Pester Lloyd - esti kiadás, 1921. október (68. évfolyam, 218-243. szám)

1921-10-14 / 229. szám

dw deutsche Politik in ihrem Suchen nach einem Ausweg aus der Verwirrmrg der Gedanken und Gefühle, die der Urteilsspruch zur Folge hä, an das Betmrßtsein LlMlmeri^, daß jede Durchbrechung und jede Demonstrie­rung des Widersinns der Friedensverträge zu deren Um­sturz beiträgt. Die Entscheidung des Völkerbundrates ist, wie fast jedes Konipronritz, eine Kompromittierung,der Grrmdsätzc. die es auszuglcichtut hätte. Der Schiedsspruch des Völkerbundrates ist so sehr bloßstellcnd, daß der Rat seine Verantwortung für die Entscheidung seinem ober­sschlesischen Ausschuß, der atch. den Mlegierten Belgiens, ^Brasiliens, Chinas und Spaniens bestand, übertrug, sdieser aber sich auf die Sachverständigerr, uirter denen sich auch ein Tscheche befand, ausredet. ' Weder die Sachverständigen, noch der Ausschuß, noch iaber der Völierbundrat vermochten sich von der Beein- i flussung seitens der Alliierten frei machen. Sie quälten isich üb, um den Forderungen der Mächtepolitik und dem ^Anschein der Rechtsauffassung gerecht zu werden, schufen also eine Uebereinkunft zwischen politischer Teilung und ! wirtschaftlicher Einheit und erklärten zugleich, daß jene , einstweilen nicht vernunftgemäß durchgeführt werden .kann, diese jedoch unter allen Umständen, also auch unter iden dbwMenden unsinnigen Derhältnisien aufrechterhal- ÄM werden muß. Was über die Gvenzführung beschlossen wurde, ist /aus dem Kommuniquè des WlSerbundvates nicht arstcht­­silich, es beruft sich auf die unübsrwinidbckre Schwierigkeit, jâe Gvenzlini« festzulegen, die Polen und Deutsche von­einander scheiden könnte und die nicht Gegenden von­­^emander tvennte, die miteinandsr vonr mdustriellM Ge­­jsichtspunkt verbunden und vonöinMrder abhängig sind. .Die Schaffung einer neuion Grenzlinie in solchen Gegen­­, den wäre verhängnisvoll, trotz alledem bestmd sich der ' wi'e es in seinem tvemriMn Bekormtnis heißt, d^ Tatsa^ gegenüber, daß eine Linie, die das Jnduistvie­­gebiet nicht teilt, die Unterdrückung aller HoffmMgen ent­­! scheidender Mehchsi-ten in sehr wichtigen Landstreckon zur sFolge gehabt hätte. / Der Oberste Rat beauftragte die Kommission, den ;Ausweg zu finden. China und Brasilien, Belgien und auch 'Spanien, beziehungsweise ihre Delegierten beim Völker­­sbunde hatten zu suchen, was der Rat selbst nicht zu finden ^vermochte. Ihre Arbeiten führten zum âgebnis, daß die .Frage nicht gelöst werden kann, wenn man eme Grenz­­!liniè nur nach dem Ergebnis der Volksabstimmung oder jnur nach wirtschaftlichen Gesichtspunkten ziehen wollte. Selbst ein Kompromiß zlvischen diesen beiden Gesichtspunkten war für die Kommisiion undenkbar. Sie beschloß daher, eine neue Grenz­linie zu empfehlen, gleichzeitig jedoch die Forderung aufzuftellen, daß während fünfzehn Jahren die jetzigen ' „wirtschaftlickien Bedingungen Oberschlesiens gegen jede ! Veränderung garantiert werden sollen". Diese BedinguN' ' gen sind von den Sachverständigen geprüft worden, ihnen oblag es auch, die Maßnahmen der erwähnten Garantien zu prüfen, die das Fortführen des Wirtschchtslchens in Oberschlesien zu sichern haben. Sie bestehen in einem Ab­­kommen über die Regelung des Eisenbahnwesens, dann in Uebereinkünften betreffs der Wasienverke, der Liefe­rung elektrischer Kraft, der Aufhebung der Zollgebühren für mehrere Waren» darunter Kohle und Ziwk, der Aufrecht­­er^ltung der deutschen Marktvährung in den an Polen betretenen Gebieten. Und auch für den Schutz der — Mtndevheiten soll gesorgt lverden. Die Entscheidung bringt also