Pester Lloyd - Abendblatt, April 1887 (Jahrgang 34, nr. 74-94)

1887-04-08 / nr. 80

..—-«X»»s.»«,­­ ie « ««« sziimsikii.­­(Einzelne Nummern 3 kr.in­ allen Berfehlerplofalen.) Zreitag, 8. April. . . —- -«.-- . . ihre Länder in unabsehbare Konsequenzen Hineingerisfen werden können. Budapest, 3. April. sz Der Aufenthalt des Herrn Ston­­­ow in Wien wird kaum dazu beitragen, die Ansichten der bulgarischen Regierung über die Situation des Fü­rsten­­thums, und ihre eventuellen Entshliegungen über die in der nächsten Zukunft zu beobachtende Haltung wesentlich zu ändern. Herr Stoilom hat in Wien ebensowenig irgend etwas zu sagen gehabt, was an maßgebendem­ Orte nicht bereits bekannt gewesen wäre, als er irgend etwas Unerwar­­tetes und Unvorgesehenes zu hören bekam. Die Sachlage hat sie mithin nicht im Geringsten verändert und Bulgarienz . Regierung und Regentschaft mögen duch Die Berichte des Herrn Stoilow kaum veranlaßt worden sein, ihre bisherigen Anschauungen mit­ anderen zu­­ vertauschen. Diese Anschauun­­gen gehen aber, wie­ wir aus Sophiaer Nachrichten, Die wir für sehr verläßlich zu­­ halten- unsere guten Gründe haben, im Wesentlichen darauf " hinaus,­­daß, " nachdem Die Gefahr eines imminenten europäischen Krieges geschwunden zu sein scheint und Bulgarien weder von den unberechenbaren Bechselfällen eines solchen Krieges, ob­ von einer­ einver­­nehmlichen Lösung der bulgarischen Frage oder von den Vermittlungsversuchen der Pforte irgend­ein günstiges Resultat zu erwarten hat. Der Zeitpunkt herum­­wahlte, wo dass Land für sich selbst han­deln müsse. Diese Kodee beschäftigt gegenwärtig dle politischen Kreise Bulgariens, welche es nicht Direkt auf die Provozirung einer russischen Ossupation abgesehen haben. Das Nachdenken der Besonnenen und der Thatendrang der Unruhige­­ren scheint Alle auf dieselbe Bahn zu Leiten, und ist der einzuschla­­gende Weg auch großentheils noch dunkel, so steht man bezüglich des Zieles doch nicht mehr rath- und plan­los da Dieses Ziel ist die F­ürstenunwahl, doch welche man einen definitiven Zustand herzustellen hofft. Bezüglich der Fürstenfrage dürfte man sich allerdings vorerst nicht mehr an die Groß­­mächte wenden, da man weder einen einverständlichen Vorz­schlag zu erhalten, noch aber darauf Hoffen kann, daß eine einzelne Macht, Dur­ die Nambhaftmachung und Empfeh­­lung eines Kandidaten aus ihrer N­eserve " hervortreten werde. Allem Anscheine nach sind die Männer, die an der Seite der Regierung des Fürstenthums stehen, überzeugt, daß man den Mächten, welche sich für die Selbstständigkeit­­ und Unabhängigkeit Bulgariens interessiven, einen Ge-­fallen ecmwiese, wenn ein Zustand ge­­würde, gegen’ welcher ‚Die­selben zu protestiren nicht bemüffigt wären. As Das zweikentsprechendste Vorgehen zur Erreichung dieses Zieles wird die möglichst rasche Vor­nahme der Fürstenwahl angesehen. Dabei glauben die bul­­garischen Staatsmänner­ hauptsächlich mir darauf achten zu müssen, daß der Wahlast diesmal auch zum Ziele führe. Deshalb dürfte man einen Kandidaten suchen, der bereit sein wü­rde nach seiner Erwählung, even­­tuell auch vor der Zustimmung der einenp oder anderen Macht den Fürsten­­thron zu besteigen. Auf diesen Buatt sol man nach unserem Gewährsmann sei das Hauptaugenmerk richten ; ferner sol man die­ Absicht Haben , bezüglich des einmal aufgestellten Kandidaten bei­­ denjenigen "Mächten, welche Bulgarien wohlwollen, vertraulich­ anzufragen, ob ‚derselbe genehm ei, um der Zustimmung­ der Mehr­zahl der Großmächte­ vor der Wahl versichert zu sein. — Was außerhalb dieses Programms liegt, sind : dies Entschlüsse der Verzweiflung, zu welchen Bulgarien ohne die höchste Noth fid nicht wird Drängen lassen. Die oben skizzirte aktionshaftige Stimmung, welche jegt entschieden vorherrscht, . it auf Die Voransfegung bes gründet, daß Rußland, wenn es eine Beiwangsaktion in Bulgarien nicht beschloffen hat, ich zu einer Jolchen buch die auc |hon in Petersburg er­­wartete Eventualität einer Fürsten­­wahle nicht werde drängen Lassen, daß es hingegen, soweit es auf Bulgarien