Siebenbürgisch-Deutsches Tageblatt, 1880. November (Jahrgang 7, nr. 2089-2114)

1880-11-26 / nr. 2111

« N 3 Seite 1042 Hermannstadt, Freitag Siebenbürgisch-Deutschts Tageblat. 26. November 1880, Nr. Al Nah der einen Ansicht geschahe die Ernennung aus dem Centrum, nach der anderen aber würde dieselbe im Wesentlichen der Obergespan­­n vollziehen. Wenn der Beamte aus dem Centrum ernannt wird, so Fan Redner sich das nicht anders vorstellen, als daß der Beamte aus einem Komitat in ein anderes verfeßt werden künne. Obgleich er nicht wünscht, daß wir, Damit Die Mittelllaffe leben könne, qualifikationslose Beamte haben sollen, halte er es für seinen nebenfächlichen Gesichtepuntt, daß die Mittelwaffe solle eben können, und daß die Erhaltung derselben gefördert werde. Wenn es einen gebildeten tüchtigen Mann im Komitat giebt, der dort ein gewisses Vermögen besigt und der Fraft seiner Qualifikation zu einem Amte taugt und sich im Komitate doch diesen Dienst so viel erwirbt, daß er eine Familie erhalten kann, wird dieser Mann sich wohl entschließen, 3. B. aus dem Trenchiner in das Bacher Komitat zu gehen? Sicherlich nicht. Man sagt, die Mittelflaffe sei im Aussterben. Es ist betrübend. Allein ist es in unserem Suteresse gelegen, unsere Institutionen so zu ges­­­talten, daß sie zu Grunde gehen muß? das glaubt Redner nicht, und seiner Ansicht nach ist die Einführung des Ernennungss Systemd ein Schritt hinzu, ein Schritt, den er, so lange und die Noth nicht dazu zwingt, zu thun nicht geneigt is. ZJened System wäre das schlechteste, nach m welchem auch neben der Grnennung Zedermann in seinem eigenen Komitate vergleichen könnte; denn eine von einheitlichem Geiste durchdrungene Bureaupartie hat troß ihrer schlechten Seiten doch auch ihre guten, allein 65 besondere Heine Korporationen bildende Bureaufratten entsprechen weder dem Gesichtepunkte des Staates, noch der guten Leitung der Ad­­­ministration. Döbergespan Tabajdy ist überzeugt, daß die Jurisdiktions­­­autonomie mit der Ernennung der Beamten vereinbar ist; er steht den von Horvath entwickelten Ansichten am nächsten. Er schildert die bei den Wahlen vorkommenden Mißbräuche und fonkauirt, daß gewählte Beamte nicht genügend unabhängig sind. In der Regel muß man die alten Beamten wieder wählen, weil die Komitate feine Pensionsfonds befigen. Den Nationalitätsansprüchen gegen­­über verhält man sie gewöhnlich so, daß man sie durch Konces­­­sionen beschwichtigt und da kommen in der Regel die Extremsten und Amt, oder daß man mit flatter Hand in ihre Umtriebe Hineins greift und da Tommt­­ed zum SKampfe, wozu nicht Viele bereit sind. Finanzielle Argumente können gegen die Ernennungen nicht angeführt werden, denn auch beim Waplsystem wird das Budget wachsen, weil es nothwendig sein wird, die Zahl der Beamten zu vermehren. Baron Bela Banhidy spricht sich ebenfalls für die staatliche Verwaltung mit ernannten Beamten aus, obwohl er überzeugt ist, daß es der Intelligenz, dort, wo ernannte Beamte fungiren werden, doppelte Kraftanstrengung fosten werde, die­ ungarische Staatsidee zu erhalten. Nehmen wir an, daß auch in Ungarn eine­­­ Versöhnung d Nera eintreten wird, eine era, da man trachten wird. Die Nationalitäten mit und zu verführen; denn wir leben nir nur im Lande, sondern auch in