Pester Lloyd - Abendblatt, Januar 1882 (Jahrgang 29, nr. 1-25)

1882-01-02 / nr. 1

ES Sr 2 18 BA EG 3 u (&inz mern 3 Fri in allen Vierschleiflokalen.) Montag, 2. Jänner. 2 « «türkische11 Budapest, 2. Jänner. —= Die freundliche Aufnahme, die den Mitgliedern der Mission während ihres kurzen Auf­­enthaltes in Wien seitens der gemeinsamen Negierung und des Hofes bereitet worden ist, soll auf den Sultan großen und günstigen Evndend hervorgerufen haben, und Berichte aus Konstantinopel willen von einer erheblichen Wandlung in der Gestm­mung des Großherrn zu Gunsten Oesterreich- Ungarns zu berichten. Von Berlin und von Wien aus wurde bekammtermaßen in hest­m­er Weise erklärt, daß die Vertrauensmänner Abdul Hamid’s weder mit der deutschen, noch mit der österreichisch-ungarischen Regierung politische Affairen abzumachen hatten, und Ati Nizanti Bajba hat persönlich durch sein Wort Ddiese Erklärungen bekräftigt, Nichtsdestoweniger erhält sich Das Gerücht, " daß der Adju­­tant und der Sekretär des Sultans in Berlin und Wien mehr zu thun hatten, als bloße Höflichkeiten auszutauschen ; es wird insbesondere hervorgehoben, daß Nejchid Bey eingehende vertrauliche Depeschen von Berlin direkt an die Kanzlei des Sul­tans gesendet und daß er arg über den Aufenthalt in Wien vertrauliche Berichte an den Balast adressirt hat, deren Dechiffrerung in diesem besonderen Falle einem der Privatrefretoire des Sultans Namens Naggib Bey ü­ber­tragen worden it. Man findet solche außerordentliche Mafregen zur Wahrung des Geheimmisses, ganz un­gewöhnlich und glaubt si­eiedurch­ zu, dem Schluffe berechtigt, daß in Berlin und in Wien Bern on otel Uber. Bou­tin ge­sprochen worden sein müsste Diese That fache an sich wird wohl schwer zu­ leugnen sein, aber von einem politischen Gespräche bis­­ zum­­ Abschluß eines förmlichen Paktes ist noch sehr weit und der Gedanke an eine Allianz der Pforte mit Deutschland und Oesterreich- Ungarn ist nachgerade auch von jenen, die ihn zuerst in die Welt getet haben, fallen gelassen worden. Blaufibler singt eine Mieldung des , Standard", wornach die Pforte sich bereit erklärt hätte, bei allen Maßnahmen internationalen Charakters sich vorher mit Deutschland und Oesterreich- Ungarn ins Einvernehmen zu sehen und hiefb­ das Ver­sprechen auf einen gewissen Schuß ihrer Souveränetäts­­rechte Seiten der neruimmten heiten Mächte eingetauscht hätte, Wie gesagt, das Elingt im Ganzen nicht geradezu absurd, obzwar im Detail dabei Manches zu bedenken wäre. L­iebrigen möchten wir es durchaus nicht verbürgen, daß wir es auch bei dieser Meldung mit mehr als einer bloßen journalistischen Kombination zu thun haben. Nicht ohne Genugthuung gehen wir daran, zu fon­statiren, daß die Interessen und Bedürfnisse unserer Mon­­archie in der Donaun-Frage in der konservativen Presse Englands lebhafte und warme Fü­rsprecher finden. Die Londoner Fournale gehen hierin weiter als wir selbst und sie scheuen sich nicht, es auszusprechen, daß Oesterreich- Ungarn das Recht auf eine präponderante Stellung im unteren Donau-Thale zuso­mme. Binnen Kurzem wird die Internationale Donau-Kommission in Gulag zu einer au­ßer­­ordentlichen Session zusammentreten, um das Regulativ für die Donau-Strebe von Eisernen Thor bis Galab neuerlich in D Berathung zu ziehen; es mag deshalb wohl an der Beit, sein, einige der in der englis­­chen Bresse häufig wiederkehrenden Meinungen und Argumente zu reproduziren, um zu zeigen, Daß Die 1 befangene Breife des Auslands in dieser Sache ganz auf unserer Seite ist. So führt beispielsweise der „Standard” aus, es sei ganz natürlich, daß, wenn ein großer Strom das Gebiet von drei oder vier Staaten durchzieht, von wel­­chen einige vergleichsweise unbedeutend sind, während einer von ihnen große Macht besigt und eine gebieterische Stellung einminturt, — 68 sei ganz natü­rlich, daß in solchem­ Falle der eine