Pester Lloyd - reggeli kiadás, 1944. október (91. évfolyam, 223-226. szám)

1944-10-01 / 223. szám

2 INDUSTRIE­UNTERNEHMEN sucht zum sofortigen Eintritt linen juridisch und wirtschaftlich durchgebiidefen Herrn, möglichst mit Rechtsanwalispraxis, der für berufsamtliche Bearbeitung kriegs­bedingter Schadensforderungen eingesetzt werden soll. Bewerbungen von arischen Her­ren, die die nötigen Kenntnisse besitzen, um dieses Sachgebiet zu bearbeiten, ungarische Staatsbürgerschaft besitzen und die deutsche Sprache in Wort und Scfirift beherrschen, werden gebetan, ihre Angebote eitizureichen unter „Juridischer Sachbearbeiter1“ an Köz­ponti Hirdető Iroda, Budapest, VII., ErZsé­­bet-körút 23, I. 1. 2816 kroatischer Stelle folgende Aufklärung erteilt: Die Landungen sind tatsächlich erfolgt, ober nicht in dem Ausmaß, wie dies worn Feind bekanntgegeben wurde. Den Kampf­handlungen wollte man den Schein sen­sationeller großangelegter Unternehmungen verleihen. Die Wahrheit ist die, daß in Al­banien zwischen Argvrokastron find Délvi­­lion britische Störverbände gelandet sind mit dem offenkundigen Ziel, die deutschen Truppentransporte in Griechenland zu stören und mit den dort tätigen Partisanen eine unmittelbare Verbindung herzustellen. Es ist zu betonen, daß die Landung von ganz geringem Ausmaß ist, Und mit ihrer Liquidierung in Kürze gerechnet werden, kann. Was die Kampfhandlungen gegen die 'dalmatinischen Inseln anbelangt, so stellen diese lediglich die Fortsetzung früher ein­geleiteter Aktionen dar. Es handelt sich um die Inbesitznahme der vor Brazza, Lassina und Curzola Spalato liegertckn Inseln. Dies hat eher einen förmlichen Charakter und bedeutet keinen größeren Erfolg. Seit dem Feldzug gegen die Partisanen wechselten diese und die übrigen Inseln mehrmals den Besitzer. Die Heeresberichte erwähnen eben wegen der Kämpfe lokalen Charakters solche Veränderungen auf den dalamatini­­schen Inseln nicht. (MTI) Die „Befreiung“ Belgrads durch die Tito-Armee — eine Falschmeldung Belgrad, 3Ő. September (Interinf) Radio Ankara meldet in bul­garischer und französischer Sprache: „Aus London erreicht uns die Nachricht, daß Kräfte des „nationalen Befreiungs­heeres“ unter Marschall Tito die jugosla­wische Hauptstadt ^befreit haben.“ In Belgrad ist man über diese Sensa­tionsmeldung sehr überrascht, da man von der angeblichen Befreiung auch nicht das geringste bemerkt hat. *­ General Wlassow beim Röichsfüiirer-SS Himmler Berlin, 30. September <1KB) In seiner Feldkommandostelle hatte der Reichsfülirer-SS Heinrich Himm­ler mit dem Führer der russischen Be­freiungsarmee, General Wlassow eine län­gere Besprechung. Wie von zuständiger deutscher Seite mitgeteilt, wird, wurden in dieser von vollster Übereinstimmung ge­tragenen Zusammenkunft vor allem die Maßnahmen zum Einsatz aller Kräfte des russischen Volks im Kämpfe für die Be­freiung seiner Heimat vom Bolschewismus besprochen. Informacienes über das Erstarren der Westfront Madrid, 28. September (DXB) Wenn man berücksichtigt, daß die Alliierten außerordentliche Eile hatten, die Entscheidung im Westen vor Anbruch des Herbstes herbeizuführen, während die deutsche Führung von ihrem Volk nur eine Frist von wenigen^ Wochen forderte, kann man die weittragende Bedeutung ermessen, die dem deutschen Erfolg in der Schlacht um Holland zukommen, schreibt lnfor­­maciones in seinem täglichen Lagebericht. Man benügt sich hier mit dem Urteil bri­tischen Sonderberichterstatters übér die Be­handlung der Verwundeten englischen Fall­schirmspringer, die bei Arnheim zurück­­gelassen werden mußten und sich nach britischem Eingeständnis in bester deut­scher Obhut und Pflege befinden. Das „Halt“ von Arnheim hat sich auf die gesamte deutsche Westfront ausgewirkt. Alle Anzeichen deuten