Pester Lloyd, Juli 1886 (Jahrgang 33, nr. 182-210)
1886-07-20 / nr. 199
.«-—-«.:;s:5s-13-s;s sk--«ss:««s«-«-:«s-spsk.ssk«-sss.Ists-HI- 1788 8 4 b E E »si» Budapeft, 19. Suli. r. Angesichts der unzweideutigen und nachdrndlichen Berurtheilung, “welche der irische Reformnplan Herrn Gladstones von Seite des englischen Volkes erfahren hat, hat die englische Regierung beschlossen, sofort und ohne den Zusammentritt des Parlaments abzuwarten, ihre Portefenilles in die Hände der Königin zurückzulegen. Daß die Tage des liberalen Kabinets auf alle Fälle gezählt seien, war eine feststehende Thatsache, noch ehe die Hälfte der Wahlzeit abgelaufen war, und nur Unkenntniß der englischen Verhältnisse, oder eine zwedlose Konjekturenmacherei konnte mit dem Gedanken spielen, daß vermittelst irgendwelcher Kombination Mr. Gladstone versuchen milde, troß alledem und alledem ‚bis auf Weiteres am Nudel zu bleiben. 3 konnte sich immer nur um den Tag des Nichtrittes handeln, nämlich darum, ob das Kabinet einfach auf Grund des Wahlausfalles seine Entlassung einreichen, oder den Zusammentritt des Parlaments und ein ihm von demselben ertheiltes Mißtrauensvotum abwarten wollte. Indem das Kabinet das Erstere tat, ist es einem verhältnismäßig jungen, aber bereits durch mehrere Präzedenzfälle bekräftigtennd jedenfalls sehr zweckmäßigen Gebrauche gefolgt und hat dem Lande und Parlamente einige Tage oder vielleicht sogar Wochen sehr fostbarer, im gegenwärtigen Augenblicke doppelt fostbarer Zeit, welche sonst bis zur Neubildung der Regierung ziemlich wuglos verfroffen wären, erspart. Für diese Neubildung fan jegt die Zwischenzeit bis zum Zusammentritt des Parlaments benügt werden und das fertig vor das Parlament eintretende neue Kabinet sofort die politische Aktion beginnen. Nach dem Gesammtergebnisse der Wahlen kanır nur von zwei. Möglichkeiten der neuen Kabinetsbildung die, Nede sein, und ist in der. That nur von zweien die, Nede. Entweder wird die Regierung von den Zories, welche nicht nur die weitaus stärksste Partei im Unterhause bilden, sondern der absoluten Mehrheit bis auf wenige Stimmen nahegekommen sind, allein in die Hand genommen werden, in der gegründeten Vorauslegung, daß eine Koalition aller übrigen Parteien gegen die Regierung für eine längere Zeit nicht in Aussicht steht ; oder es werden einige Bartefenilfes an Die sogenannten alten Whigs, d. h. der unter der Führung des Marquis of Hartington stehenden Gruppe, welche den Tories in vielen gunsten politisch verwandt ist, gegeben werden und somit eine leidlich homogene und divekt über die abfolute Mehrheit gebietende Partei» fombination die Negierung führen. Wie nahe sich die beiden Parteien in diesem Augenblide stehen und wie" redinant entlieh, die Tories bereit sind, den alten Whigs , die Vereinigung mit ihnen leicht zu machen, geht am besten daraus hervor, daß, augenscheinlich allen Ernftes und in aller Aufrichtigkeit, dem Marquis of Hartington seitens des Führers der Tories, des Marquis of Salisbury, die Premierschaft in dem Koalitionsministerium angeboten worden ist, während Lord Salisbury für seine Persen nur das Staatsrekretariat des Auswärtigen verlangt. Wie aber auch immer die Frage der Zusammenlegung des Ministeriums zulegt erledigt werden möge, so viel steht selbstverständlich fest, daß die Tories dem neuen Kabinett einen Stempel aufbrücen werden und auch so viel Tan als gewiß angenommen werden, daß Lord Salisbury demselben als Staatssekretär des Auswärtigen angehören wird. Darin aber liegt für das Ausland der Schwerpunkt der Lage, und vielleicht nicht nur für das Ausland, wie sich eben schon dadurc herausstellt, daß Lord Salisbury, der ‚Führer der berurschenden Partei, der geborene und berufene Premier-Minister, es auf das unzmeideutigste zu erkennen gibt, daß