Siebenbürgisch-Deutsches Tageblatt, 1881. Oktober (Jahrgang 8, nr. 2368-2393)

1881-10-14 / nr. 2379

Mwiauundldmiuifimtism HeliouergasseLä Irigem mitzug nahm der Bonus und Seeler­­­tage täglich. Abonnement für Hermannstadt: ‚monatlich 85 fl., vierteljährig 2 fl. 50 fl., Halbjährig 5 fl., ganzjährig 10 fl. ohne en und Haug, mit Bustellung 1 fl. 3 fl., 6 fl. 12 fl. Abonnement mit Postversendung: Kür das Inland: vierteljährig 3 fl. 50 = Pe­­rl, ganzjährig Hür­­bes Ausland: vierteljährig 9_ RM. oder 12 re3., Halbjahr: 18 N 3 24 Be­­gensib­eig 36 RM, aber Te­­­mann Unfrantirte Briefe werden nicht angenommen, Manuskripte nicht zurüb­gesteift Re 2349. Siebenbürgisch- Deutsches Prämumerationen und Inserate übernehmen außer­­dem Hauptbureum, Heltanergasse Nr. 23, in Kronstadt die Buchhandlungen Heinrich Dresswandt, Fr. Wilhelm Frank, Heinrich Zeidner , Mediasch J. Hedrich’s Erben, Bistritz Friedrich Wachsmann Nr. 187, Sächsisch - Regen Adolf Dengyel Mühlbach Josef Wagner, Kaufmann, Bros & ,Paul Battoni, Lehrer, Wien Otto Maas (Haasen­­­stein & Vogler), Rudolf Mosse, A. Opelik,Rotter, C., B. Schalek, Past A. V. Goldberger, Frankfur a. 8. @. L. Daube & C. = 5 Aufertionspreis­ . Der Raum einer einspaltigen Garmondseilelostek beim eikmeigenei macken7kk.,»zweite«-Us­­­str.,daö drittemaljeökr.ö.W.exclusivederj Stempelgebühr von jesokr. Hermannstadt, Freitag uhd Oktober­­­ ‚, 1881. T Urtheile über Ungarn. Seit einiger Zeit werden die Zustände Ungarns wieder mehr­ be­­­sprochen und eingehender beurtheilt, als es früher der Fall war. Wir­­­ denken dabei freilich nicht an die Wiener Blätter, die in ihrer Herzens­­­angst vor den Zschechen die Wölkerbeglüdung „Zrangleithanieng“ gerne auch in „Eis“ einführen möchten. Die verschiedenen Blätter jeder Bartel­­­färbung bemühen sie, von ihrem Standpunkte aus ihren L­edern Ungarn vorzuführen. Die bedeutendsten sind die, welche nicht nur an dem Neußern haften, sondern von der Erscheinung auf ihren Grund zu schliegen bemüht sind, die tiefer liegenden Ursachen zu erforschen trachten. Unter diesen ist nicht uninteressant ein Artikel des „Vaterland” Nr. 274, der, in Ungarn geschrieben, eingehende Kenntniß verräth, und aus dem wir Folgendes hervorheben: . »Die Affaire Rohonczy-Varady beschäftigt noch immer alle Gemüther, doch ist es mehr der äußerliche Eclat,der dabei hervorgerufen wird,als die grelle Beleuchtung,welche durch diesen Fall neuerdings auf die gesells­­­chaftlichen Zustände der sogenannten»besseren«Klassen in Ungarn ge­­­worfen wird.Das ebenso unvernünftige als unmoralische Duell kommt leider hie und da auch in anderen Gesellschaften vor,alleines bildet keine ordentliche Institution wie in diesem Lande.In Ungarn sind die Duelle an der Tagesordnung und erregen kaum mehr Aufsehen,als anderwärts ein»interessanter«Gerichtsfall.Hierzulande duell irt sich Groß und Klein, Hoch und Nieder,und es muß als eine auffällige Erscheinung betrachtet werden,daß nicht auch das­,schwache­«Geschlecht schon zu Säbel oder Pifstge greift,um die leicht entzündlichen,,Ehrensachen«gegenseitig aus­­­zueten. .Dieser false Ehrbegriff,der seine Reputation in der Degenklinge oder im Kugellauf