jetzt darauf bin, daß es zu einem Stellungskrieg kommt, der sich wahrscheinlich über den ganzen Win­ter hinziehen wird. FiiöíEE LLOYD na MORGENBLATT m SONNTAG, 1. OKTOBER 1944 Italien durch den Frontveriauf fast halbiert Mailand, 30. September (IffB) Die Bevölkerung Italiens ist durch den Frontveriauf jetzt fast genau halbiert. Von den 45 Millionen Einwohnern lebt die eine Hälfte unter der Krone, und die andere' Hälfte unter dem Liktorenbündcl. Genaue amtliche Ziffern liegen darüber zwar nicht vor, doch ergeben zuverlässige Schätzungen, daß in der faschistischen So­­zialrepublik knapp 22 Millionen Menschen leben. Gebietsmäßig auf den Raum zwischen dem Apennin und den Alpen beschränkt, um­faßt die Republik etwa 140.000 Quadratkilo­meter von insgesamt 310.000 des europä­ischen Italien. Die Zahl der heute statistisch unerfaßten Italiener gebt in die Millionen. Tausende von Familien wissen nichts von dem Schicksal ihrer nächsten Angehörigen. Die statistisch Unerfaßten sind im Wesentlichen Flüchtlinge aus Säditalien, die vor dem näherkommen­den Krieg abrücktcn, Bombengeschädigte, die aus den Städten auf das flache Land flohen, und die Angehörigen der Banden, die sich in die Berge Zuriickzogen, um dem Militärdienst zu entgehen. Die 700.000 bisherigen Mililär­­intcrhterten in Deutschland und die Masse der italienischen Arbeiter im Reich sind in diesen 7,iffern nicht berücksichtigt Da die faschistischen Behörden sämtliche Bcvölkerungsunlerlagen von Rom nach dem heuen Sitz der Regierung in Oberitalien mit­­nahmen, besitzt die Regierung Bonomi keiner­lei Unterlagen in dieser Hinsicht. Sie sieht sich deswegen veranlaßt, Vorbereitungen zur butchffilming einer Volkszählung zu treffen. Die brasilianischen Truppen heben sich nicht bswänr! Mailand, 30. September (1KB) Die brasilianischen Truppen, die erstmalig in Europa an der italienischen Front eingesetzt wurden, halten sich nicht bewährt, wie italienische Meldungívl ven der Frönt besagen. Die Brasilianer besitzen weder Kampferfahrung, noch Kampfwillen. Paoking durch die Japaner hesntzl Tokio, 30. September (INB) Nach zweitägigen heftigen Kämp­fen haben die japanischen Truppen die Stadt Paoking in der Hunan-Provinz be­setzt, meldet das kaiserliche Hauptquartier. Gleichzeitig wurde der Flugplatz vqn Paoking, ein Stützpunkt der USA-Luflwaffe in China, eingenommen. Paoking besitzt eine Bevölkerung von 30.000 und ist einer der beiden letzten Stützpunkte der Tsc/jfjng­­kingarmee in Hunan. Der’andere ist Ching­­ving, gegen den sich nunmehr der japa­nische Angriff richtet. Alle Japaner auf Guam und Tinian Kämpften bis zum Tode Tokio, 30. September (DNB) Nach fast 70tägigem heroischen Kampf sind — wie gemeldet — die beiden Marianeninseln, Guam und Tinian, in feind­liche Hände gefallen. Ministerpräsident ohne Portefeuille Ogata, der Präsident des Infor­mationsbüros der Regierung, erklärte dazu, daß auf Tinian alle wehrfähigen Männer der Zivilbevölkerung zwischen 16—45 Jahren an den Kämpfen teilnahmen. Sie sind zusammen mit den japanischen Truppen bis auf den letzten Mann gefallen. Hire Zahl betrug 3500, von einer Gesamtzivilbevölkerung von 15.000 Menschen. Die Greise, Frauen und Kinder hatten sich in das Gebiet von Karo­linas zurückgezogen und unterstützten von hier aus mit allen Kräften die kämpfenden Männer. Es. wird angenommen, daß auch sie sich alle das Leben nahmen im Augenblick, als sich der Feind der letzten Verteidigungs­linie näherte. Das gleiche Schicksal hatte die japanische Bevölkerung you Guam, die sich allerdings nur auf etwa 500 Menschen be­zifferte. SI'AIVIR!