für ihn der unwichtigste Posten in dem neuen Kabinet der des Staatssekretärs des Auswärtigen sein wird. Der Name des Marquis of Salisbury bedeutet für die auswärtige Politis Englands ein Programm, ein volständiges, Enves;=an die besten Weberlieferungen und Erinnerungen Englands anknüpfendes Programm. Es ist seinerzeit Der vollbemußte und ebenbiürtige Mitträger, sowie das schneisdigste Werkzeug der glänzenden Politifches Lord Beaconsfield gewesen ; existiet ihr Erbe, ihr augenscheinlich zu ihrer Entjeßung im Geiste des Urhebers entschlossener Erbe. Der Kern und Stern der Beaconsfield'schen Politit war der große Gedanke, welcher überall, wo immer in Europa der Anspruch auf wahre, weit- und tiefbildende Staatsmannschaft und nicht blos auf von Fall zu Fall uich Hindurch tappende Diplomatie erhoben wird, der leitende und unabänderliche Gedanke sein muß: der Gedanke, das das vornehmste Interesse Europas darin liegt, die Miederhebung Rußlands und Die Gefahren, mit denen russische Ländergier und russische Herrschaftsgelüste Europa bedrohen, bei Zeiten zurüdzumessen und wırschädlich zu machen, bei allen Gelegenheiten, auf allen Punkten, wo sie sich vordrängen, ungerührt und amugetäuscht durch FÜR flötende Worte und die Heuchlerische Maske der Friedfertigkeit oder Kulturträgerei. Daß Lord Salisbury nach wie vor der Träger dieser Politik ist, hat er erst noch vor einem Jahre gezeigt, als er in öffentlicher Rede Rußland als denjenigen Staat brandmaxste, für den der Begriff von Treue, und Glauben nicht eziftert. Note Könnte auf den jüngsten Medernahme Salisbury. Salisbury ruft unmittelbar Die Erinnerung am jene Rußland, Bölter und Staatenfamilie hineingeschmeichelt, und hineingedrängt Hatte, gedemüthigt, im Innern mißachtet dastand. Tiefer. Nußlands, der rufsischen Macht ‚der rufsische lange und nommen werden wilrde. Berblendung nahm das Händen Kümpe gehabt des Führerfhaft Augenblide, größten große ein Tory wie jener, . Seitdem ja: Ruplard für mehr mabwendige Bestätigung: Dieses Urtheils im ausgiebigsten Mafe gesorgt, mid. seine englische eine schhneidigere und unzweideutigere Antwort des Bortefeuilles des Auswärtigen der Lord der Leitung der auswärtigen Politik Englands duch Lord militärischen Erfolgen ,die einem Alp, wenn und zur gleichen Zeit auf, das tiefste zerrüttet, den , hat weil die Quelle verstopft war. Rußland trat allmälig aus seiner Afolivtheit heraus, war glück dhe Zeit( wach), da höheren Gesichtspunkte, als man konnte ei nicht unbestimmte Zeit auf immer, von der Brust Europas gleichen Haben würde. Niemals Die es sich in die europäische flachenden Zusammenstürze im Krimkriege; tiefer gerade deshalb, weil Rußland nach unzweifelhaften großen, ja vollständigsten eine Rolle zu spielen gezipungen war, einem Besiegten unerträglich Die Hoffnung wurde getäuscht, da sein Stern erlosch geschienen haben würde. Die Seele und der Iegte Ursprung all Dieser Dinge war die englische Politik. Die bloße Thatsache, daß Eng"land, der "natürliche Führer Europas in seinem Kampfe gegen Rußland, "si zu dieser Führerschaft mit nachsprüd:lichem Ernfte bekannte, hatte genügt, um überall in Europa das europäische Bewußtsein ins Leben zu rufen. Es war eine Art, von gemeinsamer europäischer Bolität entstanden, dem seit dem Wiener Kongreß im Gebrauche gemesenen, handeln zu wollen schien, der Hoffnung hingeben, daß im beflagenswert der englische Bolt die Macht aus den Staatsmannes, den es seit George Canning gehabt hatte, aus den Händen des Staatsmannes, der, dennoch der tapferste und treueste der europäischen Freiheit war, und, wenn es ihm vergönnt gewesen wäre, sein begonnenes großes Werk auszuführen, vielleicht Lord Beaconsfield’s er, nach muben isolivt und Erfolg , aufzumessen aber wurde die europäische deutlicher, als eine