ankommt, jederzeit taufend Vorwände­­ zu einem bewaffneten Einschreiten vorzchügen kann, wenn ein Solches überhaupt beabsichtigt ist. Die bulgarische Frage wurde in Diesen Blättern, an vom Standpunkte der ventualität eines selbst­­ständigen Vorgehens der Bulgaren zur Lösung oder mindestens zur vermeinten Lösung der Krise, wiederholt und so eingehend beleuchtet, daß wir uns der Pflicht überhoben hauben, Die Stonsequenzen der obigen, von verläßlicher Seite Be­ibeehlten Nachrichten zu ziehen. Wir wollen nur n­och die Bemerkung Hinzufügen, daß die Bulgaren den­ jeßigen Zustande offenbar hauptsächlich deshalb ein Ende zu machen wünschen, weil sie dur­ die Erfahrung belehrt wurden, daß eben Dieser Zustand Nußland die bequemste Handhabe bietet, Bulgarien empfindlich zu befliegen, ohne aus seiner Scheinreserve herauszutreten und ohne für die Folgen seiner Käufe eine offizielle Verantwortung tragen zu müssen. Das interessante Kapitel der Zeitgeschichte, welches den Titel „Ratfoff contra Giers" trägt, it noch nicht abgeschlossen. Aeußerlich scheint wohl die Affaire damit abgethan, daß Herr v. Giers nach wie vor im Amte ver­­bleibt; allein ein rechter Abschluß, eine dauernde Lösung ist damit seineswegs gegeben. Aus Berlin wird uns mitgetheilt, daß man dort von dem Ausgange der Kampagne Katkoff gegen Giers keineswegs erbaut ist und tief bedauernd zu­­gebe, daß Die Position des Herrn­ Giers fehler,geschwächt sei. Die äußeren­ Vorgänge des erwähnten Streitfalles werden­ in Petersburger­ Berichten folgendermaßen Dargestellt: Herr v. Giers. habe sich zum Ezar nach Gatschina begeben und dort die Schwierigkeiten dargelegt, Die es­ für ihn habe, den freundschaftlichen Ber­­iehte mit den Repräsentanten der fremden Mächte, besonders mit dem­ Botschafter Deutzlands aufrechtzuhalten, wenn es der „Moskauer Zeitung“ gestattet sei, mit aller Autorität, die dem­ Herausgeber Derselben Durch Die Gunst des Ezars gewährt worden, Darauf­­ hinzuarbeiten, die Minister vom Kaiser­ zu trennen und zu behaupten, daß, was die Ersteren im Auftrage­ des Kaisers jagen, nur, als eine private Meinung und nicht als eine Kundgebung des kaiserlichen Willens zu betrachten sei. Der Kaiser soi diese Schwierig­­keit erkannt und zugesagt­ haben, das Maßregeln ergriffen werden­ sollen, Katkoff in der Zukunft um, den­­ gebührenden Schranken zu­­ halten.­ Die See, die­­„Mostowskija Wiedomosti” in aller Form zu verwarnen und damit­ die­ Suspendirung, D­ieser Zeitung, herbeizuführen, wurde jedoch sofort zurückgewiesen ;­­ denn­ alle Beredsamkeit des Herrn. v. Giers vermochte es nicht, dem­ Czar seinen Glauben, daß Katkoff ein großer, erleuchteter Patriot sei, zu rauben. Auf der deutschen D Botschaft hatte man erwartet, daß die „De­ssauer Zeitung” ob ihrer Angriffe gegen Deutschland eine regelrechte Verwarnung erhalten werde, und­­ war nicht wenig enttäuscht, aus dem Auswärtigen Amte zu ver­­nehmen, daß Herr Katkoff wohl­ eine Rüge erhalten, daß aber hierüber, den­ Befehle des Kaisers entsprechend, in der amtlichen Zeitung nichts verlautbart würde. Er hat sich in diesem Falle gezeigt, daß, wie in­ autokratischen Staaten überhaupt, auch im heutigen Nußland jene P­ersönlichkeiten, die gerade in Gunst stehen, eine größere Rolle spielen, als die zur Füh­­rung der Amtsgeschäfte berufenen Minister. Herr v. Giers dankt seine Stellung mehr, der Achtung und dem Ansehen, dessen er bei den fremden Regierungen sich erfreut, als­ dem Vertrauen derjenigen Faktoren, welche die Politik Nußlands endgültig dirigiren. Wie er selbst erklärte, betrachtet er sich nur als ein Amsteument des kaiserlichen Willens und es mußte ihn naturgemäß tief betrüben, daß ihm Kattoff auch diese Qualität absprach und, ohne fornell dementirt zu werden, ihm Die Autorität,­ der richtige Interpret der faiser­­lichen Politik zu sein, betritt. Wenn es nach seiner eigenen Neigung ginge, würde Herr v. Giers vielleicht s­chon längst auf den Posten, der ihm noch weniger Einfluß als Ruhm bringt, resignirt. Haben, aber in Rußland haben die Minister nicht das Recht, zu resiguiren, wenn