Pester Lloyd, November 1881 (Jahrgang 28, nr. 301-330)

1881-11-01 / nr. 301

ner daß (H Die Budapefter Blätter bilden eine recht angenehme Lektüre. Hat der Leser im Morgen­­blatte eine ausführliche Schilderung des Hauptstadt vollbrachten Einbruchs empfangen, ihn im Abendblatte eine plündert, morgen zählen gar als Gerichtszeitungen zu erscheinen Beschämung! alles Und das zu registriren, wir glauben, in­ Lande gibt, und fort Herumvefor m­it seineswegs seltener Nänderbanden gesprochen, sich der und seit die Verbrechen die viel zur alldem wird einigen Ansehen des ungarischen Staates,­ ­al3 die Gendarinerie des Staates. Mie verhält feit einiger Zeit der der PVoftwagen ge­­haben, die jo gibt man ganze Mubrit von Berbrechen , Raub, Mord, Einbruch, heute ei Neifender — die Kleinen Diebereien Sinn wir einfach wenn wir das ganze Material bewältigen sollen. Wenn diese Leicii­e dem efer vielleicht widerwärtig­st, so können wir versichern, daß die Pflicht, uns selbst mit Ekel erfüllt umd mit tiefer Beschämung. S­awohl, mit tiefer daß es feinen Menschen im Lande gibt — außer Fenen, denen es juft paffirt und Die dabei den Kopf einbüßen — wir glauben, sagen wir, daß es feinen Menschen hat für das mit demselben Gefü­hle der Niedergeschlagenheit und der Beschämung zu sieht, wie diese Abruzzemviethschaft im Herzen von Ungarn etablirt wird. Seit Jahren wird an der Verwaltung fort vielen Jahren sind die Sicherheitszustände im Lande nicht so scheußlich gewesen, wie zu dieser Stunde. Bald begehrt das eine, bald das andere Komitat, daß auf seinen Gebiete das Statarial­­recht verfeindet werde — aber raumer Zeit nicht gehört hat, es wird wieder sind dadurch feit­ge von ganzen treffliden organisirt zu sein scheinen, als die Gendarmerie der Komitatr­egierung „Die Regierung ? Soll die Regierung etwa vor und wohnen sein Leid geschehe ?" gewissen Sinne antwortlich, was eine Sache gibt, forgen Hat, eine Schuld daraus zu machen, Dorfe gleichzeitig an so vielerlei Orten von Gut und Leben vorliegen , dann zu Familien daß der Häufig am Wir damit Den Be Haben den wißigen Einwand [den einigemale gehört, befenmen jedoch, daß wir von demselben durchaus nicht man sich) oben niedergeschmettert sind, mehr, nach Lage. Kategorie, die er ist eine Negierung zwar fir Alles wer in einem Lande geschieht ; wenn es aber zu ist das die Öffentliche Sicherheit. Nun wird es seinen vernünftigen Menschen einfallen, der regierung ein Pferd gestohlen wird , wenn aber so zahlreiche und mitunter so grauenvolle Belege für­­ die völlige Unsicherheit Und da muß es wohl auch irgend eine Stelle geben, die fü­r diese Schlech­­tigkeit des Dienstes verantwortlich zu machen ist. Wie stehen wir aber in dieser Beziehung am heutigen Tage? Wir be­finden uns am Anfange des Winters. Diese Jahreszeit it überall, besonders aber bei uns, der Vermeh­­rung der Verbrechen günstig. Schon die ersten Wochen sind doch zahlreiche Meistetdaten bezeichnet und wir jagen Kem­ent, der mit den Erschei­nungen der Kriminal-Statistik bekannt it, etwas Neues, wenn wir prophezeien, daß solche Uebel wie die Epidem­en sich greifen brechen eine ganze Folge von Verbrechen gebärt. Alles das ist erwiesen und Sedernanm befannt. Und nun bitten wir den Loser, sich einmal im die Lage jener vielen Taufenden von auf einsamen Bußten es nicht Die trostlose angegebenen — einem man ein Recht überhaupt s­chlecht ist, nicht Da und dort, sondern alle worten, und daß jedes Ber dem verweilen, oder auch in kleinen Dörfern und die sehen, daß der Winter in Der gezeichneten Weise sich anfündigt. Doch was sprechen wir von Dörfern und Pußten, hat man uns doch selbst erst vor acht Tagen aus einer­ sogenannten , Stadt" geschrieben, die Bewohner wagten 7 Uhr Abends auf die Straße zu gehen. Nun berechne Einer, wie das auf die Stimmung, die Arbeitsfähigkeit, Die Unternehm­ungsluft, auf Handel und Wandel im Lande wirken muß. Bor Allen aber denfe jener unzähligen Familien der jeden Tag file welche der mit fortschreitende Tage bedeutet. figer mir dem Maße, wie die anständigen Leute ängstlich werden, mwächst dem Gesindel natürlich der Kan und wenn das sonst Feine einen Terrorismus, von dem man der Hauptstadt nur selten eine Vorstellung machen kann. Den gegenüber steht als gerammter Shut und Schirm die bewaffnete Macht des Komitats, einige mit alten Flinten, Leute, die zuweilen mit den Gaunern auf ganz guten Fuße stehen, die aber selbst da, wo sie am­ ehrlichsten sind, von jedem Unbefangenen