Stelle bisher Herr Reviczky interimistisch innehatte,soll ein Abgeordneter mit Ministerialrathsrang ernannt werden.­­Die Kultus-und Unterrichtsskkttogrverkrod­­­ls dis slavonischen Landesregierung hat einen Gesetzentwurf über die Organisiru­­g der Volksschulen als Gesetzvorlage vorbereitet und dieselbe mehreren Fachmännern bewuss Meinungsäm ßerung mitgetheilt.Wie die»Agr.Ztg.«vernim­mt,soll der­ Gesetz­­entwurf auf toabrhaft liberaler Grundlage verfaßt sein.Es w wird vielseitig gewünscht,daß derselbe noch in dieser Session des Agra­­mer Landtages zur Verhandlu­ng komme,was jedoch schwerlich ge­­scheben dürfte. BETEN Briefe aus Kroatien, VI. 0 Agram, 2. Mai. In fait friedlider Stimmung befjdlog der Landtag seine Sigung am Sonnabend ; die Majorität war über Nacht unbeschränkter Herr der Situation geworden und das Damp- Hlesfschwert der Beschlußunfähigkeit im Falle einer Kündigung der uns ruhigen Fraktion feivebte nicht mehr über ihrem Haupte. Wenn diese veränderte Sachlage der Majorität nun eine bedeutende Sicherheit ver­­lieh, so war sie auch sehr geeignet, die Minorität mit Kleinmuth zu erfüllen. Mit dem Zurückziehen ihres bekannten Antrages in Betreff des beanstandeten Steuergesäßes trat sie den Rückzug an, und es schien, daß sie den Kampf vorerst einstellen wolle. Die Stimmung der heuti­­gen Sisung kontrastirte mit dem irpilisschen Schluffe der Sonnabend: Sisung in auffallender Weise : die Männer der Heinen Fraktion woll­­ten gar nicht ermüden in ihren Angriffen ; und meide Angriffe wur­­den da aufgetischt ? Der Pfarrer Br­oo 3 findigte einen Antrag be­­treffs der Revision des Ausg­leichsgefäßes an. Zim­­ov wics bean­­tragt in einer Repräsentation Se, Majestät zu bitten, die Militär­­grenze zu einem gemeinsamen Landtage nach Agram einzuladen, um das Verhältniß zu den Erbländern und Ungarn auf konstitutionellem Wege zu regeln. Berlic’s vebutirt mit dem Antrage, eine Kom­­mission von 15—20 Abgeordneten zu entsenden, um alle bisher publi­­zirten und die in der Zukunft zu publizirenden gemeinsamen Gefege einer vorherigen Prüfung zu unterwerfen. Diese Anträge bilden eine ganze Reihe wohlgegliederer An­­griffe ; alle richten sich auf einen Buitt, auf den Bestand des Aus­­gleiyes und dessen Konsequenzen. Das Planmäßige des Angriffes ist au) aus dem Umstande zu entnehmen, daß derselbe auf die große Menge berechnet ist, die seiner politischen Erwägungen zugänglich ist, und die durch Schlagworte in fortwährender Aufregung erhalten werden soll. Man sehe sich einmal die Anträge näher an. Auf die Interpellation betreffs des Ausgleichsgefetes ertheilte heute im Namen der Landesr­eierung Hofvathb Zlatarovics eine eingehende Antwort, welche wir bereits analysirt haben. Die gegebenen Aufschlüsse weisen wohl unwiderleglic nach , wie ungerecht diese Anklage ist, die ungarische Regierung wolle den Ausgleich nicht ausführen. Nie ist eine absurdere Anklage erhoben worden, dies wird mohr Seder zugeben, der den Standpunkt Ungarns in Betreff der Ausgleichsfrage kennt. War ja von Anfang her alle Aufmerksamkeit darauf gerichtet, daß ein Werk geschaffen werde, welches in seiner Klarheit und P­räzision allen Konflikten vorbeugen soll ; und nun sollte Ungarn es sein, welches Konflikte heraufbeschwärt d­urch das Nichtaus­­führen des geschloffenen Paktes? Ungarn hat es gewollt, daß der Ausgleich für Kroatien günstiger werde, als für Ungarn selbst und hat auch in dieser Richtung Opfer gebracht. . Und nun sollte Ungarn seine bisher befolgte Politik verleugnen , nun, da sie ihre Früchte tra­gen sol, dur die wirkliche Razifikation des Landes ? Es ist bekannt, daß Franz Deaf und die ungarische Deputation , welche mit der froa­­tischen verhandelte, geneigt war, an die finanzielle Selbstständigkeit zuzugestehen, daß aber diese von Kroatien abgelehnt wurde. Und doch soll Ungarn es sein, welches den Ausgleich nicht gleich zur That werden lassen will ? Nein, die opponirenden Abgeordneten auf dem kroatischen Land’ tage wissen gut, daß ihre Anklage unwahr