Siebenbürgisch-Deutsches Tageblatt, 1881. Oktober (Jahrgang 8, nr. 2368-2393)

1881-10-24 / nr. 2387

Siebenbürgisch-Deutsches HermannfitsiE .Illentag 24.Oktober Redaction und Administratiem Heltauergasse23. Ist­ Heini mit Ausnahme derzonnsmidskeiets tagetäglicth. Abonnement für Hermannstadt: monatlich 85 fl., vierteljährig 2 fl. 50 fl., halbjährig 5 fl., ganzjährig 10 fl. ohne Zustellung ins Haus,­­­ mit Zustellung 1 fl, 3 fl, 6 fl, 12 fl. Abonnement mit Bostversendung: Kür das Inland: vierteljährig 3 fl. 50 Me, Jeißjätrig Tl, ganzjährig Kür das Ausland: vierteljährig 1 NM. oder 12 %red., Halbjährig 18 AM. ol 24 Fre3., ganzjährig 36 AM. oder 48 Fres, Unftaniirte Briefe werden nicht angenommen, Manustripte nicht zurückgestellt, Re 2387. Pränumerationen und Inferale übernehmen außer dem Hauptbureau, Heltauergasse Nr. 23, in Kronstadt die Buchhandlungen Heinrich Dresswandt, Fr. Wilhelm Frank, Heinrich Zeidner Mediasch J. Hedrich’s Erben, Bistritz Friedrich Wachsmann Nr. 187, Sächsisch - Regen Adolf Dengyel, Mühlbach Josef Wagner, Kaufmann, Broos Paul Batzoni, Zehrer, Wien Otto Maas (Haasen­­­stein & Vogler), Rudolf Mosse, A. Opelik, Rotter , C., H. Schalek, Pest A. V. Goldberger, Frankfurt a. 8. @. L. Daube & C. Infection­preis- Der Raum einer einspaltigen Garmourzeile löste beim einmaligen Einraden 7 tr, das zweitemal je Akk.,das drittemal je 5 kr.s.W.exola­ivs det Stempelgebühr von je sokr. 1881. Zum neuen Gesetzentwurf über den Gymnastaksund Yeakscl­ub Unterricht . Der Herr Unterrichtsminister hat seiner,vor den Zala-Egerßeger Wählern am 14.August d.J.dem Lande gemachten Zusage,den Gesetz­­­entwurf über die Mittelschulen wieder einzureichen,schnell dies hat folgen lassen,indem er die betreffende Vorlage gleich nach der Constituirung des neuen Abgeordnetenhauses,in der Sitzung vom 6.Oktoberl.J.einbrachte. Es ist dies die vierte,diesen hochwichtigen Gegenstand behandelnde Reichs­­­tagsvorlage und es soll dieselbe die Bestimmung haben,der Komödie, welche nach der Ausdrucksweise des Herrn Ministers mit diesem Gefeig­­entwurfe getrieben wird, ein Ende zu machen. Daß der erste Gejegentwurf des Herrn dr. Trefort vom Juni 1873, obschon derselbe alle parlamentarischen Retorten passirt hatte, nicht zum Gejege geworden, daß der zweite vom November 1875 schon im Unter­­­richtsausschuffe steh­en blieb und daß der dritte vom März 1880 von der Tagesordnung des Reichstages mittelst Abtimmung abgelegt wurde, ist nach unserem Dafürhalten wohl nicht einem leichtfertigen Komödienspiele, sondern hochernsten und gewichtigen Gegenströmungen zuzutschreiben, die in ihren bisherigen Unheil verhütenden Wirkungen nur Anerkennung ver­­dienen. Ueber die Auffassung, welche der allgemeinen und der Mittelschul- P­olitik des Heren 8. ung. Kultus- und Unterrichtsministers seitung der verschiedenen confessionellen und nationalen W­olfselemente Ungarns seit einer Reihe von Jahren zu Theil geworden ist und namentlich über die einschlägigen Anschauungen und ersten Bedenken in reformirten und deutsch­­­evangelischen Kreisen hat das „Tageblatt“, gleichwie dessen Vorgänger, das „Siebenbürgisch-deutsche Wochenblatt“, von Zeit zu Zeit seine Leer im Laufenden zu erhalten und zu orientiren sich bestrebt. Was die An­­­sichten der Siebenbürger Sachen, insbesondere der Angehörigen der evang. Kirche A. B. über die seit acht Jahren geplante Regelung des Mittel­­­schulmwesens im Wege eines Reichsgeheges anbelangt, so mag es genügen, unter Anderem auf die in Nr. 30 und 32 des sechsten Jahrganges des „Siebenb.