Siebenbürgisch-Deutsches Tageblatt, 1881. Januar (Jahrgang 8, nr. 2141-2165)

1881-01-15 / nr. 2152

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Erler’s Buchhandlung, Bistritz Friedrich Wachs­­­mann Nr. 187, Sächsisch- Regen Adolf Dengyel, Mühlbach Josef Wagner, Kaufmann, Broos Paul Batzoni,Lehrer,Wien Otto Maas Gansenstein( Vogler), Rudolf Mosse, A. Opelik, Rotter , C., H. Schalek, Pest A. V. Goldberger, Frankfurt a. M. G. L. Daube & l. - : s Infertionspreis: «,Der Raum einer einspaltigen Garmondzeile kostet« beim einmaligen Einrücken 7 fr., Das z­weitemal je 6 fr., das drittemal je 5 fr. d..W. exclusive der Stempelgebühr von je,30 fr. 1881: « Wer hat Ungarn von der Türkenherrschaft befreit ? Entgegen einem zu Gunsten des deutschen Schulvereines erlassenen Aufrufe angesehener Mainzer Bürger, in welchem die Stelle vorkam, das der magyarische Volksstam­m Ungarns „eine Existenz Strömen deutschen Blutes verdankt, die ihn aus don Feiern türkischer Sklaverei befreiten“, stellte kürzlich der „Reiter Lloyd“ (Nr. 8 vom 9. d. M.) die Behauptung auf, nicht Deutschland habe Ungarn gerettet, sondern Ungarn habe in Hun­­­dertjährigen gigantischen Kämpfen die türkische Eroberung aufgehalten, welche sonst Deutschland verwüstet haben würde. Ungarn sei der Wall gewesen, hinter welchem Deutschland gegen die Türken Rettung gefunden habe. „Das it schon freilich Lange her — meinte der „Pester Lloyd“ — aber das giebt den Söhnen Hermanns, sagen wir, doch nicht das Necht, die Welt­­­geschichte zu unserm Nachtheile zu Korrigiven.“ » Es ist gewiß nicht uninteressart,diese Behauptung des,,Petter Lloi­d«« an der Hand der Geschichte auf ihre Stichhaltigkeit zu prüfen.Wir wollen uns dieser Mühe unterziehen. Voraus liegt eine jüngst in magyarischer Spreichelfer akxsgegeberte Publikation­««),deren Titel in deutscher Sprache lautet:»Die im unga­­­rischen Nationalmuseln befindlichen Holzschnitte und Kupferstiche der un­­­garländischen Festungen und Städte.Von Signs und Bubics.Budapest 1880.Gedruckt in der k.u.Universitätsdruckerei.«Der­ Verfasser will, wie er in seinem Vorworte sagt,aus den im Nationalm­useum befindliche­n Bildern der alten ungarischen Stä­dte,Festungen und Schlachtfelder»die türkische Welt,eine der trauerigsten Perioden unserer vaterländischen Ge­­­schichte«,beleuchten.Zu diesem Decke führt er aus mehrere,während der Türkenkriege angefertigte Holzschnitte und Kupferstiche ungarischer Städte und Festungen vor.Wir beginnen mit der ungarischen Hauptstadt Ofen. Wir ü­bergehen die älteren Beschreibungen,z.B.die»Contrafactur der Haubstadt Ofen,in Ungarn,wie die von Christen belegert gewest Anno1598«,oder die»Wahre Conterfactur der Stadt Ofe 1 11111 diest, wie es von den Christen belegert worden Anno 1602«,oder­»Ofen«,die Haupt-Statt in Unter Hungarn wie solche­ von der Kaiserlichen Armee belagert wird(Juni)Beschießung und Sturm.22.111n 1 Sieg der« Kaiserlichen über die Tü­rken bei Adou unter Ofen.Wahre Abbildung des Tapfern Angriffs und glückichen Treffen“. Wir wollen nur das unter 3. 