mächtige Staat niemals zugeben werde, daß seine Sit­tereffen doch Die numerische Weberzahl der kleineren Staaten zurückgedrängt werde. Wenn Dheim gemäß Die Heinen Balkan - Staaten den Berfuch wagen soll­ten, die­ Präponderanz Desterreich - Ungarns, zu Der die Monarchie durch ihre Macht, doch ihre Bevöl­­kerung und ihren Wohlstand berechtigt ist, zu bestreiten, Hant müßte der einfacher trieb der Sel­bsterh­altung die Staatsmänner beherreic- EN NOTA SZ einer echt energischen Haltung dbestimmen Wie ge­sagt, das ist die Meinung des „Standard“, eines fern­­stehenden, objektiven Beobachters der Verhältnisse. Nicht viel anders drückt sich die „Morning Post“ aus; sie findet es ganz und gar Far, daß Oesterreich-Ungarn eine gemilse Präpomderanzg im Thale der Donau Haben mühe, unbefüimmert darum, wieviele Firsten zu Königen zu avanciren w­ünschen. Dabei wird nicht indentlich darauf Hingewiesen, daß 88 am Ende Die eng­ste Regierung gewesen sein künnte, Die Numänien zum Widerstande gegen Oesterreich-Ungarn aufgestachelt, und mit Bezug hierauf besagt, daß englische Politiker oft zu vergeffen pflegen, daß die Rechte, die sie für ihr eigenes Land beanspruchen, billiger und gerechterweise anderen Länr­­dern nicht versagt werden künne, daß England sein Necht auf den Suez-Kanal mit fester Hand zu sichern suche, Daß aber die Donau für Oesterreich-Ungarn nicht weniger bedeuutet, als der Suez- K­anal für Großbritannien Schließlich wird auf ein Wort Napoleon’s des Großen hingedeutet, der in einem Briefe am Metternich unter Anderem sagt: „Ahr habt geographische Rechte auf die Donau.” Das Alles klingt so rar und zutreffend, daßs wir es nicht nöthig erachten, auch nur ein Wort aus Eigenem hinzuzufüigen. Die Dinge in Egypten stehen schief. ede neue Weberlandspost bringt frische Nachrichten über Nevolten und Suez, die Hafenstadt, welche eine starre euro­­päische Kolonie beherbergt, scheint einer der meist bedrohten Punkte zu sein. Seit der Sciplina-Affaire, von welcher längst an dieser Stelle Die Nede war, herrscht eine fürn­­liche Panik unter den Europäern in Sue. Es hat si dabei, wie man sich wohl erimmert, um den Italiener Seiplina gehandelt, welcher die Leiche eines ermordeten tür­­k­schen Soldaten entdeckte, hierüber die Anzeige erstattete und daraufhin selbst für den Mörder genommen und fest­­gehalten wurde. Die wilde Soldatessa verlangte Furzweg, daß der Italiener sofort furmmarisch hingerichtet werde, und da der Gouverneur sich Dazu nicht verstehen wollte, wurde er mißhandelt und zwei Tage lang in seinen Palaste gefangen gehalten. Endlich erschien eine Konmission aus Kairo und es gelang ihr, den Gouverneur aus seiner schlsamen Situa­tion zu befreien. Später verbreitete sich das Gerücht, Araby Dey sei mit seinen Truppen im Muzuge und­ entschlossen, allen Europäern den Garans zu machen. Die Europäer flüchteten sich in die Gebäude der Suez-Kanal-Gesellschaft und trafen dort alle Anstalten zu ihrer Vertheidigung. Auch waren Schiffe bereit, um die Weiber und Kinder der Be­­drohten aufzunehmen. Gü­tlicherweis hatte die Affaire ein harmloses Ende, Araby Beys Soldaten erschienen nicht und die Europäer konnten ruhig in ihre Quartiere zurü­ckkehren. Aber die Aufregung in Sirez ist noch immer groß und die Hintorität des Gouverneurs bietet den Europiern absolut seine Garantien und Eigenthums,. Der englische­ Premierminister Mr. Gladstone hat am sechten Donnerstag im Bamilienkreise seinen 73. Ge­­burtstag gefeiert. Eine Feier im größeren Style Hat sich Mr. Gladstone verbeten. Unter den hervorragenden aktiven Staatsmännern Europas ist Mr. Gladstone — von Cor­tichafoff abgesehen — der älteste. Es ist denn auch in der letten Zeit wiederholt davon die Sprache ge­wesen, daß er alsbald das Bedürfniß Fühlen werde, sich von dem öffent­­lichen Leben zurückzuziehen und die Führung der Staats­­geschäfte und der liberalen Partei