der Pistole sucht,beruht ohne Frage in der total ver­­­wahrlosten religiös sittlichen Erziehung der ungarischen Societät.Würden unser Adel und die gebildeten Klassen überhaupt der Mehrzahl nach in wirklicher Zucht und Ehrbarkeit heranwachsen,würde die Religion mehr als herkömmlichen Zeremoniendienst,die Moral mehr als bloße Schickliche­­keit und Anstand,die Geisteskultur mehr als gleißende Oberflächlichkeit und werthlosen Encyclopädismus bedeuten,dann käme auch mehr Urbanität in den Umg­ang,mehr wirkliche Ehrenhaftigkeit in Haltung und Benehmen und die oft lächerlichen Katzbalgereien,die dann zumeist mit barbarischen Schlägereien oder Schießereien endigen,würden aus der guten Gesellschaft verschwinden.Heute herrscht namentlich in den jüngeren Kreisen dieser Societät zumeist ein rusticaler oder frivoler Ton;die Conversation dreht sich hauptsächlichmn Pferde,Hunde und Dirnery oder man treibt politische Kannegießerei,wobei Partei-und egoistische Interessen die Hauptmotive sind, oder man methifirt und ergößt sich an den alltäglichen Skandal­­­­­­geschichten innerhalb des eigenen Kreises. Was dann noch übrig bleibt, gehört der Jagd, dem Kaffeehaufe, dem Kartentu­che, Lectüre, ernste bil­­­dende Gespräche, Beschäftigung mit Kunst und Literatur, volle Hingabe für Die vielfachen Bedürfnisse des öffentlichen Lebens sind in Ungarn so seltene Dinge in den besseren Schichten der Gesellschaft, daß man die wenigen Einzelnen al Sonderlinge betrachtet und auch bei ihnen in dieser Beschäftigung nur eine besondere Art von Sport erkernen will. Mit dem Mangel an wahrer tiefer Geistes- und Herzensbildung geht dann an die Verschwendungs- und Genußsucht Hand in Hand. Dieser leichtfertigen Wirthchaft ist vor Allem die Prosperität des Juden­­­thums in Ungarns zuzuschreiben. Wo ist ein Land in Europa, in welchem die Juden so gedeihen und derart dominiren würden, als gerade in den Ländern der Heiligen Stefansfront? Schon vor sechss Jahren konnte der ungarische Gelehrte an Budapest die judenreichste Stadt in Europa nehmen. Diesen Ruf verdient die ungarische Hauptstadt heute in noc­­­­herem Grade. Ein Gang durch die Straßen dieser Stadt am heutigen age, dem „Versöhnungstage“ der Juden, beweist jedem­ann ad oculos, daß drei Vierttheile aller öffentlichen Geschäfte in Judenhänden liegen. Und wovon nährt sich diese Judenschaft? Vom Schweiße und vom Leichtfinne der Christer. Die „gute” ungarische Gesellschaft bietet der jüdischen Speculation das weiteste Terrain. Jahr fü­r Jahr sch­windet die „ungarische @entry“, der mittlere Baridadel, den man vordem als die breite Basis der ungarischen Staatsverwaltung betrachtet hat. Die Besiter von 200 bis 1000 Soc Aderfeld machten schon im Jahre 1870 nur etwa 28 Piercent aller Grundbesiter aus; seitdem ist dieses Verhältniß noch ungünstiger für diese Kaffe geworden. Ein Blick in die voluminösen Nummern des ministeriellen Amtsblattes überzeugt Jedermann, daß täglich derlei Güter auf die Gant kommen. Wer aber kauft dieselben? Nur der Jude, der sie dann ausbeutet und die bäuerliche Bevölkerung zur Knecht­­schaft treibt. Der befstlos gewordene Abel vermehrt das Heer der Stellenjäger, des