Pester Lloyd, September 1894 (Jahrgang 41, nr. 210-233)

1894-09-01 / nr. 210

ka dalla a: | 1894 — am. 210. Abonnement für die österr.-ungar. Monarchie. ‚Für den „Pester Lloyd‘ (Morgen- und Abendblatt) (Erscheint auch am Morgen nach einem Feiertage). "Für Budapest: Mit Postversendung: "Ganzjährlich 1.22.— Vierteljährl.1.5.50 ‚alljährlich 1.11.— Monatlich­­ A.2.— Ganzjährlich A.24.— Vierteljährl. 1.6.— Halbjährlich fl.12.— Monatlich . 1.2.20 Mit separater Postversend.d. Abendblattes fl.1 vierteljährl. mehr. ‚Für die Illustrirte Frauenzeitung -- _- .. -. 92 9­9, ‘Man pränumerirt für Budapest in der Administration des ,, Pester Lloyd‘,, Dorotheagasse Nr. 14, I. Stock, ausserhalb Budapest mittelst Postanweisung durch alle ‚Postämter., — Für Wiem auch bei Wer­n. Goldschmidt (I., Vollzeile 6), wo­­selbst einzelne Nummern zu haben sind. 38 Inserate werden angenommen: Budapest In der Administration des "„PESTER LLOYD" Dorotheagasse Nr. 14, I. Stock, ferner: in den Annoncen-Expeditionen Haasenstein - Vogler, A. W. Goldberger, A. Mezei, Bern­­hard Eckstein, I. 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August I. 3. eingelaufenen Berichte der Konsulate, an d» spirt­ichaftlichen Referenten und Berichterstatter : Die Witterung war im Herbste v. a. in einem großen Tweile Europas günstig; die Aussaat vollzog sich bei gutem Wetter, an Niederschlägen war sein Mangel; die Herbstfrüchte waren ohne Ausnahme gut aufgegangen und traten im besten Zustande­­ in den ARinter ein. Gegen Die Weberwinterung gab es im eber, als der — Brühling­­ großentheil genommen mar, wenig Klagen, Nachtröste ! “Haben blos in den Vereinigten Staaten von Amerika und in einzelnen Gegenden der westlichen Staaten Schaden verursacht; in Ungarn und in den östlichen Staaten, solche in Oesterreich, beziehungsweise in Galizien hat Reps am meisten gelitten, stellenweise auch Roggen und Meizen, diese in kleinerem Maße. In Rußland haben die Fröste im März und April geringen Schaden verursacht und so war die Entwicklung der Vegetation eine normale, wenngleich das Frühjahr Feineimwegs reich an Niederschlägen war. In einzelnen Staaten, so Nach den hier mitgetheilten Daten it die Weizen­­ernte in den Importländern 29490 Millionen Hekto­­­iter, in den Export und Produktions­­länder­n­ 57788 Millionen Hektoliter, daher insgesammt 87278 Millionen Hektoliter. Die vorjährige Weizenernte " war. .803,31 Millionen Hektoliter, mithin ist zwischen den Ernteresultaten der beiden Jahre eine Differenz von 6947 Millionen Hektolitern zu Gunsten des laufenden Jahres. Hier folgen die Det­ail­berichte, welche ‚mit großen, theils den internationalen Verlautbarungen des Wiener Saatmarktes entnehmen­ mußten, ‚weil selbe, früher als­ die ungarischen zur Ver­öffentlichung gelangten. ; j Wir besdränten uns auf die Wiedergabe des Berichtes über Ungarn, melcher wie folgt lautet : Ungarn Das Frühjahr hat mit launenhaftem Wetter be­­onnen. Kaum war der Monat März vorüber, so wurde die Vegetation don­ dur anhaltende Dürre geplagt. Die Frühjahrssaaten sind selten und ungleich hervorge­profien und auch die Herbstgetreidesorten konnten sich nicht entwickeln; in zahlreichen Gegenden wurden sie auch tarf gelichtet. Die