Pester Lloyd - reggeli kiadás, 1921. október (68. évfolyam, 218-243. szám)

1921-10-14 / 229. szám

kLST'L» I-I-orv »T» i hältnis der beiden Länder auch in Hinkunft h^^^lEch jei/an" !tz>as sich wichtig Jnte^ssen Italiens Liipf«,. <8vaf Stefan! 'Bethlen ertviderte in frarizösischer auf 'des Ministers des Aeußern. Er drückte seine danââe Än­­' erkennunq darüber ans, das; Atarchese della TorrAka, ! Geiste der Gerechtigkeit und vmn Verlangen nach Schlichtung «der obwalteitdcil Gegensätze durchdrlmgen, eine Vermittlungs'­­vKion unternarnmen l>ab«, und gab Wunsche Ausdruck, daß die zustairde gekommene Vereinbarung -u eurer dauern­­den Besscnnnt in den Beziehungen zwischen Oesterreich und! Ungarn sühren möge. Schließlich wiirdiM Kanzler Scho - ber In deutsckier Sprache die um die Vermittlung erworbenen Berdianste des Niär<^se dellS Torrcsta, und brachte auch seinerseits die Hoffnung ziun Aiâruck, daß nach dem Mschluß -«leses Uebereinkominens das Verhältnis zwisck^n Oesterreich und Ungarn sich sukzessive bessern iverde.Die Teiegierien nah­men sodann herzlichen Abschied voneinan^r nnd verließen ^(^lag ztvölf Uhr das Gebäude der Präfektur, (iterade als sie 'die Straße erreichten, donnerte der übliche K-monenschuß, !d«r den Eintritt der Mittagsstunde atiisiert. Cornentatore tGian nini, der Prcßchef des italienischen Ministeriums des i .Aeußern, beeilte sich, den harrenden Preßtiertreteru da? -"nt­­sfiche Kmnmuniqiic in die Feder zu dimeren. i Venedig, 13. Oktober. ' sBam Spezialberichterstatter des Ung. Tel.-5!vrr.- I Bureaus.) Minisierpräsidsnt Graf Stefan Bethlenhat an­läßlich der UntieLsertiMng deS Protokolls der Vereiirbarmigen Von kénedig die folgrnde Rede, gehaltrn; ' — .Herr Präsident! Gestatten Sie, daß ich im Nmnen > der ungarischen Delegatio,: unserem tiesisten Danke dafür AuLdruck gebe, daß Sie die Freundlichkeit l>att«n, uns nach Ä^edig èmzuladen und die Vermittinngscrrbeit ztvischen > Oesterreich und Ungarn zu tvrsehen. Ich s)alte es für meine Pflicht, cmch dafür zu danken, daß Sie, ohne Rücksicht auf persönliche Opser, Tag und Nacht, im Sinne der Gcrechtiq­! Eeit und mit vollem Äohlwollen unsere Arbeit geleitet l-aben ! mid nicht nur die Ursachen der Unstimmigkeit izwischen den beiden Ländern zu beseitigen s i^strsbt waren, smdern auch die Sympathien ge­­sstärkt Habmr, die Ungarn zu Ihren: Valerlande hegt. Der ui^arische MinisleuprSstdent drückte sodaim seinen l Wunsch aus, daß das Verhältnis zwischen Ungarn und Oestcr­­j reich sich stetig beffere. Wie», 13. Oktober. lPrivalmelvung des Ung. Tel.-Korr.-Bureaus.) Dee Son de r be r i ch t« r sta t t k r der Neuen Freien Presse meldet aus Venedig vom 12. d.t Unter Bezugnahme auf die Unterredung, die ich gestern mit Bundeskanzler Schober hatte, erklärte mir heute der ungarische Ministerpräsident: — Ich betone vor alleni, daß, wie es üblich ist, die GruNdlagen der heutigen Zriscimmenkunft bei vocherigerr diplonratischen Gesprächen von beiden Parteien fest» gelegt und anerkannt wurden. Anderenfalls hätte die Zusammenkunft in Venedig keinen Sinn. Es ividerspricht den diplomatischen Gepflogenheiten, wenn die eine Pariéi, offensii^lich aus taktischen Gründen, von festgesetzten Grund­­liMn eigenmächiig abzuweichen sucht. Diese Grundlagm kön­nen, wenn marr sich nicht eiv.er graben Indiskretion gegenüber den anderen Teilnehmern schuldig machen will, nicht ohne deren vorherige gemeinsame Zustimmung und dann auch erst nach Abschluß der Verhandluirgen der Oeffentlichkeit bekannt­­geg^en werden. Ich kann nur im Gegensatz zuden Ihnen von dem Bundeskanzler Schober ge­machten