die politische Teilung, dre von Deutschland mit Berufung auf die Volksabstimmung und auf den Friedensvertrag perhorresziert wiü>. Sie 'nimmt Deutschland die .Herrschaft über eine .Hauptqueüe seiner Wirtschaftskraft und liefert deutsche Arbeit und ^derrsiche Wirtschaftsenergio der polnischen StMtsgetvall Ms. Die neue Grenzlinie ist bis zur Stunde unbekannt, .doch verürutet, daß wichtige Wirtschaftsgebiete, wie Königs­­.hütte und Kattowitz, die Kreise Pleiß und Rybnik an Polen i fallen sollen. Das Werk soll noch durch Einrichtung emer 'gxmifchten dreigliedrigen Wi^schafLskommission g^rvnt 'werden. Diese hätte im Namen des VölkeÄundes die un­gesicherte Fortführung des Wirtschaftslebens zu überwachen. . Graf Jshir, der Delegierte Japans, der im Völker- Hundvat den Vorsitz fuhrt, sprach am Schlüße der Sitzung, 'in der die Entscheidung über Oberschlesien feierlich ver- Mndet wurde, mit BegeisterWrg von der l)errlichen Lö­sung der großen Aufgabe, „einer der bedeutendsten, die !ihm jemals oblagen".'Der Völkerbundvat gab in -der Er­klärung seines Präsidenten der Freude Ausdruck, der ober­­'schlssischrn Frage endlich losgeworden zu sein, die Völker aber werden ihm fiir feine Lösung, die die europäische iâse neu entfachte, nicht Dank wissen. Die .Konstituierung der Regierung fZ anellas in Fiume anläßlich dos Zusarnmentrittes der im April getvählteir Konstituante wird von der jugo­­slawisckM Presse zum Anlaß genomnren, um das Pro­gramm Zanellas und das Fiumaner Problem einer Be­sprechung zu rmterziehen. Insbesondere wird jener Passus der Aeußerungen des Fiumaner Regierungschefs erörtert, der die Hoffnung aussprach, daß Fiume in der Zukunft nicht mehr ein Stein des Anstoßes, sondern ein Bindeglied zwischttr Jugoslawlen und Italien bilden werde; in diesein Sinne müße auch die auÄvärtige Politik Fiumes geleitet werden. Die jugoslawische Presse nimmt .auch die'Redewendung Zanellas zur Kenntnis, der neue Staat werde den Wünscheir der Bürger anderer Nationa­lität in ausgiebigster Weife entgegenkommen; doch läßt sie oin klein wenig Ungläubigkeit durchschimmern und erinnert daralr. daß zahlreiche Jugoslawen Fiumes der > Konstituante eine Denkschrift üLerreichteir und aus Gesetzwidrigkeiten rmd Unregelmüßigkeiten bei den Wahlen hlnwiesen. Ganze Genreinden und zahl­reiche Jugoslawen seien vom Wahlâe ferngehalten worden. Es sei also notwendig, eine neue Wahlordnung szu söffen, das allgemeine WuhlrechL einzufüyren und die Mandate nach einem gerechten Schlüsiel zu verteilen. Die Hoffnung Zanellas, daß Uume künftighin keinen Streit­­pwrkt zwischen Italien und Jugoslawien bilden werde, könne nur dann in Erfüllung gch'en, wenn die Fiumaner Regierung öffentlich Jugoslâiens Recht auf den Hafen Baross anerkenne. Jedweder .Rest von italienischen Trup­pen sei aus dem Gebiete von Fiume und des Barofshafens zu entfemen. Fiunic und Gebiet sei, wenn es nicht fteund­­schaftlichen und wirtschaftlichen Anschluß an das jugoslawi­sche Hiârland suche, einem ähnlichen Verfalle geweiht wie Triest. Die Zagreber Novosti benützt die Gelegenheit, um ihrem Mißtrauen gegenüber der italienischen Politik Aus­druck zu geben, und sagt, daß Italien allmählich völlig in die Fußtapfen des verewigten Oesterreich-Ungarn treten und gegen die Slawen im allgemeinen, die Südslawen aber ganz im besonderen eine ftindselige Haltung einnehmen wolle. Die Fiumaner Faszisten laufen gegen die Rede Zanellas Sturm und sind mit dessen Ausführungen in sehr geringem Ausmaße einverstandem Das dortige faszistische Blatt erklärt, daß es bezüglich Jugoflawiens ebenfalls für wirtschaftliche