der Mo­­­narchie der­ Mederraschungen, wo bei voller Verfassungsmäßigkeit eigenthümliche Experimente gemacht werden können. So lange die Beamten gewählt werden, sind solche Experimente unmöglich, so wie die Beamten ernannt werden, können solche Gxperimente sehr Turiose Resultate haben, welche gerade für die A Interessen der ma­­­gyarischen Nation gefahrvoll werden können. Obergespan Johann Lonyay bestreitet, daß die Verwaltung gar so schlecht sei; er führt die Vorfriedung der Regierungserlässe, das Arentirungd-, das Straßenbau, das Steuerwesen an. Ein Weberstand sei­­ed, daß wir und in einem Webergangsstadium bes finden, daß die Stellung der Obergespane schwankend ist, daß die Beamten mit Arbeit überhäuft sind. Mit der Zeit werde wehr die Ernennung der Beamten eine Nothwendigkeit werden, dann aber werde man um so mehr die Verwaltungsausschüsse und Kon­­gregationen beibehalten müssen, weil die Magyaren Neigung ber­­eigen, leicht zu Bureaufrate auszuarten und Webergriffe­­n­ zu er­­­lauben. Die ersten Ernennungen werden provisorischh sein müssen, wobei auf die Qualifikation und auf die patriotische Gesinnung, die es bei den Wahlen nicht geltend machen kann, Hauptsäclich zu sehen sein wird. Baron Albert Banffy hat sich während seiner Amtirung als Obergespan davon überzeugt, das in den Komitaten das In­­­teresse für die öffentlichen Angelegenheiten aus gestorben sei und daß die frühere Mittelklasse heute zum größten Theil entweder bereits verschwunden, oder derart mit materiellen Sorgen in Anspruch genommen sei, daß sie sich dem öffentlichen Dienste nicht widmen kann. In einem Nationalitäten- Komitat habe er ich davon über­­­zeugt, daß er nicht behufs Grdrüdung der rechtmäßigen Ansprüce der Nationalitäten, sondern ihren Webergriffen gegenüber noth­­­wendig sei, daß einzelne nationale Afpirationen nährende Individuen nicht duch den Einfluß totaler Aliden Aemter erhalten sollen, sondern daß im Wege staatlicher centraler Ernennung vom Zentrum aus solche Beamten angestellt werden, welche die Idee des unga­­­rischen Staated, wenn sie auch zufällig nicht Magyaren sind, auf sehr erhalten wollen. Wenn mir die Interessen des öffentlichen Dienstes betrachten, müssen wir ebenfalls wünschen, daß der Staat die Beamten ernenne, und indem Redner dies acceptirt, nimmt er sich die Generalisation an. Graf Albin Csaky(Obergespan)ist für die Beibehaltung des Wahlsystems.Doch mögen die Atomitätsbeamten auf 12 Jahre gewählt werden. Bela Komjaty plaidirt für Beibehaltung des M­ahlsystems. Die dringendste Reform sei die Errichtung der Verwaltungsgerichte und die Verschärfung des Disciplinarverfahrens. Fn der dritten Sagung erklärten sich die Vicegespane Dyar­­­mathy (Klausenburg) und Földvary (Ve) für das Wahlsost ein. Ersterer wünscht die Wahl auf Lebensdauer, Letterer die Auf­­­hebung der Verwaltungsausschüsse und die Einführung der Ver­­­waltungsgerichte, Alexander Darday. Die Komitatsbeamten sind nur dem Namen nach Organe der Selbstverwaltung, in Wirklichkeit aber Grefativorgane der staatlichen Verwaltung. Die Selbstverwaltung erfriedt si heute nicht einmal so weit, daß der Komitat be­­­seitigt wäre, die Stiefel einen Haldofen mit neuen Sohlen ver­­sehen zu lassen. Darday stimmt für die Beibehaltung des Wahl forternd, doch mwünscht