Pester Lloyd - reggeli kiadás, 1921. október (68. évfolyam, 218-243. szám)

1921-10-14 / 229. szám

»I, «Ä,»» »»«I»,«,» i HAI« L» i» tRr ä« ———— ksstor 1» L» âav<m«vi»­ è-^Ld^sooL«>»M,>»u>j.4«>L«m«», M E M W â â i» rtn».Skl». s. 5,1»«»,», 200 Lro»«», wo»»»:. 7» L«»»». » »» W sâ. > > Z»ui«, L vo., o-ni« csopoiii, »,,««> »«oi. s«, »Iorx»I>l»t» »>kb>! 6»«j. «40 WM WU^ «ixlvie »«»»«, liil. Ivm», 4l>IIu» !Lroll«v,!>»I>>j.«0Lr«iei>,^isN°a.H«Lro- Soll«»,.!, Sll».»». 6«. sa«n, »lor»»tUsli 4V Lrousn. »ot 6« Ktr lLdv»ädI»ttLUvtnk»LL»v^râellHl»ieI»eL WM Osstorrvlvdr >. DÄkv» Wsokfotg»»' ^-8^ Lervs»h»âia^xv» »»ovNlert vorSsv. DM ^M W M M ^^M ^M W M> MW ^M M ^M_M M> ^M WM VâÄla 16. — ávod â »vâsrsn Äs »sp»r»tv 2v»vQâvoe â«» âd«xi- WW ^^M^^W ^^M^ reoowsi5art« l»»«nchovdirr«m» ül Ovvtvr- Idlllttos Q»eü Ssr kr«nkü»« vü»^ vlsrtsl- W>W>> >^^M> ^^^MMW ^MU »«tvd Mts Iw âdwwsiwr»» jSürUoü 5 Lrovvo ra «vtrisktso- üüvÄgHwI«» I^oatcii »Lüü ÄMUOÜ VÄr ⻫ âLLÜmâ Wit äirslrlvr Lrvardrmâ- 'M»N âM» » UMH âty I Ä ^vaso, «vâinil? vlertsllLtirUek : kSr Otz»terrvI«I» WI M H »E I _ â ' I' ^d«6dl»tt Lrvawr. vvâ »»»tLsklwi« -eso Lronwl, LLr LM. âW Hß MD M.F .»« »»â Law>v1,r»Uo»r V.. »Lrlâ !kNs lldi^gso Sr»Ltsn Ä4S icroLSL. Ldoi»- . ilâncksokvn ........................- , . > . ------- . ................................................................ »'ff-68. Jahrgang. cü Kndapest, Freitag» 14. Oktaler 1921 öO Ur. 229 Das Adkomme« von Uevedrg. B irdape st, 13. Oktober. ' 9!lch>r mit völlig leeven Händen treten die ungavi- Ischssn Uâerhändler die ^imreise aus Venedig an. Ms Ertrag ihres Mühens bringen ste die erfrenliche Gewiß­heit mit, daß Sopron, dieses vorgeschobenste westliche Bollwerk desUngartums.dem Vaterlande, dem es ein Jahr­tausend hindurch stets angehört hat, erhalten bleibt. Wer möchte diesen Balsamtropsen im iLerschäumenden unga­rischen Leidenskelch nicht in dankbarer Ergriffenheit be­grüßen? Auch der Umstand, daß der Fortbesttz dieses Kleinods an eine Volksabstimmung geknüpft ist, braucht der Beftiedigung über das erzielte Ergebnis keinen Ein­trag zu tun. Der Ausgang dieses Plebiszits kann ja nach keiner Seite hin zweifelhaft sein. An die Urnen geruftn, wird das Volk von Sopron und Umgebung freudig und vegListert die patriotische Gestnnnng offenbaren, die es für das ungarische Daterlarrd in unwandelbarer Treue stets gehegt lM. Das weiß man in Oesterreich ebensogut ioie bei uns, und es ist daher nicht zu verwunden:, daß hie Wiener Presse nicht zaudert, den auf Sopron bezüg­­lichei: Punkt der Vereinbarungm arrf das österveichische Vâstkonto zu buchen. Auf ungarischer Seite darf bei dieser Gelegenheit der Ucberzeugung AuLdmck gegeben swerden, daß eine Volksbeftagung auch in den Waffen nMungarischen Gebietsteilen zu einem gleiten Ergebnis geführt lMen wiirde. Schlimm gmug, daß dieses elernentarste Gebot des Selbftbestimmungsrechtcs im Vertrag von Trianon gänz­lich außer acht gelassen wurde, obztvar seinerzeit Ungarn der Pariser FriedenskonferekB in wiederholten Noten nahe- Mlegt hatte, die unserem Lande angedrohten Gebietsver­luste von einen: Plebiszit abhängig zu machen, das ^den betreffende:: Bevölkerungen Gelegenheit gibt, ihren Willen ibezüglich ihrer weiterer: Staatszugehörigkeit in unge­hemmter Freiheit