es ihnen selber beliebt, sondern nur Dan, wenn sie entlassen werden. Giers’ Verbleiben­ im Amte hat unter forhanen Verhältnissen nur die Bedeutung eines Tributes, welcher Deutschland und Europa dargebracht wird; prafiiih it sein Ausharren auf­­ dem Meinisterposten nicht von wesentlichem Belange. Das ‚Zriumvirrat Katkoff, Tolstoi und Wobjedonoszeff bleibt nac ‚wie „vor, maßgebend für, die Politik Naßlands im­mern ‚wie­ nach außen. Dieser drei Männern gehört das Ohr des Kaisers, und­­ sie verfehlen nicht, ihren Einfluß in ihrem ‚Sinne auszuwügen. Die Kollegen des Herrn Katkoff in­ der­ zuffischen Breffe, wie wenig sie ,auch persönlich mit ihmt, sympathisiren, haben sofort den Ausgang der Affaire als einen Triumph Katkoff’s richtig gewürdigt und beeilen ‚si, um in der Gunst des Czars und in der allgemeinen’ Popularität nicht zurückzustehen, dem Beispiele der „„Mos­­fowstija Wjedomosti“ zu folgen und das Deutsche Heid in heftiger Weise anzugreifen. Die „Moskauer Zeitung“ hat in­ diesen Punkte schon Schule gemacht. Die „‚Nowoje Wremja‘, Komaroff 3 , Swiet' und des Fürsten Meschtscherski , Gaz­­rascdanin‘ zeigen sich als ihre gelehrigen Sänger. Aus Berlin wird uns geschrieben : # Berlin, 6. April. In höheren politischen Kreisen erregen die Mittheilungen des „Beiter Lloyd” über geheime Abmachungen der Banslavisten mit der Batrioten-Lige peinlichstes Befremden. Ver­­chiedene symptomatische Anzeichen hatten allerdings schon seit langem den Berdacht nahegelegt, daß der leidenschaftliche Haß jener Elemente im Osten wie im Westen zu Wühlereien führen könnte, die über die harmlose Gemeinsamkeit von Breßangriffen weit hinausgehen ; dieser Berdacht ist fest betätigt. Das Gefährliche oder mindestens höchst Unbehagliche der Situation liegt darin, daß man nicht zu beurtheilen vermag, inwieweit die Regierungen in Paris und Petersburg von­­ jenen Agitationen Kenntniß haben und dieselben billigen. Es ist aber schwer anzunehmen, daß Leute wie Kattoff oder Clemenceau, bei allem Troß ihrer ungebändigten Individualität, sich ohne angemessene Fühlung zu nehmen, in Unternehmungen einlaffen, durch welche Barna, 31. März 1887." . « · — 3. April. Das hier erscheinende­ Journal „Telegraphe” veröffentlicht die Erklärung eines bulgarischen Studenten Namens Stefan Nicolow, laut welcher die bulgarischen Emigranten in Petersburg am 15. März eine Trauermesse für die Füsiliaten von Ruftshuf zelebriren ließen. Die Petersburger Journale berichteten, alle in Petersburg wohn­­haften und studirenden Bulgaren, hätten dieser Messe beigewohnt. Die hierob entrüsteten bulgarischen Studenten haben nachstehendes Dementi verfaßt und den Journalen „Nowosti” und „Smiet” zur Veröffentlichung übermittelt. Die genannten Journale mweigerten sie jedoc, das Dementi zu veröffentlichen. Dasselbe lautet folgen­­dermaßen : „Herr Redakteur ! Wir bitten Sie ergebenst, zur Nichtig­­stellung der Wahrheit folgender Erklärung in­­shrem gefrästen Blatte Raum zu geben. Ueber die Messe, meldhe für Die seit den legten Ereignissen in Bulgarien Füsiliaten gestern gelesen wurde, erschienen dieser Tage Mittheilungen, laut welchen viese Messe von allen Bul­­garen, welche­n derselben­,gefeiert werden­ wird-Das ist nicht ganz richtig,d.h nicht alle hiesigen Bulgarenwünschten an dieser Messe nehmen-Dam­ir Unterfertigten zu den­ Letzteren­ gehören,h­alten wir es für unsere Pflicht,dies im­ Wege der Oeffen­tlichkeitrriits zu theilemu­is allen Interpretation­en­«vorzubeugen,welche diese in Akte einen­ demonstrativen Charakter zuschreiben könnte;wir sind dabei einzig und allein von der Ueberzeug­­ng geleitet,daß in der schm­ierigen u­n­d trau­rigen­ Zeit,w­elch­e unser­ Vaterland durchmacht, alle von feindlichen­ Elementen gegeneinander gerichteten­ Demonstra­­tionen n­icht bios un­nütz sind,sondern für das Loos des bulgarischen­ Volkes und die Zukunft des Vaterlan­des sogar sehr verhängni­s­voll «schafseszt" . ·nete·leurwonei,oderwollaudiWun». . . - 8 Ba í 15.86 he Disziplinarjenats. theilgu­­: « ; \ UNE \ « « ,,Yulgarienfiirfrassellistüs (Qriginal-Korrespoiidenzdes,,PesterLlor)d«-.) Barua,2.Apr­il. Das Warnaer Komite des bulgarischen Bu­ndes,,Bulgarien für sich selbst­ hat nachstehenden­ Ausruf erlassen: 1.Bulgarische Br­üder!s" »Wir sind u­m einen hohen Preis e­ kauft, wir wollen Niemandes Sklaven sein.” Seit fünf Jahrhunderten hat der Bulgare fast jedes ahr gegen seine Bedränger sich) erhoben, hat Ströme fostbaren Blutes vergosfen, um Die reiheit des theuren Vaterlandes wieder zu erlan­­gen. Wir sind Zeitgenossen der blutigen Szenen vom Jahre 1867; wir sind Zeugen gemesen, wie unter­­ der Anführung­­ von Hadji Demeter, Karadja und Anderen zahlreiche Söhne Bulgariens freudig ihr­ Blut vergossen haben für die bulgarische Freiheit. Wir haben Bolew, Bentowsti, Khableschfow, W Bolow und Andere gesehen,­ die sie mit einigen­ Hundert Helden gegen eine Armee von Hunderttausend Mann auszogen und mit Freuden für Bulgariens Freiheit ihr Leben ließen. Wir waren Augenzeugen, wie ganze Dörfer für Bulgariens Freiheit , zerstört wurden, daß Fremde Thränen des Schmerzes darüber vergassen. Wir haben Viktor Hugo ausrufen hören: „Wo ist Batat mit seinen 8000 Männern, Weiber und Kindern! Sie sind durch Räuber Hingeschlachtet worden, die sich unter dem Laubwerk der Diplomatie verborgen hatten.” Wir mitjem, wie zahlreiche bul­­garische Söhne in den Gefängnissen für unsere Freiheit zugrunde gingen. Wir haben während des serbisch-türkischen Krieges vom Jahre 1876, der für die „Befreiung Bulgariens“ angekündigt wurde, gesehen, wie tausende unserer Helden im Kugelregen für die Freiheit 068 Baterlandes starben. Wir haben im Jahre 1877 während des turlisch-türkischen Krieges gesehen, wie 5—6000 Helden eine Armee von 40.000 Mann auf dem Scipfa zurückdrängten, wie sie sich drei Tage lang schlugen, ohne Nahrung zu sich zu nehmen. Wir haben in dem Kriege gegen Serbien gesehen, wie unter der Führung des heldenstüthigen Fürsten Alexander I. bei Slivniga, Dragoman und in den Straßen von Birot Ströme von Blut für die Vertheidigung der bulgarischen Unabhängigkeit und für die Union vergosfen wur­­den. Sehr groß sind die Opfer für Bulgariens Freiheit, um einen sehr hohen Preis in Bulgariens Unabhängigkeit erkauft worden. Und nun kommen zehn Verräther aus unseren Neiden, durch russis­­ches Gold erkauft, und wollen von neuem Bulgarien verkaufen, der Knechtschaft überliefern. Diese Gelegierigen haben in Auftihus und Silistria sich unterfangen, einen Bürgerkrieg zwischen uns anzufachen, damit die Fremden das Recht gewinnen, unser Land zu offusiren, uns zu unterwerfen. Der Zorn des Boltes zerschmetterte biefe treu- Losen Berräther ; unsere energische und patriotische­­ Negierung hat diese Mittelhäter nach dem Gefäße bestraft. « Angesichts des Beispieles unserer wackeren Offiziere und Sol­­daten,welche gegen die Empörer ausgezogen sind und eine bewuns derungswürdige Aufopferung für die Sache der nationalen­ Un­abs­hängigkeit bekleidet habet­3 angesichts des tapfern Beispieles un­serer Bürger­,die m­it Helden­muth gegen die Verräther gekämpft haben,ist es wahrscheinlich,daß keine der schwarzen Seelen­,denen­ es gelu­ngen ist,zu entfliehen­,für der fragen werde,solch höllisches Unternehm­en zu beginnen­.«Aber in­ jedem Falle müssen wir in­ den jetzigen schwe­­ren­ Zeiten aus unserer Hut sein und darum­ fordert das Varnaer Komiker Bulgarie­n­ für sich,selbst«,««gewählt von­ den Bürgern Varnias,zu­r B­ildun­g ähnlicher Komites au­ch in den­ anderen Städten un­seres Distriktes auf.Es fordert«alle­ Söhn­e Bulgariens vom­ 18.bis 50­ Lebensjahre aus,sich in­ die Druschina ,,Bulgarien für sich selbst aufnehmen zu lassen­,welche Tag und Nacht auf«der Hochwacht stehen sind wie der Blitz auf den Verräther niederfahren­ wird,der es wagen sollte,Bulgariens Unabhängigkeit anzutasten.Die Einwwohner von Varna,der,,golden­­ en Schwelle Bu­lgariens«,wozuerst der Erwählte der Nation, der Gesalbte Gottes,Fürst­ Alex­ander,seinen Fuß au­f buli­garischen Boden gesetzt hat,um das ruhm­reich­e Szepter der bulgari­­schen Czaren zu ergreifen;unsere­ Brüder,die so vielen Gefahren kühn»ins Auge geschaut haben­,werden——w·irfikid dessen sicher­—­­»die nämliche«Tapferkeit,den nämlichen Eiser beku­nden­«jetzt,da es gilt,uns zu eini­gen s­nd um das Baiinernen,»Bulgar«sei­ für sich selbst“ zu schaaren, um unser‘ vielgeprüftes " Baterland : gegen, ‚jeden DasRkomite­­ired­eriichen Anschlag zu verteidigen­­­­­werden können. &3 ist Zeit, daß wir den Woden der Mäßigung und Klugheit betreten. Petersburg, 16. März 1887. (Holger die Unterschriften.) «· "«­­5.