Hineingeliftet die Demiüthigung Doch auf eine in dem kurze Bett noch floß der Strom der gegen Rußland gerichteten europäischen Bolitis weiter, dann versiegte es begann sein altes Näniespiel in Wien und Europa von neuen. .Von diesem hat am meisten England zu leiden gehabt und es liegt darin unzweifelhaft eine Art von geschichtlicher Gerechtigkeit.Eine solche Todsünde gegen das innerste Geset der englischen Politik,ja gegen den gesunden Menschen verstand selber,wie sie Gladstone beging,als er Rußland die Bruderhand entgegenstreckte mußte sich rächen und sie hat sich gerächt Die Reihe der Beleidigungen,Schädigungen und Treulosigkeiten,die Rußland England zugefügt hat,seit es durch die englischen Volkes überhaupt tischaktionsfähig wurde,ist kaum aufzuzählen.In echtrussischer,sich selbst übertreffender Weise hat dann Rußland dem sterbenden Gladstone seinen letzten Dank noch in der Wegnahme von tun scbgetragen,,;um eine vollendete Thastsache zu schaffen«.Nun,die vollendete Thatnun wiederholtsache ist da;es ist das Toryk Kabinet mit Lord Salisbury wenn nicht als Haupt, so doc gewiß als Seele. Wie dieses Kabinet über die auswärtige Politik, wie es namentlich über das Berhäkung zu "Nußland denkt, "und was es im Dieser -Hinsicht "ansteebt, darüber ist Feine Wirgewißheit möglich. Nur, das fam, die Frage sein, 06 .Das englische Beispiel die übrigen Mächte mit gleichem Erfolge, wie im Jahre 1879, entflammen kann, England auf dem allein richtigen, dem allein würdigen, dem alten zum SHeile führenden Pfade einer gemeinsamen Politik zu folgen. Wir wollen es von ganzem Herzen hoffen; an laut tönenden Mahnungen fehlt es nicht. « · eine freilich nicht berufiihen Die Ergreifung von Treubruch) enthalten, zum ersten Male seitdem als selbst vielleicht selbst und nach dem damals als Rtgeaugenblickliche Verblendung des’ Meter-leisten-Mienen-sehe n ers.veröffentlichen nachstehend den unsansisch zugehenden telegraphischen Bericht über die Thronrede,mit welcher König Milan heute die Skupstina eröffnete. Das Aktenstich üt — so weit sich dasselbe nach dem vorliegenden Auszüge überbliden läßt — ganz der Lage des Landes angemessen und vermeidet jedes überflüssige Pathos. Der König betont Die Opferwilligkeit seines Volkes in der Vertheidigung der Staatsidee und dessen ungebrochene Thatkraft nach einer Neihe unverdienter Unglidkfälle. Die bedeutsamte Passage der Nede it wohl jene, die sich auf Das Verhältniß Serbiens zu Bulgarien bezieht. Ohne irgendwie drohend oder herausfordernd zu sein, klingt sie doch keineswegs freundlich, was übrigens Niemanden Wunder nehmen wird. Der Bukarester Triedenzvertrag’ vom 3. März hat bekanntlich einen einzigen Punkt, der nichts weiter bestimmt, als „der Friede zwischen Serbien und Bulgarien ist Hergestellt vom X Tage der Unterzeichnung des gegenwärtigen Vertrages an. Alle Nivalitätsfragen, welche durch die seit Jahr und Tag auf bulgarischem Gebiete geübte Berchtigung, um nicht zu jagen Unterstügung serbischer Rebellen, durch die anläßlich der seit vier Jahren schwebenden Bregovo-Angelegenheit hervorgerufenen Reibungen, endlich durch den Philippopeler Staatsstreich vom 18. September aufgeworfen wurden und zum Kriege geführt haben, alle diese Nivalitätsfragen, sagen wir, sind heute noch ungelöst und so ziemlich in demselben Stande, wie vor dem Kriege. Und da überdies auch die Verkehrs- und Handelsbeziehungen zwischen beiden Balkanstaaten völlig stohen und Fürst Alexander von Bulgarien bei Eröffnung der Sobranje in Sophia nicht gerade in allzu liebenswürdiger Weise der Beziehungen des Fürstenthums zu dem benachbarten Königreiche gedacht hat, so konstativt die serbische Thronrede nur in diplomatischer Milde den thatsächlichen Zustand, wenn sie sagt, die Beziehungen zu Bulgarien feiern gerade so nach wie