-deutichen Wochenblattes" vom Jahre 1873, dann in Nr. 227 von 1874 und 1939, 1960, 1962 von 1880 des „Siebenbürgisch-Deutschen Tageblattes“ enthaltenen Erörterungen hinzuweisen und dieselben Denen, die sich­­en die Sache interessiren, in das Gedächtnis zurückzurufen. Der neue Gelegentwurf über den Gymnasial- und Realschul-Unterricht fordert die Kritik aus der Tagespresse nun abermals in die Schranken. Imdem wir es unternehmen, denselben einer Betrachtung zu unterziehen, wollen wir uns bei dieser Gelegenheit vorzugsweise mit der politischen und rechtlichen Seite und Tragweite des Gegenstandes mit bündiger Kürze und Objektivität — Hoffentlich im Einklange mit den früheren einschlägigen Enunciationen der siebenbürgisch-sächsischen periodischen Presse — befassen. Wir sagen, im Einklange mit früheren Auseinanderlegungen; beim, wie wir feen, hat sie die Situation, daß heißt die Grundanschauung, zumal in Regierungs- und geseßgeberischen Kreien über das anzustrebende Biel nicht wesentlich geändert. l« «· Wird zunächst der gegenwärtige und­ dem vokjähtigen·Gesetzentwurfe, wie ihn der Unterichtsausschuß gefaßt hatte, einem Vergleiche unterzogen, so zeigen sich folgende wesentliche Unterschiede. Von den Unterrichtsgegenständen der Realschule kommt nunmehr die lateinische Sprache und Literatur in Wegfall. Der Paragraf, welcher die Waffenübungen, die, statt von der sechsten, schon von der fünften Staffe angefangen eingeführt werden sollen, behandelt, it die vollständige Wiederholung dessen, was diesbezüglich im Negierungs­­­entwurfe vom Jahre 1875 gesagt worden war. Die Bestimmungen de Lehrergehalts-Minimums an nichtstaatlichen Mittelschulen hat zu entfallen. In Bezug endlich auf die Bestimmungen über die Lehrerausbildung und -Befähigung wird den vom Minster im Allgemeinen angenommenen Sormulitungen des vorjährigen Unterrichtsausschusses noch beigefügt, daß, woferne die Konfessionen für die nach dem Entwurfe detaillirt vorge­­schriebenen Bildungsantabten, die dem staatlichen gleichen müssen, Sorge­­­ tragen, die von ihnen an Absoluten und Prüflinge solcher Lehrkurse ver­­­liehenen Befähigungsdiplome Staatsgüftigkeit haben und die Anstellbarkeit an allen, auch an den staatlichen Weitterschulen gewähren, im Gegenfalle aber nur fü­r den betreffenden Konjessiongbereich gelten. Schließlich wird die Prüfung auch von allen Kandidaten der Kon­­­fessionen auf magyarische Sprache und Literatur sich zu erstreben und in magyarischer Sprache abzulegen sein, von welcher Pflicht bei gehöriger Motivirung eine höchstens fünfjährige Frist durch den Minister ertheilt werden kann. Außer diesen Abweichungen und Modifikationen sind die Bestimmun­­­gen des neuen Entwurfes mit denen des vom Unterrichtsausschusse im vorigen Jahre festgestellten sachlich ganz übereinstimmend, ja selbst im Wortlaute nur wenig verschieden. Wenn wir die Genesiß des Gelegentwurfes in das Auge raffen, so erscheint die in kurzen Zwischenräumen zweimal erfolgte Einbringung des­­­selben auf den ersten Blick nicht recht erklärlich. Hat doch der Herr Unter­­­richtsminister selbst im März 1879 gelegentlich der Verhandlung seines Boranschlages im Abgeordnetenhause sich dahin geäußert, daß er es für nöthig gehalten, den Gelegentwurf über den Mittelschulunterricht zurichzus­­palten, weil man vorerst mit den Realschulen, mit den gewerblichen Fach­­­schulen und den Bürgerschulen ins Reine kommen müsse, und man diese Gegenstände auch im Auglande nicht Fodifizive, da dieselben in fortwähren­­­der Entwicklung begriffen seien. Deßgleichen hatte der Herr Minister noch im vorigen Jahre in seinem eigenen Motivenberichte betont, daß die orga­­­nisatorischen Fragen des öffentlichen