­­April. Die Bürger von Varrta haben heute die Jahreswende des Geburtstages des Fürsten Alexander I. mit großer Solennität begangen. Die Festlichkeit trug seinerlei offiziellen Charakter, sie verdankt ihr­ Entstehen der privaten­­ Initiative, und kann­ ein Familienfest genannt werden. In Anbetracht der in ge­wissen Städten lautgewordenen Wünsche, Bulgarien als unabhängiges Königreich zu proklamiren, hat die Regierung die energischeiten Maß­­nahmen getroffen, um dies zu verhindern — was ihr auch­ gelungen ist. Gestern waren hier zum Beispiel noch alle Behörden auf den Füßen und die Polizei­ traf, umfassende Verfügungen. Der Polizeier er­­klärte dem Komite „Bulgarien für sich selbst", daß er keinerlei Diani­­festation erlaube. Die Feier begann mit einem Te deum in der Kathedrale, welchen das hier­ dislozirte R Regiment Nr. 8, Breslauskn. mit den Offizieren an der Spite anwohnte. Nach dem Ottesdienste gab das Komite „Bulgarien für sich selbst“ den Bürgern und Offizier­­en ein Gabelfrühstük in der­ städtischen Zentralschule. Bei die­­ser­ Gelegenheit Brache Barnaer Journals Nicolas Zsimlom einen Toast , auf­ den Fürsten Wlerander aus, dessen unfräsbare Verdienste um Bulgarien er­nwürdigte. Ein enthusiastisches Hursah­­ folgte den Worten des Redners. Außerdem wurden noch mehrere Ziinfsprüche ausgebracht , einer derselben, vom Regiments-Kommandanten Bri­­morsfy. Der Präfekt von Barna, Herr Banitohersfy erschien, als bereits die Tischreden vorüber waren. An dem­ Feste nahm auch ein Vertreter der Geistlichkeit theil, welcher sein Glas auf das "Wohl des Fürsten Alexander leerte. "««« " ««. Minister-Präsident Radoslawow begab sich vorgestern n­ach Schumla und wird heute wieder in Warna zu­r Taufe seiner Tochter erwartet. « « · der Schullehrer und diedafteur eines K. Zug-der-Dh­-armer».;v brodhene Gericht& -2u—Kaschan­,6.April.(Orig.-Korr.)[­Manö­­ver.—Konzert.­—Eineunter­verhan­dlung.]Authentischen Mittheilungen­ zufolge werden Mitte September d.J.aus dem durch die Endpunkte Miskolezs Kirschau-Radvany begrenzten Territorium­ große Erstaunt­er statt­v finden un­d wird das allerhöchste Hoflager nach Kaschau verlegt.Der Aufenthalt des Königs ist für die Zeit vom 12.bis 17.September Projektirt und w­ird die Residenz aller Wahrscheinlichkeit nach neuerdings in das bischöfliche Palais verlegt werden.An diesen Manövern wer­­­den­ sämm­tliche Truppen­ des VI.Armeekorps,außerdem«noch­ ein Kavallerie-Regim­en­t und die sämmtlichens Bataillone des Honved­» Das durch den­ hiesigen­ Damengesan­g-·­ distrikts theilnehmen.— Verein unter Mitwirku­n­g des Militär-Kapelle zu Gunsten Frauenvereins ver­anstaltete Konzertsiel glänzend­ aus und erzielte: ein Nettoerträgniß, von was Rajdau an guter Gesellschaft zählt, mar zugegen, Männergesang-Vereins und der des Rothen Kreuz-Vereins -und del die Landes­rrenanstalt angeordnet. in­ jeder "Beziehung 320 fl... Alles, und mar be­­sonders die Aufführung­­ von Schumann’3 ° „Der Note Pilgerfahrt” äußerst gelungen. — Vor dem hiesigen­­ Gerichtshofe­ fand heute die Verhandlung gegen jene berüc­htigte Marie Buchner­­ statt, ‚melde vor einigen Wochen an dem Ober-Stadthauptmann Sab­­­in, seiner Amtsloyalität mit einem Stein eim Attentat ausübte. Die Ver­­handlung konnte jedoch nicht beendet werden, nachdem sich die Ange­­klagte sofort in den gemein­ten Beschimpfungen gegen den als­ Zeugen anmefenden Ober-Stadthauptmann erging. Die Verhandlung müßte demnach unterbrochen und der Geisteszustand der Angeklagten. unter» Da eine übergroße ‚Nernosität Tonstatirt war,­­ wurde sucht werden « auf Antrag des Staatsani­alts die Ueberführun­g der Angeklagten in«­­ « .»E.