Halbgebildeten Proletariates, der Candidaten des Selbstmordes, der mit der Duellwuth die hervorstechendste Seite der ungarischen Societät geworden ist. Wenn nämlich der Leichtsinn Hab und Gut vergeudet hat, oder wenn der Wucherer sein Opfer biß auf’8 Blut quält, oder wenn der genußsüchtige Mann durch unredliche Gebärung im seinem Amte sein Leben in Saus und Braus nicht mehr fristen kann, dann greift man in ebenso verabscheuungsw­ürdigem Leichtsinne nach der Mordwaffe oder nach Gift und Strich oder stürzt si in den Donaustrom, als ob dies der natürliche Abschluß des Lebens wäre. So wie die Hauptstadt, so die „Provinz“. Die Linden und Laster von­­­ Budapest fichern durch tausend Kanäle hinaus; einen wesentlichen Antheil bei dieser Verbreitung des sozialen Gifte hat ein Theil der Hauptstädtischen Presse. Den Pilzen gleich sind in den sesten Jahren sogenannte „ilustrirte Wolfsblätter” in deutscher und ungarischer Sprache entstanden und diese finden gleich den Sumpfpflanzen nur im Schlamme der Gesellschaft ihre fruchtbarste Nahrung. Da wird Laster und Verbrechen in Bild und Wort verherrlicht und diese Weise die Korruption der Gesellschaft stets tiefer und weiter ge­­­rogen... . Es war schon oft die Rede von einer»Reform«,von einer»Säu­­­berung“ der Gesellsshaft und man nennt auch den Herrn dr. Rohonczy als einen Vertreter dieser Bestrebungen. Wenn das der Fall ist, dann haben diese Herren Reformatoren allerdings seltsame Ansichten über Mittel und Wege, ja wohl aue über die Ziele dieser socialen Purifikation­. Wer die Skandale in die Reihen der Reic­etrosmitglieder hineinträgt, wer im Reichstage von dem Duelle wie von einer rechtlichen Institution spricht und dasselbe als eine selbstverständliche Aktion betrachtet, troßdem das Strafgeseß­­en mit Kefferstrafe bis zu fünf Jahren bedroht ; der besitz jeden­­­falls eigenthümliche Begriffe über Moralität und sittliche Reform. Aber an ven Seite der Herren „Landesväter" fand ferner das Wort, um die Unstatthaftigkeit zu brandmarken, daß das Duell im Abgeordnetenhause als etwas Selbstverständliches besprochen wurde. „Die Freiheit der Empfindung für die sittlichen Dinge läßt sich frei­­­lich dur­ F ein Strafgefeg diktiren, daß vermag mur eine tüchtige gesell­­­schaftliche und familiäre Erziehung und ein gründlicher Unterricht, welcher die religiönssittliche Grundlage zur Vorauslegung und Begleitung hat. Was helfen alle Reformentwürfe einem Lande, wo die Societät am schweren sittlichen Gebrechen franft? Ungarn muß seine erfolgreiche Wiedergeburt durch eine strenge Selbsterziehung der besseren Gesellschaftsflaffen beginnen. Daß dies möglich ist, beweisen einzelne Familien alten Geschlechtes . Leider finden ss nur wenige Nachahmer dieser guten Beispiele.