ist, ja daß j­emand eifri­­ger darüber wacht, daß der Ausgleich ausgeführt werde, als eben die ungarische Regierung. über fir wissen an, daß man das Bolt mit dieser Anklage am besten hayranguiren könne. Pfarrer. Br­oo­k meint, Kroatien sei das unglücklichste Land, denn er werde ihm Alles versprochen, aber Nichts gehalten ; das un­­garische Ministerium beschäftige sich mit Allem in der Welt, nur nicht mit Kroatien und so sei er denn zur Welterzeugung gekommen — trob, dem er früher Unionist war —, daß der Ausgleich seinem Zmede nicht entspreche und daher revidirt werden müse, worüber er sich geeignete Anträge zu stellen vorbehält. Der ehrwürdige Herr gibt einige An­­deutungen über die Richtung dieser Revision und sie bestärken­ wieder die Annahme, daß dir agitatorische Zwed vor Allem festgehal­­ten wird. Einige unaufschiebbare Angelegenheiten hatten am ungarischen Reichstage der Erledigung und nun sollen die 29 froatischen Abgeordneten, während hier die Budgetkommission ihre Arbeit verrichtet, nach Beit. Pfarrer Brook Hagt nun, der ungarische Reichstag absorbire den Frontischen 29 Abgeordneten an in Bett nicht müßig gehen, daß sie auch dort die Interessen Kroatiens zu wahren haben in den großen gemeinsamen dragen, wird mit Schweigen übergangen. Man rechne doch einmal nach, wie viel Zeit dem ungarischen Reichstage zur Erledigung jener Angelegenheiten, bleibt, welche mit Kroatien nicht gemeinsam sind und man wird finden, daß es in dieser Beziehung noch ungünstiger gestellt ist, als Kroatien. Der Pfarrer Brook sagt: Nicht genug, daß die ungarische Regierung uns mit“­ nie’ zu serfüllenden Veisprechungen hinhält, nimmt uns der ungarische Neichstag die lette Möglichkeit, uns in wenigstens in unseren eigenen Angelegenheiten gut einzurichten. Also Revision des Ausgleichsgefäßes ! ? In der Philippina, welche Pfarrer Broone gegen Ungarn schleuderte, wurde nach der Finanzfrage und der Fiumaner Angelegen­­heit Erwähnung gethan.. Im Allgemeinen wurde geklagt, daß die Steuern erdrüdend wären und hinsichtlich der Fiumaner Frage der Vo­­rwurf erhoben, der Ministerpräsident habe den kroatischen Minister nicht befragt hinsichtlich die vom ungarischen Reichstag angenomme­­nen Provisoriums. Pfarrer Br­oo3 weiß, daß der Kroatische Mini­­ster Si und Stimme im ungarischen Ministerrathe habe und dah­er fonach auch in der letten Lösung der Fiumaner Angelegenheit mit­­gewirkt hat. Ja, er wird vielleicht auch b­ewissen, daß der Ministerpräsident Andraffy alle 29 krontischen Abgeordneten zu einer Privat­­konferenz zu sich geladen­ hatte, in melcher das Provisorium besprochen und einstimmig für annehmbar erklärt wurde. So weit geht also die Par­­teirudsicht, daß man Dinge sagt, in welche mit der Wahrheit im offen­­baren Widerspruche stehen ! Mit den Auseinanderlegungen des Pfarrers Brook steht auf gleicher Grundlage der Antrag des Prof. Berlioz Man hätte bob wenden mögen, die Frage über die Publikation der gemeinsamen Ge­­lege sei genug erörtert worden und daß man nunmehr nicht weiter mit derselben behelligt werden könne. Prof. Berlich dachte anders, als er heute, wieder auf den Gegenstand zurückkehrend, den oben angeführ­­ten Antrag stellte, welcher die Bublikation der gemeinsamen Gelege erst von der Nazifikation des Erratischen Landtages abhängig machte. Wir haben diesem unsinnigen Begehren gegenüber bereit, das Gefet zitirt, welch­s die Ausstellung der gemeinsamen Gefege in Frontischer Sprache und die Zusendung derselben an den Frontischen Landtag ver­­fügt, aber von der Promulgation sein Sterbenswörtchen enthält. Vor dem Jahre 1848 wurden die auf dem Preßburger Neichdtage geschaffe­­nen Gefeße dem Íroatisichen Landtag zur Kenntnißnahme zugeichtet, aber als die Zeit der Reibungen begann, da wurde die Forderung gestellt, die Verlesung erst zu gestatten, wenn der Landtag dieselben acceptirt habe. Man kann das verwandte Streben beider Anträge nicht verrennen und man muß hiernach die Lage beurtheilen und die ferneren Entschlüsse fafsen. Den legten