29 der Publikation aufgeführte Bild „Ofen. Die Haubt­­­ statt in U. = Hungarn, wie solche von der fail. Armee der tapfermüthige Anfüh­­­rung Shro Hurf. Durchl. in Bayen — wie auch Herkogen zu Lottringen belagert wird Anno 1684“ eingehender betrachten. Die Aufschrift des Bildes halten zwei Adler; darunter befindet sic das von der Westseite auf­­­genommene Bild Diens; im V­ordergrunde stehen Churfürst Maximilian von Baiern, Karl von Lothringen und General Staremberg. Wir lassen die Beschreibung des Bildes im Wortlaute folgen: „A Dhre Churf. Dirchl. herr herr Marimilian Emanuel Churfürst in Bayen. B Ihre Durchl. herr herr Carolus Deren zu Lothringen. C Ihre Ercellenz Herr Graff von Starenberg, feld Marichal. D Attaque des rechten lügele. E Attaque des Linken Flügela. F ein Kleines Schloss woh­nen die erste reserva des Linken Flügel, G reserva des rechten lügela, H der Kessel, I eine von quater flush erbaute Morchen, K Bat­­­terien von 3 falcoinen und 3 feuer Mörser, L Batterien von + Carthaunen, M große Batterien, N feine Batterien, O Batterien von 4 haubigen jo­­ranaten und feuer fuglen werfen, P’bieß feindt3 Contra approde, Q@ große teche, R Heine Breche habey eine Meine gangen, S fleine feur Fuglen werfen, T größeres K­­ie der feindt auch außgefallen, V Blodhauß auf St. Gerhardts­­berg, Chur Bayrische Batterien, X die unter Vor Statt, Y warme Bäder, 7 alt Ofen, 1 daß Schloß, 2 die Ober Statt, 3 Die Suden- oder Wasser-Statt, 4 ein Balast und Zollhauß in der Obern Vor Statt, 5 die Thonau, 6 Bet, 7 der Tür den Begräbnuß“. Da­­sriegerische Bild zeigt im Hintergrunde die ven Meojcheen und Minarets erfüllten Städte Pet und Ofen, und im V­ordergrunde die mit Soldaten und Kanonen belegten Laufgräben, welche ich gegen den Oiener Schloßberg hinaufschlängeln. Neber die zwei Jahre später erfolgte Eroberung Ofens, bei welcher auch­ der von einer türkischen Kanonenkugel getroffene Sohn des alten bran­­­denburgischen Helden Derflinger sein Leben verlor, sind mehrere Bilder aus jener Zeit erhalten. So „Offen die königl. Hauptstadt in Ungarn den 23. Aug. und 2. Sept. Anno 1686 im Angesicht des Großveziers von Shro Kayf. Mayfr. und dero Reichg-Wölfer mit Sturm erobert“ ; ferner „prospect von Ofen jambt der fayterl. Attaque I, Prospect von der chur­­­bayrischen Saythen, jamt der Attaque. II. Grumdriß von Ofen und der Attaque” u. ). mw. Keines dieser Bilder, noch weniger die Ordre de bataille des Bela­­­gerungsheeres bietet den geringsten Anhaltspunkt für die Behauptung des „Peter Lloyd“, sondern beweist das grade Gegentheil und spricht für die Behauptung der Mainzer Bürger. Wir betrachten ein anderes Bild: „Abbildung der Wertung Erlau“. Dasselbe stellt den Anzug der Türken aus E­rlau und die Huldigung Ruzjin’3 Pascha vor dem General Caraffa im kaiserlichen Feldlager dar. Ein anderes Bild ist die „Abbildung, wie die Breitung Neuhensel in Nieder­­ungarn durch die christl. Waffen, mit stürmender Hand, dem Erb­­­feinde abgedrungen und erobert worden.I­­m Vordergrunde des Bildes steht Herzog Karl von Lothringen, umgeben von seinen Generalen. Weiter finden wir eine „Abbildung des türk­schen Haupt-Fahnens, so von der hohl. Schwäbischen Reuha-Greifes Am­il­ar-Wölferen aus der Vestung Neuheufel zurück­­gebracht worden.”