Unterrichtes in ganz Europa so wenig geflärt und bezüglich derselben die Geister so wenig Tonsolidirt­­reten, daß der Geieggeber auf Schritt und Tritt auf grundlägliche Schwierigkeiten stoße, welche bei uns dadurch noch besonders vermehrt würden, daß der Character eines großen Theiles der Mittelschulen unentschieden sei, sowie daß die rechtliche Natur des Studienfondes si) in der Schwebe befinde. Daß seither alle erwähnten Bedenken und Schwierigkeiten behoben, die bezeichneten Vorbedingungen eingetreten seien, und die Klärung der Geister sich vollzogen habe, wird wohl kaum behauptet werden können. Ebenso wenig wird man annehmen dürfen, daß etwa der unfruchtbare Ausgang der vom Minister im Sommer des Jahres 1879 über die Re­­­gelung der Staatsaufsicht über die Mittelschulen mit einem Punktations­­­entwurfe eingeleiteten enquete die Ansichten gehörig geklärt habe. Es müssen also andere Motive ausschlaggebend gewesen und im Widerspruche mit den Prämissen die ralsche Einbringung veranlaßt haben. Als einen der wichtigsten Beweggründe bezeichnet der Einbegleitungsbericht de Unter­­­richtsausschusses vom 5. Mai 1880 die Wichtigkeit des „nationalen“ Berufes der Mittelschule. In diesem regten Momente muß allerdings die Haupt» ja die einzige Triebfeder ernannt werden, wie das die folgende kurze Analyse des Gejegentwurfes unbezweifelbar darbhat­ ,­­lichen Auseinanderlegungen und Verhandlungen der Staatsregierung mit den altberechtigten Erhaltern der bezüglichen Lehranstalten. Bisher sind nämlich unseres Wissens deren gejegliche Vertretungs­­­organe nicht aufgefordert worden, in merito der Sache sich eingehend aus­­­zusprechen, in einer Angelegenheit, bei der es st um die gänzliche Umge­­­staltung von Rechts- und Thatverhältnissen handelt, die sich, im Laufe von Jahrhunderten ehrlich erworben, zu Gestalt und Wesen von Heute entwiicelt haben. Wäre denselben eine vertrauenerwedende Aufforderung zu Theil geworden, sie würden ihre entgegenkommende, loyale Mitwirkung sicherlich nicht versagt haben. r _ BDolitische Hebersicht. Hermannstadt, 23. October. Das Ka in Pest hat in seiner Sigung vom 20. d. M. auch seine Adreßdebatte — und zwar ohne viele Obergespane, gab es doch für von v. Tipa diesmal nichts niederzustimmen­­­ gehabt. Drei bis vier Redner eröffneten ein reines Kreuzfeuer gegen den Ministerpräsidenten ; dieser gab demselben Gelegenheit, seine polemischen Batterien spielen zu lassen und damit war die Sache abgethan. Die Reform des Oberhauses kam natürlich auch zur Sprache, wobei Graf R. Keglevich zur Reform desselben bemerkte, an si wü­rde sie nicht genügen, um die Mängel der Zegislative zu beseitigen, sondern es werde sich als nothwendig heraus­­­stellen, die Abgeordnetenwahlen durch ein strenges Vorgehen bei der Beri­­­fika­tion wohlfeiler zu machen und die Sessionsdauer auf drei bis vier Monate zu reduziren. Die Reform werde auch auf die Komitatsverwaltung von oünzigen Erfolge sein, denn es werde fünfzig den Obergespanen möglich sein, sich ganz ihrem Amte zu widmen. Der Mdreßentwurf wurde vom Hause angenommen. Das Unterhaus nahm am 21. dv. M. die Delegationswahlen vor. Der Deputirte von Agnetheln-Großjdhent, Herr Guido v. Baußnern, genießt wiederum die Ehre, in die Delegation entsendet worden zu sein. Ministerpräsident Tipa legt in der erwähnten Ligung zugleich­ noch folgende drei Gelegentwürfe vor: über die Vereinigung der Komitate Abauj und Torna, über die Grenzrertifikation einiger Jurisdiktionsgebiete, endlich über den Haushalt der Komitate. In der bekannten Affaire Lendl-Göczel, die eine Menge von Petitionen in das Haus geschafft