vor dem Kriege. Auf diese knappe und deutliche Charakteristik der Situation fallen allerdings, noch einige Lichter, indem derselben unmittelbar der. Sap folgt, in welchem die Beziehungen Serbiens „zu den übrigen europäischen Mächten“ als bezeichnet werden. Deilan Faum viel Anderes jagen Fannen, freundschaftliche Nach der Lage der Dinge hätte König. Ferner entspricht es mit der historischen Wahrheit, wenn Die Thronrede sich auf „die Stimme des Volkes“ beruft, die sich gegen den „von Bulgarien geschaffenen Zustand offener Feindseligkeiten" gekehrt hat, denn lange vor dem denkwürdigen 18. September wurden schon aus der Mitte der serbischen Grenzbevölkerung laute Klagen über das üble nachbarliche Verhältnis zu Bulgarien vernommen. Und troß des unglückichen Waffenganges darf das serbische Bolt mit erhobenem Haupten auf die Vorgänge des verwichenen Herbstes zurückschauen. Es ist nicht zu befürchten, daß in der Thronrede des Königs ein wirklicher Revanche, Gedanke verborgen sei. Allerdings sind die Wunden des letten Krieges noch nicht verschmerzt — und wer dünnte das einem so selbstbewußten und tüchtigen Volke, wie Die Serben, übel nehmen —, allein das wesentlichste Motiv, welches den Krieg veranlaßte, wird aller Voraussicht nach mit der Zeit völlig verschwinden. Weit entfernt eine Präsponderanz auf der Dalfan-Halbinsel auftreben zu künnen oder. zu wollen, hat.Bulgarien fi. ganz. auf. die Pflege seiner friedlichen uteressen geworfen und: widmet :es. alle seine Anstrengungen der Sicherung seiner" Selbstständigkeit, wie der Abwehr der russischen Eroberungsgelüste. In diesem Bestreben wird es duch jeden Balkanstaat untersußt werden, der seine eigene Unabhängigkeit hoch hält und dieselbe gegen fremde Einmischung sichern will. Hier ist ein Boden gegeben, auf dem beide Länder einander begegnen und auf dem sich früher oder später zwischen ihnen die nothwendige Uebereinstimmung herausstellen wird. Inzwischen wird das Land seine Dringendere Aufgabe haben, als seine finanzielle und politische Konsesitiven und Europa zu zeigen, daß es in der Stupstina die DBertretung eines politisch‘ reifen, mit sich und mit feinem Könige einigen Staatswesens vor sich hat. Geschieht das, Dann wird Serbien stets ‚feine ,hervorragende Sieg auf dem Balkan behalten und’ jene Nivalität fürchten müssen. Die Thronrede enthält aber ein so reiches Programm innerer Reformen, daß die Gesebgebung in Erledigung desselben das Beste gethan haben wird, was sie für die Sicherung des Landes und seiner gedeihlichen Zukunft leisten man. Die begeisterte Aufnahme, welche die Thronrede gefunden hat, ist ein neuer Beweis, daß König Milan — b dessen staatsfluger Sinn fi in Diesen Testen trüben Zeiten vielleicht glänzender als je bewährt hat — auch jeßt der richtige Dolmetsch der Gefühle und der Bestrebungen seines Bolfes it und daß Feine Anregungen und Mahnungen auf fruchtbaren Boden gefallen sind. Der Bericht Über den heutigen Vorgang in der serbischen Nationalversammlung lautet folgendermaßen : Der König eröffnete heute, von den Ministern umgeben, die Sfupftina mit einer Thronrede, in welcher er vor Allem die Abgeordneten milkommen heißt, welche auf die sorgsame Pflege aller der Bedingungen hinwirken mögen, die zum Fortschritt des Baterlandes und zur Sicherung der Lebensinteressen derselben nothwendig seien. Im Namen dieses Interesses habe der König, getreu der traditionellen Politik des Hauses Obrenovics und im Einklange mit der Stimme des Volkes den von Bulgarien geschaffenen Zufand offener Feindseligkeiten angenommen Der König dankt bei dieser feierlichen Gelegenheit der Nation für ihre Einmüthigkeit und der Armee für die im Dienste des Vaterlandes gebrachten Opfer. Wenn auch die aufgeweldeten Bemühungen nicht erfolgreich waren und Serbien, dem Wunsch