­­o ist die Abbildung der großen, aus grüner Seide gefertigten Fahne, welche 1685 nach der Einnahme Neu­­­heufels dem Markgrafen von Baden präsentirt wurde. Ein anderes Bild stellt Gran dar, „im Jahr 1543 verloren. A 1595 wieder erobert. A 1605 abermahl verloren und A 1683 wieder erobert". Ein anderes Bild führt un­ die Schlacht bei Gran im Jahre 1595 vor; während Johann von Medici bei der Raizenstadt ruhig Stellung nimmt, schlägt Schwarzen­­­berg in wilden Kampfgetümmel die Tirfen in die Flucht. Weiter­­s begegnet uns eine „Wahrhaftige Beschreibung was beide Herren Dr. v. Serin und Gr Hohenlohe 1664 bey abbrennung der Fostbaren und gewaltigen brüden bei Ejfecd wieder den Türcen vorgangen”. Ein anderes Bild zeigt uns die „wahrhaftige Contrafactur der Veitung Nach wie sie den 18. Marty altes falenders von den Christen erobert worden anno 1598“. Das Bild wird erklärt durch eine „wahrhaftige Zeitung, wie der gnedige Gott wider alles hoffen dem mohlgebornen gestrengen Herrn Adolf Freiherr zu Schwarzenberg glück­e Sieg verliehen hat, 18. Marty 1598 alten Ca­­­lenders". Ein Bild aus späterer Zeit kennzeichnet sie als „eigentlicher Entwurf des Winkels, da die Türken über die Raab kommen und von Ere. Gener. 2. Montecucoli und übrigen Reichsvölfern attaquirt und der Paß abgeschnitten worden". Das Bild zeigt den Markgrafen von Baden und die Aufstellung der Abtheilungen Sparer’s und Hohenlohe’s. In einem andern Bilde „Die Schlacht vor Hatvan sighaft von Christen erhalten“ wird der Sieg des Christof Tiefenbach über 10.000 Taxfen dargestellt. Weiter sehen wir in einem Bilde die „Belagerung Canniha in Niederungarn, so den 27. April im 1664 Jahr von Ihr Gräfl. Excell. 5. 5. von Hohenlohe auch, sonst und ire mit fomenden Ungarischen somall all teutihen Helden zu belegern und hart zu beängstigen angefangen". Wir sehen ferner die „Eroberung der Weltberuffenen Stadt und Bettung Groß­­­wardein“, sowie einen „Abriß der Vestung Groß-Wardein und was vor Operationes von der fayj. Armee vorgenommen worden ır. vorbey gegangen jean von Anno 1691 den 11. Ofthr. biß zu völliger Eroberung, welche en 30. Mai dieses 1692 Jahres mit accort erfolget.“ der fan­. Armee unter Kommando Eugenii v. Savoye:;und der Türkischen unter ihrem Großvezir den 5. augusst 1716 zwischen Peterwardein und Karloviz gehalten worden. Entworfen auf der Wahlstatt von Cyriacus Blödner Kater. Ingenieur Major.“ ’" Es würde zu weit führen,wenn wir all die Städte und Schlacht­«­­felder aufzählten sollten,an welche sich der Ruhm der kaiserlichen affen in den in Ungarn geführten Tü­rkenkriegen heftet-Wir schließen daher die Uebersicht mit dem Hinweise auf den»Abriß der berühmten Nieder-. Ung.Stadt und Festung Sigeth welche von den Herrn Grafen Serin— als das rechte Serinische Stamhaus dieser Tagen belagert auch allbereit durch die Teutschen Gottlob erobert haben.« Der»Pester Lloyd«legt daher eine mangelhafte Kenntniß der Ge­s­­­chichte an den Tag,wenn er in Abrede stellt,daß Ungarn dur deutsche Hilfe aus den Fesseln türkischer Sklaverei befreit wurde. Eine wohl auch­ für den „Weiter Lloyd“ unanfechtbare Autorität, das „Corpus juris hungarici“ bezeugt in den Gejegen des 16 und 17 Jahrhunderts fast Blatt für Blatt die große Türkennoth und Abhängigkeit Ungarns von fremder Hilfe. In zahlreichen Gejegesstellen wird der deutsche Kaiser um Hilfe gegen den „Feind des christlichen Namens“ angefleht; viele Geiegartikel handeln von der Berufung