einer jüngeren Kraft — man dient dabei zumeist an Lord Hartin­gton — überlassen werde; doc hat Gladstone’s Gesundheit im politischen Kampfe bisher nicht gelitten ; je higiger die parlamentarische Schlacht, desto wohler schien er sich zu fühlen. Sein Eintritt ins Parlament Datirt aus dem Jahre 1832, er wird also bald auf eine­­ parlamentarische Vergangenheit von einen halben Jahrhundert zurilächlichen können. = Uneuhen, für die Sicherheit ihres er Lebens ( ko­rn + Berlin, 29. Dezember‘) Driga.Rhorr)Man wird nach uns zugehenden Mittheilungen wohl daran thun, die Mission des Unter-Staatssekretärs Bufch nach Ron nicht in der Einseitigkeit aufzufalten, als ob sich der hochgestellte Unterhändler Lediglich auf den Verkehr mit vom Vatikan beschränkt und nicht auch indirekt (näm­­lich durch das Medium der deutschen Botschaft) in Beziehungen zu der italienischen Regierung getreten sei. Mancherlei deutet darauf hin, daß in den legten Tagen ein wichtiger Ideenaustausch zwischen den Kabi­­neten von Berlin und Ron stattgefunden, welcher die Frage der Aufnahme des italienischen Garantiegesetes in das europäische Völkerrecht, wenn auch nicht zum­­ Ab­­schluß gebracht, so doch ihrer Lösung nähergeführt und dieser Angeles­­enheit jedenfall den britischen Charakter genommen hat, der ihr bis dahin ein so beunruhigendes Neußere gegeben. In Deutschland ist, soweit wir übersehen Fünnen, allerdings nirgends die Besorgniß auf­­gestiegen, daß das Eintreten des Fürsten Bismarc für den „welt­lichen“ Bapst zu kriegerischen V­erwirlungen führen könnte, und die Mugen Ultramontanen ihrerseits haben den Ausdruck des Triumphes über die neue Wendung in der Einsicht gedämpft, daß es eine Thorheit műre, von dem protestantischen Preußen die Rolle eines Don Duixote der vatikanischen Legitimität zu erhoffen. Aber im Auslande und namentlich in Italien mochten solche Befürchtungen aus Unk­enntniß der deutschen Verhältnisse leichter Pplabareifen und es ist deshalb in WENUYSYMUNG MUZUREHMEN, DAB NIT Ur Die, Diau­se­männer im Darvinal nach Ullem, was von dort wer lautet, zu einer ruhigeren Auffassung gelangt sind, sondern daß auch die deutsche Diplomatie sich bemüht, zu beschmwichtigen und zu mildern. Hier wird in diesem Sinne den Sympathischen Worten, welche die „N. U. 3ta." aus Anlaß der Eröffnung des Gotthard­ Zunnel3 für Italien und „für die Kontinuität­ der zivilisatorischen Entwicklung“ beider Wölfer hat, eine mehr als gewöhnliche Bedeutung beigelegt ; es spricht sich in ihnen eine Wärme­ aus, zu welcher die schwarzfederiichen Ankündigungen von einer tiefgehenden Spannung zwischen der Wilhelmstraße und dem Dum­inal wenig passen wollen. Hochwichtiger ist es, was das offiziöse „Divitto“ von der Geneigtheit der italienischen Regierung sagt, das Garantiegeid­ im Einverständniß mit den anderen Großmächten derart einer Revision zu unterziehen, „Daß der Bapst aufhöre, BVolitis und Religion zu vermengen“ und daß er „verantwortlich“ für seine TIdaten werde. Wenn man im diesen inspivixten YAenßerungen einen Widerhall der Erklärungen sehen darf, welche Here v. Keudell oder Herr Bush dem Minister- Präsidenten Maneini über die Aktion des Reichskanzlers ab­gaben, so gewinnt die ganze Angelegenheit ein neues und überraschendes Gepräge. Mag immerhin Fürst Bismark dem Bapste behilflich sein wollen in der Sprengung vermeintlich unerträglicher Fesseln, so kann es sich leicht genug ereignen, daß der Gewinn des Unternehmens nicht dem Batikan, sondern dem­ Dum­­nal zufällt, und noch näher liegt der Gedanke, daß der deutsche Reichstanzler diesen Ausgang als ein Gegebenes­­ in seine Rechnung aufgenommen hat. „Lu Pas voulu, George Dandin!