der Mächte nachgebend, mit Bulgarien Frieden schloß, so beweise diese Einmüthigkeit der Nation doch deutsch Serbien Wachssamkeit zur Vertheidigung der Staatsidee und mie fehr 8 jederzeit gemillt if. Die internationalen Verträges zu achten und gegen die einseitige Störung des Gleichgericchtes am Balkan zu protestiren. Der König Tonstatirt, Situation Zu, daß die Beziehungen zu Bulgarien, gerade so wag wie vor dem Kriege, und die Beziehungen zu den übrigen europäischen Mächten aber die freundschaftlichsten seien, denen der König auch in der Zukunft die sorgsamste Pflege angedeihen lassen wird. Der König kündigt Gefebvorlagen an,namentlich auf finanziellem Gebiete, bei welchen das Prinzip der Sparsamkeit besonders berücksichtigt werden soll. Er empfiehlt der Skupstina die Ertheilung der Indemnität für die während des Krieges erlassenen Verfügungen, appellirt an den Patriotismus der Abgeordneten und fleht den Segen Gottes auf die bevorstehenden Arbeiten herab. Die Thronrede wurde an mehreren Stellen, namentlich bei jenen bezüglich der Wahrung des Staatsinteresses und bezüglich der Annahme des Zustandes offener Feindseligkeit, sowie bei der Dankesfundgebung des Königs für die Opfermilligkeit des Volkes und der Armee, lebhaft afflamirt. Unter brausenden Zeicherufen verließ der König das Parlament. es - Nisch,19.Juli.(Orig·-Telegr·)Die Themirede machte desin besten Eindruck.Vor der Verlesung verfügte sich die ganze Skupstina zum König,um denselben in die Skupstina einzuladen Der König dankte sfie die patriotische Haltung,namentlich der Majorität.Der Fortschritts-Klub konstituirte sich und wählte Knezevics zum Präsidenten Der Klub zählt bis jetzt 93 anwesende 1111d2 abwesende Skapstinii-Mitglieder.Der oppositionelle Radikale ik Klub wählte Popovics aus Goltebatz zum Präsidenten,den Tabakkrämer Tauschanovics zumn Vizepräsidenten.Der Klub zählt 36 Skapstum-Mitglieder.Die Risticsianer,5 an der Zahl, bilden keinen Klu weil ihre Zahl sehr schwach ist.Die Radikalen schreiben nnmehr selbst"»ihre9 Niederlagen der Fusion mit Ristics zu,weshalb bei denselben gegen die Ristics-Partei grof3er Unwille herrscht.„ Getegrmmneden »Beste«: Lloyd“, München, 19. Juli. Der Deutsche Kaiser ist um 11 Uhr hier eingetroffen und wurde vom Prinz Regenten, den Mitgliedern des Königlichen Hauses, den Hofchargen und den Staatsministern empfangen. Die Weiterreise erfolgt um 1 Uhr nach Salzburg. Salzburg,19.Juli.(Orig.-T"eleg.«r.).,«Kaiser Wilhelm weilt heute wieder auf österreichischem»I«B»oden. .Dergreise.Monarchhats-gestern«wie alljährlich die Reise nach Gasteini angetreten,um sich seinen dreiwöchentlichen Kurandeiss Heilgneilen-Gisteins"zu«unterziehen«Während der Gesundheitszustand des greisen Kaisers im Vorjahre Vieles zu wünschen übrig ließ,ist sein gegenwärtiges Befunden erfreulicherweise das beste.Kaiser Wilhelms Haltung läßt zwar schon das holes Alter"erkennen,doch setzt die Bevölkerung Salzburgs dennoch immer straninierung und das guteszussehen des Monarchen in Erstaunen.Ohne fremde Beihilfe,deren bekanntlich der Monarch im vorigen Jahre stets bedurfte und ohne irgendein Zeichen von Mattigkeit verließ Kaiser Wilhelm,nur aus seinen Stock gestützt,den Salonwagen,um seinen Enkelkindern, dem Prinzen Wilhelm und dessen Gemahlin,welche zur Begrüßung des Kaisers aus Reichenhall gekommen waren,entgegenzugehen. «Da ein Empfang verboten war,hatten sich nur wenig spezielle Persönlichkeiten auf dem Perroln,dessen Quadersteinpflaster Teppiche bedeckten,eingefunden.Man bemerkte den Statthalter Grafen Thun-Hohenstein,den Generalmajor Wattek,den Landeshauptmann Grafen Chorinsky,den Bürgermeister Scheibl und den Direktor Hofmih Ritter v,Clandy.