Mitteilungen entschieden erklären, daß diese Grundlagen eine beide Teile be­friedige ndeEinigungnichtnurmöglich, son­dern sogar wahrscheinlich machen. Die politische Lage hat sich seit dem Zeitpnnkte des Beginnes der italienischen Vermittlung und des Beschlusses des auswärtigen Ausschusses doch derart verändert, daß ich überzeugt bin, daß es Bundes­­kanzler Schober gelilugen dürfte, den Ausschuß über diese Aenderung aufzuklären, die auch Oesterreich vor die Tages­förderung stellt, in dieser Frage eine für beide Teile befriedi- Lende rmd gerechte Vereinlmrüng zu treffen. hevausgegeben, bcsfeu Fassung mit der bereits zur.Äermtrris der Oeffentlichkeit gelcougreir Mitteilung der Agxnzia Stefani übewinstimmt. Mi-nLeSkâirzler Dr. Schober ist im Laufe des heutigen Nachmstiags von Z^nredig abgereist, und trifft morgeir früh kper ein. Der Bundeskanzler hat die Absicht, dem AuslchuL für AeiihevsS alAbald das Ergebnis der Entscheidung vorzmc;^ sUng. Tel.-Korr.-Bur.) Wien, 13. Oktober. lPvivatmeldmrg -eâ Ur^ TL-Korr.-BuwaAs.) Die Neue Frei« Presse schreibt zu den MeldumM über die Venediger Konferenz: D!« Bereinbarlmgsn von Veuedig be­dürfen der Ratifikation durch das Parlament. Allein sch«» hâ korm der HnjPmmq Ausdruck gegeben kvsr­­den, daß endlich .zwischen Oesterreich mW Ungarn, -pbischen Staaten, die wirtschaftlich aufeznander angewiesen, di« beide Opfer der FriSdsnsschlüsfe siird und beide der inneven Beruhigung und Konsolidierung bedürfen, Beruhigung und Friedfertigkeit wiederkahven. Wenn dis west­ungarische Kvife aus dem Wege geräumt ist, dann uinß es das gan^ Stvebm unserer R^ièvwia sein, sofort zu einer wirtschaftlichen Ve'reinvarung mit Ungarn zu gelangen, um die unwürdig« Absperrung anfzuheben, den gedroffân Verkehr mit giÄtzter B<­­schleunigMig in nornmls Wöge übeyzulsiten und insbesondere für die' NahrrmgSbedürfniffe des Winters und des näch'ten f Jahres Vorsorge zu treffair. ist ckin Verdienst Italiens, daß es durch seine Vermittlung den Weg .zu diesem Ziele hat i bahnen helfen. Ein Staat, der siebzig Milliar­den für seine 2ebensmitt«l zuschießt, darf sich nichtben L«x«s einer Poll tik der fchlech­­len Nachbarschaft gestatten. Das Ende des west­ungarischen Streites wäre' ein Segen für beide Lander. Wien, 13. Oktober, j fPrivatürekdmlg des Ung. Tel.-Korr.-Bur.) Die Wie­ner Allgemeine Zeitung schreibt zu den Venediger Meldungen: Bundeskanx'ler Schober wird die Details des Ergeb­nisses der Konferenz vermutlich noch im Laufe des morgrgen i Tages, spätestens aber Samstag dem Ausschuß für! Aeußeres vorlegen, der dann erst endgültig lNellung zu j nehmen hat. Im Laufe des morgigen Tages fin^t sofort nach der in der FrÄ) erfolgenden Ankunft des BundeskanAers ein ! KaLineitsrat statt. Hierauf werden die Obmänner- i konferenz und dann der Nationalrat zusammen­­treterr. Daß der Duirdeskmrzler im Hause über Venedig sprechen wird, gilt nicht als tvahrscheiirlich. Ueber den Inhalt desj Abkommens sind authentisch Daten hegreiflicherweisc . noch nicht bekannt. Welche Stellung die österreichische Regie- j rung und die Pvlitischen Parteien dazu einnehmen weiden, können erst die nächsten Tage lehren. Prinzipiell kann aber! schon heute betont werden, daß die Einigung einer I latenten Krise vorzuziehen i ft, ti^n ärs Ergeb- j nis unseren bere^igtcar Ansprüchen errtgegenkommt. Die i innen-, außen- und finanzpoliti'schcn Wirkurigen eiires solchen ! .Konflikts nehnren irat!r!rgcinäß an Intensität zu, je länger er j dauert, und sind schon setzt zu einer schdvercn Belastung für > Oesterreich geworden. Unseren Ansprüchen wird