Land­wirthe begannen Anfangs Mat­chon Sorgen zu hegen wegen ihres Anbaues und thatsächlich Stand die Vegetation und insbesondere das Futterstoffe produzirende Feld anc­ schlecht. Endlich kam nach langanhaltender Dürre ein Negen und die Vegetation sproß unter günstigen Umständen empor. Aber es hat nicht in allen Komitaten gleich starf geregnet. In einzelnen Komi­­taten konnten die Saaten wegen sch­wachen Regens nicht zunehmen, insbesondere in jenen Gegenden, wo bereits die Herren­fliege auf­­getreten war und große Verheerungen im Getreide anrichtete. Die Sefien-Fliege hat auf dem Gebiete von 5—6 Komitaten starre, auf dem Gebiete von etwa 15 Komitaten schmindere Verwüstungen im Getreide angerichtet und namhaften Schaden verursacht. Ende Mai waren die Regengüsse auf der Tagesordnung; auf Gemitter und Hagel kamen häufig vor. Tropdem sind die Saaten im Durcschnitte nicht nur nicht zurückgegangen, sondern sie haben sich ichen ent­­wickelt und gestärkt. Auch im Juni hat es an sehr vielen Orten im und wahrscheinlich ist in den Orientstaaten überhaupt die Ernte um 15—20% fellegter als im Vorjahre. In den östlichen Staaten sind nicht nur die im Spät­­herbst einzuheimsenden Produkte, sondern auch die Sutterstoffe nicht gelungen; nur selten gab es in einem, zwei Komitaten beziehungs­weise Bezirken eine gute Ernte in Heu und Grummet. Die westlichen Staaten waren in dieser Beziehung in einer günstigeren Lage, denn hier it auch die Ernte in Futterstoffen ziemlich gut gelungen. Schon­ in einem großen Theile Oesterreichs gibt es deshalb einen Grund zur Klage, so daß man dort mit den Futterstoffen auch Nicht so shonend wird umgehen müssen, wie z. B. in Ungarn. In den überseeischen Staaten, namentlich in den Vereinigten Staaten von Nordam­erika, sind die Ernteaussichten nicht die günstigsten. Die Ernte hat auch dort stattgefunden und das Ernte-Ergebnis der Produkte ist, namentlich in Frühjahrstaaten, viel geringer als im vorigen Jahre. Die Weizenernte kommt der vor­jährigen ziemlich symwagen Ernte beinahe gleich, aber im Verhältnisse zur Ernte der vorhergegangenen Jahre zeigt sich ein Radfall von etwa 25 Verzent. Dies hat übrigens auch das fortwährend abnehmende M Weizengebiet verursacht. Die niedrigen Getreidepreise, die Zunahme der südamerikanischen Staaten, insbesondere Argentiniens, auf dem Gebiete der Weizenproduktion, hat den Sarmern die fajt benommen, Meizen zu produziren. In einem Jahre hat das Weizengebiet der Union um mehr als 1 Million Acres abgenommen. In Argentinien nimmt die M­eizenproduktion fortwährend und rapid zu, im laufenden Sabre ist sie auf um 20 Verzent größer­ geworden und sie wird sicherlich noch weiter steigen, weil die volfswirthigaftlichen V­erhältnisse im Verhältnis zu welcher Gegend der Welt immer vielleicht hier die günstigsten sind. Der Weizenüberfluß Argentiniens it in den leßten Jahren um 15 bis 40 Perzent gestiegen und ist schon fest nahezu zweimal so groß wie der Weizenüberfluß Ungarns. In Kleinasien war die Weizenernte etwas ungünstiger als gewöhnlich. In Ostindien hat man heller um 3 bis 5 Perzent weniger Weizen geerntet als im Vorjahre. In Australien wird die Weizenernte um 2 bis 3 Perzent, in Afrika um 4 bis 5 Perzent höher