deutscher Reichstruppen nach Ungarn. Ebenso sprechen auch die Stände Ungarns nach der Vertreibung der Türken dem Ka­iser den unaugleichlichen Dank für ihre Befreiung von der Osmanenherrschaft aus. Ein solcher Dank ist auch im dem Leopoldinischen Diplom, dem Grundvertrage, durch welchen Siebenbürgen an das Haus Oesterreich ge­­­langte, niedergelegt. *) „Magyarorszägi värak ‚es värosoknak a m. n. muzeum könyvtäräban letezö fa- es rezmetszetei. Imerteti Bubies Zsigmond. Budapest 1880, nyomatott a m. k. egyetemi könyvnyomdäban.“ um nummer Dou­tische Nebersicht, Hermannstadt, 14 Januar, Su Haufe der Abgeordneten in Pest­­it der Konkursgefeß­­­entwurf auch in der Specialberathung zu Ende geführt worden. Für die nächte Tagesordnung ist der Beschlußantrag über die Wahl der Kroatischen Regnikolardeputation und der Gefeßentwurf über den Ausbau der Bosnathal­­­bahn bestimmt. Dann dürfte er voranssichtlich an die Berathung über die Konsumsteuer kommen. Die Preßburger Stadtväter eriweisen sich gleich dem weitbekannten Preßburger Zwiebach als hart und tragen selbst einem recht ernstlichen colle­­­gium politicum, das ihnen der Obergespan, aus Anlas der vereitelten Wahlen in den Verwaltungsausschuß, über die Erfüllung der Staatsbürger­­­pflichten und Befolgung der Gefäße hielt. Bei einem zweiten Wahlversuche in dieser Angelegenheit glücte er dem Obergespan doch, daß von den Ge­­wählten wenigstens Einer die Wahl annahm.­­­ Vier Stellen wären nun noch­­­ zu belegen. Charakteristisch für den ganzen Vorgang ist, daß am zweiten Wahltage sich blos 51 Stadtväter eingefunden hatten, und von diesen wurden 28 unbeschriebene Stimmzettel abgegeben. Die Wahlversuche werden natürlich fortgelegt werden. · «­­­ Zu der in Oesterreich zu Tage getretenen Bauernbewegungf giebt eine Korrespondenz der»Augs.Allg.Zig.«aus Steiermarck den" Schlüssel.Es heißt in derselben unter Anderm:»Das­ Jahr 1870"war für die deutschen und slowenischen Grundbesitzer des steirischen Unterlandes ein verhängnißvoller Wendepunkt.Seit diesem Jahr ist nämlich die Wahrnehm­ung zu machen,daß die Zahl der verschuldeten Grundstücke in­ rapidester Weise zunimmt, so daß heute bereits unbelastete Realitäten nur sporadisch vorkommen. Zwangsverläufe von Realitäten und Bauernhöfen sind gegenwärtig in den Thälern der steirischen Drau und des Sannflusses etwas ganz alltägliches, und die Erledigung jener Exekutionen bildet die hauptsächlichste Obliegenheit der Civilabtheilungen der untersteirischen Bezirksgerichte. Dabei sind Fälle von erschrechender Gleichgültigkeit und Bosheit bei den von Realerelationen betroffenen Grundbefigern vorgenommen. &3 ist nicht Stoizismus, sondern Fatalismus, womit Tegtere die gerichtlichen Beilbietungen ihres Eigenthbums hinnehmen. Devastirungen von Wäldern und Obstgärten stehen auf der Tages­­­weln­­twir Beide uns zum­ erstenmal im Leben träfen und mein Vater dachte es auch wohl nicht, als er mir in besseren Tagen den Schlüssel zu diesem Hause gab. Doc die Zeit ist kortbar und du smeißt, weßhalb ich komme, Aber ich, fan so nicht bleiben.” — Er streifte mit einem Blie über seine Seuttleton Die Liebe der Stuarts. Novelle von Wilhelm Jensen. (11. Sortlegung.) Heute zum erstenmal seit Wochen hatte Taylor, durch die