Ring in der Kette der Angriffe bildet das Hervor­­zerren der Militärgrenze ; nur ein Abkommen unter den betheiligten Ministerien soll die heisfe Frage lösen und jeder möglichen Berwide­rung Thür und Schloß ersperren ; die Grenze soll zu den Wahlen beordert erden und dann am Landtage in Agram die Frage auf konstitutionellem Wege zur Erledigung gelangen. Sie werden staunen über die Kühnheit dieser p­olitifer: effener kann man wohl nicht dar­­legen, daß man eigentlich nur eine erbitte Debatte Pprovoziren wolle, in der es evident werden muß, daß diesed­arıne Kroatien nur da ist, un betrogen zu werden, daß aber die Männer der Opposition darüber wachen, daß seine Rettung doch möglich werde. Diese Anträge wurden unterstüßt und müssen daher auf die Tagesordnung gestellt werden. Die Majorität wird sich wohl mit einer kräftigen Abwehr Tendenzen entgegenstellen, welche auf ein Unterwüh­­len der staatsrechtlichen V Verhältnisse gerichtet sind. Regierung und Zandtaa müssen si aber beeilen, Anstalten zu treffn, melde ein Paralpfiren dieser Tendenzen im Lande selbst bezwehen. Es ist fein Rufal, daß unter den wenigen Männern der Opposition ein Geist­­licher und ein Lehrer es waren, die heute in’s Feld gefhicht wurden. Schule und Kirche stehen im Allgemeinen noch Einflüssen offen, welche diese Sozialen Institutionen vergiften. Die Landtap £galerie wird hier ausschließlich von Studenten besucht und diese beflatschen die Worte des Pfarrers Broos. Mit Aufmerksamkeit wurde die Antwort des Gestionschefs 3 u: vic8 angehört, der auf eine Interpellation antwortend nahmwies, daß unter den in Kroatien angestellten Beamten nur ein verschwindender Bruchtheil nicht Zanderfinder sind ; so wurden seit der neuen Gestal­­tung der Dinge 149 Justizbeamte angestellt, unter denen nur z­vei Nihkivaten, die aber auch seit 29 Jahren in Kroatien wohnhaft und also naturalisirt sind. Wie Sie willen, befolgt die Opposition eine selbstständige Eisen­­bahnpolitik; sie will nicht die Effegg-Poztegaer Linie, sondern erhigt si für die Effegg-Brooder. Zum Schlusse der heutigen Sikung wurde nun der Antrag eingebracht, der Landtag wolle sich permanent erklären, d. h. die 29 Abgeordneten nicht früher nach Pest entlassen, bevor der Landtag sich über die würschenswerthe Richtung der Alfeld-Fiumaner Bahn nicht geäußert hat. Auch dieser Antrag fand Unterftüsung und kommt daher auf die Tagesordnung. © Hermannstadt, 2. Mai. Gestern wurde die Archidiöger­ian:Synode der griechisch-orientalischen Rumänen Siebenbürgens nach —­·­h—­Wien,3.Mai.Aus der letzten Konferenz der Feuda­­len kann Ich Ihnen berichten,daß neuerdings in derselben die Parole: Opposition ggen das Ministeriu­ml—ausgegeben wurde Anlaß dazu war,­daß die bestim­­testen Anhaltspunkte vorlagen,daß von Seite des Kabinets eine jede Annäherung zur»Vaterland«-Partei energisch zu­­rückgewiesen wird. Herr v.Florencourt wurde nochmals aufgefordert,von der heftigen Opposition gegen den Grafen Beus abzulassen.Da er sich dessen weigerte,wurde er eben definitiv entlaen.Das­ Pater­­land«dürfte sich jetzt auch den klerikale Interessen zuneigen. Es wurde auch eine freiwillige Subskription für das genannte Journal angeregt,jedoch nicht ausgeführt,da die Herren sich sehr zut­­gek­öpft zeigten. A Wien, 3. Mai.­­3 bestätigt sich, daß sämstliche Mächte ven Inhalt ver­legten nach Rom gerichteten französischen Depeiche auf das Ichhafteste unte­rtüßt haben, und während man bisher anzunehmen geneigt war, uab Preußen in seiner Unterstügung an getvifte Lauheit und Zurückhaltung gezeigt, ist er heute Thatsache, daß gerade Preußen in seine desfallige Kundgebung einen Naderud und eine Schärfe ge­legt hat, welche in der Mahnung culminirt, daß die Konzilsbefchlüsse, wie sie in Aussicht genommen worden, die Entrüstung der ganzen ce­vilisirten Welt hrausfordern müßten. Daß alle diese diplomatischen Schritte die Entschließungen ver Curie nicht ändern werden, davon scheint man sich hier überzeugt zu hal­en, aber allerdings steht es ber­­eits fest, daß