geschäft. Der Weizen und die Getreide-ernte überhaupt hat sich in der Welt also im Verhältnisse zum vorjährigen Ergebnisse nur in Süd­­amerika wesentlich geändert, im Allgemeinen ist sie aber um einige Millionen Hektoliter kleiner. Wenn mir die Staaten in zwei Kategorien eintheilen: 1. in folde, welche auf den Weizen-Import angewiesen sind, und 2. in fold­e, welche über einen Weizenüberfluß verfügen, so gehören in die erste Kategorie: Großbritannien, Frankreich, Deutschland, Oesterreich, Italien, die Niederlande, Schweiz, Belgien, Dänemark, Norwegen und Schweden, Spanien, Portugal und Griechenland ; in die zweite aber: Rußland, Ungarn, Rumänien, Bulgarien und Ostrumelien, Serbien, Ostindien, die Vereinigten Staaten von Amerika, Kanada, die südamerikanischen Staaten, die afrikanischen Staaten und die australischen K­olonialstaaten. Rande geregnet, aber in einem Theile der Komitate Beles, Csongrád, Csanád, Zap-Nagy-Kun-Szolnos, Hajdu und Bihar und in mehreren Gegenden, der Komitate Temes, Torontäl, Veit und Bács. Bodrog fehlten noch immer starre Regengüsse Diese Abnor­­mität, daß es an­ manchen Orten viel, an anderen kaum ein paar Tropfen regnete, war von wesentlichem Einflusse auf die Entwicklung des Getreides. Im Sunt began­r sich das Getreide bei der günstigeren Witterung Schön zu entmwickeln. Große Eigen gab es nicht und da auf die Nächte fühl waren, nahm die Caatfornbildung beinahe im ganzen Lande einen normalen Verlauf. Das Getreide lieferte troß der ranmenhaften Witterung im April, Mai und theilweise auch im Juni Körner von so hervorragender Dualität, wie dies in Ungarn schon­ lange nicht der­ sak war. Abgesehen­ davon, daß Die Metzen­­körner schön roth, stählern und gesund sind, mar, ihr Gemischt Béri Hertoliter in jeder Beziehung befriedigend. Das Weizenge­wicht vartirt zum überroiegenden Theile zwischen 79 und 82 Kilogr. Auch der Roggen gab Schöne und schwere Körner. Gerste und Hafer rentirte gleichfalls in zufriedenstellender Weise. Nur die Futterstoffe und die Hadfrüchte stoßen viel zu wünschen übrig. Mais it schlecht gelungen. Halbfrucht it, eine, zwei Gegenden ausgenommen, im Allgemeinen wenig gemach­­en. Wo es seinen Mangel an Negen gab, hat die Vegetation gut zugenommen, anderswo aber überall: schlecht., Unsere Getreideernte war eine ziemliche und wir fünnen auf Grund verläßlicher detaillirter Daten fonstativen, daß sie mittelmäßig war. Weizen, Roggen und Gerste haben zwar das vorjährige Resultat nicht überschritten, aber sie haben doch den gewöhnlichen Mitteldurchschnitt erreicht. Mit Weizen bebaut waren 5.645.006 Katastraljoch, mit Roggen und Halbfrucht 2,574.987 Katastraljoch. Das abgeerntete Gebiet dürfte trog der häufigen Elementarschläge kaum viel geringer sein. Dies ist schon auch deshalb wahrscheinlich, weil der Hügel­feuer nicht ganze, d. h. großausgedehnte Gebiete, sondern nur einzelne schmale Streifen vernichtet hat. Das Hoch­wasser hat in der oberen Gegend großen Schaden angerichtet, aber nicht so sehr im Getreide, wie in Lutterstoffen. Der von Elementarschlägen verursachte Schaden kann auf höchstens 5 °, geschäst werden. Wir veranschlagen die M­eizen­­ernte in Ungarn auf 40 Millionen Meterzentner, die Noggenernte