als vollkommen unfähig aus­gesehen werden, die Aufgaben einer Gendarmerie zu erfüllen. Iich, deffen wir uns derzeit erfreuen, scheint es, daß weder Gendarmen, noch Banduren sich un­d es ist eins der heilsamen Resultate jener „vorsichtigen und finferweisen” Reformen, die jegt in unserer Verwal­­tung angebahnt werden. Allein für welche Unsicherheit fortdauert, Sicherheitsdienst " Zustände missen sich in halbwegs ordentlichen ee Ende so trauriger Banduren zur gemischten Syften end Dienst Fi­mmtern, so daß bald numr noch die Diebe und Nänder sich Fü­r ihre geschägte Person der öffentlichen Sicherheit erfreuen werden. Auch das hier wenigstens wird man uns nicht sagen, Daß nur die heit aus und spricht, reichen, doftrinäre Sprechen VBoreingenommen­­­Wir sprechen im Gegentheil von sehr positiven Dingen, wir prechen im Namen von unzähligen ungarischen Bürgern, wir die bedeutet. Perjonen und Jutereffen bietet ntait, dort wo Im im welchen einen mer meßliien Schaden Namen unzäd­­Diefer gedrumgen werden, anders : als: bisher gehandhabt werde. Wenn die Bandave und Gendarm­een nicht aug­­mar Soldaten heranziehen, aber die jenigen nehmen, u Stalien —— welcher sammt er, daß wir, um unsere Zustände zu ilnsteh­en, uns auf Stalien berufen missen — Regimenter und och größere Truppen malten auf, ganze um eine Das wirkt " ganz anders, die Räuber oft vor denen manchmal sogar die gestren­­F eine geringe Angst haben, man muß es eine V­orstellung von dem man die Hauptthätigkeit beobachtende derselben immer und vorbeugende Nepression wir fünnen hier nie wiederholen, die hauptstädtische Polizei An eine Polizei, wir gar nit, gröbste Nicht was anderwärts unter der Lehre wissenschaft Sim. nicht verstanden wird, nicht Sondern wir denken einfach Thätigkeit, denken d­­an­ach, daß es die wird der gegenwärtige Zustand das an jene alltäglichen Funktionen, welche ein österreichischer Gendarmerie-Lieutenant, mit etlichen Hundert Leuten ganz ausgezeichnet versieht. Wir allereinfachste Man­­ selbst diesen Anforderungen n­­ich­t gerecht. Gendarmerie- ein Korps militärisch verläßlicher Sicherheits-Organe gebe, das fortwährend auf beobachtender Wanderung, die Landstreicher Mit den Orten im aufzugreifen und sich an allen Orten zur zeigen Hat, der Bevölkerung zur Beruhigung und den­­ Verbrechern als Drohung, wirklich Wir Haben fest zweierlei Systeme des Sicherheitsdienstes. Das Heißt gar sein Syste­m. Lande, wo man seine­­ Beängstigung empfindet, da liegt der Grund darin, daß die Bevölkerung fir sich selbst forgt und sich etwaigen Atten­­taten auf ihre Sicherheit gewachsen fühlt — aber den Ort möchten wir rennen, an dem sie nur die Leichteste Gefährdung der öffentlichen Sicherheit gezeigt hat und wo das Erscheinen unserer Komitats-Panduren jemals das Publikum beruhigt hätte? Diese Beunruhigung aber besteht heuer noch in höherem Maße als sonst un diese Jahreszeit. 7Trogden befinden wir uns erst am Schluße des Monats Ofktober und wir haben noch wenigstens drei Monate der Härtesten Jahreszeit vor uns und es it micht anzunehmen, daß diese besser sein sollten, als die lebten Wochen. Wenn nicht rechtzeitige und ausgiebige Borz­fehrungen getroffen werden, dann fürchten wir, daß der hernige Winter uns noch ehr traurige Bor­­­ommniffe bringen wird. Diejenigen aber, die es angeht, sich die Sicherheit im Lande zu sorgen, werden nicht bes­haupten können, sie seien durch Die Vorgänge überrascht worden. Jedes Zeitungsblatt, das seit 3—4 Wochen in Budapest erscheint, ist eine beredte Mahnung, eine Bitte um Schug für Leben und Eigenthum zahlreicher ungarischer Bürger. Juden wir die Mahnung und Diese Bitte hier noch besonders zum Ausdruck bringen, sind wir weit en­t­­fernt davon, irgend alarmiren zu wollen. Wen sollten wir auch alarmiren ? Das Publikum ? Nun, die Leute auf den Pußten und in den Dörfern, wie ihre Freunde und Angehörigen in der Stadt, die haben es wahrlich nicht nöthig, exit duch die Zeitung alarmirt zu werden. Sie sind alar­­irt seit vielen Wochen und sie befragen sich nur darü­ber, daß ihren berechtigten Besorgnissen so geringe Aufmerksamkeit zuge­wendet wird. Wohl aber möchten wir gern die Negierung und speziell das Ministerium des Innern alarmiren. Falls sie noch nicht aus der Beschaulichkeit sollten aufgerüttelt worden fett. Budapest, 31. Oktober. CD „Mit der Hingebung an die großen Urgelegen­­heiten verbinde ich die Leidenschaften fü­r die Kleinen Suter­essen.” — „Avec Pamour des grandes choses, j’ai la passion des petits interets.