“ Diese Zustände der Gesellschaft finden ihren Abg­ang in der Regie­­­rung. Die oppositionellen Blätter malen oft mit grellen­­­ Farben, aber selbst die Regierungspresse wagt nicht, die Uebelstände ganz zu leugnen; nur stellt sie dieselben nicht so drücend vor. Darüber, daß die Schuld zum großen Theil an den Ministern selbst liege, schrieb unlängst in Nr. 278 das „Neue Vetter Journal“ : „Zrog der Stusion unserer Minister bleibt es doch eine schwere, große Aufgabe, Minister im wahren Sinne des Wortes zu sein, und das Land empfindet nur zu lebhaft den Mangel solcher Männer im Ministe­­­rium, die ihrer Stellung ge­wachsen sind. Die grenzenlose Misere der Ver­­­waltung auf allen Gebieten ohne Ausnahme, die Stagnation und Fäulnis in derselben lassen si ja nur darauf zurückführen, daß die meisten Minis­­­ster Menschen ohne Ideen, ohne Kenntnisse, ohne Erfahrung im betreffen­­­den Zweige der Verwaltung sind, Menschen, die nicht die Fähigkeit befigen, die Iitiative zu ergreifen, einen neuen eilt in den Organismus ihres Ministeriums einzuhauchen, dasselbe kräftig, zielbewußt in einer bestimmten Richtung zu leiten und den untergeordneten Organen mit Wederlegenheit des Geistes zu imponiren. In jedem Ministerium sind verrottete Zustände, heilloser, verm­öd­er­­­ten Bureaufratismu­s, Cliquewesen und Mißbräuche als nothwendige Fol­­­gen einer nicht kontrollrten unumschränkt waltenden Bureaufratie. Hier nun Ordnung zu machen, den Organismus des Ministeriums zu reinigen und zur erheben, demselben einen höheren Inhalt zu verleihen, das wäre die Aufgabe des neuen Ministers. Doch was geschieht in Wirklichkeit? Wer ein heiteres­ Gemiüth besigt und im Stande ist, von der ernsten Seite der Sache abzusehen, schüttelt sich vor Lachen über die unbändige Komik, die in den Erscheinungen Liegt, welche der Ernennung eines Ministers fil­­gen... . Referenten mit großen Mitenstößen erscheinen mit tiefen Büc­­­fungen vor Sr. Excellenz, um die Entscheidung des Ministers einzuholen. Der Referent weiß sehr gut, daß der Minister seine entfernte Ahnung von der Natur und dem Wesen des betreffenden Gegenstandes besitz, ja da der Minister erst jei die Existenz Diesen Gegenstandes erfährt. Wie sicher und überlegen fühlt er sich Diesen Minister gegenüber, der ihn weder beurtheilen, noch kontrollren kann, sich den die Meinung des Referenten maßgebend sei muß. Von jedem Beamten fann der Minister lernen, und darum ist ihm jeder unentbehrlich, wie dem Kinde die Wärterin, erzählen sich die Subalternen Anekdoten über Se. Excellenz, Unwissenheit und bureaufrau­sche Cliquen treiben ihr Spiel mit dem Minister, umgarnen ihn geschieft, arbeiten einander in die­­se und wissen es so is daß er zu gebieten glaubt, und dabei bIo8 millenloses Werkzeug in ihren Händen ist. So bleibt denn Alles beim Alten und so stagnirt es weiter im Schoße unserer Ministerien. Die Minister haben sein Ansehen im Lande, noch viel weniger in den Augen ihrer Subalternen und nicht der­­­ entagh­ierte Oppositionsmann äußert sie mit so wenig Nespert über die Minister, wie das Personal de betreffenden Ministeriums selbst, weil dieses in die Geheimnisse der Coulisten eingeweiht ist und über mehr Daten verfügt, um die Beschaffenheit des Ministers zu beurtheilen, als das große Publikum. Nur wenn man in das innere Leben unserer Ministerien gebliet hat, entdeckt man den wahren Grund unserer Verwaltungsmisere. ....... Soll dieses Land nicht elend zu Grunde gehen, so muß dieses „Ministerium der laufenden Angelegenheiten” entfernt werden und eine Regierung des Fort­­­schrittes, der zeitgemäßen