kundzutuN. Ungeachtet dieser wieder­­'holtcn Vorstellungen wurden uns zwei Dritteilc des ererbten Besitzes abgesprochen, ohne vorher den Volks­wille:: epmittelt zu haben. Und jetzt eist nnrd uns, bloß ftlr Sopror: rind llmgebrkng, die Vokksbeftagung als Alrrwsen hingeworfen, m:d in seiner traurigen Lage m:ch unser Land darin noch âen Akt besonderer Gnade erblicke:: und diesen als Errungenschaft begrüßen. Die öffentliche Meinung unseres Landes aber faßt das Sopronër Plebiszit anders auf. Sie wird jetzt und in naher Zukunft de:: Ausgang dieses Plebiszits als eine Stichprobe des Geistes gettend inacheu. dürfen, der in dar Bevölkerung aller abgetren::ten (Äebiete lebt. Auf Las Zeugnis dieser Volksbefragung gestützt, werden wirals erwiese:: belraDen dürfen, daß die Grenzen des neuen Ungarn ganz anders ausgefalle:: wären, wenn die Sieger­staaten in ihren Entscherdurrgen den Anforderungen Les Selbftbestimnrungsrechtes der Völker Rcchnrrng getragen hätten. Die Tatsache, daß nunmehr das Schicksal Soprans und seiner engere:: Umgebung vor: ciricrr: Plebiszit ab­hängig gemacht ist, obzwar der Fricdeirsvcrttag uns dieses Gebiet schlankweg und endgültig abgesprochm Hot, bedeutÄ übrigens auch, daß die Entente nicht urnhin kann, mtt eigener Hand eine Bresche zn legen in die Moralische und rechtstchs Estundlage, auf der sw ihr Friedenswerk auf­­gebmtt hat. Fenilieto::. Peywerk. Von Grast Goth (Berlin). Waru: wird es in der GroßstaLt Winter? Sâld sich die Silhouette der Frau verä:ü>ert. l>!u:: sind wir wieder einmal soweit. Noch hat sich Las Auge Lieser Meta­morphose nicht völlig anglPnßt. Noch versucht es gelvohn­­heitsmäßig, Le:: Linie::'der weibliche:: Gestalt zu fol­— eil': U-nrersangc::, zu Lekn die soinmerliche Gcllvan- Lu::g reizvoll herausforderkc. Doch nun sind Liese Linie:: unter Pelzjacke:: und verbrämte:: Mäntel:: verfchwunLcn. Die Taille har vor:: einen Licken Wulst angesetzt — den Muff — ::::d um Le:: Hals winden sich bauschige und chaarige Schl-urgen: Las Pelzwerk ist den Mottenkrsten entstiege:: u::L erscheint wieder auf der Sttaße. Eine alltägliche oder doch alljährliche SelbstversLanL- lichkeit, werdm viele sagen, die keinerlei Erwähnung ver­dient... Dennoch: wer imstande ist, auch Alltäglichkeiten -naiv oder:mchde::klich zu bettachten, muß zur Erkenntnis gelangen, daß die so überaus beliebte Vermummung ::: kostbare Tierfelle eine seltsanwre Tracht ist als jede andere Art n:enschlicher Bekleidung. Denn so uralt Las Pelzwerk an sich auch sei:: mag — in so luxuriöser -Häufung ttat es nieinals früher aiif. Ma:: kombi::iert — sofern das Portemonnaie cs verttägt — Zobel mtt Hermel:n, Nerz :nit Seal, bevorzugt i:: Stola und Muff heute diese, morgen jene Fasson — kurz, auch die Pelztracht,- die ursprünglich nur praktische:: Zwecken die::te, ist völlig zur Mode gewordm. Und :na:: fühlt sich veyucht, der Psychologie und der Uösthetik dieser Mode nachzugehen, was gar kein so müßiges Vergnügen ist, wie es schÄnt. Denn i:: jeder Mode sind feine und kornplizierie Zusam­­:::cnhängc mit der Seele der Zeit aufzuspüren... —' Ach was, da ist gar nichts fei:: u::d gar nichts ko:npli-ziext, jagte Plötzlich ::rei::e Frau, die, un: zu tele­phonieren, o:: nrsttwn Schvöibtisch getveten war und -diese Zeile:: bis hieher