er die Stabilisirung und Pensionsfähigkeit der Beamten und die Umgestaltung der Verwaltungsausschässe zu Verwaltungsgerichten erster Instanz. Ministerpräsident Tin erwiedert, wenn die Komitate nicht einmal über ein Paar Stiefelsohlen verfügen können, so sei dies eine Folge der Unmöglichkeit, die Demertiialkaffen einzuführen, und die Unmöglichkeit wird so lange bestehen, so lange unsere Finanz­­verhältnisse schlecht sind, so daß man die bisherige Dotirung der Komitate aus der Staatskaffe beibehalten muß. Die Stabilisirung und Uns­­abhängigkeit der Beamten ist nur bis zu einem gemilsen Grade durchführbar, welcher die Beamten davor fringt, von der Regierung zu Kartendiensten mißbraucht zu werden. So weit kann aber die Unabhängigkeit ernannter Beamten ni­ geben, daß sie in den Kongregationen oppositionele Reden halten oder selbst der Oppo­­­sition Kartendienste leisten, denn von solchen Beamten kann man nicht annehmen, daß sie die Verordnungen der Regierung, welcher sie untergeordnet sind, ehrlich vollfrieden werden. Von minderem Interesse sind die Ausführungen der übrigen Redner: Bargird, Vild­y, Ladislaus Horvath, Urban Sipos, Anton Tibad und Dionyd Döry. Politische Hebersicht, Dermanufadt, 25. November. Finanzminister Graf Szapary hat den besten Willen, die Finanzen des Staates zu verbessern, aber eine unglückiche Hand. Bei einem Jahre reichte er einen Gejegentwurf über die Renderung der Amortisation der Grundentlastungsobli­­­gationen ein; der laute Unwille über den geplanten Rechts­­­bruch zwang den Minister, den Gejegentwurf zurüczuziehen. Einen ähnlichen Mißgriff bat er mit dem Gejegentwurfe über die Zuder-, Kaffe- und Bierbift­ uerung gethan. Die PVester Kaufleute gaben sich ehrliche Dinge, sich mit dieser neuen Besteuerung abzufiauen, aber schließlich hat die Ge­­­fahr der Ruine, vor welcher sie stehen, sie bestimmmt, die Zurücknahme des Gefegentwurfes zu verlangen. Eine Der­­putation der Pester Kolonialmaarenhändler ersuchte den Mi­­­nisterpräsidenten Zipo, den Gelegentwurf zurückzuziehen, der nur dann annehmbar sei, wenn durch Einhebung der in Vors­­­chlag gefragten Steuer an den Landesgrenzen der Verkehr im Innern sie in der bisherigen Weise frei beiwegen könnte. Es wird also mit andern Worten die Errigtung einer Zoll­­­schrante an der Leitha gegen Oesterreich gefordert. Zuräde­­nahme des Gefegentwurfes oder Trennung des gemeinsamen Zollgebietes ist die Alternative, welche das Ministerium da­­­durch kaum vermeiden kann, daß er etwa, wie seine Vertreter in den Verhandlungen mit ver Pefter Handelslammer votre geschlagen haben, auch den Bezug von Zuder und Kate, aus Oesterreich für den Privatlontum für steuerpflichtig erklärt und eine 20—40fache Strafe für die Umgehung vieler Steuer androht. Die Ueberwachung und Hauthabung dieser drafonischen Bestimmungen alein würde Kosten verursachen, welche den Eingang aus dieser Steuer aufzehren würden. Auch der LandesindustriesV­erein in DOsenpest beschloß in einer vorgestern abgehaltenen Sigung, „eine Petition an den Reichetag wegen Ablehnung des Gefegentwurfes einzus­­pringen, mit der Bemerkung, daß der Gefegentwurf nur in dem Falle annehmbar wäre, wenn man eine das ganze Land umfassende Verzehrungssteuer-Linie errichten würde.” Der Finanzauschuß des ungarischen