aber, theo- > retisch wcniAtens, Genüge getan, wcrm über Sopron abge- ! stinNnt wird, ein Gesichtspunkt, den die österr-ichische sozial­demokratische Partei bekanntlich iminer, irreun auch iricht ge- s rads politisch klug, trertreten hak. Man konstatiert allerdings mit Bedauern, daß die Urigarn nrit ihrerrr Völkerrechts­­widrigeir Verhalten nun doch einen Erfolg erzielt haben, daß ' eineresiuâiLLianeuerdingsrcvidieittwer­­den soll, und man gibt sich gleick)zeitrg bezüglich des Ergeb­nisses der Soproner Abftinimlnrg keinen Illusio­nen hin. Die Stimmung in Sopron. SoPro », 13. Oktober. jBom Spezialberichrerftatter ldos Ung. Tel.-.Korr.-Bur.) t In Sopron wurde das Resultat der .Konferenz von Venedig im Laufe des Nachmittags bekannt und rief überall große Freude hervor. Man fand es rratürlich, daß Soprorr bei Ungarm vsrbleibt urrd riran kcmm sich niM erklären, weshalb es noch eines Plebis­zits bedarf, rvo >doch das Volk Wsstuugarns feiner Treue zu Ungarn so oft Ausdruck gcgebsn habe. Die Frertde wird mir durch die traurige Tatsache getrübt, daß es in Venedig nicht i'telrmgeN ist, dem Willeir der Bevölkerung der übrigen Ge­­h'iete Geltung zu verschaffen. Die Svpvoner Blätter teileir die Telegramnte'des Ung. Tel.-Korr.-Bureaus in Extraaus­gaben mit. Verhandlungen Renners in Prag. Prag, IS. Oktober. ! sPrivatmeldung deS Ung. Tel.-Korr.-Bur.) Während! seiner letzten Antvesenheit in Prag verhandelte Dr. Renner ! ! luit dem tschechischen GesaMen im Berlin, dem früheren Mi- j I uisterpräsidenteir Tusar, üiber die westungarischo Frage. Der j ! Beratung tvurden auch die t s chech i s ch « n S o z i a l i st en - sührer beigezogen. W i c n, 1'Z. Oktober, Die Pnlit'ische Korrespondenz schreibt: Ueber die Ergebnisse der Befpreckiungen in Venedig wurde ein zwi­schen den imiden Delcgalionen oereinbrrtes Kmnmunique mit den scharfen weißen Zähnchen wird inirpräpariert, ! ebenso die Pfoten rnit den Klauen und der Schweif, so daß ein derartig zuLcrciteter Balg an deir grausamen, blutigen Mord zu denken zwingt, durch den man ihn ge­wann. Und an dell Jammer, die Schmerzensqualen ge- l hetzter, verfolgter.streatur. Unsere Damen ntögen über i^n ! Gedarsten vielleicht erschrecken: allein, daß in der ausge- j . sprochenen Porliebe für Pelzwerk oft. wenngleich unbe- , wutzt. grausaaie, blutrünstige Instinkte mitsprechen, ist sehr wahrscheinlich. Und deshalb wäre es inunerhin denk- ! bar, daß sich eines Tages das besonders verfeinerte lÄnpfinden einer f^au dagegen sträubt, die Hüllen ge­mordeter Tiere auf .Hals und Schultern spazieren zu führen, und so indirekt Anlaß zur Niederinetzelung un­zähliger Lebewesen zu gebet:. Und es lvüre ferirex denkbar, daß diese Dame bei vielen ihrer Geschlechts, ! genoflinnen, die gleiche Sensibilität loeckt und eine Bewegung gegen das Tragen von Pelzwerk und den Massenmord von Zobeln, Bisaimntten und Füchsen einleitet, genau so wie Lilly LeiMMlst gegeir die Mode 'des Federschmuckes und gegen den Bogelmord agitiert. So gut es heute bereits eine gar nicht geringe Zahl vpn ?Kauen gibt, die sich nienials einen Hut mit den Flügeln und Köpfen getöteter Vögel aussetzen würden, so kann eine Zeit koinin^. da man sich mit den; gleichen Schauer von den präparierter Aesten kleiner Raubtiere abevendet^ Dies unt so eher, als es ja lärigft eine starke und immer' rwch wachsende Bewegung gibi, die das Töten von Tieren, wenngleich aus mrderen Motiven, airf das schärfste ver­­mteilt; den Pegetarianisnrus. Ein konsequenter Vegetarier aber mußte den Balg eines getöteterr Tieres ebenso ver­abscheuen jme dessett Fleisch. Und so ist es iynnerhin nlög-! lich, daß unsere Urenkelinneir auf die jetzt so mächtige j Pelzmode als auf eine längst überwundene Barbarei znrücKlicken werden. I Woraus man freilich iwch nicht dse kühne Schluß­­folgerung ziehen darf, daß ihr Toilettenbudget geringer ßein wird. Nom Tage. Austausch politischer Gefangenen zwischen Ungarn und Rumänien. D>is U>rg. Tel.