“ — Ms Gambetta in Rouen jüngst diese Worte Sprach­, Hatte er sicherlich nicht im Sinne, si selbst etwas Unverbindliches zu jagen, er hat damit die beste Manier gekennzeichnet, in welcher das fran­­zösische Bolt zu regieren ist. Diese Reden, die überhaupt viel weniger beachtet worden sind, als sie verdienen, zeigen den ganzen Gambetta und bieten einen Schlüssel für seine ganze politische Entwicklung.­­ Italienische Finesse findet si da zusammen mit wahrhaft französischer Liebensiwü­rdig­­keit und mit den Kraftäußerungen des selbstbewußten Genies. „ie hat die Muthlosigkeit mich erreicht !" ruft er aus, und wo gibt es einen Staatsmann, Der Äh­nliches zu sagen wagte? Bei alldem it er glatt wie die Schlange. Er spricht nacheinander in Havre und in Nonen, Das ist — wenn Das Beispiel auch nicht bis ins kleinste Detail paßt — wie wenn ein Nedner nach einander in Briest und­ in Fiume sprähe;, aber­ er weiß Havre und Nonen in helles Entzücken zu verlegen. Havre ist frei­­händlerisch, weil er von dem großen DBerfehr lebt . Rouen ist schußzöllnterisch und auf die rapid zunnehmende Nachbarstadt eiferfürchtig. ZTrogdenm nimmt der­­ kü­nftige Kouabinietspräsident beide Städte im Dieselbe „Studienreise auf. Ju None erwartet ihn Bonger-Onertier, selbst einer der größten Industriellen und Schußzölhtter. Dderselbe, der als Finanzminister Thiers’ mit Bismarc­ko ausgezeichnet zu trinken und zu unterhandeln wußte, der macht ihm Borz­wirfe über feine Rofetterien­ mit Havre. Das bringt ich aber gar nicht in Verlegen­heit. Hat er wenige Stunden zuvor von großen­ Angelegenheiten, von den deutschen See­­hären, vom Weltverkehr und seinen Meiste­r gesprochen , so zeigt er sie in diesem Augenblick schon ganz für die Yalori­­sation der „Nonenerien” eingenommen und er­kennt sie so genau , wie eben ein Minister dergleichen Sachen zu tennen pflegt. Aber wie seriös er davon sprichtt Wie er den Fanatikern Des Schuazolls ihre eigenen Gedanken von den Augen abzulesen weiß! Und zulegt, wie er sie im republi­­­anischen Sinne zu bearbeiten versteht, indem er ihnen vor­führt, daß die Republik und mir die Republik den „Reinen Sutereffen” Verständniß, Pflege, Unterst­gung zu bringen vermöge. Wie in Havre und Nouen, so macht er’s aller Orten. Rein Virtuos fennt so sein Suftenment, wie dieser Jeder die Seele seines Volkes, oo Diese­mut von wilden M­achegedanken erfüllt sei oder ob sie ganz friedlich Den französisch-englischen oder irgend einen anderen Handels­­vertrag ein wenig zu „forrigiven“ trachtet. Wenn diese Neben ein Negierungs-Programm­ sind — und es Scheint, daß sie so aufgefaßt werden müssen­­, so wird die Regierung Cambetta's wirkllich vor Allem eine Geschäfts-Ne­gierung sein Shut ist es, wie jeden­ Leiter seines Landes gegenwärtig, daß in Frankreich nur eine solche Re­gierung auf Dauer rechnen kann, welche geeignet ist, für Handel und Industrie einen guten Fortgang zu verbürgen. Dieser berechtigten Eigenthümlichkeit trägt er Medina, indem er sich am bei verschiedenen Orten, wo er mit der Bevölkerung in Berührung kommt, als „Geschäfs­­mar“ ausgibt und Leute, welche die Geschäfte grü­ndlich verstehen, in seine Umgebung aufnimmt. So war — um nur Eines zu erwähnen — Herr Nouvier, der sehr als Gambetta’scher Handelsminister­ genannt wird, einmal, allerdings vor ziemlich langer Zeit, ein simpler Handlungs­­fommis, der jie durch seine Arbeit (und später durch eine politische Heirat­) in die Höhe gekommen ist. Als Eins­­tiger Finanzminister im Kabinet Gambetta wird Leon Say genannt, er Nane von europäischen Klang, ein Defonomist, auf dem­ jedes Bolt der Welt stolz sein könnte. Auch M­aynal, der eventuell das Portefenilfe der­ öffentlichen Arbeiten ü­berneh­men soll, ist selbst ein großer Arbeiter, und Freycinet mim ga! Walder-Rouffeau, ein verhältißmäßig noch ganz junger Man von deutscher Erziehung, tü­chtig, muthig, gelehrt und redegewandt, Paul Bert, ein Professor, Freidenfer, ebenfalls in den Jahren der Wolffraft — das sind die Namen, Die mit dem fü­nfti­­gen Kabinet Gambetta in Verbindung gebracht werden. Es sol ein Ministerium aller Talente sein und das ist ein neuer Beweis fü­r das praktische Genie Gambetta’s und für sein erstaunliches Selbstvertrauen, daß er es wagt, sich mit Männern ersten Ranges zu angeben, nicht wie Fürst Bisz­mar, der seinen Ministern vorschreibt, sie müßten „ie Die Unteroffiziere auf Kommando umschwenken.“ Allein Cambetta hat auch „l’amour des grandes choses.