Abgeordnetenhauses beschäftigt sich mit einem andern Steuergefegentwurfe, natürlich mit einer Steuererhöhung. Ess handelt ich um die Erhöhung der Erwerbsteuer II. Kaffe, also um eine Miehrbelastung der bereits so schwer bebürdeten Haus- und Grundbefiger. Oppo­­­sitionelle Abgeordnete, namentlich Bela Lulach, sprachen sich sehr entsprechen gegen diese Erhöhung einer birelten Steuer aus, aber der Finanzminister vertraut auf seine Majorität. In der vorgestrigen Eigung des ungarischen Ab­­­geordnetenhauses streifte Daniel Iranyi während der Bu­dgetdebatte auch das Thema der Kolonisation in Ungere. Iranyi (Halbschuh) ist eine Ausnahme im Reichstage. Er verlangt Fahr aus Fahr­­ern die Glaubend- und Gewiffene­­­freiheit, one natürlich das Bündnis der Regierung mt dem Episkipat sprengen zu können. Iranyi ist auch kein Deutschen­­­feffer: „Warum — fragte er— sollen wir nit­­en unser Bitter­­­land die virten betriebefleißigen Deutschen rufen, die ihre Heimat verlassen und in Amerika auswarre­n ? Fürchtet man, daß sie unsere Nationalität gefährten werfen ? sie werden zu eben so guten Ungarn werten, wie die Slowaken, man muß ihnen nur Gleichberechtigung und Religionsfreiheit sichern ; damit aber die Kolonisirung gelinge, müssen Begünstigungen geieglich firtet werden, namentlich muß man lange Zahlungsfristen ge­­­währen, dann Steuerfreiheit, denn wenn man solche Budapester Häusern giebt, fan wan sie an zu einem wichtigeren Zwide geben.” Beerlich muß dann auch die Magyarisirung aufe hören, während nach dem eben vorgelegten Berichte des Unterrichteministers, Hunderte deutscher V­olksschulen eingangen und in magyarische verwandelt sind. Diesem Berichte zu­­­folge, waren im Jahre 1879 die Volksschulen von 1,644,803 Schülern befugt. Davor waren: Magharen 794,915, Deutsche 271,513, Rumänen 205,374, Stowaten 263,624, Serben 36,716, Kroaten 27,076, Ruthenen 45,591. In den 15,715 Säulen war die Untereiätesprache: ma­­gyarisch in 7197, deutiihh in 953, ruränisch in 2848, slo­­­wak­sch in 1837, serbisch in 260, kroatisch in 66, ruthenisch in 471, gemist in 2083 Schalen. Die Zahl der deutschen Rollschüler Übertrifft die der rumänischen um 70.000 — nicht stettom weniger bringen die Rumänen dreimal so viel Säulen als ihre deutschen Mitbürger. Selbst die Slowalen zählen doppelt so viele Schulen als die Deutschen. Der Deutsche ist eben der W­ölkspürger und das vornehm­ste Objekt der Magyarisirung. Die Konservatiden in West-Oesterreich stehen mit ihrer Befriedigung Über das Ergebnis des Linzer Partei­­­tages nicht allein da; auch diesseits der Leitha ist man über denselben, freilich aus andern WBeweggründen, sogar „ent­­züdt" ; vielen hochgradigen Gefühl des V Befriedigtseins giebt unter Anderm „Petti Naplo" beredten Anspruch, indem er in der Unreinigkeit der Deutsch­­e Oesterreicher die die Stärke des Magdarenthums findet und die Politiker Ungarn’s auffordert, die jenige günstige Situation zu benügen, um dem Reiche Koncessionen abzubringen, die unter andern Umständen niemals, selbst nicht im Jahre 1867 zu erlangen gewesen wären. Zur Ergänzung unseres gestrigen Berichtes über die Rede des Hofrathes Lienbacher auf dem Linzer Partels­­tage tragen wir die betreffenden Stellen nach sterographischen Aufzeichnungen nach. Hofrath Lienbacher