Schul- und Kirchenbote, 1913 (Jahrgang 48, nr. 1-24)

1913-01-15 / nr. 2

; »Is­­ fi­on 2 B­P­ : 4 Schul- und Kirchenbote. Organ des siebenbürgisch-sächsischen Lehrertags. Begründet von Dr. Franz Obert, fortgeführt von Dr. Ed. Morres. Herausgegeben von Karl Heinr. Biemerch. Erscheint monatlich zweimal. Eigentum u. Verlag bon eng werben bon ber Ber­­Preis mit "Bostversendung H. Zeidner, Buchhandlung a ee ährlich K5—, halbjährlich K 250. in Kronstadt und Schäßburg. a . 2 . . » Stummen-Berichte sind au­eh Anzeigen u. Beilagen nach Tarif. —_— rer Hiemejch (Kronstadt) zu leiten. K­. 2. Kronstadt, 15. Januar 1913. XCVIII. Sahrg. Inhalt: Die Stellung der Schule in und zu der Deffentlichkeit. Bon Dr. H. Brandich (Schluß). — Der Geschichtsunterricht in der Volksschule. Bon M. Schuster. — Lehrproben aus der vaterländischen Geschichte. II. Bon M. Zerbes. — Be­rute und Mitteilungen. — Bücherschau. Die Stellung der Schule in und zu der Oeffentlichkeit. Vortrag, gehalten in der vereinigten Zweiglehrerversammlung des Nepjer Kirchenbezirkes in Hamruden (12. Dezember 1912) von Rektor Dr. H. Brandich. Schluß.­ Eine Einrichtung, die seit jeher nur den 3wed verfolgte, den Eltern einen Einbls in das Schulleben zu gewähren, sind auch unsere öffentlichen Prüfungen. Freilich sind diese Prüfungen in den meisten Fällen nur Shan, um nicht zu sagen Scheinprüfungen, die mehr zeigen wollen, als in der Tat vorhanden ist. Diesem Uebel abzuhelfen, hat man in der neuern Pädagogik an ihre Stelle den Besuch von Unterrichtsstunden von jeiten der Eltern an bestimmten Tagen zu jegen versucht. Ich glaube, wir geben hier an die Stelle des einen Webers nur ein anderes, viel größeres, denn während sich Prüfungen doc jo einrichten lassen, daß sie ein ungefähr wahres Bild vom Wissen der Kinder geben und damit den Eltern so viel bieten, als ihnen ge­­boten werden soll, wird durch solche Schulbesuche erstens der Schulbetrieb außer­­ordentlich gestört, und zweitens jenem Uebel, daß der Lehrer dabei den Leuten etwas vormachen kann, erst recht nicht gesteuert. Wir haben, meiner Ansicht nach, seinen Grund, unsere Prüfungen abzuschaffen, schon aus dem Grund nicht, weil es oft die einzige Gelegenheit ist, wo sich die Kinder an das Leben in der Oeffentlichkeit gewöhnen können. Und wenn man schließlich von vorneherein jedes Einpaufen verhindern muls, so könnte doch der Prü­­fungsvorfiger selbst prüfen. Bei unsern detaillierten Lehrplänen und genau geführten Stasfenbüchern it ed jedenfalls möglich, wenn auch verschiedene pädagogische Bedenken dagegen mit Necht erhoben werden konnten. Wir dürfen uns diese Gelegenheit, Rechenschaft von unserer Arbeit zu geben, nicht ‘men lassen, wir müssen die Gelegenheiten im Gegenteil zu mehren wer­­en. An Gymnmasien hat man diesen Gedanken zu verwirklichen versucht, hat man dabei allmählich auf das Hauptziel vergessen, so daß diese ‘abende“ ihren Zee mir­ teilweise erfüllen. Sie sind zu sehr nur

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