« Acht Minuuten vor der Einfahrt des Zuges fuhren Prinz und Prinzessin Wilhelm von Preucßen,welche bereits Vormittags von ihrem Sommeraufenthalt e in Reichenhall in Salzburg eingetroffen waren,zur Begrüßung ihres ertauschten Großvaters vor dem Bahnhofe vor.«Prinz Wilhelm trug einen»Zivilan«zug,seine Gemahlin eine helle Sommer-Robe und ein geschlossenes mit Rosen geschmücktes Hütchen.In der Begleitung des Prinzen und der Prinzessins Wilhelm befanden sich außerdem Personale Adjutanten und einer Hofdame noch der Militär-Attache bei der deutschen Botschaft in Wien Oberst Graf Wedel der wie alljährlich auch heuer den Kaiser Wilhelm nach Gastein begleiten und dort dessenililitärkanzlei provisorisch leiten wird.Die hohen Herrschaften begaben sich in den Hofwartesalon und verblieben dort bis zu dem Momente,als das Signalgegeben wurde,daß deang herannahe.Prinz Wilhelm,seine Gemahlin am Arme führend trat ihn wieder auf den Perron.Dem hohen Paare unmittelbar folgten die vorgenannten Sommitäten.Der Separatzug fuhr genau zur bestimmten Stunde,4 Uhr 30 Minuten, in die Bahnhofhalle ein.Kaiser Wilhelm stand in dem Salonwagen entblößten Hauptes und winkte seinen Enkelkindern,freundlich lächelnd,Gtüszezn.Der Kaiser war in Zivisl gekleidet."Es ist begreiflich,daiß der greise Monarch in Folge der vierstündigen Fahrt und der Hitze wohl etwas ermüdet war,allein die frische Gesichtsfarbe bekledete auf den ersten Blick,daß sein Allgemeinbefinden erfreulicherweise das beste sei.Als der Zug stillhielt,stieg Kaiser Wilhelm ohne Zeichen der Befchlwerden,blos auf seinen Stock sich stützend,aus dem Waggon,ging zunächst auf die Prinzessin Viktoria von Preußen zu,«ninavinte und küßte sielaufs Stien und Wange«;«gleich7 herzlich und innig begrüßte er den Prinzen Wilhelm, in welcher seinem erlaichten Großvater die Hand füffen t wollte, mas dieser aber abwehrte. Der Kaiser drüdte dem hohen‘ Paare seinen Dant für den Empfang aus und sagte dann mit ziemlich lauter und gut vernehmbarer Stimme: „ES freut mich, Euch bei so gutem Aussehcben wiederzufinden.” Hierauf wendete sie der Kaiser an den Statthalter Grafen Thun, reichte ihm die Hand und erfundigte sich nach dem Befinden des österreichischen Kaiserpaares. Als Statthalter Graf Thun seiner Freude Ausbruc gab, den Monarchen in Salzburg wieder begrüßen zu dürfen, erwiderte Kaiser Wilhelm: „In meinem Alter befindet man sich zum Theilefchen wohl, wenn man duch die Gnade Gottes überhaupt noch Lebt!“ Nach dem Statthalter begrüßte der Kaiser den Landeshauptmann Grafen Chorinsky, dann den Generalmajor Watter, den Bürgermeisterheibl und den Hofrath Ritter v. Blaby, jedem Einzelnen die Hand rreichend. Mit Hofrath Ritter v. Claudy mechselte der Monarch wenige Worte. Der Kaiser reichte nunmehr der Brinzesfin Viktoria den Arm und schritt, begleitet vom Prinzen Wilhelm und den übrigen Bersönlich- Tetten, durch den Hofmartefalen dem Ausgange zu. Der Monarch stieg auf seinen Stod gesrüst, die ziemlich Hohe Freitreppe leicht hinab, nahm in dem bereitstehenden offenen Wagen mit dem Prinzen und der Prinzessin Prag und fuhr in das nur wenige Schritte entfernt liegende Hotel „Europe“. Auf dem Wege dahin bildete ein zahlreiches Publikum Spalter und begrüßte den Kaiser mit lauten Zurufen. Im Hotel, von selbst der Monarch bis morgen Vormittags um 11 Uhr meilen wird, bezog derselbe die Appartements, die ihm alljährlich zur Verfügung stehen. Unmittelbar nach der Ankunft des Kaisers fuhr Erzherzog Ludwig Viktor mit seinem Oberst- Hofmeister SM. Baron Wimpffen vor dem Hotel bot und stattete dem deutschen Monarchen und dem deutschen Prinzenpaare einen Besuch ab. Nach einem Aufenthalte von 20 Minuten kehrte der Erzherzog in seine Billegiatur nag Rleßheim zurück. Um 6 Uhr fand in den Appartemente des Kaisers ein Diner statt, beichem Prinz und Brinzesfin Wilhelm, Statthalter Graf Thun, Korpskommandant GM. Watter, Landes- Hauptmann