“ Er hat nie ein Geheimniß daraus gemacht, daß ihn die P­olitik der Selbstverleugnung nicht zusagt. Die 3. B. Here Waddington to Consequent verfolgte. Man muß im Gegentheil auf eine recht aktive Betheiligung Frank­­reichs an allen auswärtigen Angelegenheiten wechten von der Stunde ab, da Gam­betta die Leitung des Ministeriums, der auswärtigen Angelegenheiten zumal, übernimmt. Es ist die Frage, ob er­ in den auswärtigen Angelegenheiten die­selbe glückliche Hand beweisen wird, wie im feiner inmern Politik. Daß kein zweiter Franzose unter den Lebenden mehr Talent, Muth und Glück zur Regierung seines Volkes befigt, wie Gambetta, das ist man er­wiesen. Aber das Beispiel des Fürsten Bisnard ist da als Illustration, wie unendlich verschiedene Begabungen dazu gehören, die aus­­wärtige, oder die innere P­olitik eines Volkes zu führen. Die Geschmeidigkeit, mit der man die französischen Schut­­zölfter enguirlandiirt, die rasche Auffassung, durch welche man eine Bidget-Kommission hinterjocht, die DBDeredjan­­keit, mit der man eine Kammer Hinreißt — sie sind nicht gerade die Eigenschaften, welche einen erfolgreichen Minister des Auswärtigen geben. Wann hätte es je einen der jagen, Angst nicht mehr. Eines Tages so zu Lande, fh­r Schmachvollen Bücskfa geworden, fü­r welche denken, Die sie — Budapest, 31. Oktober, in allen divertester Weise üblen Folgen Hat, so führt es als ihr auf die gerichtetes Vorgehen. Allein, auf sie anderwärts versteht, den der Was wenn G Sicherheitsdienst nenesten werden nicht man auf jeder Bukta selbst Wache stehen, bedrohte als unsere Statarialgefege! die wahren Herren, gen Herren von Gericht Das Hängen allein thus überhaupt nicht, der und Bangen scheiden möge Winter gutereffen, herrschende bescheidener Gegend zu " wenig auch vorsehen. Veen der P­olizei hat, nur als eine Thätigkeit wie man Arbeit, d­ie reinigen, sein.­­ schon sehen und endlose Reihe Bei dem jeder Tag, mak Davanf­­Bei diesen sind präventive, wichtiger selbst Und Wo man betrachtet amd Entdecung ist 3hre aller die Gendarmerie nicht ausreicht, des im Hat Winter sehen über was wir mit Bezug Hundertmal gesagt haben. Dienten Wir verlangen nur sozusagen die aller­­Polizeidienstes. der Polizei wir im vor in und selbst jeden irgend Dienste um Haben fann Haufe auf ! .. . ‚wie angelein, dilettantenhaft, unbeständig ! Diplomaten von der Taille Bismarc's gegeben, und wie täglich ist er in allen en immerer Regierung. Wer weiß, ob Lambetta nicht in seiner Art der Welt ein ähnliches Wu­n­­der zu zeigen berufen is. Doch das sind nur Ver­­muthungen. Bisher hat Lambetta gerade auf Die aus­­wärtige Bolitit die geringste Vi­gerenz geübt. Niemand ann ein Urtheil über seine Fähigkeiten auf diesem Gebiete haben, weil ihn noch Niemand „an der Arbeit” gesehen hat. Lächerlich wäre es, zu glauben, ein Mann von dieser Klug­­heit, der so viel Sinn für die öfonomischen Bedürfnisse Trankreichs befindet hat, wide nichts Eiligeres zu tu haben, als einen Nevand­ekrieg anzuzetteln. Es gibt gut informirte Leute, die sagen, daß der Gedanke der Nevande in Gambetta’s Geiste schon längst dem Gedanken der Ko­nt­pensationen Bla gegeben habe. Damit Haben freilich auch schon einige französische Diplomaten des Kaiser­­reichs recht bittere Erfahrungen gemact, aber Gambetta ist eher sein Herzog von Gramont und sein Benedetti. Wie dem immer sei, zu dieser Stunde Fan utan über die auswärtige Bolitit Gambetta’s Vermuthungen und nichts an Vermuthungen aussprechen. Diese auswärtige P­olitik aber ist es, was uns zunächst interessirt. Man wird aber nicht fehl gehen, wenn man annimmt, daß Pläne, wie man sie dem F­­nftigen Kabinetschef zuschreibt, nicht von einem Tage zum ander weifen. Unsere nächste Sorge it die, daß weder wir noch unnsere Al­tivten im Genisse des Friedens, gestört werden. Und es hieße Gambetta falsch beurtheilen, wenn man annehme, er werde so eine Art Lord Feuerbrand sein und im Handumdrehen­ den jegigen, erwünschten Zustand unmöglich machen. Für die Zukunft zu sorgen mag Die Sorge der Zukunft sein. = Ueber die Skandale in der Tramgöflichen Sammer telegraphirt man der „N. fr. Breffe' aus Paris, 29. Oktober: Die Kammer hat mit einer Skandalszene begonnen und dieser Standal ist nicht, wie ehemals jener der Bonapartisten, aus einem Prinzip, sondern aus dem persönlichen Halle hervorgegangen, welchen die auf den Schultern der BlebS in die Kammer getragenen Gemeinderäthe gegen Gambetta Hegen, weil der Mann sie