Nachricht von­ der bevorstehenden Ankunft des gefangenen Königs veranlaßt, am Nachmittag sie vom Hause fortbegeben. Er dachte nur irgendwo Kunde über den allge­­­meinen Stand der Dinge einzuziehen und schnell zurückzukehren, wie­ seine junge Frau ihn gebeten; dann geriet­ er in das Gedränge, das ihn mit sich fortzog und zugleich das Verlangen in ihm meckte, von so leidenschaftlich anzu­­geschuldigten Fürsten, für den er immer noch eine gewisse Zuneigung hegte, wenn ‚er ihm auch nicht mehr, weder Laut noch im Stillen ‚vor sich selbst, ver­­­theidigte, einmal persönlich zu sehen. So vanı Stunde um Stunde hin; der Himmel war bewölkt und breitete schon vor der Zeit twinterliches D­ämmerlicht aus, und die junge Frau saß allein am Fenster und blickte hinaus. Er war still ringsum, so till wie an jenem melancholischen Herbstabend, als ihre Mutter starb. Nur manchmal kam von fern ein Ähnliches Getöte herüber ,wie damals. Ihre Gedanken schweiften zurü­k und riefen die Todte aus der Gruft. Lebendig zauberte die Phantasie ihr das Antli der Sterbenden­ herauf. Die irren Augen, jedes Wort, das sie zulegt gesprochen; das lebte vorzüglich, mit dem ihr Leben entwich, daß Niemand vernommen, als sie allein. Doch lebt Ichrad sie zusammen und sah si Ängstlich um. Ihr war, als hätte sie ein Geräusch an der Hinterthür des Hauses gehört, Die ver­­­schlossen war und zu­ der nur Taylor den Schlüssel besaß. Aber er war nicht durch den Garten heraufgekommen; nur amt es ihr zugleich zum Bewußtsein, daß die gelben Blätter a der dichten Gebit­cheinfassung des Gartens vorhin auf der linken Seite niedergerüttelt worden, als hätte ein Windstoß der Länge nach langsamn durch sie heraufgeschauert. Sie hatte nichts dabei gedacht, ob­­­wohl die Luft draußen todtenstill war; ihre Augen sahen es, aber ihre Gedanken waren weit entfernt. Nur aber kamen sie plöglich zurück. Sie sprang muf und Hordite, bemm sie vermahl jegt deutlich einem barfichtigen Aus späterer Zeit finden wir eine „eigentliche Designation der Bataille, welche z­wischen Schritt, der von hinten über den Vorplat heraufkam. Dann öffnete sie hastig die Zimmerthür. „Wist du eg, Jeremy?“ fragte sie in den Dunkeln Flur hinaus. Doch statt der Antwort legte sich ihr bliksschnell eine fremde Hand sanft,­­­aber gebiete m­ich auf die Lippen. „Bist du allein?” flüsterte eine eise Stimme. Die junge Frau, so zart ihr Aeußeres erichten, besaß eine ungewöhn­­­liche Kraft. Sie rang sich so und stieß heftig die Hand zurück. „Wer seid Ahr, was wollt ihr?” Tagte sie stolz. „Ein Verfolgter.” — Die antwortenden Lippen neigten sich noch dichter an ihr Ohr und f­lüsterten ein paar Haftige Worte. Da stieß Edivine einen Schrei an, den die Hand des Fremden wiederum vorsichtig erstickte, und die Arme des schönen Weibes legten si um den Namen desselben, während­ ihre Kopf sich schluchzend an­ seiner Brust verbarg. Aber er ließ sie nicht Tange, ruhen. „Dein Mann — wie heißt er doch?“ — sie nannte den Namen — „Taylor fan zuridkommen.” — Er blickte sie besorgt an, wie ihr Gesicht erröthete und sich instinftmäßig ebenfalls um­­­schaute. „Aber er ist treu,“ sagte sie wie zur Entschuldigung eines unaus­­­gesprochenen Gedankens, „und wird nie —“ „Nein — nein!” unterbrach sie der Fremde bestimmt. „Niemand als du — du mußt es sein, dein Gesicht fan nicht Lügen, aber keiner sonst.