Reformen, der planmäßigen, zielbewußten Politik an seine Stelle treten." Lachend­­ e Politische Uebersicht. Hermannstadt, 13. October. Während der einstige rule der Auswärtigen Angelegenheiten in Oesterreich-Ungarn noch auf der Todtenbahre ruht, mühen sie die berufe­­­nen und unberufenen Politiker über dessen Nachfolger ab. Wir haben pelen bereits eine lange Liste von Namen gebracht, die alle Kandidaten in den erledigten Ministerposten genannt wurden, heute können wir Die Reihe derselben mit drei schwerwiegenden Namen vermehren. &3 werden nun noch Herr Koloman v. Tipa, Baron Hübner und Graf Alfred Potocki genannt. Da jedoch „Ellendr“ rundweg erklärt, v. v. Tipa würde den Tausch von Veit nach Wien keinesfalls eingehen, so blieben fir Heute als frische Kandidaten nur noch Baron Hübner und Graf Potocki über. Der morgige Tag dürfte zweifelsohne wieder neue Namen auf Qapet bringen, 1­­ 00 Zentifeten. Das Muttermal. Roman aus dem Englischen. Deutsch von Xaver Riedl. (18 Fortlegung.) Es war dieselbe, in der das aulegefeßte Kind seinen ersten Athemzug gethan. Sie war ganz leer, nur Schmug und Spinnengewebe zeigten sich. Eine Fledermaus floh neben ihnen durch das scheibenlose Fenster. Bluten der Mondlichts strömten herein und fielen auf die drei Wände. Doktor Gower schritt umher, in tiefe Gedanken verfunfen. „ga," murmelte er: „Hannah Duff ist in ihrem Grab, und biese vier Mände sind so stumm, wie sie. Nicht kann Hier Zeugniß davon geben, was zu wissen ich Jahre meines Lebens dahingeben möchte." Grübchen blieb an dem­­­ Fenster, ihre Hand auf das tyeniterbrett verfügt, und ihre blauen Augen schweiften hinaus auf die elfen und den Ocean. „Das Bett stand in tiefer Ehe, sagtest Du, Philipp. Hier starb sie also. Ich habe oft in meinen Träumen mir vorgestellt, wie Hannah hier lag, während die schöne wahnsinnige Frau Dich anfragte.” Er antwortete nicht. Er starrte auf die Fugen und Niffe ver Wände, stieß seinen Spazierstod hier und da hinein, so daß viel Staub aufflog und aufs Neue mehrere Flevermäuse das MWeife suchten. „Mean sollte meinen,“ sagte Grübchen, die ihn beobachtete, „daß Du etwas suchst, Philipp.“ „Was könnte ich Hier zu finden hoffen? Die Dede sieht aus, als ob sie sogleich auf uns herabfallen müßte; den Fußboden sieht man kaum mehr — sieh daher!" Der Feuerherd des Zimmes war von Stein und fand von dem Rauchfange ungefähr eine halbe Elle entfernt. U­nversehens berührte der Fuß des Doktors etwas, das sie bewegte, er fniete nieder und hob mit beiden Händen einen der kubisch behauenen schmugigen Steine heraus. Das Mondlicht fiel darauf, aber das genügte nicht, daß der Doktor genau seen konnte. Seit En­­thuft Du?“ sagte Grübchen , „zu was fannst Du das Brauchen, pp u „Es kann da etwas darunter­­liegen,” sagte er, Halb scherzeln, — „dielleicht ein verborgener Eingang oder ein Schach, Grübchen." „Du wirst Dir mehethun," antwortete sie: „Du stehst ja doch nichts in der Dunkelheit." „So Habe Zündhölzchen in meiner Westentasche. Könntest Du nicht eins anbrennen, daß Wir unter den Stein sehen ?" Sie zog ihm ein Zündhölzchen heraus, um seiner Laune nachzulemmen, und brannte eins an. Sein Licht fiel Hell­ auf eine Höhlung unter dem Stein. Die Höhlung war nicht groß,­­­ aber in verselben lag ein fhmusiges Bädchen, mit Mapver und Staub beliedt. ee „Ah!