hatte, sprach der P­etitionsausschuß sich dahin aus, daß, nachdem das Haus in der Adresse seine Ansicht hierüber ausgedrückt habe, diese Betitionen weiter nur bei Ausarbeitung des Militär Strafgelegbuches als schäßbares Material verwendet werden könnten. Herr Esanady ist damit nicht einverstanden, da Lendl nicht gehörig bestraft und das Land seine Satisfaktion erhalten habe. Er reicht einen Gegen­­­antrag ein, des Inhalts, daß Göczel in seinen Offiziersrang wiederum­ eingeseßt und die geeigneten Verfügungen getroffen werden, damit das Land seine selbstständige, nationale Armee erhalte. Das Haus nahm den Ausschußantrag an. Der a) des italienischen Königs bei Sr. Majestät Franz Sofer beschäftigt im Augenblicke vorwiegend die Presse in Oester­­­reich und Ungarn. Besonders neue Gesichtspunkte treten bei allen diesen Betrachtungen nicht zu Tage. Das dürfte seinem Zweifel unterliegen, — wenigstens affen verschiedene Meldungen diesen Schluß zu — daß König Humbert auch dem deutschen Kaiser einen Besuch abstatten wird. „Wie du mir, so ich dir.” Kaum daß­ Ungarn eine statistische Gebühr für Waaren aus Desterreich eingeführt, als sich, wie die „Politik“ meldet, nun auch Desterreich anrchtet­ ee statistische Gebühr von zwei Kreuzer per Meterzentner für Waaren die aus Ungarn nac­­e Desterreich kommen, einzuführen. Die hochoffiziöse Berliner „Provinzial-Correspondenz" bringt einen Artikel von den Wünschen und Hoffnungen der Regierung in Bezug auf die Wahlen, mit folgenden bezeichnenden Stellen: Zeit fürchtete man für seinen Verstand. Ermest fahle er nie wieder. Dieser ging ins Ausland und verstarb dort. Auf seinem Sterbebette schrieb er seinem Vater — aber diese Gun­te’s sind ein Stamm, der nie verzeiht — der General vernichtete den Leiten Brief ungelesen.” „Und die Züpin­­­" stammelte Paulette: „Was wurde aus ihr ?" Ein unaussprechlicher Haß zeigte sich auf Hilda Bırr’s Gefict. „Das unreine Geschöpf! Wie oft habe ich sie in Gedanken verflucht Beniffeton, das Wuttermal. Roman aus dem Englischen, Deutsch von Zaver Riedt. (26. Wortregung.) „Der jeßige Herr von Hazel-Hall Heirathete eine reiche Erbin aus Virginien, die ihm zwei Söhne gebar und dann starb. Die Jungen besaßen die ftoige Schönheit der Guilte’s, dann aber auch ihre after und waren die Soole ihres Vaters. Ich erinnere mich ihrer nur zu wohl, denn ich, eine arme Verwandte ihrer reichen Mutter, hatte hier ein Obrach gefunden und war mit sechszehn Jahren an Ernest, den ältesten der beiden Söhne, verlobt. Ich war allein in der Welt, und ohne Vermögen, aber seine ber­­­­orbene Gattin hatte die Partie vorgeschlagen und der General war ent­­­schlossen, sie um jeden Preis zustande zu bringen. „Ernest erbte die Neigung seines Vaters zu den Waffen. Zu der Zeit, von der ich spreche, diente er als Kapitän auf einem Grenzposten. Wir sahen einander nur wenig. Er kam selten nach Hazel- Hal, sondern er sendete dem General nur seine Rechnungen und die Gerüchte, welche von Zeit zu Zeit zu uns drangen, waren nahezu fürchterlich. „Er buellirte sich oft, verlor große Summen im Spiel mit anderen Officieren und traut unmäßig. Sie sind erstaunt, daß ich Ihnen solche Dinge erzähle. Nur der Reichthum und der Einfluß des Generals bewahrte ihm seine Stellung und seinen Rang. So bestand denn wenig Liebe zwischen uns Beiden. « »Er erklärte,er wolle mich heirathen,wenn sein Vater seine Schulden bezahlen würde.Ich stimmte dem Heirathsplan bei,damit ich nicht länger abhängig,­sondern die Herrin hier sei.Ich sage Ihnen das,weil,wenn ich es nicht thun würde,Trent oder eine der schwatzhaften Dienerinen des Hauses es