sie die Minorität des Konzils wesentlich gekräftigt und eine Reihe bereits fehlwanfend gewordener Bischöfe zu derselben zurück­­geführt haben. Der hiesige päpstliche Nuntius hat übrigens die wer fentlich ausweitende Antwort des Kardinals Antonelli auf die dies­­seitige Depesche — und ohne Zweifel haben all die Depeschen der übrigen Negierungen eine nach Form und Inhalt gleiche Erledigung gefunden — dem Grafen Beust nur vorgelesen, indeß, als dieser, weil er der italienischen Sprache nicht hinreichend mächtig, um nach bloßem Anhören dem Kaiser einen in allen Stüden treuen Bericht erstatten zu können, um die Zufertigung einer Abschrift bat, diese Abschrift so­­fort zugesagt. EEE ·»· ·-· ....«.-. - ar mE a GERT ET Ne ER 2 E hos NT RR ae Fu­ne ar En yet TALALT nn EEE » .»..... «’-"«.«'-»-—.--.»«t, «-«..-.-g -««-«.-»..,.—·..dt!:..«·:;«« e. Wien, 3. Mai. Der Weltreisende Hofrath v. Scherzer hatte gestern nach seiner N­adkehr von der ostasiatischen Expedition Audienz bei Sr. Majestät dem Kaiser. Se. Majestät nahm mit In­­teresse die Mittheilungen über die Erfolge der Expedition entgegen, und hob selbst wiederholt die Wichtigkeit der Eröffnung des Suezkanals für den Handel Oesterreich-Ungarns hervor. — Es ist hier abermals ein inter­­essanter Fall eines Pausenbergers vorgekommen. Ein im Bezirke Margarethen wohnhafter Manrer lebte äußert kümmrli und ver­­brachte den größten Theil des Tages mit Jammern und Geutzen. Auf seine inständigen Bitten und über Nach­weis seiner Dürftigkeit erhielt er eine Armenpfründe von 4 fl. per Monat und überdies tlossen dem Manne aus verschiedenen Pfarreien Unterstüßungen zu. Die gelungenen Versuche machten den Pfründner sicher und er wendete si an die Behörden zu wiederholten Malen um ex oflos Vertretung theil, wegen des Armenrechts, zumeist aber wegen der Eintreibung von Forderungen an Damen, die sich in den höheren Gesellschaftstreffen bewegen. Die Revolutenkammer drang jedoch darauf, bas. man über das Treiben des Mannes Nachforschungen pflege. Das geschah und das Resultat war folgendes : Der Maurer wohnt als besondere Jahrespartei, vermieidet jedoch alle Theile seiner Wohnung an After­­parteien und schläft selbst in der Küche. Als Maurer verdiente er täglich bis 1 fl. 50 fr. Den Erlös eines großen Hauses in Wien, einer Villa und eines großen Weingarten, die er verkauft hatte, ver­­wendete er zu Geschäften, bei welchen er bis zu 60 kg 5 Interessen begehrte. Eingetrieben wurden die Schulden dur­ch offo-gertreter. Natürlich wurde sofort die Armenpfründe und die ex offo-Vertretung aufgehoben. Der „arme Mann hatte no die Frechheit, dagegen zu refuriiren, sein Rekurs wurde natürlich rasch entschieden. —0— Prag, 2. Mai. Den Nachrichten vom Konzil wird hier mit der größten Spannung entgpgengegehen und dies in den lebten Tagen um so mehr, als das die Unfehlbarkeitsfrage b­rührende Schema, wie Sie wissen, bereits an die Väter zur Vertheilung kam. Wie nun hier aus zuverlässigster Quelle versichert wird, sind die Gegner der Anfalibilität, darunter in erster Linie unter Kardinal Fürst Schwar­­zenber­g fest entschlossen, es in der Opposition gegen das Dogma der Unfehlbarkeit bis zum Aeußersten zu treiben. Sie haben mit dem unlängst bekannt gewordenen Bostulatum an den Bapit, die Frage wegen der Gewalt ver Päpste über Kaiser und Neihe vor der Un­­fehlbarkeitsfrage behandeln zu lassen, einen legten Coup gewagt, die Rebtere von der RER­ abzufegen oder besser gesagt das Konzil zu sprengen mit Hilfe der weltlichen Fürsten, aber er wird ihnen nicht gelingen dieser Coup — denn die Jesuiten sind no­­ch lauer. Es wird zur Diskussion kommen die Frage der Unfehlbarkeit und diese wird zum Dogma erhoben werden , was dann ? — Kardinal Kurt Schwarzenberg soi, wie man sich erzählt, die Antwort bereits fertig haben ; der Da Kirchenfürst soll sich in intimen Kreisen geäußert haben, er könnte sich eher mit dem Hurlitismus befreunden, als mit der Lehre her­an und eine ähnliche Aeußerung für Stroßmaner gethan haben unter