auf 15 Millionen Mieterzentner. Wir schöpfen das Hauptresultat unserer Daten aus etwa 2000 Berichten, welche uns theil3 von den ständigen wirthichaftlicen­­Berichterstattern, theil ® von den voll3- wirthischaftlichen Referenten geliefert wurden. Wie si­e die Weizen- und Noggenernte­ in Ungarn nach Gegenden gestaltet hat, ist folgender Zusammenstellung zu entnehmen: ren­au.. a Laut den Daten des kroatisch-slavonischen Tatistischen Amtes sind in Kroatien-Slavonien gemachen Das Weizengebiet Ungarns, in engerem Sinne zusammen­ mit dem Weizengebiete Kroatien-Slavoniens beträgt 6,047.146 S Katastral- Koch, das Noggengebiet 2,650.752 Katastral-Koch. Die diesjährige Weizenfehlung Ungarns betrug 403 Millionen Meterzentner oder 50 Millionen bestoh­ter; mit der Sed­lung Kroatien-Slawoniens zusammen 53 Millionen­­ Hektoliter. Die Noggenfechlung betrug in Ungarn 153 Millionen Meterzentner — 21 Millionen Hektoliter, mit Kroatien-Slavonien 22 Millionen Hektoliter.­­ In den leichteren Nahren sind daher gewachsen im Neiche Ungarn: Weizen Noggen und Halbfrucht *) Definitive Daten. In Ungarn­(mit Kroatien-Skaronien)wird der Weizenbedarf im Wirtsch­aftsjahre.1894195»größer sein als sonst;derselbe wird wahrscheinlich"30 MillionenE­ieterzentnern=38 Mill·Hektolitern nahekommen,i:1 Anbetracht dessen,daß in manchen Gegenden die Maiserte nicht gut ausgefallen.EigenüberS0 Millionen Meter­­zentnex hinausgehenden etwaig exthednrsfsz wird«sdas.-Landwahr­­­scheinlich mit fremde«nProdukten.de,cken»mü­ssen.Es sind,zw­ar"artch«»s­­«Vor«:c·zda,«­ x weiteren Bedarfes zu genügen, doch sind sie nicht so groß, um zur Deckung des An Roggen wird der Bedarf 14 Millionen Meter zentrer. — 18 Millionen Hektoliter ausmachen. Unsere Noggenfechtung beträgt 21 Millionen Hektoliter, es bleibt demnach ein MHebelschuß von 2—3 Millionen Hektoliter. E­­s zeigt sich nach all dem aus­ der 1894er Ernte:­ent­eber­schuß von 12—13 Millionen Meterzentner Weizen und 18 Millionen Meterzentner Roggen. en GER ee a ir BE­RN RR­N­ER NOSE ALÓ al Der Weizen: und Roggen-Erpori Hat in den legteren Sapren in Meterzentnern fi folgendermaßen­­ gestaltet.: Meizen Roggen Weizen Roggen Zuf. und Mehl u. Mehl in Meterzentnern in Berzenten der Fechtung Dem Detailbericht über die Weizenernte in den Ver­einigten Staaten von Nordamerika sind sehr interessante Daten betreffend die Maisernte in der Union angeschlossen. Laut derselben wird­ die diesjährige Mais­ernte in der großen Republik um 140 Millionen Hektoliter geringer sen, als im Vorjahre mit einer Produktion von 567 Millionen Hektolitern. — euch bei ung, kam der Regen etwas spät, aber doch noch früh genug, um die Entwicklung des Getreides zu fördern. Die Zerealien rästigten sie alsbald und wenn auch aus dem einen und dem anderen Staate Klagen zu uns kamen, so wurden sie nach und nach gegenstandslos, denn das Getreide hatte sich im Mai schon überall so weit erholt, daß es bei den Landkirthen die Schönsten Hoffnungen erweckte. Wäre das Metter dann dauernd günstig geblieben, hätte man sicherlich eine reiche Ernte gehabt nicht blos in Europa, sondern auch in Amerika. Allein es tam das veränderliche, Iaunische Wetter, mit Stürmen, Hagel- und Regenschauern, unter dessen