an Geist und praktischen Verständnisse überragt. Die Kammer hat bisher immer nach Neuwahlen einen provisorischen Präsidenten gemählt. In Parlamenten ist das Hek­ommen Gefeß, so lange sich die Kammer nicht anders aussprecen kann. Danabetta sollte und wollte dazu ges wählt werden. Clemenceau und sein Anhang wollten es nicht leiden. Die Freunde der Böbelherrschaft wollten beweisen, daß sie die Majorität eben­so wie der weiland „Berg“ im National-Konvent tyrannisiren können 63 ist ihnen nicht gelungen. Das ist die Bedeutung des gestrigen Tages. Der A­lterspräsident Guichard, der Diesen Sturm absehplug, it ein Mann von 76 Jahren mit schneeweißen Haupt- und Barthaare und einem sehr strengen Gesichtsausdruch. Er geht noch in stran­mer, aufrechter Haltung einher und zeigt in seiner Bewegung viele Glastizität. Louis Blanc, der sich dazu benüten ließ, it ein wahrhaft Eindlscher Gret3, der sich von Ledermann und ü­berall, wo man ihn vorschiebt, verschieben läßt, nur um obenan zu Stehen. Graf Maillefeun-Dunet, „welcher die Tribüne förmlich erftliente, it hin gegen ein breitschulteriger, Starter junger Mann, der drei Huiffiers mege blasen kann Ge­it jehe unterrichtet, jehe weich und von Gering­­shäsing gegen die Opportunistien erfüllt. Die extreme Partei, welche nun seit zwei Jahren Gambetta den V­orwurf macht, daß er nicht Minister­­ werde, zählte darauf, daß Grevy ihn nicht ernennen will. Seitden sie aber weiß, daß Grevy ihn mit der Bil­­dung eines Kabinett beauftragen wolle, sucht sie es zu hintertreiben­. Gam­betta wollte eine Weche machen , wie starf die Majorität sei, welche ihn unterfragen wolle. Die Sutransigenten und Radikalen wollten dieses Experiment nicht machen lassen, und die Folge war, daß sowohl der äußerste linke Flügel der Union Republicaine, a­n das sehr gem­äßigte linke Zentrum für ihn stimmte. Die Majorität fiel größer aus, als sie ohne den Skandal der äußersten Linken gewesen wäre.­­ Wird diese Majorität kompaft blei­­ben ? Anfangs jedenfalls , denn auch die gemäßigtesten Republikaner wollen sie aus der nun bald drei Monate andauernden Ungezwißheit heraus­winden, und da die ganze Partei auf ihn hindeu ist, wollen alle Nepabdlitaner mit Ausnahme der verlassenen Intransigenten, daß er an die Sorge der Hlegierung trete. Anfangs wird auch Gambetta die Gruppenbildung verhindern, aber auf die Dauer wird dies kaum möglich sein. Viel wird­­ aller­­dings von den Persönlichkeiten abhängen, aus denen Gambetta sein Mi­nisteri­u­m bilden, noch mehr von der­ Stellung, die er Gravy gegen­über einnehmen wird. Gewiß aber ist, Daß der gestrige Vorgang die Bildung­ dieses K­abinett beschleunigt. Z­ u je­­ 1­66 Velegr. Dependen­t. „Zeller Lloyd“. Oeskerreichische Delegation. Original: Telegramm des „Reiter Lloyd“­ Wien, 31. Oktober. Heute fand die erste Sibung des Budget-Ausschusses der österreichischen­ Delegation statt. Unmwetend waren : der gemein­­sam­e Kriegsminister Graf Bylandt, gemeinsam­ Finanzminister v. Szl­avy und Sektionschef Kállay. Delegirter Muß fragt an, ob die Debatte über das gemein­­same Finanzministerium vereinigt werden sol mit der Debatte über die Denkschrift, betreffend. Bosnien. ER Finanzminister Szlávy bemerkt, daß die Dentsjehvift nicht in Zusammenhang mit dem Budget des gemeinsamen Finanzministe­­riums stehe; sie stehe vielmehr im Zusammenhang mit dem Okku­­pationskredit. 63 dü­rfte sich daher empfehlen, zunächst das Finanz­­ministerium zu erledigen. Delegirter R. v. Groholsft erklärt sich bereit, die Denk­­schrift über Bosnien zur Debatte zu bringen, meint jedoch, daß Die Denkschrift seine Vorlage sei, welche in einem Berichte zu behandeln wäre. . Delegirter Nitter vereh­rt hierauf über das gemeinsame S­tanzministerium. 3 Us Erfordernis wird beantragt, 1. Zentral-Leitung 108.572 fl., 2. Zentral-Waffe 256.723 fl, 3. Rechnungs-Departement 37.800 fl., zusammen 171.999 fl. zu bewilligen. Der Bensions-Etat wird nach dem Voranschlage bewilligt, ebenso wird die Behedung für das Finanzministerium nach dem Voranschlage eingestellt. Be­züglich des Gebaheungs:Ausweises wird beantragt, denselben zur Kenntniß zu nehmen. Sodann wird beim Etat des gemeinsamen Med­nungsbriefes die Summe von 125.400 fl. an Erforderniß ein­­gestellt und die Bededung nach dem Voranschlage bewilligt. Berichterstatter Dr. v. PBlener leitet die Berathung über den Grat des Ministeriums des Meußers mit der Bezugnahme auf das Nothbuc ein, das die Negierung vorgelegt hat, in dem sie