Hinweisung auf das griechisch orientalische Schisma. — Man sieht, der katholischen Kirche eröffnet sich eine Schöne Verspertive und zwar in der allernächsten Nähe ! Kommen ta met neben KET mee Ss tet TÉMÁT TT Se atésési TE TE AR LIE NR Pe LE Iran Das große Avancement. (Fortfegung.) ‚ Ernennungen) Zu Oberstlieutenanten die Majore: Karl Ride des Artillerieregiments Nr. 9 beim Artilerier­­egiment Nr. 5; August B­ar des Artillerieregiments Kronprinz Erzherzog Rudolph Nr. 2, beim Artillerieregiment Erzherzog Wilhelm Nr. 6; Couard Meh­ner, des Zeugsartilleriekommandos Nr. 18, in­­ demselben ; Jaraz Kriefche, des Artilleriestabes, Vorstand der vier­­ten Abtheilung der ersten Sektion im technischen und administrativen Militärkomite, auf seinem Dienstesposten; Johann Schneller, des Genieregiments Kaiser Franz Joseph Nr. 1, in viesem Regimente ; Joseph Zurnau Coler v. Dobezhice, des Geniestab 3, zugetheilt dem Leiter der Befestigungsbaudirektionen ; Joseph Am­ex­ling, des Benieft­ bes, Geniedirettor zu Ragusa ; Albert Romano, in der ach­ten Abtheilung 063 Reichsfrieggministeriums, und Hugo Basaquez, Militärbaudirektor zu Hrmannstadt, beide des Militärbauverwaltungs- Offizierkorps ; Joseph Conta, Kommandant des Landesfuhrwesens­­kommandos Pr. 5 zu Lemberg; Otto v. S öett, Kommandant der Militärabtheilung im F. ung. Staatsgestüte zu Kisbér ; Johann Bas­­quali Ed­er v. F­arramall, Kommandant des Landesgendar­­meriekommandos Nr. 3; Otto Koppitsch, Kommandant des Lan­­desgendarmeriekommandos Nr. 8, leitere Acht mit Belastung auf ihren Dienstposten. Zu Majoren die Hauptleute und Ritt­meister erster Klasse : Renatus v. Natf hill­er, des Infanterier­­egiments Freiherr v. Jakobs Nr. 8 ; Guido Graf Dub3Ípy:Trze­bompslic; Anton Galgosy und Karl Pfeiffer Frhr. v. Ehrenstein:Rohmann, legtere Drei des Generalstabes; dann Georg Frhr. v. Waldstätten, überromptet im Generalstabe, Broz ferlor am Generalfavalleriefurfe , und Karl Schaller, des General­­stabes, alle Sechs in diesem Korps ; Isidor Graf Deym und Stri­­tet, des­nfanterieregiments Frhr. v. Kuffevich Nr. 33, beim Inf.- Regiment Erzherzog Ernst Nr. 48 ; Franz Bek­er des Inf.-Regim. Frhr. v. Mertens Nr.9 ; Romr. H­opel S, des Inf.-Regim. Hartung Nr.47; Johann Schaumburg, des Infanterie-Regiments Freiher v. Heß Nr. 49; Eugen Edler v. Helmburg, des Infanterie-Regiments Graf Thun Hohenstein Nr. 29; Karl Dö­pi, des Infanterie-Regimes. Freiherr dv. Nagy Nr. 70, ab­ Fünf in ihren Regimentern; Karl dh. v. Hausmann: Stetten zum Stein unter Jeben­­berg:Lan­ega und Greifened, bes Infanterie-Regimed. Graf Zhun=Hohenstein Nr. 29, beim­nfanterie-Regimente Hohe u. Deutlich:­meister Nr. 4; Samuel H­af hto, b­ 3 Infanterie-Regiments Freiherr v. Habermann Nr. 39, beim Infanterie Regimente Erzherzog Albrecht Nr. 44; Franz Wünscer, des Infanterie-Regimes­ Ritter v. Molli­­nary Nr. 38; Wenzel Saul, dr Infanterie-Regiments Freiherr v. Bamberg Nr. 13. Beide in ihren Regimentern ; Alois Spiller, des Infanterie-Regiments Kaiser Franz Joseph Nr. 1, beim Infan­­terie-Regimente Freiherr v. Neifbach Nr. 21; Gustav Ed­er v. R­o­m, des Infanterie-Regiments Albert Kronprinz von Sachen Nr. 11; Sigmund Freiherr v. Boller bei Ehelsee, des Infanterie Nomts. Kaiser Franz Joseph Nr. 1; Alois Seele, des Infanterie- Regiments Graf Nobili Nr. 74; Johann Bertomas, des Infanterie Regiments Freiherr v. Nagy Nr. 70; Richard Schluet, Eodler von Schluetenberg, des­nfanterie-Regiments LeopoldH. König der Belgier Nr. 27; Anton Edler v. M­or­a­u 8, des Infanterie-Regimts. Erzherzog Karl Salvator Nr. 77, alle Leh3 in ihren Regimentern;; Johann S­ch­ol gs, des Infanterie-Regiments Freih. dv. John Nr. 76, beim Infanterie-Regimente Freih. v. Handel Nr. 10; Karl Krippel, des Infanterie-Regiments Freiherr v. Heß Nr. 49, beim Infanterie- Regimente Erzherzog Rainer Nr. 59; Johann S­a­ck­, des Infanterie- Regiments Graf Coronini Nr. 6, beim Infanterie-Regimente Mieran­­der I., Kaiser von Rußland Nr. 2; Johann Li­pp­a, des Infanterie- Regiments