Wirkungen die Vegetation litt. Nachdem ferner zumeist Fühles Wetter herrschte, machte die Ente­­icklung des Getreides Wochen lang keine Fortschritte. Dies­mal pieleicht ein Glück insofern, als Rost und Brand, die allenthalben sich geigten, sich nicht entwickeln konnten, sondern größtentheils abtroc­­neten. Im Monat Juni, unmittelbar vor der Ernte, gab es wieder große Negengüffe, ja sogar MWebershmwendungen, darunter kam wieder trockenes Wetter; seit Mitte Juni hatte man — mit ewigen Unterbrechungen — in ganz Europa und in den Vereinigten Staaten von Amerika zumeist heiteres Wetter. Imn Folge der Trockenheit und Dürre, welche die große Hipe verursachte (27—35 Grad Reaumur) fiel die Vegetation in ihrer Entwicklung (besonders in den Vereinigten Staaten) zurür; demzufolge werden Herbstfrüchte einen viel geringeren Ertrag als sonst liefern, nicht blos im östlichen Europa, sondern auch in Amerika. Die Hite und Dürre haben der­ Fechtung in Rumänien und auch in einigen Gegenden Ungarns beträchtlichen Schaden zugefügt. Auch Bulgarien fragt über eine mindere Ernte hatten Ungarn, Galizien, Aufsisch-Boten am meisten zu leiden. Dann +. Die gesammten Produktions und Verbrauchsverhältnisse sind aus folgendem Mefumé zu­­ entnehmen: a)Importländer: Nach Abzug der zum Erport gelangten Mengen verblieben --­­--- --- --­­--- === === = 242 004 se 400 mon men ann man ann man han ann nur 92—95 *) Perimonath­er Erport. — 9) Hievon wurden in sechs Monaten erportirt 1650 Mill. Meterzentner. — . ") Wurde zum großen Theil bereits ausgeführt. | -· | : Weizen Roggen im Jahre Hektoliter 1894 3,262.744 1,330.590 1893 2,897.833 1,081.871 1892 2,491.792 883.207 1891 2,324.697 757,627 Bebaute Ernte Bebaute Ernte Fläche: in in Fläche in in Am Sabre Kat.:Goch Mitr. gat.-F0d Mitr. 1894 6,047.146. 42,898.925 2,350.752 16,263.168 1893") 6,052.624 45,972.221 AASSERIEHT 16,823.309 18927) 5,687.452 40.600.000 - 2,340.728 - 14,000.000 1891") 5,576.874 " " 39,550.000 2,230.222: 11,500.000 S im Jahre 1893/94 12,847.820 2,036.723 29­40 12,67 2490 "1892,93 11,974.942 1,983.723 83098 . 1450 26­75 u 1891/92 11.650.201­2,156.554 32:48 1968 18­32 „1890/91 14,923.623 2,161.000 3630 1470 27­10 » 1889X9010,139.6791,260.60040«10 1180 3170 Durchchnitt 12,307.253 1,909.720 3298 14583 18-19 + " + + Volkswirthschaftliche Madjridjten, Börse. (Mohbernberichts von Der BSugapeter Effettenbörse) Die Kurserhöhungen der abgelaufenen Woche veranlassen uns, obwohl zufolge der Umstände die Erfüllung dieser Pflicht nicht allzu leicht ist, vor Mederstürzungen zu warnen. 63 fällt und diesmal die Moralpredigt­nehmer, denn eine ganze Reihe günstiger Erscheinungen gibt zur Zuversicht Allen Grund. Da sind vor Allem an internationalen stimulirenden Erscheinungen: die Befseiung der Zollverhältnisse in den Vereinigten Staaten, die Geld­­fülle in Großbritannien, die Silberhauffe in Asien, die Bestrebungen mehrerer Orient- und Balkanstaaten, zu­­ geregelten Finanzzuständen zu gelangen, die günstigere Gestaltung des legitimen Bankgeschäftes im Auslande, durchwegs bedeutsame Erscheinungen von nachhaltiger Wirkung. Außerdem steht aber aug innerhalb unseres DVaterlandes Manches heute wesentlich besser al vor Kurzem. Es haben sehr