Zugeständnissi> und fteund­­schaftliche Beziehungen eintrete. Es fei aber sonderbar, daß Jugoslawien die .Herausgabe des Baroishafens und des Deltas verlange. Unter solchen Umständen könne Fiume nicht die Brücke zu einer Verständigung zwischen Jugo­slawien und Italien bilden. Die Fiumejrage habe seiner­zeit zu Mißstimmung zwischen Italien und Ungarn ge­führt. Nunmehr sei an die Stelle Ungarns Jugoslawien gebeten. Zanella möge also vorläufig keine Lustschlößer bauen. Wenn man diese Debatten liest, von Lenen wir im vorstehenden nur eine kleine Auslese geboten haben, so muß man lebhaftestes Bedauern für das unglückliche Fiunre hegen, dem das Schicksal droht, zwischen zwei Mühlsteinen zerrieben zu werden. Es hätte ein besseres Schicksal haben können und hat nun alle Ursache, sich wehmutsvoll seiner ungarischen Vergangenheit zu erinnern. Eine Dtitteilung aus Washington besagt» daß Präsi­dent Hardingsich entschlossen haben soll, den Kon^eß auch während der Abrüstungskonferenz tagen zu laßen, um mit dem Senat, der in den außenpolitischen Fragen das entscheidende Wort hat, in ständiger Fühlung sein zu können. Dies ist die Umkehrung der Methode Wilsons. Die Anhänger Wilsons wollen das Mißgeschick der Friedensverlräge in Amerika als Beweis dafür hin­stellen, daß bei dem amerikanischen Systern — der Kontrolle des Senats über den Präsidenten — die Füh­rung der altswärtigen Angelegenheiten unerträglich schwierig ist. Demgegenüber bekennt sich die republikani­sche Partei zu der Auffassung, daß Wilson eben einen schlechten Weg eingeschlagen hat. Es wäre eine Delegation des Senates nach Paris zu entsenden gewesen; Wilson aber hatte daheim bleiben und je nach dem Verlaufe der Verhandlungen sich mit dem Senate ins Einvernehmerr setzen sollen. Präsident Harding scheint aus Len bösen Erfahrungen seines Vorgängers gelernt zu haben. Er ilimmt an der Abrüstungskonferenz persönlich nicht teil, hat aber dafür gesorgt» daß in der Delegation der Ver­einigten Staaten sowohl die Mehrheit wie die Minder­heit des Senats vertreten sei, und er selbst wünscht wäh­rend des ganzen Verlaufes der Konferenz mit dem Senat in dauemder Fühlung zu bleiben. Bekanntlich kann ohne Gutheißung, des Senats in den Vereinigten Staaten keine wichtige auslandspolitische Frage endgültig entschie­den werden. Das Entgegenkommen Hardings gibt eine Aussicht dafür, daß die fast traditionelle Widerspenstig­keit des Senats nicht nur hinsichtlich der zu faßenden Konferenzbeschlüße, sondern auch in der Führung der auswärtigen Angelegenheiten sich im allgemeinen wird überwinden lassen. Gleichzeitig mit dem arrgeführten Bericht finden wir in der Chicago Tribüne einen Leitartikel, der sich fiir die Oeffentlichkeit der Konferenz einsetzt. In diesem Artikel ist ausgeführt, daß auf der Weltkonferenz die Richtlinien der allgenieinen Politik verhandelt werden, die frei und offen besprochen werden müssen, damit sich die öffentliche Meinung mit ihnen beizeiten befaßen könne und Laß alle Nationen über die Richtung und die Intentionen der andereir unterrichtet seien. Nur ein solcher Frivde körme Bestand haben, der sich auf die öffmtliche Meinung stützt und von ihr gurgeheißen wird. Keine Nation der Welt leidet mehr als Ungam darunter, daß die Friedensverhandlungen geheim waren. Nnsereir Gegnern warere alle Schleichwege offen; wir konnten nirgend Gehör finden. Uns kann daher die Methode der öffentlichen diplomatischen Verhandlungeir nur die Hoffnung auf eine bessere Zukunft bedeuten. » Das englische Arbeitslosenproblem bildet nebst der irischen Frage die grüßte Sorge des Ka­binetts Lloyd George. Der