« Kommunistische Zellen in Marokko ausgehoben Lissabon, 30. September (IX B) Von der spanischen Polizei wurden dieser Tage in Melilla kommnnisli.sehe Zollen ausgehoben, so besagen Berichte, die f»m Freitag hier aus Spanisch-Marokko eintrafen. Diese Kommunisten waren im Besitz von Waffen amt Radiogeräten amerikanischer Herkunft mul unterstanden dem Befehl eines kommunistischen Ausschusses in Algier Sie hatten den Auftrag, Sabotageakte gegen das Hafengelände und das Elektrizitätswerk von Melilla. sowie Mordimschlägc gegen bekannte Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens der Stadt auszuführen. „Zwischenpltass“ Berlin, 2S. September Der militärische Korrespondent des DAß kennzeichnet die allgemeine Kriegslage Sn Europa wie folgt': Sowohl im Westen als auch im Osten und Inf Süden haben die Kampfhandlungen ir allgemeinen nicht mehr das Ausmaß, las sic noch während der vorigen Wo'ilie halten. Die Großangriffsunlernehmen haben an alten Fronten an räumlicher Ausdehnung derart eingebüßt, daß man berechtigt ist, von "ineia Schrumpfungsprozeß , zu sprechen, der frei­lich auf einigen Geländeabschnittcn gleich­zeitig eine Örtliche Verdichtung der Kampf­anstrengungen mit sich gebracht lint. So ver­dichten. sieh die Bgr ühungen der Alliierten im Westen zurzeit hauptsächlich gegen das Gebiet von Aachen, wie gegen den Raum von Epinal und Reiiriremonl, während sie sicu im Osten gesen den deutschen «Südfliigei zu­­konzentrieren beginnen und im Süden gegen den Raum von Santareangelo, wo die große Eisenbahnlinie von dér adrialischen Küste über Forli—Bologna—Modena nach Perugia und dann über Liecenza nach Mailand führt, also die Poebene diagonal durchschneidet. Drei Erscheinungen, sind für diesen Prozeß hauntsächlieh vermit wörtlich: 1. Die erstaun­lich schnelle Herstellung wieder durchgehen­der und wirksamer deutscher Frontiinien im Osten und Westen, sowie deren weitere Ver­stärkung mit neuen kampfkräftigen Verbün­den und zusätzlichen schwerem, wie schwer-' stem Kriegsmaterial. ár“Étn‘3"^éVisse'^E'ráehöprung an Reserven qnd Nachschub bei den Alliierten, Sowohl beides ip der Disposition der gegnerischen Krieg­führung zur Erzwingung der Entscheidung noch vor Einbruch des Herbstes an die be­stellenden bzw. damals erst geplanten Kampf­räume herangeführt worden war. 3, Die immer länger gewordenen Verbin­dungswege der Alliierten zu den Kriegschau­plätzen selbst im Zusammenhang mit den durch das Kampfgeschehen laufend 'sich stei­gernden Verbrauch an Truppen und Material. Im Westen ist dabei von erheblicher strategi­scher Auswirkung die Tatsache, daß die Deut­schen es verstanden haben, den Anglo- Amerikanern die Besetzung der großen Häfen im frontnahen Kanalgebiet ebenso wie nn der Atlantik-Küste unmöglich bzw. noch immer streitig zu machen. Der Krieg in Europa ist in eine Zwischenphase eingetreten. Der General­­sturm der Alliierten gegen Deutschland ist zu­nächst einmal erlahmt. Da* aber bedeutet nicli mehr und nicht weniger, daß die deutsche Führung ihr Nahziel, Zeit zu gewinnen, er­reich! hat. LA GUARDIAS ANKUNFT IN ITALIEN Berlin, 28. September Fiorella La Guardia, New York, aus Bari gebürtiger halbjüdischer Bürgermei­­ler, soll, wie berichtet wurde, an die Spilze: der alliierten Verwaltung im besetzten Ita­lien gestellt werden. Das war zweifellos schon lange sein Ziel. Dieser Entschluß wurde in Quebec gefaßt, und soll wohl zei* gen, daß er Sympathien bei dem italieni­schen Volke genießt, ln ihrer verzweifel­ten Lage wird es den-Italienern aber schon vollständig gleichgültig sein, wer zu ihrer Unterdrückung und Aussaugung verant­wortlich zeichnet. Das Volk interessiert nur rasche Hilfe, und diese wird ihnen auch La Guardia nicht bringen. Weitaus interessanter ist eine zweite Nachricht, diesmal aus Moskau stammend, derzufolge eine bolschewistische Gesandt­­schaftsabordnung in Rom eingetroffen ist, „um Verhandlungen mit den italienischen Gewerkschaften anzuknüpfen. Die