Prager Volkszeitung, leden-březen 1973 (XXIII/1-13)

1973-03-23 / No. 12

»•*»*•**••» PRÄGER. DAS WOCHENBLATT DER DEUTSCHEN WERK­TAfisEN HM DER ČSSR 23. mXrZ 1 973 # | AH RG AN G XXIII. # KŐS 1,50 lOUCfRniNß 12 I ARMEEGENERAL LUDVÍK SVOBODA WIEDER PRÄSIDENT DER TSCHECHOSLOWAKISCHEN SOZIALISTISCHEN REPUBLIK Gestern wurde in dem festlich geschmückten Wladislav-Saal auf der Prager Burg in einer gemeinsamen Sitzung mit der Volkskammer und der Kammer der Nationen der Föderalver­ PI Sammlung Armeegeneral Ludvik Svoboda für die nächste Funk­­­­tionsperiode einstimmig wieder zum Präsidenten der Tsche­­­­choslowakischen Republik gewählt. Ein Monopol als Form des Klassenkampfes Vor einem Vierteljahrhundert wurde in unserer Republik der Außenhandel ver­staatlicht­. Das Monopol­ unseres Staates auf den Außenhandel schützte in den vergangenen Jahren unsere Volkswirt­schaft verläßlich vor allen unerwünsch­ten Schwankungen. Der hohe Anteil des Warenaustausches mit den sozialisti­schen Ländern (ungefähr 70 %), vor allem mit der UdSSR, ermöglichte einen reibungslosen Lauf unserer Volkswirt­schaft, auch in den Zeiten schwerer internationaler Krisen, wie z. B. während der derzeitigen unstabilen Währungssi­tuation in der kapitalistischen Welt. ARTUR ULBRICH Es ist bezeichnend, daß in den Jahren 1968—1969, als die Revisionisten die ka­pitalistische Marktwirtschaft auf unsere sozialistische Ökonomik aufpfropfen wollten, besonders die Angriffe auf das Staatsmonopol im Außenhandel intensiv geführt wurden. Auch vor Verleumdun­gen über die angebliche Nichteffektivi­tät des Warenaustausches mit den so­zialistischen Ländern, besonders mit der UdSSR, wurde nicht zurückgeschreckt. Und die Tatsachen? Entsprechend dem Entwicklungssta­dium unserer Wirtschaft überwiegt beim Export in die sozialistischen Länder der — bereits traditionelle —hohe Anteil von Erzeugnissen des Maschinenbaus sowie Gebrauchsgütern. Logisch führen bei der Einfuhr, in unser­en Rohstoffen nicht gerade reichlich gesegnetes Land, Roh­stoffe und an zweiter Stelle stehen Gebrauchsgüter. Der Warenaustausch erfolgt auf der Grundlage fünfjähriger Handelsverträge, die in Jahresprotokol­len über den Umfang der Lieferungen konkretisiert werden. Als Preisgrundlage dienen die (keineswegs idealen) von Konjunkturschwankungen befreiten Welt­marktpreise. Die Verbindlichkeit der Kon­tingente als auch der Preise schaffen günstige Bedingungen für die Erweite­rung des Warenaustausches. Im Kom­plex-Programm der sozialistischen öko­nomischen Integration der RGW-Staa­­ten, ist eine allmähliche Beseitigung des noch bestehenden unterschiedlichen technischen Niveaus der Produkte sowie deren Qualität vorgesehen. Besonders effektiv für unsere Volks­wirtschaft sind die von uns gewährten langfristigen Anleihen zur Förderung und Verarbeitung einiger Grundrohstoffe. Die­se gemeinsam — mit anderen RGW­­Staaten — geschaffenen Förder- und Verarbeitungskapazitäten sichern uns Lieferungen noch viele Jahre nach Be­endigung der Abzahlungen. So wurden z. B. in den Jahren 1961—1970 Roh­stoffe (Eisenerz, Schwefel, elektrische Energie, Buntmetalle u. a. m.) einge­führt, für die wir auf dem Weltmarkt hätten eine Milliarde Dollar (Kurs vom vorigen Jahr) bezahlen müssen. In den Jahren 1971 - 1980 wird sich der Um­fang dieser Lieferungen noch erhöhen und durch Einfuhr von Erdgas auf 3,5 Milliarden Dollar (Parität 1972) er­weitern. Die gewährten Anleihen betra­gen jährlich nur 1 % des National­einkommens der CSSR. Die Lieferungen von Rohstoffen aus der UdSSR bilden die Grundlage für die Entwicklung unserer gesamten Volks­wirtschaft. In den wichtigsten Industrie­zweigen beträgt die Einfuhr 66 bis 100 ° 7o. Die gesamte petrochemische In­dustrie basiert auf sowjetischem Erdöl und die metallurgischen Werke der CSSR werden zu 85% mit Eisenerzen aus der UdSSR versorgt. Diese Stabilität und Vorteilhaftigkeit der Rohstoffversorgung führen auf der anderen Seite bei uns