-Korr.-Bür. meldet: Äkach Informationen M eingewechter Stelle wurde zwischen der ungarischen uno der rumänischen Negierung in Angelegenheit des Austausches «iires Teiles der politischen Mfangenen eine Konven­tion abgeschlosfen. Der' Ausiansch der ersten Gruppe erfolgt Freitag, 1L. d., an der Grenze. Die aus 35 ungarischen Gefan­­gerren bestehende erste Gruppe trifft am 14. d nm 8 lchr 35 Minuten im Westbrhnhofe ein. Unter den Bsfreiten der im­­garischen Gruppe bffiyden sich sämmtliche Verurteilten des Temesvärer sogenannten Levcnteprozesses, ferner Hauptmann Baross, der im vorigen Jahrs im Kvlozsvärer ÄratochwiU- prozeß verurteilt worden war mtd den die Rumänen erst jetzt frcilassen. Mchrere der befetten Gângenen ioaren zmir Tode oder zit lebenslänglicher Zwangsarbeit verurteilt worderr und ruchrere von ihnen haben auch sckiou ztvei Jahre in den Salz­­bcrgtverken gearbeitet. Die von mrs ausgelieferten rumäni­schen Staatsangehörigen, 15 an dec Zahl, tvaren zumeist nach ! Ungarn mrtsen^te Mitglieder des 'oon der rlmräniischrn Regie­­rurrg erhaltenen Sigurância-Amteâ und waren der Spionage angèklagt. Tie übrigen Gruppen — toahrscheinlich noch zwei — gelangen einige Tage später ztlm Austmsich Me Wahl in Dorog. ! Das ding. Tel.-Korr.-Buroau meldet: Ter Minister des Inriern Hai die Ergänzungswahl im Dorogsr Wahlbezirk sKontitfft Eßtergom) für den 6. Novembrr l. I. anbe'canmt. r>D>I-x,tt.«°I>«Iâ!>I ! Das Fâdeaswerk. Die Konferenz von Portorose. ' Venedig. 13. Oktober. jBom Speziakbevi'chtevstaiter des U. T.-K.-B.) Wie ich vern^ne, beginnt die Kvnfarenz in Poriorase 0W 24. Oktober. ' Der Minoritätenschutz. Wie», IS. Oktober. Wie die Korrespondenz Herzog meldet, hat die Rechts­­ssktion der österreichischen Völkerbundliga der in Wien stattfindenden Tagung des General­­ratesderVölkerbundlig en ein Memorandum betreffend den Minoritäten schütz überreicht, worin es unter anderem heißt: Der völkerrcchtlichc Schutz der Mino­ritäten ist einer der größten Fortschritte in Entwicklung des Völkerrechtes. Wir erblicken darin den Angelpunkt, vondemauswirzueinemwirklichen Frieden in Europa gelangen können, denn eine Verletzung, des Minoritätenschutzes ist die Quelle fortwährender Reibun­gen, nationalen Haffes und bedroht letzten Endes die Aufrecht., erhaltu^ des Friedens felbst. Die österreichische Völkerbund­­liM wünscht diese Frag« im Geiste mrparteiisc^r Gerechtigkeit behandelt zu wlssen und weist es schärfstens zurück, daß der Minoritätenschutz zu nationalistischer, charwinistischer Propa-' ganim mißbrauH wird, oder als Deckinantel für irrcideirtistisc^ Umtri-ebochient. Die österreichische Völkerbundliga unterbreitet verschiedene Vorschläge, darunter einen über die Errich». tung einer eigenen ständigen Minoritäten­schutzsektion beim Generalsekretarial des Völkerbundes und Regelung der Kompe­tenzen des Völkerbundes in Angelenheiteu des Minoritätenschutzes, wobei dem Völkerbund die Erbreifung geeigneter Mrrßncchnren zur Sicherrmg des Mino­­ritätenschirtzes zustchen soll. Das Memorandum beschäftigt sich hierauf eingehend mitderKlagederMinoritätenin der Tschecho-Slowakei und führt zahlreiche Fälle von Zurücksetzung der Deutschen in der Tschecho- Slotvakei mi. sUng. T'el.-.Korr.