sich aber auf zwei eng begrenzte Gebiete beschränkt habe, während es wilnjd­ensiwerth wäre, von derselben auch Mit­­theilung über die Beziehungen zu den einzelnen Mächten und Aus­künfte über z­wei konkrete Fragen zu erhalten. Vor allem über die Donaufrage, den Gegenstand längerer Verhandlungen, w welche das von Oesterreich-Ungarn begehrte, von den anderen Mächten bekämpfte “Avant­ projet zum Gegenstande hat. Die Beschwerden und Hemmnisse für die Schifffahrt auf der Donau dürften vielleicht viel weniger duch eine Kommission behoben werden können, welche sich doch Hauptsächlich auf das Reglement und die Schifffahrt­ Bolizei zur beschränken hat, als dadurch, daß die rumänische Geset­­gebung fi diese im Verkehr weniger ungünstig zeige, wie insbesondere der­­ gperzentige Werthzoll, welchen Rumänien von den auf der Donau einfangenden Maaren einhebt, den Donauhandel empfindlich beeinträchtigt. Emeitens wären Auskünfte wirihenswert( in Bezug auf den Ausbau und Anschluß der türkischen Bahnen, sowohl in der Linie Nish-Mitroviga, als in der Linie M1) gegen Konstantinopel. Leiter des Ministeriums des Neupern, Sektionschef v. Kallay, erklärt, sowohl auf die rein politische Frage betreffs dr Entre vue von Danzig, als auf die handelspolitischen Fragen, die von größter Wichtigkeit seien, möglichst weitgehende und offene Aufklärungen unter der Voraussebung zu geben, Daß die Mittheilungen als vertrauliche betrachtet und nicht weiter verbreitet werden. Nach der Erklärung des Obmannes, daß nach dem bisheri­­gen Usus nur Dazjenige werde veröffentlicht werden, was die Schrift­führer für Vereine mit den Vertretern der Regierung hiezu geeignet fänden, geht Sektionschef v. Kallay in eine Darlegung über die Entrevue ein, indem er Auszüge aus einigen hierüber eingelangten Berichten der Berliner und Petersburger Bot­­schaft zur Verlesung bringe. ES erhellt aus­ venselben, daß Die Zusammenkunft aus der eigensten Ini­­tiative des Kau­fers von Rußland hervorging, daß ihr Fred die Dokumentirung der freundschaftlichsten Beziehungen zwischen den beiden Souveränen und ihren Weichen war, um sie durch dem europäischen Frieden eine neue Garantie zu geben und daß nach der Ueberzeugung des Renners nichts besprochen wurde, was über dieses Ziel h­inausginge Betreffs dr Donaufrage hebt Herr v. Kállay die außer­ordentliche Wichtigkeit der Kösung hervor, von der es abhängen w­erde, ob die Monarchie an der untern Donau den Einfluß aus­üben könne, den­­ Die Wahrung ihrer­ materiellen Unteressen unbedingt erhelfcht. Bei Betrachtung­­ dieser Frage müsse vor Allem die große Verschiedenheit ins Auge gefaßt werden, welche zwischen dem Charakter der Donau als­­ Verkehrsader und der anderer Verkehrsmittel wie Eisenbahnen besteht.­­Eisenbahnen bilden den Befug einer Ssellschaft oder des Staates, auf ‚die Tarifverhältnisse — derselben fan also_ der Staat einen m­aßgebenden Einfluß ausüben, im äußersten alle, indem er zur Beritaatlichung behreitet. Auf die Donau Schifffahrt ist ein fote Einfluß nicht einmal den Staaten möglich, durch ei­nie 44 fließt. _ Der Pariser_ Vertrag von Sabre 1856 hat die Freiheit der­­ Schifffahrt auf der Donau ausgesprochen, und es ist dieser Strom zu einem internationalen Verkehrsmittel geworden, auf welchen die Regelung der einzelnen Schifffahrt-Verhältnisse nicht von uns allein abhängt, weshalb die Behandlung der Frage die äußerte Vorsicht nach allen Richtungen erfordert. Wie die Angelegenheit der Donat Kommission in Verbindung mit der Commission mixte heute steht, it sie bekanntlich, eine Erbichaft des Berliner Vertrages, in desssen Sinne die Regierung die Löung zu betreiben naturgemäß berufen war. Der Stand der Gabe nach unserer Auffassung sowie die Stellung­ der verschiedenen Staate, wie sie seit der Sekten Delegation sich ergeben, sind in einer Birkular-Depesche de Barons Haymerle von 9. geber b. $. wiedergegeben, welche Nedner zur Beflefung bringt. Um im Früh­jahr die europäische Doran-Kon­mission zusammentrat, ergaben ich mehrfache Schwierigkeiten; eine der hauptsächlichten war der aus­dauernd festgehaltene Standpunkt Englands, einem Vermittlungs- Berihlage nur dann beizustimmen, wenn ein allgemeines Recht des Appells von Der Commission mixte an die europäische Donau- Kommission zugestanden würde, und zwar ein Appellrecht nicht nur der einzelnen Regierungen, sondern auch jedes Minnaton, der durch die Beschlüsfe der gemischten Kommission seine Interessen ber ihre erachten konnte. Diese