Siebenbürger Wochenblatt, 1840 (Jahrgang 4, nr. 1-104)

1840-03-23 / nr. 24

4 / Siebenbürgen. Kronstadt. Die und dur einen zuverläßlichen Reisenden gemachten Mittheilungen über Gallag und die Umgegend, welche er am 5. März verließ, flimmen mit unsern frühern Berichten, nämlich­­­ über den erwünschtesten Gesundheitszustand in den dortigen Contumazanstalten, und über die noch immer fortdauernden Pestfälle am jenseitigen Donauufer, vollkommen überein. Er selbst war Augenzeuge wie in einem Orte Namens Sicziamu am 24. Febr, die Meft ausbrach und 4 Türken und 6 Neubauern dieser Beude erlagen. In Folge dieses heftigen Ausbruches flüch­­teten sich mehre Menschen nach Sfetkuj, wo bereits die Seuche nachgelassen hatte, und einige davon ereilte,auf dem Wege der Tod. Ebenso verheerend ist das Uebel zu Csa­­talja, Voidemir und vielen andern Dörfern. — Die sämmtliche Bevölkerung so sich in einem vor Burcht äußerst aufgeregten Zustande befinden, da die wenigen und noch dazu schlechten Sanitätsmaßregeln eine immer größere Ver­­breitung des Webers rücksichtlich feiner Ere und Intensität­­ besorgen lassen, weßhalb es auch ganz natürlich ist, daß alle Geschäfte entweder ganz barnieder liegen oder mit einer gewissen Apathie behandelt werden. — Die Donau ist bereits vom Eise ganz frei, auch die Fahrten der Dampf­­schiffe sollen nächstens beginnen. Der Pruth und Bereich sind aber noch­ zugefroren und je näher den Karpathen, desto tiefer liegt der Schnee. Der Uebergang der Päffe ist zieml­ii beschwerlich. — Bei und ist ebenfalls die Witterung seit dem 18. Gebr. wieder gang winterlich. Hermannstadt, 19. März Mir sehen hier der Bildung eines Bürgercasino’s hoffnungsvoll entgegen. Dies Idbl. Unternehmen ist durch den hiesigen Bolzschüßen­­verein in Anregung gebracht worden und es läßt si­chof­­fen, daß baßfelbe unter dem hiesigen Bürger, und Hans belestand viel Theilnahme finden werde, da der Mangel eines geläutertern­­ geselligen Werfehrs, in dieser Sphäre besonders, ein allgemein und schon längst empfundener ist. Sobald sie das Ganze constituirt haben wirdı— d­as nächster Tage geschehen dürfte — werden wir ein Näheres über den­­ Geist und die Bestimmung desselben berichten.­­Klausenburg. Die Theatergesellschaft hat Klaus­senburg verlassen und es ist noch ungewiß, ob und wann sich eine andere daselbst einfinden dürfte. Gämmtliche Tem­­pel Zhaliens in ganz Siebenbürgen sind von ihren Priestern verlassen! — Ein Frauenzimmer, welches aus der Szamos Wasser­­ schöpfte, verlor das Gleichgewicht, fiel hi­nein, kam unter das Eid und ertrank. Alle ärztliche Hülfe um sie ins Leben zurückzurufen, war feuchtlos. Krudbänya, den 12. März. In der Nacht vom 17. auf den 18. November vorigen Jahres war ein gewaltthätiger Einbruch der das Fenstergitter an der Ga» Eristei, in die hiesige römisch-Katholische Kirche getcheben und­ der silberne Kelch sammt Teller und Meihrauchgefäß ent­­wendet worden. Der Verdacht fiel sogleich auf einen ges­toiften Csernyanszky, welcher bereits wegen Einbrüchen in Wohnhäuser auf Gefangenscaft verurtheilt ge­wesen, jegt aber, eben in dieser Nacht, von einem Privaten als Nächtewächter gebraucht wurde, (der Wolf zum Hüter der Eihafe). Er ward gefangen und in Untersuchung genom­­­men. Da ergab sichs, daß mit ihm noch mehrere im Bunde seien. Die entwendeten Kirchengeräthschaften wurden vor= gefunden, bis auf den Zeller, welchen ein Mitgehülfe am Kirchenraub, Namens Dumbravan, fol verschmohzen bar­ben. — Die Untersuchung dies­er Mifferhat hat außerdem noch auf die Entdeckung mehrer Diebstähle und ge­waltfas mer, Einbrüche in die Häuser, ja vielleicht­ sogar auf die Spur des­­ Räubers geführt, der vor längerer Zeit no in die Verespataker E, Der Schleißwaffe eingedrungen war. Ungarn. i Folgendes ist der Schluß der Instruction für, die Rekrutenstellung. V. Mittel zur Förderung. “der Rekrutenstellung: a) Zur Erleichterung der Affentirung soßen im Lande mehrere Pläne bezeichnet werden, wo b) den Rekruten also gleich Montour gereicht werden soll; ©) eine allzu große Au­­wahl der Nefruten sol nicht statt­finden, demzufolge können angenommen werden: 1) Sene, welchen ein oder ein Paar Vorderzähne fehlen, wenn sie nur sonst die Patronen abbeiffen können ; 2) Sene, die zwar dies hälfig, jedoch nicht mit Kröpfen behaftet sind, wenn sie dieser Deffect bei starker Bewegung nicht am Dienste hindert; 3) Gchielende, die jedoch durch diesen Deffect am Sehen nicht gehindert sind; 4) Zene, welche an den Füßen verharrschte Wundenmale haben,­­ die jedoch keine unheilbaren Verhärtungen hinterließen; 5) diejenigen, welche am männ­­lichen Gliede oder im Hodenfac dte Blutverhärtungen haben; 6) die einzelne Verstümmlungen an den Fingern haben, wenn sie nur­­ im Stande sind, den Hahn aufziehen, abzu­­feuern und die­ Chargiegriffe auszuführen; 7) die Knieweilen, - -

Next