Freib. v. Gorizzutti Nr. 56, in diesem Regimente; Karl Adlmann, des Infanterie-Regiments Hartung Nr. 47, beim Infan­­terie-Regimente Graf Thun = Hohenstein Nr. 29; Theodor Leine­mann Coler v. Werthau, des Infanterie-Regimentes Friedrich Wilhelm Kronprinz von Preußen Nr. 20, in diesem Regimente ; Franz Freiherr Karaiss v. Karais, des Infanterie-Regiments Frei­­herr v. Maroicic Nr. 7, beim Infanterie-Regimente Freiherr v. Grue­­ber Nr. 54; Hugo Milde v. Helfenstein, des Infanterie- Regiments Freiherr v. John Nr. 76, beim Infanterie-Regimente Erz­­herzog Joseph Nr. 37 ; Julius v. Mihalo&y, des Infanterie-Regi­­mente Erzherzog Franz Ferdinand d’Este Nr. 32, und Zimotheus Milletic, des Infanterie-Regiments Friedrich Wilhelm Großherzog von Mecklenburg-Strelig Nr. 31, beide in ihren­­ Regimentern ; Emil Freiherr v. Lichtenberg, des Infanterie-Regiments Graf Wimpffen Nr. 22, beim Infanterie- Regiment Freiherr v. Jacobs Nr. 8; Franz Marticzek des Infanterie-Regiments Wilhelm Bring zu Schles­­wig-Holstein- Glüdsburg Nr. 80, beim Infanterie-Regiment Konstantin Großfürst von Rußland Nr. 80; Anl Standeisty, des In­fanterie-Regiments Alexander Cäsarewitsch Großfürst und Thronfolger von Rusland Nr. 61; Alexander R­izzetti, bes Infanterie-Regi­­ments Freiherr v. Marxoich­ Nr. 7; Wilhelm Baumruder Evler v.Robelsmald, des Infanterie-Regiments Karl Alexander Groß­­herzog von Sachsen-Weimar-Eisenach Nr. 64; Franz Knobloch, be8 Infnterie­­regimmente Freiherr v. Kuhn Nr. 17; Joseph Raabl, des Iinfanterie-Regiments Georg V. König von Hannover Nr. 42; Martin Nitolomsti und Eugen Hohmwallner, des" In­­fanterie:Regiments Erzherzog Ludwig Viktor Nr. 65, alle sieben in ihren Regimentern ; Gustav Wasl, des Infanterie-Regiments Frei­herr v. Kuhn Nr. 13, beim Infanterie-R Regiment Erzherzog Leopold Nr. 53; Ludwig Kohlis, des Infanterie- Regiments or und Deutschmeister Nr. 4; Karl Dziberger, des Infanterie-Regiments Graf Crenneville Nr. 75; Rudolph Freiherr v. Nedvad des In­fanterie-Regiments Kronprinz Erzherzog Rudolph Nr. 19, legtere drei in ihren Regimentern. (Fortsetzung folgt.) Politischeerdschan,4.Mai.Die Berichte über das Attentat gegen das Leben des Kaisers Napoleon geben der gesamm­­ten Breite Stoff zu Betrachtungen.­­ Der offiziellen Kreise in Paris hatte sich in den letzten Tagen eine tiefe Niedergeschlagenheit bemächtigt.Man zweifelte ztwar nicht, daß das Plebiszit die Majorität erhalten würde,aber fühlte sich doch gegenüber der Lauheit und Gleichgiltigkeit der allgemeinen Stim­­mung sehr unbehaglich.Das Zandern der besten Freundet war für die Tuillerien sehr peinlich;über den offenen Widerstand mehrerer derselben war man außer sich:am­ unruhigsten zeigte sich die Kaiserin, die von vornherein­ überhaupt gegen das Plebiszit war.Plötzlich kommt das Attentat und zwar so gelegen,daß es nur wenig gläubige Seelen Gas san tree man aus hemmen > mama ges sin · = EL DEREN TR ’-« «’-.s.s..-- «-k;c(-««« »Ewa Ein Märtyrer, Roman (nach dem Französischen) in fünf Theilen. (60. Fortfeßung.) XXXV. Der Pfarrer von Grand­ Zorte le Haut war eben daran, als Morgenimbiß eine rohe Artishode mit Salz und Pfeffer zu genießen, als Abbé Desvialle, nachdem er leicht angeflopft hatte, hereintrat. Der Pfarrer erhob ih und redete in gravitätischer Haltung den Ein­­tretenden mit den Worten an: — Was wünschen Sie, Herr Abbe? Der Abgesandte des Erzbischofs war im ersten Augenblicke außer Fassung gebracht durch die ernste und würdige, beinahe impot­ente Erscheinung des vor ihm Stehenden. Das war nicht der Mensch, den er zu finden gedacht hatte. Man hat sich ein Bild von den Leuten nach den Tugenden und Fehlern, die man bei ihnen vorausfeßt und so hatte Abbé Desvialle erwartet, er werde in dem Dorfpfarrer ein reines Lebhaftes Männchen finden, mit birgenden Augen, schmalen Lippen, hochgerötheten Wangen; er hatte rauf einen warmen Empfang gerechnet, er­kannte diesen Typus von Menschen und wußte, wie man sie zu behandeln hat; als er sich jedoch dieser biedern schwermüthigen