oft zu Materialvergeudung und die Be­schlüsse des XIV. Parteitages der KPTsch machten erneut auf das Haus­halten mit Rohstoffen als Vorbedingung für eine intensive Entwicklung unserer Volkswirtschaft aufmerksam. Bei so manchen unserer Zeitgenossen wuchert noch das kleinbürgerliche Vor­urteil, daß die UdSSR nur Rohstoff- und Lebensmittelexporteur ist. Doch schon 1970 betrug der Anteil an Maschinen und Einrichtungen am Gesamtexport der UdSSR 21 %. Davon wurden 30 % in die kapitalistischen Länder verkauft. Die UdSSR ist heute Lieferant modernster Technik. Vom Atomkraftwerk über Flug­zeuge, Straßenfahrzeuge, metallbearbei­tende Maschinen bis zum Photo- und Fernsehapparat — davon können wir uns selbst überzeugen. In diesem Zu­sammenhang sollte uns aber auch der Vertrag über wissenschaftlich-technische Zusammenarbeit, zwischen der UdSSR und den USA, den man sich keinesfalls als Einbahnstraße auslegen kann, zu Be­denken geben. Und unser Export in die UdSSR? Die Sowjetunion ist der größte Absatzmarkt für die Produkte unseres Maschinen­baus, sie bilden ungefähr 40 % des Ge­samtumfangs unseres Warenaustausches mit der UdSSR. Das Ausmaß der sowje­tischen Bestellungen ermöglichte die technisch-ökonomische Entwicklung ver­schiedener wichtiger Betriebe wie z B. Skoda, CKD und Chepos. Die UdSSR ist der größte Kunde für unsere Motorräder, Schuhe, Konfektionskleidung, Möbel, Glas, Porzellan, Bijouterie und Arznei­mittel. In der Vergangenheit half uns die Sowjetunion nicht nur einmal dadurch, daß sie für die nicht voll ausgenutzte Kapazität unserer Gebrauchgüterindu­strie Waren bestellte, oder Erzeugnisse abnahm, deren Absatz ursprünglich in kapitalistischen Ländern oder im Inland geplant, aber nicht realisiert werden konnte. Für den Markt in der UdSSR ist in der Welt großes Interesse, und wir müssen seinen Anforderungen­ mit Qualität und fristgerechten Lieferungen unserer Ma­schinenbauerzeugnisse Rechnung tragen. Wir sollten uns diese Notwendigkeit auch deshalb vergegenwärtigen, da in der UdSSR verschiedene Erzeugnisse unserer Gebrauchsgüterindustrie, im Ver­gleich mit den Produkten aus anderen Ländern, kritisiert wurden, und sollten entsprechend den Beschlüssen von Par­tei und Regierung die Produktionseinrich­tungen beschleunigt modernisieren und die eigene Rohstoffbasis für Kunststoffe und -fasern erweitern. FORTSETZUNG AUF SELTt t VereinBarung zwischen KPTsch-SED ENGERE ZUSAMMENARBEIT IN WISSENSCHAFT, BILDUNG UND KULTUR Am 16. März 1973 Unterzeichneten im Hause des Zentralkomitees der SED das Mitglied des Politbüros und Sekretär des ZK der SED Kurt Hager und der Sekretär des ZK der KPTsch Jan Fojtik eine Verein­barung über die Zusammenarbeit zwischen dem Zentralkomitee der Kommunistischen Partei der Tschechoslowakei und dem Zentralkomitee der Sozialistischen Ein­heitspartei Deutschlands auf dem Gebiet der Wissenschaft, Bildung und Kultur. An der Unterzeichnung nahmen teil von­seiten des ZK der SED, das Mitglied des Politbüros des ZK und 1. Sekretär der Be­zirksleitung der SED Dresden, Werner Krolikowski, das Mitglied des ZK Hannes Hornig, Leiter der Abteilung Wissenschaf­ten des ZK der SED, sowie der Leiter der Abteilung Kultur des ZK der SED, Peter Heidt, und der Leiter der Abteilung Volks­bildung des ZK der SED, Lothar Opper­mann, von seiten des ZK der KPTseh, der Leiter der Abteilung Wissenschaften und Schulwesen, Jaromir Obzina, der Leiter der Abteilung Propaganda des ZK der KPS, Jan Skoda, sowie der Außerordentliche und Bevollmächtigte Botschafter der CSSR in der DDR, Richard Dvorák. Die Vereinbarung über die Zusammen­arbeit beider Parteien auf dem Gebiet der Wissenschaft, der Bildung und der Kultur, « verfolgt das Ziel, die Beziehungen zwi­schen der SED und der KPT sch, ausge­hend von den Beschlüssen des VIII. Par­teitages der SED und des XIV. Parteitages der KPT sch, weiter zu entwickeln und zu vertiefen.

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