günstige Semestralbilanzen ohne Verrechnung von Separatgewinnen auf Grund regelrechten Brovisions­ und Anteressen-Erträgnisses über« tashende Resultate gebracht (einzelne, mie. z. B. die Halbjahrsbilanz der Reiter Ungarischen Kommerzialbank haben sogar die hochgespannten Gimartungen übertroffen); ganze Industriegruppen erfreuen sich vor­­züglicher Geschäfte; die Königlich ungarischen Staatsbahnen zeigen wesentliche Verkehrssteigerungen, die Lösung der Bankprivilegiums­frage bereitet sich allmälig vor ; es sind die Baugewerbe und die meisten Handwerkerbranchen genügend,beschäftigt. Und 509 müssen wir dem gegenüber auf einzelne bedenkliche Erscheinungen spezieller Natur hin­­weisen, welche es nothmendig machen, zur Besonnenheit zu mahnen. Jeder eine überaus reiche Einte­it zu gemärtigen, noc ein leicht zu überflügelnder Wettbewerb in landwirthlschaftlichen ımd Mahl­­produkten ; wir haben auch weder eine Herbst­ampagne weittragender größerer Neugründungen industrieller Art zu hoffen, noch eine inflative Verwerb­ung der Brennstoffe, die Erzeugung von Ziegeln ist zu rasch gesteigert worden und der Nachschlag bereits eingetreten. Die Verhält­­nisse in der ungarischen Provinz lassen im Allgemeinen viel zu wünschen übrig und die Snkaffi gehen säumig von Glatten. Aus all dem Gesagten folgt, daß man die im Großen und Ganzen gerecht­­fertigte Hauffe nicht unterschiedslos auf alle Gebiete des Börsen­­getriebes ausdehnen darf; ferner, daß man nicht eine sprungrreife Rurstreiberei bei uns die Oberhand gewinnen lassen­ darf, namentlich aber daß man fidy­ nicht von der unzureichenden Motivirung „dies Effekt muß Steigen, denn es wird von N. N. gekauft”, verleiten lassen darf, sich in Die Käuferreihe zu Stellen, wenn man nicht sicher ist, recht­­zeitig durch Suggestion zu ‘erfahren, kann man mit heiler Haut zeririren fol. ’«"­ —­­. |demstas, 1. September. "auf mehr als Solche unzureichende Motivirung,welche ein Effekt nicht wegen der in Sicht gekommenen besseren Geschäftschancen,nicht wegen math­­mckßlich höherer Dividende,—nicht wegen spezieller günstiger Geschäfts-« abschlüsse wesentlich höher bezahlen läßt,sondern weil dasselbe höher bezahlthnh richtete schon wiederholt viel Unheil an.Winners nen nicht gern einzelne Effekten,aber esnmögeeiß Jedermann die Fragestellen,weshalb bei nicht glänzendete industriellen Aspekten ,einzelne Kohlen Aktien während einer Woche von ihrem ohnehin hohen Kurse noch um weitere vier Perzent in die Höhe gingen,ohne daß von Entdeckung einer Silberader oder von großen vortheilhaften Lieferverträgen etwas verlautete POder weshalb bei einer unserer «solid«esten Eisen-und Maschine in Aktien trotzdem di­e Häuptb"r"a«riche"" schwächeren Geschäftsgang aufweist,der Kurs,welcher in Anbetracht -der Resewen--bereits-im-Laufe--sder-Jahre-M-f--das-41,12fache-»des-----7 Nominalbetrages gestiegenc war,­s.als—osoweit,daß dieses Effekt «schon jetzt nich­t--mehr als 4 s1­ zperzentige Verzinsung gewährte und in Folge geringeren,Perzentual-Ertragesheuer'weniger Reingewinn zeigen wird,im Lau­fe dieser Woche eine Erhöhung des Kurses das Fünffache des Nominales erfuhr,sodaß die Aktie zu diese­n Kurse nur 4 Perzent Verzinsung gewärtigen läßt­—­­Fragt