—k.,Oc"vci-oxxrg,e·Apri"i.(Oeig.-dex.).zsiDI.ie. Oedenbu"r«g«"e"sr»"A·’d.v,ok«ck’tsenkam­mersvhieltain«,«47«d. «’unter«Vorsitz«des Preises Dr Nikolaus Schwarz ihre Gesierale Nach Begrüßung der Mitglieder verlas Kammerss versamm­lungs­sekretär Advokat Sigmund Hethg die am­ den Justizminister zu m­eistende Repräsentation­,die vollinhaltlich gen­ehmigt wurde.In, dieser Repräsentation­’wird««.Beschwerde darüber geführt,"d«aß·«dies königliche Karte in einem fontfreten galle, in — weldient die Kammer die Aufnahme eines wegen einer diffantirenden­­ Hand­­lung zu­­ einer­­ Freiheitsstrafe verurtheilten Wovo­aten . verwei­­gerte, den, Beicheid Dieter ,Körperschaft aufhob5 und, die Aufnahme anordnete. Ferner wird die ungenügende Detirung, des hiesigen fün.­­Gerichtshofes beklagt, dessen Präsident Dr. Johann v. Heries-Thrh in Folge der aus dem Budget gestrichenen 6000 fl. (früher erhielt der Gerichtshof 23.000 fl.) in die unangenehme­ Lage verfeßt wurde, einen Theil der Diurnisten zu entlassen, wodurch namhafte, die rasche Justizpflege empfindlich schädigende Restanzen erwachfen. Denn außer den P Diurnister wurden auch die­­ Litho­­graphen, Heizer und A­mtsdiener fortgeschicht, deren Dienste­­ gegen­­wärtig durch mehrere im Komitatsgefängnisse untergebrac­hte­­ Häft­­linge versehen werden müssen. Dadurch wird der­­ vom­ Staate an­­gestrebte Ziwed — durch Abbüßung der Freiheitsstrafe das auf Abwege gevathene Individuumg zu befsern — sicherlich nicht erreicht, da der Häftling in dieser Lage sich gewiß besser fühlen dürfte, als in einsamer­­ Zelle. — Gol­eflich plaidirt die Kammer für die Hebefreiheit der­ Advokaten und für die e­­rweiterung der Kedhtäsphäre, Im Falle ein Xovofat einem Nichter gegenüber verlegende Aeußerungen gebraucht, solle diese Handlung in Hinkunft nicht mehr durch­­ den Richter,­­ sondern durch den Disziplinarsenat der Kammer geahndet werden. Mit einer, N Remonstration gegen die Erhöhung der Stempelgebühren ‚schließt die, Repräsentation. — Der vor mehreren Jahren zu Dunsten­­ verarmter Advokaten oder deren Angehörigen gegründete Hilfsfond hat bereits die Höhe von 2803 fl. 51 fr. erreicht. Die Mahl der Funktionäre wird in einer demnächst einzuberufenden außerordentlichen Generalversammlung vorgenommen. 2 « ESF Feuilleton. + + Er, sie und die Frau Hachbarin, Gewiß, seine Frau st­reizend. Um ihre Reize­ poetisch zu beschreiben, müßte man bei allen Naturreihen Ansehen -Fontvahiren ; man müßte von flüssigem Golde und Wlabatier, von Berlen und Kor­rallen, ‚von Rosen und Vergißmeinnicht, ja von Waffenangen , und von Glfenbein reden und konnte die eine oder die andere Geschnad- Losigkeit unschwer vermeiden. Um ihre Gestalt zu zeichnen, müßte man außerdem ein K­ünstler, ein Bildhauer sein und um ihre Toilette zu beschreiben — ein Schneider. Nun wird man deuten, er sei im Bez­uie einer solchen Frau der glücklichste Mensch gewesen, aber ich mage zu behaupten, daß anstatt der flüssigen Goldwellen des Gelodes — ein falscher Chignon, statt der Vergißmeinnichtsaugen — grüne schielende Katenaugen, Statt der glänzenden­lfenbeinzähne — Zähne aus Kautschus, statt der janonischen Gestalt — Watte vorn und Draht rücmärts, statt des Wangenrothes der Gesundheit — eine chemische Sarbenmischung nebst anderen Hilfsmitteln einer stiefmütterlich be­­handelten Natur, ihn, wenn nicht beglühen, doch‘ beruhigen mir­deı. Man kann bei einer reizenden Frau unmöglich ruhig, glücklich sein! Die Welt it so ungerecht, daß sie einer hübschen Frau zur­ Stünde um rechnet, wenn sie nicht fündigt — die Welt ist so gefährlich, daß eine hübsche Frau, welche tugendhaft bleiben will, in ihrem Gemünde immer einen — Revolver? — 0 nein, einen Strichstrumpf tragen muß — die Welt ist so verderbt, daß es sich der tugendhafteste Dann zur Ehre rechnet, eine tugendhafte Frau, immer vorausgefebt, daß sie hübisch sei, zu verführen, und endlich ist zum Ueberflufse die Stand­­haftigkeit der Frauen eine so windige, daß man eher von einer Un­­stetigkeit sprechen kann.