sagte: „Die Dexthc- Liberalen werfen den Deutsch-Konservativen vor, daß sie das Deutschthum schädigen; allein wenn Deutsche dies traten, so waren es die liberalen Deutschen, welche die heuten Brüder Ungarn’s und Siebenbürgen’s der Magyarifirung, die Deutschen Galizien’s der Polonifirung, die Deutschen Kroatien’s und Dalmatien’s der Kroatifirung preisgaben und die offen im Wegeordnetenhause erklärten, eher mit den Polen und Ziehen als mit den Vertretern der konservativen Deutschen von Vorarlberg, Tirol, Salze­­burg, Oberösterreich, Niederösterreich und Steiermark sich ver» ständigen zu wollen. Wenn je eine deutsche Partei der Bor«­­wurf treffen könnte, wenn auch nicht abfü­ll­­te Loch Durch ungläckige Politik die Reic­seinheit gelodert, den öster­­­reichischen Staat geschwächt zu haben, so könnte dieser Vor­­­wurf nie die Deutsch-Liberalen treffen, wenn diese haben den österreichisch-ungarischen Dualismus geschaffen; Liberale waren es, welche den Berlust der schönsten Königreiche als Bes­­treiung von Bleifohlen begrüßten, und Deutsch­liberale sind es, die sich offen bereit erklärten, im Interesse ihrer Barth­s­­herrschaft Galizien eine noch größere Autonomie als den deutschen Ländern Oesterreich’3 einzuräumen.” Nach einer Bariser Nachricht sol im französisgen auswärtigen Amte die Veränderung der diplomatischen Vertretung Frankreich’8 an Dienpest­­erufflich erwogen wer­­­den. Republik­nische Blätter sprechen ebenfalls von einer Umgestaltung des Ofenpester General-Konsulates, ohne aber irgend eine Andeutung zu geben, in was viese Umges­­­taltung zu bestehen haben würde. Oder will man in Frants­­reich diesbezüglich dem Beispiele Deutschland’s folgen? Die in diesen Tagen in Wien stattgefundene öfter» weiblich-ungarisge Zollkonferenz ist auch diesmal resultatlos geblieben. Die Differenzen, welche zwischen der österreichischen und ungarischen R­egierung bezüglich der den deutschen Propositionen gegenüber einzunehmenden Hal­­­tung seit Jahresfrist bestanden, konnten nicht ausgeglichen werden und die Konferenz trat eigentlich nur zusammen, um aufs Neue zu konstatiren, daß eine Verständigung nicht her­­­beigeführt werden könne. Die österreichische Ne­gierung besteht nämlich noch immer auf einer allgemeinen evision, resp. Erhöhung bed autonomen Zollarıfs, bevor die Vertrages­­verhandlungen mit Deutschland eingeleitet werden. Die un­­­garische Regierung aber willigt in die Erhöhung einiger Zollt­­räge auf dann ein, wenn dieselben in einem Vertrag mit Deutschland als Kompensation gebunden würden. Die Nadrigten, daß Frankreich in der Donans­­frage gegen Desterreich-Ungarn Stellung nehmen werde, werden als unbegründet bezeichnet. Meinister Bar­­­thelemy St.-Hilaire erklärte auf die Bezügliche Anfrage eines Diplomaten, daß Desterreige U­ngarn, ald dem an der Donaue Sufffahrt am meisten betheiligten Staate, in der Donau- Kommission naturgemäß der Vorfig gebühre. Würde sich bei der Abstimmung Gleichheit der Stimmen ergeben, dann müsse die birimirende Stimme eben­­so naturgemäß dem Präfidenten zufallen. Die „Yubenfraze” ist in Deutschland, lau Ber­­liner Nachrichten, in Folge der im preußischen Landtage statt­­­gehabten Debatte in ein noch aluteres Stadium getreten. Tiefgreifende Erbitterung hat im jüsischen Kreifen Pla