soziale Not des Landes mit seinen Huiulerltausen­­den hungernden und arbeitslosen Men­schen ist ein wunderbar günstiges Feld für jede extreme, Propaganda. Togliatti, der gegenwärtig den Sektor Italien der 11! In­ternationale verwaltet, wird für eine wei­tere Verschärfung der bolschewislisclren Aktion in Italien sorgen. Bekanntlich befindet sich zurzeit eine Delegation der englischen Gewerkschaften auch in Rom und verschiedene ihrer Mit­glieder wurden vom Papst empfangen. Es verlautet bisher nichts darüber, pb es zu einem Treffen zwischen der britischen und sowjetischen Delegation kommen Wird. Die italienische Gewerkschaft werde sich vielleicht durch diesen Besuch aus (lem Osten und Weiten geehrt fühlen. Ob yie darüber aber den Hunger der von ihnrsn verführten Arbeiter vergessen können, hängt von der marxistischen Robustheit ihrer Konstitution ab. Die Briten haben je­denfalls nicht gezögert, die Hoffnungen der hungernden Massen zu zerschlagen. „Ita­lien hat vorläufig keine wirkliche HiUe von den Alliierten zu erwarte«“, erklärte in einer Ansprache der Führer der britischen Gewerkschaftsdelegation. Sie seien nicht nach Italien gekommen, um Probleme lösen. Der Krieg sei noch nicht zu Ende und deshalb können die Alliierten nicht helfen. Man dürfe jedoch hiebei nicht übersehen, daß das italienische Volk an Entbehrungen gewöhnt sei. Dieser Schlußsatz von bittersten Hohn und brutalstem Zynismus wird in Italien auch den Naivsten die Augen öffnen. Ungarische Helden Am 28. Mai 1944 setzte eines unserer Ba­taillone zum Angriff an um die 'vöm 'Feinde zum Stützpunkt ausgebaute Gemeinde Boho­­fodyczvn und die dahinter liegende Dorl­­lisiére zu nehmen. Der Feind hielt das Terrain durchwegs unter starkem Artillerie- inul Minenfeuer. ^ Oberleutnant Ladislaus Léránt griff n)it sei­ner Kompanie am linken Flügel an, führte diese, unbekümmert um den feindlichen Ku­gelregen. zum Sturm und besetzte in blutigen» Nahkampf einen der Stützpunkte. Von hier­aus brach er mil großem Elan in den südöst­­lichén Teil des Dorfes ein und, von Haus zu Haus vordringend, vernichtete er zum Teil den lebhaft feuernden Feind oder zwang ihn zur Flucht. Die Russen hatten schwere Ver­luste. Außer reicher Kriegsbeute brachte die Kompagnie zahlreiche Gefangene ein. Den erfolgreichen Angriff führte von An­fang bis zu Ende Oberleutnant Léránt per­sönlich, und seinem persönlichen Beispiel, sowie seiner Umsicht war es zu danken, daß die Kompanie dieses glänzende Resultat mit geringen, eigenen Verlusten erzielt hat. Ihr kühnes Vordringen hatte zur Folge, daß die an mehreren Stellen im Dorfe noch zähen Wiedersland leistenden Russen gezwungen waren, ihre Stellungen aufzugehen und den Rückzug anzutreten. Drei Tage später, am 1. Juni, drang das Balaillon weiter vor, um eine hinter dem Dorfe befindliche wichtige Höhenköte in Besitz zu nehmen. Dieser Angriff wurde von deutschen Panzerwagen unterstützt. Oberleut­nant Léránt, nützte das Feuer der eigenen Artillerie und die Unterstützung der Panzer­wagen äußerst geschickt aus, riß seine Kom­panie mit sich und nahm in blitzschnellem Sturm die Höhenköte, die dann für unser weiteres Vordringen als Stützpunkt diente. Tags darauf, am 2. Juni, gab Oberleutnant Léránt einen neuerlichen Beweis seiner be­sonderen Führungsfähigkeiten. In den frühen Morgenstunden richtete eine beiläufig 400 Mann starke rüssische Kampfabteilung einen Seitenangriff gegen unser Nachbarbataillon. Oberleutnant Léránt kommandierte unverzüg­lich Sperrfeuer, worauf er mit Einsatz seiner sämtlichen Reserven dem Feind in die Flanke fiel. Dieser überraschende Angriff deroutierte die Russen derart, daß sie unter schweren Verlusten schleunigst den Rückzug änträfen. (MTI) |------[-83JAHRE-]------1 duukecei DES PESTEK LLOYD

Next