­­so — er beficht eine reizende Frau — ja, die reizendste unter dem Monde — und­ sollte dabei ruhig schlafen? Wie fann man eine Frau den Augen der Welt entziehen, so lange die Häuser Tenster haben? Wenn er schon geneigt wäre, ein Troglodyte zu merden — seine Frau würde vielleicht nichts einmenden, — aber schon in der ersten Stunde würde sie einen Grund finden,­ ihn allein­ ein Höhlen­­bärenleben führen zu lassen.­­ « Er wohnt mit seiner Frau in einem großen Hause in einer belebten Straße. Hinter dem Hause befindet sich ein großer Garten Der Offizier ist weich, rinth, in dem man troß Ariadnefadens die Spur einer, nota bene seiner Frau nit fände, wenn sie Einen naheführen wollte. Nicht genug an dem — aber im ersten Stode — gerade über ihnen wohnt ein Uhlanen-Offizier! — Was weiter ? adelig, vornehm! Was hat dad zu bedeuten? Gr it auch schön, wie man neidlos zugestehen muß. Wer wird sich auf häßliche Mach­barn wünschen, die uns den Appetit verderben ? zudringlich, — aber liebenswürdig — sehr Liebenswürdig — — die Frau behauptet es wenigstens und was sie behauptet, ist wie­ ein datum. Wenn man widerspricht und die Frau gibt scheinbar nach, so ist das noch­ gefährlicher, denn sie gewöhnt sich dann allzuleicht an die heimlichen Gedanken. Der Uhlanen:Offizier ist im Stande, wenn er bestäubt wie ein Miller von der Reitbahn heimkommt, die ran zum Fenster hinauf mit so vollendetem Anstande und einer so unnach ah­nlichen Grazie, wie es ein Zivilist nie zuwege brachte, zu begrüßen — ja er­st sogar im Stande, ihr die schönste Mole, Die es im Meisch­­bilde der Stadt gibt, hinaufzureichen! Und die Frau? D, die Frau dankt, lächelt, versenkt ihr Näschen in die Note, als habe sie noch nie an einer Rose gerochen, gibt die Blume in ein Tulpengläschen aus Krystall und bewebt sie mit frischem Haven Wasser. Leofadia suicht Pantöffelchen. Der Gemahl weiß nicht, wie es kommt.­ aber wenn er einen Pantoffel sieht, wird es ihm unbek­haglich zu Muthe. Gin Pantoffel scheint ihm etwas Ominöses zu sein — und gar wenn seine Sau ihn suicht. Er glaubte auch in diesem Augenblick ein hinterhaltiges Lächeln die Zippen seiner Frau umspielen zu sehen. „Zeofadia,” sagt er ernst, „wenn Du gesehen hättest, mit welcher unnachahmlichen Würde und unnahbaren Majestät unsere Nachbarin, die Frau v. Kreuzer, den Gruß des Dingsda erwiderte !" „Ber ist das, der Dingsda ? „Kun der Dingsda, der Lieutenant im ersten Stoc.” „Oberlieutenant — mein lieber Freund.” „Ei, ei, wie genau Du die militärischen Grade und besonders den des­­ Oberlieutenants fennst ?" „Ich bitte Dich, geht er nicht täglich ein-, zwei-. Dreimal, ja öfter unter unseren Fenstern vorüber ? Man ist ja 004 sein Kind.” Und Leofadia sticht harmlos weiter, als ob gar nichts­ vorge­­fallen wäre. Der Mann wußte nicht gleich, was er darauf sagen sollte, er wußte nur so viel, daß die so sehrreiche Unterhaltung fortgefeßt mit Gebürc und­ Lauben­— ein Garten mit Irrwegen wir ein Laby­­| werden müse. „So glaube nicht,“ nahm er also etwas gereig und­ Er stauch­m­­­ anzüglich die Unterhaltung wieder auf, „daß es der — Dingsda — der — Oberlieutenant wagt, unfreier Nachbarin eine Blume zu verehrten.“ Seine Frau schaute ihn groß an und — stichte weiter. Er fuhr fort : „Herr Kreuzer kann wohl unbesorgt schlafen.” — Leofadia hielt die Nadel gegen das­ Licht und­ zog­ einen neuen Faden dar. „Und Du nicht?” warf sie leicht Hin und — stichte weiter. Er sagte scharf: „Ihr Benehmen it ein­­ derartiges, daß es jede Vertraulichkeit der Herren gegen sie im Keime exiticht und doc­h­ ide Mann ganz und gar nicht liebenswürdig — er­st ein aus­­getrocneter, Wucherer und alter Öeizhalz, der, wie man jagt, sogar den — Dingsda — den, nun, den Oberlieutenant bemuchert. . Trot dem tt sie ich ihrer Vilihten volkommen bewußt.“ — S2eofadia mußte einige Fehlstiche gemacht haben, denn sie beugte ihr Köpfchen ganz nahe zu­ dem Muster und fing dann ungeduldig an der Gt­derei zu trennen an. Der Gem­ahl hielt nun den Augenblick für­ geeignet fortzugel­en­;die Thürklinikeinder standsagte er noch:,,Jch wünschte —Du wärest wie unsere Nachbarin!