Premier setzte zur Vorberei­tung gesetzgeberischer Maßnahmen einen Ministerausschuß ein. Der Gewerkschaftskongreß zu Cardiff hingegen ver­langte die sofortige Einberufung des Parlaments, dessen Tagungsbeginn für den 18. Oktober festgesetzt ist, und stellte sich auf dcn StandpuE, es sei Pfliè des Staates, den Arbeitslosen Arbeit zu verschaffen oder eine ent­sprechende Unterstützung zu gewähren. Lloyd George hin­gegen vertritt die Anschauung, daß diese Subvention nicht jo viel betragen dürfe, daß sie von der Arbeit abschrecke. ' Der Speaker des Unterhauses hat das entsprechend untcr­­! breitete Begehren nach früherer Einberufung abgewiesen, da die Regierung ohnedies Gesetzvorlagen zur Verinin­­derung des Elends der Arbeitslosen vorbereite und die Ausarbeitung in allzu kurzer Frist nicht vollenden könne. ! Die Ausbrsi'tung der Avbeitslosigkeüt in England ' geht wert über den Rahmen einer englischen Angelegen­­^it hinaus und bedeutet eirre krasse Rückwirkung der Gewalitftiedvn. Der beruhmi« englische FmcmzfachmaM Paish satzte jüngst «n diesem Zusmnmenihang, es habe den Anfchem, als ob die Staatsmänner der WÄt wahnftmng geworden seiM. Es sei fiir Tsutschland uivnöglich, die Waren, die es brauckw, mit seiner verminderten Produk­tion zu kaufeir, mn die Repamtiionen zu leisten imd zu­gleich noch den Wert der Mark zu halten. Der Statesman, eine den Gewerkschaften nahesiLhende Zeit- Wrift, -erklärt, die WirtschaftAage Englands sei sine Folge d^ ausländischen Konkurrenz und der gesunkenen Kaufkraft Europas; beides sei aber «eine Folge der Frie­­densvertrage. Gegen sie müßten die englischen Arbeiter kämpfen. Nur so könne die Weltwiwtschaftskrise und damit auch die englische Lohnkvrse überwunden werden.' Das Blatt füljvt werter aus, die beigelegten Streiks im Bergbau, in der Maschinenbau-, Baumwoll- und Schiff­bauindustrie hätten nur di>e erste Epoche im Mrtfchiffts­­kampf der englischeri Nachkriegszeit dargestellt. Die wirt­schaftlichen Tatsachen seien aber stärker als das soziale' Wüllen, und die Aussichten für die Arbortorfchaft seien die derrkbar ungünstigsten, da die Kassen der Or­ganisationen schon durch' die erste Epoche avg mitgenommen seien. Angesichts dieser Sachlage müße es sich also der englischen Regierung darunr handeln, einer­seits Vcrzweiflungsausbrüche der Arbeiterschaft zu ver­hüten und andererseits dem Arbeitslosenelend unter An-i Passung an die finanzielle Möglichkeit zu steuern. So ein­fach, wie der Vorsitzende des Cardiffer Gewerkschafts­kongreßes dir Sache darstellte, ist diese denn doch nicht. Mr. Poulton meinte nämlich,^man rnöge eine allgemeine Reduftion der Arbeitszeit durchführen, damit mehr Ar­beiter angestellt werden; die Kapitalisten sollten einstweilen auf alle Gewinne verzichten. Sogar die Abgeordneten der' Labour Party betrachteten diesen Rat als einen demago­gischen Dilettantismus. Ganz abgesehen davon, erweisen die Statistiken, -aß sich zum Beispiel der Achtstundentag nirgend, wo er eingeführt wurde, bewährt hat, und daß die Eüvartungen, der Ausfall der Produktion werde durch erhöhte Arbeitskraft des Arbeiters eingebracht werden, arg getäuscht wurderr. Es ergab sich ein unwiderbringlicher Verlust an Produktion und Nationalvermögen. Lloyd George hat bereits konstatiert, daß der Achtstundentag für England nicht tauge. Das ZiffeMäßige -es englischen ArLeitslosen­­problenls ergibt folgendes Bild: Die Zahl der registrier­ten Arbeitslosen ist seit August von 2,314.000 auf 1,527.000 gesunken, t^r Rückgang ist aber nur ein schein­barer, denn nach einer bestimmten Anzahl von Wochen erfischt die