“ mag er wenisch bei sich denken. Die Kurie wird freilich, nicht verlegen sein, fie der Dantespflicht zu entziehen, falls sie sich bei dem Geschäft übervortheilt findet. So sicher arbeitet der Apparat zwischen ihre und der Zentrum­spartei, daß nach den Stimmungen und Strömmngen, welche je bt in der streitbaren päpstlichen Armee auf deutschen Boden herrschen, gejagt werden darf: es muß sich Großes ereignen, bevor die ultramontane Partei den Auftrag erhält, den Frieden im preußischen Abgeordnetenhause zu ratifiziren und die neue Firchen­­politische Vorlage anzunehmen, die, so weit sie auch gehen mag, doch nie so weit gehen wird, als die Flevifalen Anmaß bringen. Diese Aus­­sicht gibt der firchenpolitischen Lage bei aller scheinbaren Frischfertig­­keit etwas ungemein Gespanntes, und die Analogie mit den Ereig­­nissen vor und während der Debatten über die Wuttlamersche Ber­­fohrungsporlase im Richjahr 1880 Brdnat A unteesucht auf IP YERNSSUINTINSE WE OSUJINYE AOOU STANGE IND MNO JUJ AUT, ss. Bukarest, 30. Dezember. Orig -Korr.) Die Depesche Statescu’3 an den Vertreter Rumäniens in Wien, in welcher die Regierung ihr lebhaftes Bedauern über Alles ausdrückt, was in der Thronrede als beleidigend für Oesterreich-Ungarn angesehen wurde, hat bei der hiesigen Presse eine gute Aufnahme gefunden. „Binele publicu" und „Zimpul“, die Organe der liberalen Opposition und der Hitkonservativen, Hagen über die Demüthigung, welche dem Lande duch Diese Depesche zugefügt worden sei, und „Romania libera”, das neuerdings zum Dragan der Singkonservativen avancirte Blatt des nationalen Chauvinismus, verbricht den abgeschmahten Weg, die Depesche Statescu’3 als Todesanzeige der Winde Rummäniens in Trauerwand zu bringen. Selbst die „Independance Roumaine‘, welche seit Eröffnung der Kammern si wohl mit Nachsicht auf Inhalt und Ton der Thronrede auf Seite des Auswärtigen Rates gestellt hatte, spricht sich in scharfer Weise dagegen aus, daß die Regierung Oesterreich-Ungarn gegenüber eine unbedingte Abbitte geleistet habe, welche ihrem Wesen nach als eine völlige VBerm­idung des durch Die Thronrede als unerschütterlich bezeich­­neten Standpunkte Rumäniens zur Donaufrage bezeichnet werden müsse. Beachtenswerth ist, daß der ministerielle „Romanul“, dessen Pflicht er doch wäre, die Bevölkerung über den Charakter des glücklich befeitigten Konfliktes aufzuklären, der Depefche Statesen’s gegenü­ber vollkommenes Stillschweigen bewahrt und fi­­chlos mit Registeirung der Aussöhnung mit Oesterreich-U­ngarn begii­nt, ein Anzeichen liegen, daß die m­inisterielle Bartel die Verantwortung für das Unangenehme der Satisfaktionsleistung dem Publikum gegen­­über ausschließlich auf die Schultern Stateson’s wälzen will? Daß die Stellung des Lethtern Feine besonders feste­st, habe ich bereits in meinen lechten Briefen bemerkt, und liegen denn auch m­ehrfache Anzeichen vor, daß der Minister de Aeußern in der Gatisfaktionsfrage al vorgeschobener Bolten auch dann geopfert werden würde, wenn nicht schon sein Verhalten in der Affaire Kallimaki-Gatargitı seine Situation in bedenklichster Weise erschüttert hätte. Als Kuriosum verdient hervorgehoben­­ zu werden, daß „Nomanus“, welcher früher die S Konservativen beschul­­digte, daß sie um den Preis der Auslieferung der Landesinteressen an Oesterreich-Ungarn an die Regierung zu kommen trachten, den kon­­servativen Organen nun vorwirft, daß sie das Kabinet einer allzu großen Nachgiebigkeit dem Nachbarstaate gegenüber beschuldigen. Derlei Schwenkungen sind übrigens bei dem leitenden Blatte der National Liberalen seine Seltenheiten und entspringen großentheils aus der schwierigen Aufgabe des genannten Journals, sich als ausgesprochenes Regierungsorgan dieselbe Popularität zu erhalten, die er sich als publizistischer Wortführer der rothen Opposition erworben hat. — Raus Beschluß des rechten Ministerrathes wird die Einfuhr von Horn­­vieh aus Rußland und Bulgarien bis auf Weiteres verboten werden. Sollte darin nicht "7) Dud) Raummangel verspätet, · ’ Vagesweuigkeiten, Mil­itärisches­ Pensionirt minden: Oberst- Tientenant Heinrich S­metal des 71. Inf.