“ rief der Doktor, Grübchen erfahte das Päckchen und hob es heraus. Das Licht des Zündhölzchens ging aus, und als ein rother Funken fiel es aus ihrer Hand zu Boden. Der Stein fiel auch, denn Doktor Gower’s Hände vermochten ihn nicht mehr zu halten. Grübchen trat an das vom Mondlicht erhellte Fenster. „Komm und sieh, Philipp," rief sie, „was kann das sein?" Sie gab ihn das Päckchen, damit er es öffne. Er zog mehrere Um­­­hüllungen von Schmugigem Papier davon ab und kam endlich zu dem Gegen­­­stande, den er einschloß. Er nahm biefen zwischen Daumen und Zeigefinger. Es war ein Ring. Beide betrachteten ihn genau und s­chweigend. E83 war ein ziemlich ungewöhnlicher Wing, passend für den zarten Finger einer Dame Das Metall war rothes Gold, die Zeichnung glich einem feinen Seigengewebe und trug einen Schild von blauem Email, worauf sich der Budhystabe GC erhob — das Relief in Brillanten. Auf der inneren Fläche des Scilves war ein Name in altenglischen Lettern gravirt. Mit Hilfe eines anderen Zündhölzchens entzifferten sie den Namen ohne Schwierigkeit. Er lautete: „Adah.” Doktor Gower und seine Heine Frau sahen einander an, uns bedeutet das?" fragte sie ab­emlos. Er schwieg eine Weile nachwenklich. „Ich denke,“ antwortete er dann langsam, „das rührt von den beiden Frauenspersonen her.” „Hannah Duff!" »Und der Mutter­ des vermeißten­ Kindes.Ecifi ein!ostbares Ge­isp·l schmeide,wie Du siehst.Ohne Zweifel gehört es ihr.« „Und Du beafst, daß es die alte Person gestohlen hat?" vier Grübchen,­ indem sie sich bemühte, beim Mondlichte in feinem Antlige zu Lesen. „Es kann auch für das Kind bestimmt gewesen sein," antwortete er: „Wahrscheinlich Hat Hannah Duff­­­es Hier verborgen, weil sie ver­­­ Faß uns seine falschen Hoffnungen hegen Seltenheit des Geschmeides wegen nicht wagte, darüber in anderer Weise zu bisponiren." „Wahrhaftig, so wird es sein!" rief Grübchen tief Athem holend, „und dieser Name, dieser Buchstabe auf dem Schildhen, — ab, Philipp! Philipp !" „Bft!" antwortete er. “… kann viel für uns bedeuten, aber vieleicht auch nichts. Adah! Das ist ein Name, den hier Hunderte von Frauen haben. .. ist ein Anfangsbuchstabe für viele Tausende." Sie sah ernst und feierlich in sein bleiches Angesicht. „Laß uns die Gabe Gottes nehmen, wie sie geboten wird, Philipp. Es ist ihr Name — der Name der Frau — welche unser feines Herzchen stahl — ihr Name und ihr Ring. Ist es nicht etwas? It es nicht eine Spur ?" „Das ist e8! Die erste, die wir seit vierzehn Jahren gefunden, seltsam! Ich bin vorher viele Dußend Male an diesen Herd getreten und habe nie etwas bemerkt. Liebe, laß uns gehen!" Er legte den Ring wieder in seine frühere Umhüllung und steckte ihn sorgfältig in seine Brusttasche. Sie traten hinaus, vrüdten die morssche Thür zu und gingen heimmärts. »G!«sagte Doktor Gower ganz laut vor sich,mit bebenden Lippen; ,,ja es giebt viele,ach sehr viele Namen,welche mit diesemsachstrben beginnen |" mare · « Ben. ——— —

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