Physiognomie, dieser großen Karen Augen, die ihm gerade ins Gesicht faben, dieser etwas stolzen Schlichtheit ge­­genüber befand, begriff er, daß er er mit einem nicht gewöhnlichen Menschen zu thun hatte. Webrigens war er nicht blos die Persönlichkeit des Pfarrers, was ihn überraschte ; das Innere dieser ärmlichen Behausung verrieth eine Lebensweise, die über jeden Ehrgeiz, jeden Komfort, jede mensch­­liche Schwäche erhaben war, ein Dasein voll strenger Tugenden, welche der elegante Abbé um so höher gehäßte, je weniger er selbst ihnen ergeben war . . . Er betrachtete die halb entblätterte Artischode und indem er sich dabei an die Krüde Papst Sirtus V. erinnerte, sagte er: — Ich bevauere frhr, Herr Pfarrer, nicht im Schlosfe mit ihnen gespeist zu haben, wie ich gehofft hatte. Ich trug lebhaftes Verlangen nach einer Unterhaltung mit Ihnen. — 94 habe zu dem Diner, von unwelchem. Sie sprechen, seine Einladung erhalten, mein Herr, und jedenfalls wäre es mir nicht mög’ sich ge­wesen, sie anzunehmen. — Ich glaubte zu bemerken, daß die Frau Gräfin auf ihre An­wesenheit gerechnet hatte. — Sie haben sich geirrt, mein Herz. Wollen Sie gefäh­gst Pla­ehmen, Das ist Einunder es dick hinter den Ohren hat,dachte sich Abbé Desvialle,in­dem er sich niederliest und unwillkürlich eine Grimasse schnitt,die er jedoch ebenso schnell wieder unterdrück­e,da er sich die ungewohnte und eben nicht angenehme Empfindung nicht merken lassen wollte-die ihm die Berührung mit den etwas harten Stühlen­ der Pfarrwohnung verursachte. —Herr Pfarrer­ hob er auf’s Neue an-ich habe einen Besuch,den ich im Schloß zu machen hatte,dazu benützt,um an ihre Thüre zu klopfen-Mein Erscheinen hier...ich beeile mich,eb­nen zu sagen...hat nichts Offizielles.Ich wäre sechr begierig,ihre Meinung zu vernehmen über die seltsamen Ereignisse,die sich in ihrer Pfarre zugetragen haben,und die,wie ihnen nicht unbekannt ges blieben,ungeheueres Aufsehen in der Welt gemacht haben.Sie sind sehr gut angeschrieben bei Sr.Eminenz,und man legt daher ein großes Gewicht au ihre Meinung in dieser Angelegenheit,bei deren Beurtheilung mit größter Vorsicht zu Werke gegangen werden muß. Noch einmal,ich bin nicht hier,um eine Untersuchung anzustellen; mein Austreten,ich wiederhole es,hat durchaus seinen offiziellen Charakter,und ich wü­nsche sehr,daß Sie sich hievon überzeugt halten­­Abbé Roche,noch immer unzugänglich,sah seinem Gaststart ins Gesicht,der sich dadurch nicht ganz behaglich fühlte.—Mit wem habe ich die Ehre zu sprechen,fragte endlich der Pfarrer. —­Ja richtig,ich habe vergessen,mich vorzustellenh und bitte deßhalb um Entschuldigung.Ich bin der Abbe Desvi alle,vielleicht ist mein Name auch bisquhnen gedrungen. —Nein,mein Herr. —Monseigneur hat die Gnade,mich seines Vertrauens und seiner Freundschaft zu würdigen·»und meianisch,Ihre Mei­­nung über jene Erscheinung amt weißen Kreuz zu hören,ist nur das Ecithres Erzbischofs,Herr Pfarrer. —So examiniren Sie mich,wie Ihnen von Monseigneur aufs getragen worden. — Sie leihen meinem­­ Besuche einen anderen Charakter­­ als denjenigen , den ich ihm gern bewahrt hätte. Da ich werde thm­, wie Sie es wünschen. Ich frage Sie daher, mein Herr, ob Sie einen Grund haben , ver fragligen Ersoeinung einen übernatürlichen Cha­­after beizulegen ? — 3ch behaupte, daß all­ den Thatsachen, melde, ganz gegen meinen Willen und zu meinem Bedauern, ein so großes Aufsehen erregt haben, nichts Webernatürliches innewohnt. Ich muß daher auch­­ Das nenne ich eine bündige Antwort­ vorauslegen, daß Sie auch in der Lage sind, das angebliche Miratel aufzuklären, und daß alle näheren Umstände desselben Ihnen be­kannt sind. ——Ja,HerrAbb6. —Und könnten Sie mir sagen,was Sie davon wissen? —­Nein,meint Herr,das ist mir unmöglich. Die beiden Priester fixirren einander eine Weile mit ihren Blicken. —­Können Sie oder wollen Sie nicht,Herr Pfarrer?