Arbeitslosenunterstützung. Da sich die Gewerk­­schrftskassen leeren, bleiben die aus der Registvierung AW- goschiedenen auf das Poo«Law, also auf die Armeimnter-' stützmlg seitens der Gem^dyr angewiesen, die dann vor 'der Alternative stehen, enDoeder die Beiträge an die unter­geordnete Behörde zu veDveigern und das Geld den Ar-^ beitslosen zu gebm und Hotzdem schließlich die Gerneinde­­finanzen zu ruinieren o«r das.Hungerelend mitanzu­­schen. Uebrigens laßen ei die Arbeitslosen auch rücht att Demonstrativen fthlen.Muffehen erregt die Gefangen­schaft des GemLinderateMvon Poplar, eines Proletarier­viertels im Eas«nd, LerDem Gmfschaftsrat die Beiträge verweigerte und Wf Gr:^ eines uralten Gesetzes ins Ge­fängnis wandern Wß^ Wenn man die Scheu der Eng­länder kennt, an dm^raditionen zu rühren, so begreift man die Verlegenheit.Lloyd Georges, ob er den sozialisti­schen Gemeinderat von Poplar freilaßen soll o^r nicht. Die Mayors der sozialistischen ArbeitervieriLl dons, die entschloßm sind, genau so vorzu­gehen wie ihr Amtskolleae von Popkar, waren bereits bei Lloyd George, um ihn zu ftagen, ob er sie auch ins Gefängnis wandern laßen wolle. Der Premier gab beruhigende Erklärungen; damit ist ader^ das Problem nicht gelöst. Das Grundprinzip, das sich die Gemeindevertretungen von Islington und Poplar zu eigen gemacht haben, daß nämlich die Arbeitskosenunter­­stützung die -Höhe des Lohrres erreichen müße, wenn der Staat nicht in der Lage sei, Arbeit zu verschaffe::, will und kann Lloyd George auf keinen Fall billigen. Die/ SachliM wird :loch dadurch kompliziert, daß die In-' dustriellen sich gerwtigt sehen, um konkurrenzfähig zu bleiben und angesichts -Les im Frühjahr und Sommer be­gonnenen Rückganges der Kosten der Lebenshaltung, mit' derr Lohnreduktionen fortzufahren. Im Durchschnitt be­tragen die Lohnkürzunge:l zwanzig Prozent. Vor allcul im englischen Bergbau gärt es bereits wieder. In den süd-' lichen'Bergwerksbezirken sollen die Eigentümer daran' denken, einem Streik durch eine Aussperrung zuvorzu­­kommen. Auch die Durchführung -des seinerzeitigen Ab­­komnrens macht Schwierigkeiten, rmmlich die Festsiellung, was Rein-zew'inn ist urrd was auf das Konto der Ab­­schreibunge:: gehört. Neue Lohnkämpse drohe::. Wen:: inazr die Argumente der Avbeitnehnwr und der Arbeiigeber hört, so wird es sehr' schiver, ein geve-chtes Urteil zu fällm. Eme wichtM Frage bildet nun die Suche nach einem AWweg aus der Krise. Die Gewerkschafter: urrd die Labour Party haben der Regierung folgende Vorschläge unter­breitet: 1. Ankauf von Artikeln durch die RegiierMg, für die sie in Zukunft seNst Gebrauch hcchen wird. 2. Ankauf voi: Gütern durch die Regierung, :ramen'tlich von Tcrtil- Produkten und landwirtschaftlichen Maschinen, die durch die Regierung gegen Kredft nach Ländern ausgeführr werden sollen, die diese Waren driUgend benürigen. 3. AufstelluW von Plärren drrrch die Regierung für die Ausführung' öffentlicher Arbeiten, wie das Bauen von Wohnungei: usw., und Aufträge an die lokalen Verwal­tungen, solche Aufträge ausführen zu lassen. An der: Koster: der Notrstandsarbeiten soll der Staat mir einen: konâs xsrâu van neunzig Prozent teilnehmen. Rings um London soll ein Kranz von Gartenstädten als Notstarws­­aktior: gebaut werden, damit die furchtbaren Elendsviertel des Ostreus aufgclajsen werden können. Die Vorschläge der Arbeiitervertreter werden in den Kreisen der Sachverständi­gen als Phantastereien betrachtet. Eirr Gesetz zur Kre-di-tzför­­deku-rrg an das verarmte AuÄMd jst bereits vorhanden 14. OLtobsr 1921

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