“ Er brach­ ab, dann sah er sie lächelnd an und fragte: „Hättest du mir erkannt?“ Der Ungestüm, mit dem Edwine ihn im ersten Mom­ent begrüßt,­­­schien einen vorher­ vergessenen Gedanken in ihr Raum gemacht zu haben. Sie hatte die Hände von seinen Schultern gemonmten und streifte schen und fast ängstlich über den vertraulichen Empfang zu ihm hinauf. „Verzeiht, Sir,“ sagte sie verlegen stohend, „ich dachte nur an der — Doch er hatte ihr mit einem Kuffe die Lippen geschlosfen, ehe sie ‚das feßte Wort hervorgebracht. Allein er mußte er errathen haben, denn er ent­­­gegnete freundlich, obwohl ein trü­ber Schatten seine Stirn Dabei überflog : „Der steht ja an nur vor dir, Edivine, und­­­ e3 ist Alles, was von mir Ein bitteres Laden zuchte um seine Mundiwinfel, als er schnell:­­­ geblieben.” hinzufeßte: „Ich hätte nicht gedacht, daß ich der Hülfesuchende sein mürde, ‚an vielen Stellen zerrissene Kleidung. — „Man hat mich durch die Dornen gehebt, wie einen Hirsch, und der­ Plunder ist ‚Schon bekannt. Indeß trage ich andere bei mir, nur Oberkleider brauche ich; die deines Mannes werden mir tohl passen. Auch der Verräther muß fort.“ — Er drehte wie zum Abschied den schwarzen Schnurr- und Snebelbart zwischen den Fingern. „Es war toll, daß ich­ ihm behielt und brachte mir die Spürhunde auf den­ Hals.” Die Frau Hatte, während er sprach, bereits Kleidungsfuüde aus einem Schrank hervorgeholt und die Thür einer Seitenkammer am Flur geöffnet. Ihre frühere Schüchternheit war ganz verschwunden. „Dies wird­­­ anı beten für dich sein,“ sagte sie, die Hervorgeholten Sachen musternd und einige davon ruhig auf einem Stuhle ausbreitend. Der Fremde sah ihr­ trübe Lächelnd zu, während zugleich die dunkeln Barthaare unter einer Scheere auf den Boden rollten. Er vermochte es nicht selbst, die feßten Spuren zu­­­ tilgen, und fie­­l mu­hig, „und ohne dich wäre ich rettungslos verloren, nahm die Scheere und half­ besonnen..nach. Ein schwärmerisch zärtlicher Aug­­­bruc. glitt über sein Gesicht. „Du warst sein Yeßter Gedanken, sagte er weh- Das ist der Lohn meines Unglücks, daß ich dich finde, die ich sonst vielleicht nie erfannt hätte.“ Er füßte sie nochmals Tiebreich auf die Stirn. „Doc erkannt gewiß,” wiederholte er, ihr Gesicht im Dämmerlicht voll in’3 Auge faljend; „es wäre unmöglich ge­wesen, dich nicht auf den ersten Blick zu erkennen.” Io mußte ‚ein aufblrgender Gedanke Fonmer, denn er ‚maß schrell ihre Gestalt und ihre Höhe mit den Augen. Dabei glitt er mit der Hand durch sein Schwarzes, Finstlich zusammengewirrtes Haar, daß «8 Tangledig auf seinen Naden herabfiel, und flüsterte ihr abermals ein paar Worte in’3 Ohr, die sie topfm­ichend mit einem Lächeln erwiderte. Dann trat sie auf den Flur zurück, öffnete einen andern Schrank, aus dem sie wiederum mit­ Mleidungs­­­stüden beladen zu ihm führte, die sie neben den früheren hinbreitete. Er hatte sein schwarzes Sammtwamms bereits abgeworfen, als sie kam. „Nun bitte ich dich, mich einen Augenblick zu verlassen, Al Kammerfrau Fan ich Dich hoch nicht gebrauchen, so sehr ich bießmal ihrer bedürfte,“ sagte er­­­­­­­­­ ,

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