ge­­­griffen,­­­während die Blätter anti-semitischer Färbung mod shhärfer und rücksichtsloser auftreten. Der deutsche K­aiser Hütet in­­folge einer leichten Erkältung das Zummen; am 23. d. DM. nahm derselbe jedoch die regelmäßigen Vorträge entgegen. Während man Hofft, daß die Dulcigno­frage buch die Bewegung von Dulcigno durch Derwish Paldıa ihrer Lösung fi) nähern werde, wird sofort von englischer Seite die griechische Frage in den Vordergrund geschoben. Die „Times“ bringen einen Droh-Artikel gegen die Türkei; derselbe wird in London, wie man von Dort aus telegraphirt, als ein Beweis aufgefaßt, das Mr. Glapstone an seiner Dimentpolitik festhatte. Laut den „"Times" werden die Wetts­­­ädte, eventuell Egland allein, gegen das übrige Europa die brittssche Bolit­­z vurei­ger., Die türkische P­­effe ipfeisen­s ist den Griechen gegenüber voll Hohn und Spott und prophezeit in Drohendem Tone der Hheisın griechiscen Armnee, falls sie es wagen sollte, si mit der Pforte in einen Krieg einzulasfen, eine volltän­­­dige Niederlage. Die deutsche Regierung fügt nun auch bei dieser Frage mäßigend einzuwirken. Herr dr. M­adewig, der Geraubte Deutschland’s am griegischen Hofe, hatte, kaum in Athen ein­­­getroffen, ein lange Betpredgung mit Komunduros, welchem er im Namen der deutschen Regierung riet­, die Interessin Griechen­­­land’s nicht wurch eine Übereilte Aktion aufs Spiel zu fegen. Die Vertreter einiger anderer Großmächte schlossen sich den Borstelungen des deutschen Gesandten an.­­­ Aus der jähhrlichen Nations-Universität,­­­ Hermannstadt, am 25. November 1880. Die Session der im Frühjahr neugewählten Univer­­­sitätsversammmlung wurde am 25. November Vormittags 11 Uhr für den dorfigenden Komes - Obergespan­­nriedrich Wächter eröffnet. Im seiner Begrüßungsrede hob derselbe hervor, daß er Hoffe, die Deputieren würden, da ihr Wirk­­­ungstreis genau bezeichnet sei, sich innerhalb desselben halten und ihm Gelegenheit geben, fi ihnen anzuschließen. Er habe die Mederzeugung, daß das Centralamt bei jeder Gelegenheit bestrebt war, die Interessen des Nationsvermögens zu fördern. S­toff in den Bällen, in welchen Nacktheile erwachsen seien, trage dasselbe absolut seine Schuld. In einem einzelnen Fache sei Redner als Vorstand des Zentralamtes bemüffigt gewesen, eine im Budget nicht vorgesehene Erfolgsaffang zu bewilligen. Der sogenannte Marlin’sche Meterhof sei ein Raub ber Slammen geworden. Zu Verhütung größeren Schadens hätten nach Anhörung Saßverständiger augenblidich Verfügungen getroffen werden müssen, wie Bedachung der Realitäten zu. Das nöthige Geld sei zur Verfügung gestanden, indem die Bereicherungsgesellschaft mit seltener Koulance den ganzen Betrag ausgezahlt habe. Betreffs der Verwendung des Uebere Shuffes würden später Beschlüsse zu fassen sein. Für die heutige Sigung war keine Tagesordnung feste gefegt, was auch nicht geschehen konnte, da die Bersammlung bis zu ihrer Konstituirung seine meritorischen Betapfätfe fassen kann. Zur BVeinfichtung der Kredentialien der neugewählten Abgeordneten beantragte Vorfigender eine Dreier-Kommitton, aus den Herren Rapp, Balkon und Schnell bestehend, was angenommen wurde. Proteste gegen die Wahlen sind von seiner Seite eingebracht worden,

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