gslefs:: hatte. Sic bseWe sich, mir sofort die folgende Aufklärung zu gebe::: — Die Sache ist einfach die: Man :::uß heute :nehr Pelzwerk tragen als früher, lveil nm:: Msdens bereits Ge­­schrnack genug l)at, kerne „Wintevwäsche" zu benütze::, sonder:: in: Januar in ge:rau denselben intianon HüllM steckt, wie:::: August, lvas zum Teil seins:: Gäd auch darin hat, daß die :noderne Wol)nu-ng ZentvalhöigMg besitzt. JnfolgÄeffei: kcm:r man in geschlosjsn«: Räumen nicht nur leichte U:rterkleid:mg, sondern auch Lingeuie­­blufe:: und dergleiche:: So:::m'erliches anhäbci:; u::: dann über auf der Straße oder m: Auto nicht zu frieren, braucht mcn: eben PelzwÄk, und zwar :nshr Pslzwerk als früher, da man noch — es hött's doch niemand? — Flanell... — Ein Schauer erfaßt :nich! zittere ich aus dem dritten Akt von „Hoffman:vs Erzählunge::". — Also, setzte :neü:e Frau fort, da hast Du das, was Du so hochttabend die Psychologie dieser Mode ::en!nst. — Einen Beitrag dazu jedenfalls. Bist Du vielleicht anch in der Aesthetik'des Pelzwexkes beschlagen? — Die AsstlMttk? Da liegt die Sache ja noch viel einfacher. Alle Dmn-ei: ttagen gern so viel Pelzwerk, als sie irgmd erschwinge:: können, weil es ihne:: gut steht. Oder — wenn Di-r das z:: populär ausgedrückt ist —: wcge:: des erheblichen Eftefteè, der sich aus dem Konttast z:vl>schc:: einem zarten, rosigen Teint und dem wilden, buschigen Gestrkrpp solch einer Tievhaut ergibt. Es M der denkbar günstigste Rahmen, Le:: sich ein weibliches GsMi wünschen kann. Was D:: übrigens wisse:: solltest! Du suchst Komplizierthetteu, wo es gar keine gibt. Und damit ging sie. Ich schon dâ: und dachte ein wenig weiter nM. Meirw Fr-au hatte ja unAveifechaft recht: D:e Weiblichkeit muß sich heute vor Erkältungen besser schützen als vor etlichen Jahre::, iveil â Woh:näume besser geheizt stnd — oder doch sein sollten — und weil auch der Winter rncht imstande ist, die Mode der spinnwebdünnen Sttümpfe und durchbrochene:: Blusen zu besiegen. Allein, daß man just heute, in einem Zeitalter höchstentwickelter Lexttlindusttie just auf jem Form des Kälteschutzes zurückgreift, die schon dem Dilnvialmenschen gelänfiz war, ja daß elegante, kultivierte Damen in ihrer Tracht geradezu die, Vorstellu::g Les prähistorischen Affemnensche:: heraNfbeschSvörM, wird wohl kei:: Zufall sein. Und wenn man erwägt, daß dies vor-^ n-ehmlich die allerkultiviertesten tun, die ,immer gleich­zeitig auch die degeneriertesten sind, so sicht man vielleicht der, allerdings ungemein subUmierte:: (Srschei­­nv.::g eines jener atavisttschen Rückschläge auf längst über­wundene niedere Entwicklungsstufen gegenüber, zu der jede Art von Degeneration Neigung verrät.. So kühn diese Folgerung auch scheinen mag, es ist kaum zu bezweifeln, daß die Wurzeln der Pelzmode mit ihren feinsten Verästelungen bis hieher reichen. Diese Wurzeln selbst sind wiÄer sehr verschiedener Art. Eine davon ist gewiß das kulturelle Machtbewußtsein des Heu-, tiqen Europäers, der alle Weltteile erobert, von ihrer gesamten Lchewelt Besitz ergriffen hat und sich Herr über alles Schöne und Seltene dünkt, das Urwâ, Meer oder Steppe heworbringen. Wenn unsere Dmnen nun unge­zählte Bälge sibirischer und kanadischer Nagetiere auf Hals und Schultern tragen — wie im Sommer