Auffassung konnten wir natürlich nicht acceptiven, denn dabei wäre die gemischte Kommission einfach­eter Evelativ-Organ der europäischen Kommuniision geworden. Von diesen unern ledigten prinzipiellen Fragen absehend, wurde in der April-Seksion der europäischen Kommission der technische Theil 063 Avant-projet nahezu vollständig angenommen, die Zusammenlebung der Commission mixte und die Art der Abstimmung in derselben blieben in suspenso. Seitdem sind vertrauliche Verhandlungen, unter den Regierungen im Zuge und Minister Haymerle hat figg noch in seinen legten Lebenstagen eifrig mit der Angelegenheit beschäftigt. Wenn nun der Herr Referent die Frage stellt, ob die Regierung glaube, daß auf­ dem bisher erfolgten Wege ein ersprießliches Mesultat fürr unsere materiellen Untereffert und für unseren Einfluß auf die Donau-Schifffahrt werde erreicht werden, so kann Medner­ hierauf nicht Diverk er­widern, weil es bei der äußerst komplizirten Natur der Arts­gelegenheit ganz gut möglich­st, daß zur Sicherstellung unserer Interessen nicht nur ein­ Weg offen stehe, es wird daher jedenfalls von der Einslut und der Meberzeugung Desjenigen abhängen, der die Frage weiter zu behandeln berufen wird, w­er den Weg er einzuschlagen für aut­o befindet. CS wäre bei dem­jenigen P­rovi= forium kaum möglich, in dieser Beziehung eine Ansicht zu äußert und Nenner würde es bei der Wichtigkeit der Frage auch nicht wagen, durch eine vorläufige Bemerkung den Entscheidungen zu präjudizirem, welche auch seitens des berufenen Ministers die eingehendste E­rwäs gung erheirschen werden. Auf die Eisenbahnfrage übergehen, gibt Sektionschef v. Kallay eine Darstellung derjenigen. Vereinbarun­­gen mit der Pforte, welche durch die Artikel 10 und 38 des Berliner Vertrages sanktionirt und auf Serbien und Bulgarien übertragen worden sind. Diese Vereinbarungen beruhen, auf 2 Noten des damaligen türkischen Großwesird Safvet Bajba aus dem Jahre 1875, durch welche sich die Pforte zum Ausbau der Linie Nitsch- Pirot-Sarembeg binnen 3 Jahren verpflichtet hat. Die Pforte hat sich durch­ diese Noten prinzipiell auch zur Gewährung des Anschlusses der Salonikher Linie nach is­ch bereit ver­­bindlich gemacht, " do­ ist Die Vereinbarung des Bautermins für festeren Anschluß Späteren Verhandlungen vorbehalten geblieben­. Der bald darauf ausbrechende Krieg war die Ursache, daß die Ausführung der eingegangenen Verpflichtungen seitens der Pforte aufgeschoben blieb. Die Verhandlungen, welche während des" Berliner Kongresses mit Serbien über die Eisenbahn­­frage gepflogen­ wurden, führten zum vorläufigen Abschluffe der Separat-Konvention mit Serbien vom 8. Juli 1873. Der Ie­halt derselben ist bekannt. Wichtig it, daß Oesterreich Ungar und Serbien darin sich wechselseitig verpflichteten, daß keine An­schlüffe, Sowohl jener nach Konstantinopel, wie auch jener nach Salonic, zu Stande kommen. Demnach ist es nicht mög­­lich, ung etwa blos mit einem der beiden Anschlüffe zu begnügen. Auf Grundlage dieser Abmachung wurde im Jahre 1880 die von den Parlamenten beider Staaten der Monarchie genehmigte Eisen­­bahn Konvention mit Serbien abgeschlossen. In Ferselben verpflichtete sich zwar­ Serbien zum unbedingten Ausbau des Anschlusses nach Salon­ , dagegen wurde die Verpflichtung Serbiens zum­ Bau der Mafehlußlinie von Mig an die bulgarische Grenze in der Richtung nach Konstantinopel die Ber­dingung geknüpft, daß vorher über die V Fertjehung derselben auf bulgarischem Gebiete ein Einverständnis mit der bulgarischen Regierung erzielt werde. Auf Grund der Bestimmungen des Berliner Vertrages trat auf unsere Einladung die Conference à quatre zusammen, nachdem die Schwierigkeiten, welche anfänglich von der Türfei und Bulgarien erhoben wurden, nach langwierigen Verhandlungen beseitigt­­ worden­ waren. Die­­ Berathungen der Conference haben einige Monate gedauert, aber leider bisher nicht zu dem gewünschten Resultat geführt. Serbien hat zwar unseren Aktion in allen Phasen die aufrichtigste und loyalste Unterfrügung­ewährt, Bulgarien erhob aber anfangs Schwierigkeiten, die­ erst päter beseitigt wurden. Von der Pforte wurde zwar der Bestand­ der Verpflichtung Hinsichtlich des Anschlusses nach Konstantinopel anerkannt, " dagegen aber ein Engagem­ent zum Ausbau der Anschlußlinie in der Richtung nach Salonich überhaupt in Abrede gestellt. Sektionschef v. Kállay [ielt die diesfalls von den türkischen Bevollmächtigten ab­ gegebene Erklärung