-Mrrsau.) Die sdeefchlefifche Frage. Die Krise im Reichskabinett. lTekegramm deS Pester Lloyd.) Berlin, 18. Oktober. Das Reichs kabinéit hat heut« kein« weitere Sitzung über Oberfcblssien gehalten. Dagegen hatte Rei«^ kanzler Wirth Ilnterredungen nrit Parteiführern der Deutschen Volkspartei und des Zentrums sowie «Ilit dem Reichstagspräsidenten über die bevorstehende Einberufung des Reichstages, die von den Deutschnationalen nunmehr offiziell verlangt worden fft. Aus all diesen Besprechungen geht mit Bestimmtheit hervor, daß die Reichsregierung demissionieren wird, sobald der Oberste Rat die endgültige Ent­scheidung über Oberschlesien Publiziert hat. Man will aber die Zwischenzeit dazu benützen, um Klar­heit «über die Nachfolgerschaft des Kabinetts Wirth zu schaffen. Innerhalb der Parteien besteht einst­­weilen noch keine Einigkeit. Sicher ist nur, daß die beiden svzialdemokratischenParteien Wirth halten tvollen. Die Demokraten sind ebenfalls für Wirch, wünschen aber die Demission des Kabinetts schon vor der Entsck)eidung des Obersten Rates. Auch das Zentrum bemüht sich, an der Person Wirths festzu­­^lten. Die Deutsch« Volkâpartei wünscht ein Kabinett, das die Erfüllung des Mtnnatums weiter betreibt, aber nur soweit, als es nach dem Verlust eines Teiles von ^Oberschlesieil möglich ist. Der Ausschuß für Auswärtiges wird »m Montag, der Reichstag wahrscheinlich Dienstag zusamment retcn. Berliu, 13. Okwbcr. sTsIeyranrnl der Budapester Korrespondenz.) Ueber die Gründe, die die Reichsregierung veranlaßt haben, noch nicht zu demissionieren, wird von bestmlter­­richteter Seite mitgeteilt: Di« amtlichen Nachrichten liegen dem Kabinett noch immer «licht vor, insbesondere besteht noch keine Klarheit darüber, ob wirklich die drei urdeutscheii Orte Kattowitz, Beuthen und Königshütte i«n Deutschland abge trennt werden sollen. Ebenso steht noch nicht f^st, ob die Nachricht der Ententepresse über «men vom Biererrat gefällten Spruch, wonach die politische Teilurrg unter Beibehaltung der wirtschaft» lichenEinheit erfolgt, richtig ist. Die Regierung vertritt die Ansicht, daß es grundfalsch sei, in Zeiten außenpolitischer Schwierigkeiten zu de­missionieren m«Ä das Schiff führerlos zu listsen. Hs würde im Ausland nicht verstanden werden, wenn die Reqre­­rung vor der offiziellen Mitteilung der über Oberschlesien gefällten Entscheidung zurückträte. Ebenso würde die deutsche Regierlmg durch eine iwereilde Demission ihren in der Repa­­ratnmAfrcigs erworbenen außenpolitischen Kredit . aufs Spiel setzen. Di« Politik der Wrlichkcit auf er­probter demokratischer Grrrndtage dürfe nicht unterbrochen lEden. Für den Fall eiirer Regierungsumbildung ist, falls 'Dr. Wirth wieder Kanzler wird, mit eiirem Eintritt d«r Volkspartei in die Koalition zu rschnen. Dom kteittafiatrfche« Kriegsfchattplatz. Eine italienische Vermittlung ? stürtch, 13. Oktober. sTelogvcmim der Budapester Korresponden.z.) Aus R oui wird geineldet: Im Namen einer Gruppe von Abgeordnâr hat Delsgierter Coris die Regierung aufge-fordert, inr griechisch-türkisch««: Konflikt ihre fremi^chaft­­iiche Vermittlung üAzuLists». Dir Antwort der Regic­­riing sicht Twch «ns ____ Uepttblik Oesterreich. Die Tiroler Anschlußbewegung. ^Telegramm des Pest er Lloyd) Münchens 13. Oktober. Ein «rach Tirol entsendeter Sond^berichterstattsr der Münchner Nerkesten Nachrichten ineldet seinem« Blatt« über die Entstchlmg der Erregung, die durch die Tiroler Ab­­sonderungsgerüchte heworgerussu tvurde, folgendes Als man von Tirol m«s Lei der Berliner Mgieiiing son-

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