-Reg., auf eigene Bitte ; Wilgem Krzandalski, Hauptmann I Sklafie und Bizez Machtmeister der Leibgarde, auf eigene Bitte, unter Verleihung des Majors carakterz ad honores; Mihal Markt v. Trattenthal, Hauptmann I. RI. im 10. Läger-V Bataillon, als Snvalid ; Dr. 38; Harner, Stabsarzt im Garnisonsspital Nr. 16 in Budapest, als Swalid; Sofef Briz, Hauptmann-Rechnungsführer 1. KL. im 35. Zuf-Neg­, auf eigene Bitte, unter Verleihung des Ritterkreuzes 068 Franz: Kofer-Ordens; Mar KDat, Hauptmann-Rechnungsführer I. SL. im Garnisonsspital Nr. 7 zu Budapest, als Invalid, unter Verleihung des Goldenen Verdienstkreuzes mit der­ Krone; Karl Gzermar, Ober-Rechnungsrath II. KL. bei der Milittärintendan­­tur zu Budapest, als Spuvalid. — Auf die Dauer eines Jahres wurde mit Wartegebühr beurlaubt: Andreas Nehlemann, Major im 6. InfNeg — Fu Major Lokalanstellungen wurden in­­ Vormerlung genommen : die Hauptleute I. Kl. Karl Butti des 43. Anf.Neg.,­­Ouzvetozar Brtvlovics des 62. Nnf.-Reg. und Ferdinand Scheidl v. Benesican des 1. Hußaren#. -V­erliehen wurde dem pensionirten Hauptmann I. Kl. Kal Schöller der Majors­­charakte ad honores, aus besonderer Gnade, dem pensionirten Honved-Unter-Intendanten I. Kl. Karl Räatkopics der Titel eines Honved-Intendanten tarfret. , Fremde Orden) Mit a. b. G­utschließung vom 20. Dezember 1881 wurde die Bewilligung ertheilt, annehmen und trat gen zu dü­rfen : dem Botschaftsrath I. Klaffe R. v. Tavera das Großoffiziersgrenz des ital. Kronenordens ; dem Gesandtschaft3-Se­­kretiv Schwarz R. 2. Mohrenstern das­ Mittelkrenz desselben Or­dens ; dem Gesandtschaft3-Sekretär Graf Theodor ZihY das Ritter­kreuz der Chrenlegion ; den Hon.-Gesandtschaft3-Sekretären A­mb­ró und Graf Tabori das Ofrigierkreuz des ital. Mauriziusz und Lazarusordens ; dem Attache Grafen Ghotet das Ritterkreug des ital. Kronenordens; dem Ministerialrath und General-Konsul, in Serusalem Grafen Cadoga den Osmanie-D­rden III. Kl.; dem Bizefonsul Valentin Demf­ax denselben Orden IV. KL. ; dem Kanz­­lei-Sekretär Karl Ludwig Bollof den Danilo-Oxden IV. Kl. und dem Korrepetitor der türkischen Sprache in der orientalischen­ Aka­­demie den persischen Sonnen- und Somnenorden IV. Kl.­tatutengenehmigung) Die­ Statuten des Budapester Tauben-Schagenvereins wurden genehmigt. Markttwesen) In Csem­enta Bäc-Bodroger Komitat, findet künftighin an jedem Mittwoch ein Wochen­­markt statt. Bostalisches­ Ju Mihályfalvae, taz, trat mit 1. Känner ein neues Postamt ins Leben. 3 Namensänderungen) In, Nagymihály: Sleicher auf „Zoo; — in Raab: Prinzenz Raw"; in. ©.-U-Ujhely; Dr. Armin Nagybajon; Sofi Kulen- Zalaev Komi- Hımin Ruder auf Groß auf , Nagy" ; — in gerger auf ,Runfági", Der Dank der Königin) Der Minister-Präsident hat im Namen des Ministeriung und beider Häuser des Reichstages ihren Majestäten dem Könige und der Königin anläßlich des Jahresmechtels gratulirt. Das Herrscherpaar dankte auf telegraphischem Wege; die Depesche der Königin lautet: „Ihre Majestät geruhte die ehrfurchts­­volle Neujahrs-Gratulation des ungarischen Ministeriums und beider Häuser des Reichstages allergnädigst entgegenzunehmen und bittet Em. Erzellenz, die Betreffenden von ihrem königlichen Dante zu ver­­ständigen und von ihrem inbrünftigen Gebete, daß der Allmächtige auch in diesem neuen Jahre unser geliebtes Vaterland in seinen hinwe­rischen Schuß nehmen ımd erhalten möge. Nopcsa" Neujah­rs-Gratulation bei Erzher­ 309 Kosef) Die in der Haupt­stadt weilenden Minister erschei­nen gestern Vormittags im Palais des Erzherzogs Josef, um Gr. Hoheit zum Jahreswechsel ihre Glückwünsche darzubringen ; da je­doch der Erzherzog gegenwärtig von Budapest abwesend ist, so­­b­ten die Minister sich damit begnügen, ihre Namen in dem anfliegen­­den Gratulationsbogen einzutragen. Neujah­r3-Gratulation der Hauptstadt. Gestern, als am