vor, welche eine neuerliche formelle Anerken­­nung der Verpflichtungen hinsichtlich des Baues der Anschlupplinie in der Richtung gegen Konstantinopel enthält. Dagegen den Bertand der gleichmäßigen Verpflichtungen für den Bau des Anschlusses a die bestehende ‚Salonic) Mitroviga-Bahn mit Stillsschweigen über­geht. In der Antwort, welche von der E. und E. Regierung hieran entheilt wurde, wird hervorgehoben, daß die Türken auf Grundlage der früheren Vereinbarungen gleichmäßig zum Bau beider Anschliffe verpflichtet sind. Die Türkei zögerte jedoch, eine Erklärung abzugeben, welche eine Anerkennung der Verpflichtung zum Bau 028 Salonischen Anschluffes enthalten hätte. Die Konferenz teat inz­wischen in die Detail-Berat­ung der technischen Fragen des die Eisenbahn-Anschlüffe regelnden Konventiond-Entwurfes ein, welcher von der­­ u. T. Mes­sierung ausgearbeitet und der Konferenz vorgelegt worden war. Die Verhandlung war ziemlich rosu­­chon­ vorgeschritten, als die türkischer Vertreter die Erklärung abgaben, daß sie, insolange sie nicht neue Sufteuitionen erhalten, an den weiteren Berathungen der Konferenz nicht t­eilnehmen könnten. Unter diesen Verhältnissen mußten die weiteren Verhandlungen in der Conference a quatre ausgefeßt werden. In formlosen Besprechungen wurden die­ Berat­thungen mit den Vertretern von Serbien und Bulgarien weiter fortgefegt und führten zu einer V­erständigung über alle einschlägigen Bunte, so daß sobald der Beitritt der Türler erfolgt, an die Unterzeichnung der die Eisenbahnfragen regelmdere Konvention geschlittert werden kann. Die E. u. f. Negierung hat im­ Laufe der legten Monate ihre Bemühungen in Konstantinopel fort­gelegt, um die Anerkennung der Verpflichtung zum­­Baue der Gales nid­-Zinse seitens der Türkei zu exmitten. Siktionschef v. Rallay verliert ein Telegram­m des E.­nt. ft. Botschafters in Konstantinopel, welches die Mitteilung enthält, daß das längst erwartete Yradg des Sultans über die Gifenbahbnfrage erschienen ist. Der Inhalt desselben it n noch nicht vollkommen bekannt: Das Jade dürfte zwar nicht die formelle Anerkennung den Ausbau des Anschlusses in der ‚Richtung daß die Ts ést­mühungen der Ef. kommen, der könne sich jedoch in diesem Augenblickk nicht bestimmen Lassen. Hierauf wurde in die Berathung über den Stat de Ministeriums des Ueußern eingegangen.­­ Referent Blener beantragt. Kapitel 1 des Exfordernisses, Titel I, Zentralleitung, nach dem Negierungsantrag mit 558 700 fir zu genehmigen, angenommen. — Polener rererixte ferner über den Bedarf für die Adaptivung des früheren Landesgerichts-Gebäudes‘ auf dem Ballplage in Wien und beantragt, o denselben anstatt mit 110009 fl. mit 105.000 fl. zu genehmigen und dievon 50.000 fl. als Nachtragskredit für das Jahr 1881 einzustellen. Nachdem Sektionschef v. Käallay diesbezüglich Aufklärungen gegeben, wurde der Betrag von 110.000 ff. bewilligt und Einstellung nach dem Antrag des Referenten Hierauf m wiurden die Bededung Kapitel 2, iiel 35.000 ff., das Erforderniß des Dispositionsfond, 440.000 fl. genehmigt. Das Erfordernish des Titel II, Diplo Auslagen, wurde nach der­­­egierungsvorlage mit 1,180.6 eingestellt. Der Referent beantragte, der Regierung zur Ermägim zu empfehlen, ob nicht antatt der Gesandtschaft in Teheran zur Verm­inderung des Hufwandes lediglich ein S Konsulat ervidja­tet werden sollte ? Nachdem Gestionschef Kállay be oehoben, daß die Beziehungen zu­m Werfien­­ von politische­n Werthe Feten, daß aber auch die Handelsinteressen von die Gesandtschaft wenigstens eben so gut als doch ein Konsula gepflegt wu­rden, und ferner Delegirter Freiherr v. Hi­rch gegen den Antrag des Referenten ausgesprochen, wurde de Antrag Pleners mit Majorität angenommen. Freiherr v. K­önigswarter hob die hohe Dotation des Minister­residenten in Getinje hervor, worauf Gektionschef Kallayı bem­erkte, daß Getinje verwöge seiner schwer zugänglichen Lage der b­eneríte Ort in Europa sei, wodurch sich die höhere Dotation rechte fertige. — Auf eine Anfrage des Delegirten Magg bemerkte Sektionschef Kállay, daß, wenn auch in Bulgarien eine Ges­­andtschaft nicht bestehe, doch der Bolten des Generalkonsulats i Sophia als ein politischer­ betrachtet und hierauf bei­m Mahl der Berson Nachsicht genommen werde. Der außerordent Aufwand bei Titel II wurde hierauf mit 14.000 fl. nach der Negie­rungsvorlage angenommen. ( Titel II, Konsulats-Auslagen, wurd­en ) ' - |

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