Graf Chorinsty, Bürgermeister Scheibl, Hofrath Ritter v. Claudy und das mitgenommene Gefolge des K Kaisers zugezogen waren. Salzburg, 19. Juli. Kaiser Wilhelm nebst Gefolge ist im besten Wohlfein um 4 Uhr 40 Minuten mittelst Separatzuges hier angelangt und im „Hotel de ’Europe“ abgestiegen. Die Abreise nach Gastein erfolgt morgen um 11 Uhr Vormittags. Das Ansehen und die Stimmung des greisen Monarchen ist befriedigend. Kafehau, 19. Zul. Orig.» Telegr.) Der Einzig des rüdgefehrten Hausregiments Ntr 34 erfolgte heute, nachdem das Regiment vorher im Giermelgthale mit der entgegenmarschirten Kafehauer Garnison ein Waldmandener bestanden hatte, in die Mittagsstunde. Eine nach vielen Tausenden zählende Menschenmenge wartete seit frühem Morgen auf dem Franz-Zoser-Plab vor dem Triumphbogen, wo das Regiment unter brausenden Eisenrufen Aufstellung nahm und vom Kommandirenden FZM. v. Rees inspizirt wurde. Sodann wurde des Begrüßungsgedichtes die Sahne befränzt und das ganze Regiment sehen, geschmü die Stadt in das Barakoewlager zog, wo die Mannschaft bewirthet wird. Slandred. · . , , , laufenburg, 19. Juli. Ministerialrath SipthHay inspiziere heute die im Klausenburger Komitate getroffenen veterinär-polizeilichen an welcher sämmtliche "Stuhlrichter , der Verfügungen und äußerte über das Wahrgenommene seine Zufriedenheit. Bei der heute gehaltenen Sachkonferenz,Bürgermeister und Stadthauptmann Klausenburgs, ferner, sämmtliche Thierärzte des Komitats und der Komitatsphysikus theilnahmen, wurde der trag des Obernotärs Bents, die Biehpulfe mit Sorten zu versehen, als mintchensmertd. acceptirt. Ministerialrath 2ipthay reift morgen nach Gyalu. « .Wietc..«19.111"ki.(:Or»i.g.Telessyr—.)Der Minister des Renßern Graf Kalnoky hätte gestern sofort nach der Ankunft austeilseine längere Konferenz mit dem englischen Botschafter Sir Augustus Baget.. »Graz,19.Juli.(Orig.-Telegr.)Die Festlichkeiten zu Ehren vomjährlichen Turner verliefen in imposanter Weise, troß de3 Strebeng einiger Studenten, dieselben für antis femitische mede auszubeuten, leider nicht ohne einen befragenswerthen Zwischenfall. Dr. Herrmann aus Dresden hatte bei dem großen Festlommers die Extravaganzen der Antisemiter in maßvollen Worten verdammt; mehrere Studenten begannen noch in derselben Nacht mit ihm Händel und Einer forderte ihn. Dr. Herrmann erklärte, mit Naufbolden sich nicht zu schlagen. Der Student provozirte nun einen argen Erzeß, welcher mit seiner Entfernung endete, wobei alle Sachsen einmüthig gegen ihn auftraten. Die Affaire erregt unliebsames Aufsehen. Berlin, 19. Juli. Petersburger Meldungen zufolge tritt mit Abänderung des Titels der nachgebornen Großfürsten eine Herablegung der Apanage für Die Mitglieder des Kaiserhauses ein. Berlin, 19. Juli. Die Abendblätter melden: Der französische Botschafter de Courcel habe nunmehr um seine Enthebung nachgesucht und werde nur hieher zurückkehren, um sein Abberufungsschreiben zu überreichen. (S.-Orig.-Telegr. :aus Paris. D. Ned.) 5: Maris, 19. Zur Orig. - Telegr. Meldung der „N. fr. Pr’: Minister Freycinet hatte eine Unterredung mit dem französischen Botschafter in Berlin Herrn v. Courcel. Dieser beharrt bei seinem Entschlusse, seine Demission zu geben, doch ist er bereit, bis Oktober auf seinem Posten auszubeharren und baldigst nach Berlin zurückzufahren. Decrais, Montebello und Molly wurden eingeladen, baldigst nach Paris zu kommen, um mit dem Meinister zu Tonfermen und sich dann sofort auf ihre respettiven neuen Pfosten zu begeben. Paris, 19. Juli. Minister-präsident SGreycinet hat in Folge seiner Geschäfte auf die Absicht, sich am nächsten Sonntag nach Nantes zu begeben, ver 9.4 IL ELLE in Paris,19.Juli.Heute Abends fand im Militäriklub ein Diner zu Ehren des Kriegsministers anläßlich seiner Ernennung zum Großoffizier der Ehrenlegion statt. Paris,19.Juli.Der Pariserärriunizip als rath genehmigte die Schlußanträge des Berichtes Depasse’s,dahingehend,an Stelle der Tuilerien ein Monument zur Erinnerung an die»franzissische Revolution Jahre 1889 enthüllt werden soll."