man um Gründe,so erhält man keine andere Aussklmst, als,,X kauft zu die­sem Kurse««­—und dagegen ist nicht sein­« zumenden,als»Ym­öge,ehe er gleichfalls kauft,s nach anderen Gründen storschen««.Wir lassen sogar ganz leichtwiegende Gründe passiven,vie z.B.ein einzelnes,perfekt gewordenes gutes Geschäft,obschon bei Industrie-Unternehmungen die aufeinanderfolgenden Abschlüsse von ungleiche­r Bonität zu sein pflegen,oder die Hoffnung auf Steigerung gewisser Gewerbe im Hinblick an die Millenniumsfeier oder den Hin­­weis auf ein vielleicht zu Stande kommendes Kartell,abe­r jenes nur bei Heerden übliche,,dem Leithammer Nachlaufen«dürfte de­m doch bei so geweckten Köpfen,wie disejenige 11"sind,welche auf den Schultern der Mehrheit­ unserer’Börsebesucher sitzen,nicht ü­berhandnehmen, sonst wird das An-die-Wand-Rennen nicht ausbleiben. Der Verkehr an unserer­­ Börse war belangreich, er umfaßte zahlreiche Gebiete , nicht in den leitenden Spielpapieren allein, son­­dern in lokalen Bank­werb­en, Industriepapieren, Montan- und Baus merb­en, Verkehrs-Effekten war ‚großer Umrat, und zwar in einer Stude-Anzahl, wie sie bei uns nicht oft vorkommt. Wir nennen jene Papiere, die im Vordergrunde standen und­ geben die Kursavancen seit Schluß der Vorwoche­ an­ , Oesterreichische Kredit von 364.75 auf 370 (-- 5.25), Ungar tische Kredit von 457 auf 466 (+- 9), Ungarische Esfempte von 274 ° auf 280 (+ 6), Bester Ungarische Kommerzial von 1170 auf 1191 (+ 21), Ungarische Hypothesen von 255 auf 260 (+ 5), Stadtbahn von 250 auf 251 (+ 1), Südbahn von 111.25 auf 115 (-- 3.75), Staatsbahn von 354.75 auf 359 (+ 4.25), Adria von 199 auf 196 (— 3), Straßenbahn von 590 auf 600 (-- 10), Nordungarische Kohlen von 301.50 auf 314.50 (+- 13), Salgö-Tarjaner von 742 auf 745 (+ 3), Internationale Elektrizität von 248 auf 263 (-- 15), Ganz von 1930 auf-2070 (-- 140). Finanzielles, Rom Geldmarkte) Der Mitimo, melcher ohne , nennenswertde Störung vor sich ging, brachte Stasts finanzielles­, am hiesigen ‘Plate den­­ erwarteten Ansturm nicht. Weder die Börse noch der Handel stellten , Anforderungen an den Geldmarkt, ‚die, die normalen Grenzen übers . Schritten hätten und der Privatdistant hat denn ‘auch keinerlei Mendes rung erfahren. Hingegen gestalteten sich die Einreichungen bei der Budapester Hauptanstalt der Oesterreic­h-Ungarischen Bank belang­­reicher und die gestrigen Entnahmen allein überschritten den­­ Betrag von vier Millionen Gulden, so daß der Último-Auswess des Noten­instituts eine beträchtliche Zunahme im Leihgeschäfte produziren wird, ún Wien waren die Ansprüche bedeutender­ als ermartet wurde, dementsprechend hat die Zinsrate auf offenem Markte ermag ans gezogen. Im Allgemeinen gehen wir ruhigeren Zeiten entgegen, da vorerst auch die Provinz nicht solche Mittel in Anspruch nimmt, welche­­ besondere Maßnahmen nothwendig machen­ würden. (Konver­sion der Ma«i-Rente?)Seit einigen Tagen­­ schreibt das»Wiener,Fremdenblatt«—zirku1iren G­erüchte, welchen zufolge im­ Finanzministerium Studien in Bezug auf die Konversion der Mai-Rente gepflogen werden.Bekanntlich wurde­ die Frage einer Konversion der Mai-Rente bereits wiederholt ventilirt, doc könnte den hierauf bezüglichen Studien, wenn