­­Ich kann und ich will nicht. —­Bedenken Sie,die Sache ist sehr ernst. —Ich weiß es. —Und daß Monseigneur... —Sie sind nicht mein Erzbischof,Herr Abl­e. —Daß Monseigneur,sage ich,Ihnen befehlen kann,zuspre­­chen und ein vollständiges Geständniß abzulegen. —Dann wird er seine Befehle mir mündlich zu­ ertheilen ha­­ben,und an nu­r wird es dann sein,zu beurtheilen,inwieweit mein Gewissen mir zu gehorchen erlaubt. — Gie stellen sich sehr do, Herr Pfarrer ! — Und Sie mich sehr niedrig, mein Herr, wenn Gie bensen daß Furcht mich bewegen könnte, etwas zu jagen, worüber ich Stills fehmweigen zu beobachten entiehloffen bin. Abbé Desvialle war der Mann zarter und vorsichtiger Rieder­wendungen. Er besaß in hohem Grade die Kunst milder Mederredung und gefiel sich in diplomatischen Reinheiten ; hier sah er sich einem Charakter gegenüber, hart wie Stahl, dessen feste Geradheit ihn in der That etwas einschüchterte. — Sie können­ überzeugt sein, Herr Pfarrer, hob er nach einer kurzen Raufe an, daß ich, was Sie jegt zu mir gesagt haben, St. Emi­­nenz nicht wiederholen werde, ich betreute es Ihnen. Offenbar stehen Sie unter der Herrschaft einer Erregtheit . . .­­— Sie sehen, ich bin ganz ruhig und ich habe nur gesagt, was ich sagen wollte. — Sie künnen aber dabei unmöglich an die­ bedauerlichen Folgen gedacht haben, welche diese unzeitige Geschichte für unsere heilige Reli­­gion nag si ziehen kann. Willen Sie nit, daß sich die Journale der Sache bemächtigt haben, und daß im der Zeit, in der wir leben, Alles erörtert, zergliedert, gedeutet und entstellt wird ? — 34 weiß das Alles und war der Erste, der darunter zu lei­­den hatte.­­ — 63 gab aber doch ein untrügliches Mittel, den ganzen Sturm zu beschwightigen : Sie brauchten nur öffentlich und in royaler Weise die natürlichen Thatsachen aufzuklären, welche diesem ärgerlichen Ereignisse zu Grunde lagen. — 39 konnte gar nichts aufklären. — Sprechen wir offen mit­einander, sagte Abbé Desvialle, seinen Stuhl näher rüdnd. Ohne Zweifel sind Sie gegen mich einge­­nommen. Muß ich Ihnen nochmals wiederholen, daß meine Absichten die freundschaftlicsten sind, daß Ihre Fertigkeit mich für Sie einnimmt und daß es mein aufsichtiger Wunsch ist, die Sache gütlich beizulegen. Sprechen Sie offenherzig, sagen Sie mir Alles, was Sie wissen, be­­­denken Sie,daß die Ehre des Klerus in dieser Geschichte engagirt ist, und daß Ihre hartnäckige Weigerung den nur zu zahlreichen Feinden unsrer heiligen Religion eine gefährliche Wasse in die Hand geben kann,bedenken Sie schließlich,daß durch Alles,was vorgegangen, Monseigneurties verleht ist. Sie antworten mir nicht.Sie sollten begreifen,daß ich Ihnen meine Hand darreiche in der Absicht, ein Mittel zu finden,Sie aus einer mißlichen Lage zu ziehen.Sollten Sie nichtt­issen,daß Ihr Betragen mißgünstige Deutungen erfahren hat?Ich bin den Beweisen nicht nachgegangen,man hat sie mir ent­­­gegengebracht.So haben wir­ denn erfahren,mit einer Gewißheit,die seinen Zweifel zulässt,das­ Ste in der Nacht des Mirakels,wie Ihre Pfarrkindererzähler keinen Gang in jenen Theil des Gebirges unter­­nommen hatten.Zu welchemeeckI Gewiß zu einem ganz ehrens haften,aber am Ende,welches war dieser Zweck 2 Man hat mir sogar —in einer solchen Angelegenheit sind oft die geringfügigsten Umstände von Bedeutung­—ein Taschentuch eingebändigt,das beim weißen Kreuz gefunden wurde,unter den Tannen,wo ein Esel,der wie man sagt,kein anderer gewesen,als der ihrer Haushälterin,ange­­bunden war. Der Pfarrer suchte unwillfürlich zusammen, was seinem Nichter nit entging, der also fortfuhr: — Was wollen Sie, daß ich den Leuten antworte, welche die Frechheit haben, so behaupten, dies Taschentuch sei denjenigen sehr ähnlich, welche Sie bei sich zu führen pflegen? Da ist das Tuch, noch eingewidkelt in dasselbe Papier, in dem es mir übergeben wurde. Beien Sie, was auf dem Papier geschrieben steht und urtheilen Sie selbst, zu melden boshaften Auslegungen dies Anlaß gibt und wie unerläß­­ig eg ist, viele Gerüchte zu zerstreuen und die Sache aufzuklären.. (Fortseßung folgt.) . \ \

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