«sind war zur Thür draußen­. Sorgenvoll verließ er das Haus.—Als er Abends heiitt kehrte, bewog ihm­ ein dunkles Gefühl«atk der Wohnungsthür vorüber un­d zum Hofthor zu gehen,von wo er einen­ Aqulick auf den gemein­­schaftlichen­ Hausgarten hatte.Da sieht er eine schlanke,elastische Gestalt im Abendschatten auf einem­ der Irrwege dahineilen.Beil Gott,diese elfenhafte Gestalt kann­ nur Leokadia,seine Frau sein­ Nicht n­ur Neugierde,sondern auch ein an­deres recht unange­­nehm­es Gefühl heißen ihn ihr folgen.Soviel er wußte,führte der Irrweg zu einer dichten Laube;er­ suchte diese Laube mit unbarms herziger Mißachtung der Blum­enbeete im Rücken zu­ nehm­en,was ihm­­­ auch gelingt.Erhörtflüstern,ein leises­ Säbel gerassel und mal mit einem einzigen Satz e im­ Eingange der Laube.Ein weiblicher Auf­­schrei-ein m­ännlicher Fluch und der Oberb­eutem­arxt steht knapp vor ihm,die Rechte am­ Säbelgriff.Im Hintergrunde aber lauert m­it schreckensbleichem­ Antlitze,weitaufgerissenen­ Augen­—die Frau Nachbarin­.Wie die Däm­merung trügt!Die schlanke,elastische Gestalt von vorhin war also die Nachbarin!.—­Gott sei Dank—­daß seine Frau doch nicht so ist,m­ie,die Frau Nachbarin,die Frau Kreuzer!—Welch ein Gefühl beschlich ihn in diesem Augenblicke!Welche Wandlung in dieser Spa eine Zeit!Aehnlich dem­ Schicksale jen­es Chinesen,der zu dem etwas umständlichen­ Tode des Bauchaufschlitzens verurtheilt,angesichts der unappetitlichen­ Prozedur—erwacht mit­­ dem Bewußtsein,eigentlich kein Chinese zu sein und die ganze chirie­­fische Geschichte nur geträumt zu haben! Ob ihm dieser sinnige Ver­­gleich Schon damals in der Laube einfiel? Ich glaube Fam, daß ihm der Oberlieutenant dazu Zeit ließ, denn er schnarıt: „Es handelt ich hier nur um die Vrolongation eines Wechsels — ich glaube nicht, daß Sie etwas einzumenden haben !? — ER „SG habe gegen Prolongationen fremder Wechsel nichts einzu­­­wenden,“ erwiderte der Andere, „es wäre dies vielmehr Gadje des­ Gemahls dieser Dante." ,,Genug«schrie der Offizier,»Sie werden.­——Just-Satisfak­­tion geben!Einer von uns Beiden ist zu­ viel hierT«­——Dassch«ien Leokadiews Gemahl ganzi wohl ein­zusehen und er wollte sich sogleich entfern­en­—allein­ der Oberlieuten­ant gab ihm­­ zu verstehen­,daß seine Worte eine an­dere,ernster­e Auslegung zu­ hieszen,«welche Aus­s­legung nit ganz im Geschmache des Unbewaffneten was ; der Zebtete­r entgegnete daher: „Herr Oberlieutenant überschägen offenbar die Situation und unterschägen die Sorgen dieser Ueberschäsung. Das, will ich Ihnen gleich bemessen. Wenn Sie fallen, so it das für, Sie fatal , wenn ich falle, so it das nicht nur für Sie, sondern auch für diese Dante fatal, denn ich würde vor dem Zweikampfe sicher mein­ Testament machen und dabei die Ursache unserer Btzweiung ein­­gehend erörtern, und daß diese Erörterung einer Prolongation des Wechsels zweidienlich wäre, bezweifle ich sehr. Alle diese unange­­nehmen Eventualitäten werden einfac D durch weine BVersicherung unverbrüchlichen Stilfcmweigens vermieden.” « Der Oberlieutenant hielt ihm mit einer plegligen Megung die Hand hin und er beeilte sich, einzuschlagen und den Prolongations­­bedürftigen so v nel als möglich von der Gegenwart Derjenigen­ zu befreien, der in der Zaube zu viel war. Au­s dem Wege in das Haus kam­ ihm vor,er sei bisher blind gewesen, denn seine Frau erschien ihm nun plößlich in einem ganz anderen Lichte. Wie harmlos, wie unschuldig waren alle ihre­ Be­merkungen! Sie liebte die Blumen nur ihrer Farbe, ihres Duftes wegen; sie liebte die Blumen als kleine unschuldige Lebewesen — ohne des Spenders zu gedenken! D,­er breitete wie selig die Arme aus, als stünde seine Frau vor ihm und — — da fißt sie vor­ dem Stikrahmen und stie& an feinen Pantoffeln, was ihm sehr harmlog: vorkommt — — ja, er beginnt die Kantoffeln sogar lieb zu gewin­­nen — er ist eben, wie man ein iig betrachtet! Aber die Nachbarin ferner als Mutter aufzustellen. Davor hütete er sich wohl weislich. Seiedrim Mottenbarmer, ·"«« «­­t 5;

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