Neujahrstage, wurde von dem Herren Weinister- P­räsidenten auch eine Gratulations-Deputation der Hauptstadt em­­­pfangen. Dieselbe wurde von dem Ober-Bürgermeister Rath mit dem Bürgermeister Kammermayer geführt, und bestand aus den Stadtrepräsentanten Gorgó, Sztupa, Baulovitő, Mandl, Heinrich, Michal Gschwindt, Erezhegyi Lindenbach, Oftoics, Schedel und Ober-Stadthaupt­­man Thaip. DOber-Bürgermeister Naath, als Sprecher der Deputation, brachte zunächst die Glückwünste der Haupttadt für de. Majestät den König und die Königin vor, f­ließend mit der Bitte, daß der Here Minister diese Wünsche an die Stufen des allerhöchsten Thrones gelangen lassen wolle ; sodann sprach die Deputation aus dem Herrn Minister-Rr­sidenten und seiner Familie ihre besten Wünsche aus. Herr v. Tiba antwortete, er fühle sich glücklich, der Dolmetsch der homagialen Gefühle des hauptstädtischen Nunizipiums sein zu können. Was speziell die feinen Bersen gegenüber geänderten freund­ischen Wünsche­ betreffe, so e­rwidere er diese mit Dem Wunsch, daß das neue Jahr für die Hauptstadt eine Duelle der Entwickung 005 Wohlstandes und des Glückes werden möge. Der­ Ottweier-Nberd der­ Erasma( Konduk­teure)Den Trammay-Kondukteuren, die das ganze Jahr hindurch trug Wind und Wetter ihrem schmeren Dienste ununter­­brochen obliegen und so recht ein europäisches Sklavenleben führen, diesen vielgeplagten Leuten hat die Direktion der Tramway-Gesell­­schaft am 31. Dezember einen vergnügten Abend bereitet, indem sie dieselben — 113 an der Zahl — zu fröhlichen Mahle versammelte und zum Sahresschluß in munifizenter Weise bewirthete. Bon Geite der­ Diveltion mahnten dem Silvestermahl, V­erkehrsheft PM. Peterfi und Stationschef M. Tóth an; die Generosität der Diveltion wurde in zahlreichen Trinksprüchen gepriesen und manches Glas auf das 98001 des Direktors, Heren Moriz Sellinel, und des Gefreiärs, Herrn Heinrich Jelinek, geleert. Das neue Jahr fand die Gesell­­fast noch in froher Stim­mung beisammen. Aus Debreczin­ berichtet man nun, daß die Präsi­­denten der dortigen liberalen Partei, die Herren Anton Tóth um Emerhdh Fráter, zu Neujahr von Seite der Partei mit Ehren- Profalen bes­enkt wurden. Abends war großes Banket, bei welchem­ der Toast auf den Minister-präsidenten flürmisch afflamirt wurde. Braun Blaha wid — wie ein Stuhlweißenburger Blatt meldet — in den nächsten Tagen zu einem Oastspiel in Stuhl­­weißenburg eintreffen. — Im dortigen Theater sol auch Franz Bulpigs Lustspiel „Fölsüles“ zur Aufführung komm­en. — Die h­auptstädtische Finanz-Kommission­ beschloß in ihrer heute Vormittags gehaltenen Lösung, die Vorlage des Blanes für die Verwendung des nach den Entrepots einfließen­­den Betrages von 3,2 Millionen zu argiven. Die Anregung. hiezu gab ein­trag, 063 Stadtrepräsentanten Adolf Stern, daß rechtzeitig die bei der Oesterreichisch-Ungarischen Bank kontrahi­te Schuld von 300.000 ff. gekündigt und aus den erwähnten Geldern zurückgezahlt werde. Von Seite des Vorfigenden, Vizebürgermeisters Napa, wire die Zusage gemacht, daß, wenn möglich, Die urgirte Borlage son in der nächstwöchentlichen Situng zur Verhandlung belangen solle. Nach Erledigung dieses Gegenstandes wurden die Bdingnisse für die Lizitation eines Grundstückes im Steinbrucer­­ Wäldchen festgestellt. Die Lizitation ist eine mündliche und an Ort und Stelle abzuhalten. Das neue Parlamentsgebäude­, nich­t wie nunmehr endgültig entschieden ist — auf dem Schopperplatz, somit auf jenem Theile der alten Donauzeile gebaut werden, wo die gegenwärtige Palastreihe endigt, unmittelbar hinter diesen Palästen, aber mit einem freien Raume rings ander. Die Hauptfagade des Gebäudes wird natürlich auf die Donau gehen, da aber der Strom hier einen fpigen Winkel bildet, kann Die Lacade nicht parallel mit dem Dual gebaut werden; damit aber der Plan vor dem Gebäude sein fehieres Viewed sei, wird — so berichtet , Ellener" — zur Ergänzung eine aus zwei Barzellen bestehende schöne Promen­ade angelegt werden, so i­st der Konkurs ber­­eits ausgeschrieben (3000 fl. als erster Preis; bei Durchführung des prämierten Planes wird der Preis verdoppelt; nur ungarische Staatsbürger können fonfurviren) ; in Bezug auf Styf ist seine Be­­dingung gestellt ; es ist nur als w­ünschenswerth bezeichnet, daß eine Abart des byzantinischen, romaniscen, gothischen Spisbogen- oder des Renaissance-Styls gewählt werde. CS wird ferner gewünscht, daß die Heizung mittels­ eines konzentrirten Heizungs-Systems gez­schehe, daß Fir VBentilation­­ gesorgt und auf die Akustik der Gäle besondere Sorgfalt verwendet werde. Das Gebäude wird das Abgeordnetenh­aus und das Oberhaus aufnehmen. Der große Saal für das Abgeord­­netenhaus wird 444 Gibpläne mit Schreibpulten, jener­ des Ober­­hauses nur 300 Sigpläge fassen. Kur Saale des Abgeordneten­­hauses in noch anzubringen: die Estrade des Präsidenten mit Raum für 6 Schriftführer, eine Tribüne für den Referenten, der Ti des Hauses, 10 Minister-Fanteuils mit Schreibpult, die Estrade der Stenographen mit 12 Eitplänen (in einem Theile de Gaules plazixt, von wo die Stenographen mit ihrem Bureau leicht Toms­en­d­en). Enthalten: die Logen der Oberhaus-Mitglieder, Damen, der Abgeordneten, die Galerie der Journalisten (mit nu 20 Sisplänen) und die offene Galerie mit 120 Sieplägen. Vor dem großen Saale wird es ein Vorzimmer geben, in welchem die Schrift­fuüce vertheilt werden, ferner das D­estibule, das Buffet, Die Garderoben und die Bibliothek. An diese Räume schließen sic : der geräumige Empfangssaal, das Kurantenzimmer mit zwei Ruker­leuchtung des den, daß das­­ Kon Das Sälen und einem Zimmer. Weitere Solalitäten sind die Post, das Telegraphenamt, die Lithographie, das Magazin, Räume für die Poli­zisten, die ener mehr und deren Mequifite. Bei den a sind die Wohnungen für zwei Hausmeister und zwei Portiers, sowie IM die Diener nothwendig. Hinsichtlich der Ausgänge bemerkt da vogramm: , 68 sind mindestens vier Wagen-Haltestellen zu errichten, zwei für feierliche, zwei für gewöhnliche Gelegenheiten, davon gehört je eine zum Oberhause und je eine zum Abgeordnetenhaus. Die Wagen sollen an trockenen, vor Luftzug geschüsten Stellen stehen bleiben. Die Eingänge für die Mitglieder und die Gäste sind neben den Wagen-Haltestellen anzubringen, für das sie die Dienerschaft u. s. m. besondere und möglichst viele.” Im Hause werden sie auch­ zwei Säle für das Telephon befinden. Nähere Muakiviftn­artharl­ Nhan-Omrantan Man Aohniktkishman Fan­asetfan kabar Kommansion. Lomm­nt General-K­ommando) gehts in der traurigen Affaire Bizo­ny das Nachfolgende zu: „An die Löbliche Nedaktion des „Wester Lloyd“ in Budapest. Mit Beziehung auf die im Abendblatte des „Wester Lloyd“ Nr. 297 vom­ 30. Dezember 1881 enthaltene Tagesmeitigkeit: „U. A. w. 9.) ersuche ich die Löbliche Redaktion, in entsprechender Form zu ver­­öffentlichen, daß gleich nach dem Bekanntwerden der angeblichen Miß­­handlung des Nyeser Grundbesigers Nikolaus Bizony, dessen Ver­nehmung durch das zuständige Stuhlrichteramt veranlaßt wurde. Nikolaus Bizony hat sich jedoch bei dieser Vernehmung geweigert, nähere Auskünfte über den in Frage stehenden Konflikt mit einem e­v. TP Offizier zu geben und erklärt, daß er sie mit diesem in freundschaftlichen Wege ausgeglichen habe. Da jedoch dieser Fall eine von Anttewegen zu verfolgende strafbare Handlung zu begründen scheint, so wide die gerichtliche Erhebung des Thatbestandes einge­leitet und im Verfolge derselben auch das kom­petente bürgerliche Strafgericht um die eidliche Vernehmung des Beschädigten und seines Sohnes ersucht. Das Diesfällige Resultat ist bisher noch nicht bes Tant. In Beurlaubung des Kommandirenden Budapest, 1. Jän­ner 1882, Baron Appel, ges . Mittlerweile hat bekanntlich der