den Farben­zauber tropischer Vogelwelten auf ihren Hüten —. so s:nd dies Synchole, Trophäen der U:tterjoch::ng fernst Zonen durch die Kulturmenschheit. Und die Schwierig­keit, diese Trophäen zu erlangen, ihr mit der fortschrei­tenden AusrottuM jener nördlichen Nager stetig wach­sender Wert machen sie gleichzeitig zu Symbolen des Reichtums. Leider eritmern manche Pelzarter: oft uberdeutttch an das Tier, das sein Leben für die Mode lassen mußte. Ja ma:: geht neuestens sogar darauf aus, die ursprüng­liche Gestalt dieses Tieres erke:nttlich z:: mache::. Der Kopf O üebor den JwhaL des mit Vermittlilmg des ttafteni­­scher: Minffters des Aeutzern zwischon Ungarn und Oester­reich zustande gebrachten Uebereinkommens enthäll das nachstehende TelisWamm des Ung. jTel.-Korr.-Bur. eindge weitere Angaben: DsueS-iA 13. Oktober. Nach dem Uebereirrkommen zwifchM der mrgarifchen uad der öfterreichifchen Regierung wirb a<P Tage nach eNfül^erEut. waffnung der westungarifchen Insurgenten in Sopron und Umgebung sine VolksabstiwMUng unter Konttolle der interalliierten GeneralMmumiWiM durchge- Whrt. In boWg auf dis übrigeD TcLI« der Grenz­linie kam di« grunWtzliche Vereinbarung zustande, daß ihre Regelung im Geist« der Mantelnot« zum nnga­­«rifchen Friedensvertrag erfolgen wird. Auch die Frage der nngarifchen Beamten und »Pensionisten hat eine Regelung erfahren; den Auf­ständischen hat Oösterreich eine Amnestie gestchert. In Angelegenhost der frnanArslken Forde^ rangen, die stch aus der Gebietsabtretung ergebe::, wird binnen zwei Wochen eine Berhandlung zwischen den bLiden Regierungen stattfinden; weim lsterüber innerHalb einer Präklusivfrist kein Einvernehmen erzielt ist, wird die Frage döm im Vertrag von Trianon vo^eheue« Schiedsgericht zur Entscheidung unterbreitet werden. Lenedig, 13. Oitor«r. lBoni Spezialberichterftatdkw des Ung. Tel.-Kürr.. Bureaus.) Heute vormittag wurde die KMsWeâz von Venedig mit einer ârzen Sitzung geschlossen; sic dcmsrts rnrr von halb 12 bis dreitncrwl 12 k^. Lenedig, 13. Oktober. (Bèelduug des Berichterstatters des Ung. Tel.-Korr.­­Bureaus.) Bö:: der heutigen Schluß sitzvng kann ich fol­gende Einzelheiten melden: Marchese della Torretta teilte nach der Eröffnung der Sitzung mit, daß das Protokoll kertiggestelst sei, und forderte die Bevollmächtigten ams, es z« unterfertigen. Das vier Seiten umfassend^ in ftan­­zösischer .Sprache geschriebene Prowboll war mit einen: die Farben Italiens âuftoeisenden Band zusammengcheftet. Als erster unterfertigte Marchese della Torretta im Na­me:: Jtâns, dann Kanzler Schober im Namen Oester­reichs, schließlich Graf Bethlen und Graf Bânffy im Mmen Ungarns. Alle drückte:: mit chrem Siegelring auch das Petschaft auf das Protokoll. Marchese della Tor­retta sagte sodann der österreichischen und der ungarischen Regierlmg Dank für das ihm betrnesel:e Vertraue::. Jeder Teilnehmer der.Bevatmig, sagte er, kann sich über das Er­gebnis der Beriatung freuen, insbesondere ist es Ital:«::, das damit znfrieden sein kaniu Die Vereinbarung besitzt eine sehr große Bedeutung. Nicht bloß von den: Gesichtspunkte, daß es gelmigeri ist, die gegenwär­tige strittige Frage friedlich zu lösen, sondern auch darum, weil es hikdurch ermöglicht wird, daß das nachbarliche Der-

Next