· Paris, 19. Juli. Orig-Telegr) Meldung der „Bol. Korr.": In Negierungskreisen wird die milberlegte Verwerfung dr Schifffahrt- Konvention mit Italien Seitens der Kammer aufs tiefste bez. dauert. Lettere habe weder die volkswirthschaftlichen, noch die politischen Konsequenzen ihres Botums überlegt.‘ Die Regierung ist entschlossen, so bald als möglich, neue Unterhandlungen, betreffend den Abschluß der Konvention zu eröffnen ein günstiges Resultat zu erzielen, so daß der vertragslose Zustand nicht länger als drei dürfte, Brüsfel, 19. Suli. (Orig.-Telegr.) Der Herzog von Aumale reiste heute Morgens nach Ostende, um ih nach England einzuschiffen. Mt Freres Orban, dem Führer der belgischen Liberalen, unterhielt sie der Herzog am Samstag eine halbe Stunde im „Hotel Monate und hofft Diesmal mit Sicherheit, bis vier Monate dauern Der Sekretär des Fürsten von Montenegro ist hieher zurücgekührt: — Das Konkordat mit Montenegro wird noc in diesem .... T--·I-«Lifsabo11;s19.""Jn«li.((Or7’is«g.l-..’T-ekeg«14.s)«-LMeldiingder ,,Pol».K«orz’." König Dom-Lrng wird zunächst die Königin’ Bi Tttoria von England und sodann seine Schwester, die Prinzessin von Hohenzollern, besuchen. Es heißt, daß der König an die Kaiser von Deutschland reic-Ungarn befuden, reic: aber auf seiner Reise nicht berühren werde. Während der Abwesenheit des Königs aus dem Lande wird Kronprinz Dom Carlos in dessen Namen die Regentschaft führen. Die Bewilligung der Corte zur Reife des Königs ins Ausland ist nach der legten Reform der Verfassung nicht erforderlich, vorausgesegt, daß die Dauer der Reife den Zeitraum von drei Monaten nicht überschreitet. Str N. Mortier, am 15. d..eine Note in der Batımz London,19.Jnli.«(Orig.-T«elegr.)Meldung der»Pol.Korr.«:Das Foreign Office bat dem englischen Botschafter in Petersburg, Affaire behufs Mittheilung an Die russische Regierung, übersendet. — Die Herzogin von Edinburgh begibt sich demnächst zum Besuche ihrer Familie na Peterieburg. Wetersburg, 19. Suli. Meldung der „Bol. Korr." ; Schienenen „Zimes"-Artikel, welcher durchbliden ließ, Drig.belegt) Gegenüber dem fitezlider= daß England ih Für Die Aufhebung der Freiharen : Stellung von Batum eventuell durch die Außerkraftlegung der auf die Dardanellen bezüglichen Bestimmungen des Berliner Vertrages revanchiren könnte, wird in den leitenden Kreisen Nußlands geltend gemacht, daß zwischen Diesen beiden Fragen bestehe, indem Art. 59 seine Kindpflichtung Rußlands involoire, Stimmungen bezüglich der Dardanellen zu den unwesentlichsten Grundlagen des Berliner Vertrages gehören. ende Ber Eine Verslegung der legteren würde ohne Zweifel Veranlassung zu den ernstesten Komplikationen geben. Petersburg, 19. Juli. Nach den finanziellen Amtsblättern sollen ausländische fenerfeste Riegel und Thonmaaren mit drei Kopeten in Gold, gewöhnliche Ziegel mit einem Kopelen in Gold pro Buch besteuert werden. Sophia, 19. Suli. Orig.-Telegr), Me dung der „Bol. Korr.": Die Banktomwisten hatten die Bevölkerung von Sophia für heute Morgens zu einem Meeting einberufen, um Dieselbe für die Besämpfung der Regierung zu gewinnen. Die zahlreich erschienenen Einwohner von Sophia waren jedoc sämmtlich) Anhänger der Regierung, so Daß die Zantomwisten ich gezwungen sahen, 908 Meeting eiligst au ver nach Vortrag worauf das Regiment Rom, 19. Juli. unterzeichnet, 3 durch mit Blumensträußen die festlig beflaggte und zu "errichten, ö welches im und weiter« Spanien und Frank ein großer Unterschied Hs ver,während die Ber - ' ' - z '