solche thatsächlich im Zuge sein sollten, auch heute nur eine akademische Bedeutung bei­­gewiesen­ werden. Die Summe der bieber in Betracht kommenden Schuldtitel ist zu groß, als daß man sich in maßgebenden Kreisen zu einer Konversion derselben so leicht entschließen Dürfte, zumal ein nicht geringer Theil der Mai-NMente im Auslande­plach­t ist und ein Rücströmen derselben eine weitere Verschlechterung der Zahlungs­­bilang und somit eine neuerliche Steigerung beg­eglos herbeiführen würde, was aber im Interesse der Währungsreform­­ thunlichst vers mieden werden muß. Zudem lädt die Disposition des heimischen An­­lagemarktes troß des flüssigen Geldstandes derzeit Manches zu münchen übrig. Das Kapital verfolgt gegenwärtig eine spekulative Richtung und favorisirt Dividenden-Papiere, während er die Nenten-P­apiere abseits liegen läßt. Erst wenn der Geschmach des Publikums mecjeln und die legteren wieder in Mode ammen sollten, konnte das­ gigans­tische Projekt einer Konversion der Mai-Nente greifbare Gestalt an­­nehmen. Vorläufig hat jedoch die Bierauf bezügliche Diskussion, mie gesagt, nur eine akademische Bedeutung. — Der „Wiener Brief“ und Ges­äftsberichte finden sich in der ersten Beilage: .­» Silee und Graßtanten. Hamburg, 29. August. (N. Liefmann Söhne Nah.) Die unbeständige Witterung des Sommers in den Distrikten, die sich mit der Samengewinnung befalsen, erschmwert das Urtheil über die zu erwartenden Erträge mehr als in früheren­ Jahren. . N­othilee soll in Amerika eine Schwache Ernte­­ ergeben, die Qualitäten sind jedoch — wie aus vorliegenden Heinen Broben ersichtlich — Tehr­iden. . Es wird noch geraume Zeit währen, bevor verläßlichere Nachrichten vorliegen. Die Erhöhung der Preise, von circa Mark 40,­— bis auf Mark 47,50 heutiger. Notizung hat in unserem Markte sehr wenig Gindrudh gemacht. Ziemlich sicher ist, daß Italien eine Mittelernte, Ungarn kaum eine Mittelernte gemacht hat und Frankreich anscheinend­­ gleich wie im Vorjahre sehr schwach ernten wird. Was die anderen sehr mächtigen europäischen Distrikte betrifft, so Hängt fest Alles von dem Wetter der nächsten drei Mohen ab. Der langandauernde Negen hat die Pflanze überall zur kräftigsten Gntmwidlung gebracht. Behalten mir lebt die vor« herrschende trockene Witterung, fo­rt, nach allen einlaufenden Be» tichten zu urtheilen, auf einen sehr ergiebigen Ertrag zu schließen. PH ‚werden nng erlauben, zur rechten Zeit mit weiteren Berichten zu Dienen. Affigie­rt in­­ Amerika sehr günstig geerntet und Werb­e ne­ben der europäischen Ernte gilt das Gleiche wie beim ot­ilee. M­eißhflee hat in Europa wohl eine Mittelernte ergeben. Amerifa hat wieder schöne helle Qualitäten eingeheimft. Gelbflee it bereits überall unter Day Duantum und Qualität entsprechen den zu machenden Anforderungen. Luzerne, wird von allen Produktionsgegenden, als günstig im Getrage bezeichnet. Breife sind meichend, gewöhnliche Durchs. WRundflee tah­rt man auf eine Ignitts-Ernte.­­ , » In»cafrnat wurde in großen Massen eingebracht,P­eife sind sehr niedrig. Englisches und italienisches Reygras is genügend geerntet und sind die Preise sehr zum Kaufe einladend. 5 e 7

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