Hauptbeschädigte seinem Leben durch Selbstmord ein Ende gemacht. Unsere Polizei­ hat Gepflogenheiten, die mitunter zu geradezu abigensischen Vorkommnissen führen. So konnte man heute in den Mittagsstunden sehen, wie ein Konstabler einen au­f zwei Stüden mühselig snch dahin­­glep­penden armen Menschen von der Festung über die elegantesten, belebtesten und­­ längsten Gaffen der Hauptstadt nach irgend­einem Bolizei-Amte zu Fu­ße geleitete. Reicht dein wirk­­li­­cher Staats- mitsamit dem Gemeindefädel, die doch beide zur Bestreitung der Bolizeikosten herangezogen werden, nicht aus, um einen kranken, lahmen Mann in einem Wagen dorthin zu brin­­gen, wo irgend ein gestrenger Here Beamter ihm wird begreiflich machen wollen, wie sündhaft und verbrecherisch es sei, ein acer, franker, lahmer Mensch zu sein ? Polizeinachrichten) Ein Finanzwach-Nuffeher pro­voeizte gestern Morgens um 4 Uhr im Cape Mitschet mit mehreren anderen Gästen einen Raufhandel; als man ihm verhaften wollte, da kam er ganz und gar aus dem Häuschen, mißhandelte die inter­­venirenden Polizei-Organe und 309 zufeßt auch noch den Gabek Fünf Konstabler, hatten Mühe, von Wütherich zu bewältigen, der sie gegemmoartig in Polizeihaft befindet ud angibt, den Erb ur beraufiptent Zustande verursacht zu haben. — In einer Branntwein­­spanke in der Hafengasse stürzte gelten ein Arbeiter plößlich zus­­ammen; der Bolizel-Arzt Dr. Mistolczy konflativte, daß im Magen desjeiden ich der Branntwein entzündet habe. — Der Kutscher Ver­ander Eötvös stürzte gestern vor dem Volkstheater von dem Wagen und gerieth unter die Mäder, die ihm über beide Beine gingen; er erlitt schroere Berietungen­ zurück, den gő Das Mädchen erhob ein entfeliches Le fo daß di­e liche aus den Händen der Mörder befreiten, welche sofort in Haft genommen wurden. — Auf der Straße zwischen Dobfina und gelfó-Gajó wurde am 3 Dezember die durch Beilhiebe gräßlich verstümmelte Leiche es wir im „KRozsnysi Vivadó". ( „Räuber aus dem XV. Jahrhundert) Anläßsie der jüngsten Wanderversammlung der ugarischen­­ Historischen Gr Mannes gefunden. Von den Thätern hat man seine Spur. So seie a Selbstmord eines Bahbnwächters­ Ant der Strede der Siebenbürger Bahn, unweit der Station Nadna, hat ein 28. v. M. der Eisenbahnwächter Anton Bunde, ein­ sonst ruhiger und anscheinend zufriedener Mann, seinem Leben auf folgende Weise ein Ende gemacht. Als der von Arad nach Karlsburg fahrende Zug um 7 Uhr Abends sich seinem Wächterhaufe näherte, da l­ef Budo, die Signallampe von sid werfend, der Lokomotive entgegen und warf sid, hart vor ihr angelangt, auf die Schienen ; der Hu fuhr über ihn hinweg und der Unglückliche war binnen wenige Sekunden eine schredlich verstüm­melte Leiche. « ‚Mord und Selbstmord.) Am 20. Dezember hat der Gemeinderichter zu AH-EHIE (Komitat Zala), Namens Gab te ath, zuerst sein Weib, dann sich selbst erschoffen. Hän wistigkeiten werden als Motiv dieser Sc­hredensthat bezeichnet. (R­auber-Unmefen in Ver BPreosten,) 68 liegt uns wieder eine Schauer-Chronik vor, die von wahrhaft beschämenden Sicherheits-Zuständen im Lande Zeugniß ablegt. flüchten. Die Räuber fanden nicht­ von Werth vor und nahmen nun Bettwäsche mit. Nach den Mördern wird energisch gefahndet. — Aus Beparovas, 29. Dezember, berichtet man ung: 28. 9. IR. wurde in der­ benachbarten Ortschaft Breßtowaß ein­­­licher Raubmord verübt. Ein armer Bauer Namens M., Date von sechs Kindern, wollte von seinem Gehmwager einige Gulden borgen. Da der Schwager nur eine Fünfzig-Gulden-Note hatte, übergab er die Note dem M., um dieselbe wechseln zu lassen M. nahm die Note und ging zu einem Fleisc­haner. Der­lei­bauer und dessen Gehilfe sperrten, nachdem M. das Geld­­ Unmechseln übergeben, die Thir­­ab und zerhacten ben een) Galerien fir 220 Personen. Die Galerien war der remäch, der en = men

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