ihnen erzählen würde Ich hatte bereits angefangen,Vorbe­­­reitungen für meine Hochzeit zu treffen,als uns die Neuigkeit zukam,daß Ernest mit einem Kameraden auf Urlaub nach New York gegangen sei,und hier erreichte er den Kulminationspunkt seiner Thorheiten,indem er sich meine im Allgemeinen gesprochen, giebt es gewiß Niemanden, der im Prinzipe das Recht der Gejeßgebung in Zweifel zöge, hinsichtlich der Re­­­gelung der unter der Leitung und unmittelbaren Verwaltung und Obsorge des Staates stehenden Mittelsschulanstalten, wann immer die Not­twendig­­­keit eintritt, ein Gesetz zu schaffen, gleichwie die Art der Ausübung der Ueberwachung derselben entsprechend zu normiren. Wir können aber die Lage der gleichzeitigen Ausdehnung und Anwendbarkeit solcher geießlicher V­orschriften auf die nichtstaatlichen, und besonders auf die uns hauptsäch­­­sig vor Augen schwebenden konfessionelen Mittelsschulen jegt ebenso wenig als früher für spruchreif Halten; denn es fehlen hiezu vollends die uner­­­läßlichen Vorbedingungen, nämlich die vorherigen unmittelbaren, einläß- schöne Yübin, Namens Arnault, verliebte. Sie sind überrascht? Weshalb? Was haben Sie denn ?" „Nichts,“ antwortete Paulette hastig. „Der Name — das ist, ich habe ihn schon zuvor gehört, Fahren Sie fort — ich bitte Sie." „Eine schöne Join. Namens Arnault, sage ich. Als der General das hörte, war er rasend. Er sendete eine Botschaft an Ernest, drohte, ihm sein Lahrgeld zu entziehen, ihn zugleich zu enterben und schloß mit dem Be­­­fehl, augenblicklich in Hazel-Hall zu erscheinen. „Allein er b­at dies nicht, sondern er verließ seine Süpin und kehrte nach der rente zurück. Er schrieb dem General, leugnete kurzweg die ganze Sache, und mich bat er, mich bereit zu halten, damit unsere Hochzeit bald gefeiert werden konnte. Sechs M­onate nachher erhielt er einen andern Urlaub und floh wieder zu dieser jüdischen Kreatur und vergaß mich, als ob ich niemals erklt­rt hätte. „Soll ich Ihnen sagen, wie diese Guilte's lieben ? So wie sie alles tun , wahnsinnig, rücksichtslos, allen Folgen ihrer Liebe troßbietend, ob sie leben oder sterben und die Herzen anderer mit Füßen treten. Mean darf sich etwas darauf einbilden, ich gebe es zu, von ihnen geliebt zu werden. Nichtsdestoweniger sind die Frauen, welche die Ziele einer so rafenden Leidenschaft waren, selten glückliche Frauen gemesen.“ „Der General wurde heftig frank vor Zorn. Er sendete seinen jüngeren Sohn Angus, seinen Augapfel, um Ernest auf jede Weise nach Hazel-Hall zu bringen. „Was geschah? Angus ging, fand seinen Bruder — und sah auch die schöne Geliebte, oder vielmehr Maitreffe seines Bruders. Die Folge war, daß auch er sich wahnsinnig in sie verliebte. Er kehrte nicht mehr nach Hazel-Hal zurück. Einige Wochen schmachtete er zu ihren Füßen, ver­­­suchte­­­ es, seinen Bruder zu verdrängen, und als ihm dies nicht gelang, stürmte er eines Tages, von Wein und Leidenschaft rasend, zu ihr, zog ein Messer und schnitt sich die Kehle ab. Paulette sah bleich und entreßt aus: „Er tödtete sich selbst? Entseglich “" „Der General war dem Wahnsinn nahe“" fuhr Hilda fort. „Er beweinte den einen Sohn und verfluchte den Andern, und eine lange ! Wie oft habe ich ihr alle Martern eines qualvollen Todes gewünscht! Und jegt noch, wenn ich Hand anlegen künnte an jenes Geschöpf, ich wollte ihr Glied für Glied vom Leibe reißen! Was aus der Jündin geworden? Nach dem Selbstmord seines Bruders verwandelte sich Ernest Guilte’s Liebe in Haf und Entfegen. Er verließ sie!" „Und sie starb ?" fragte Paulette. „Nein. Sie schrieb dem General einige Worte — bat um eine Zus­­­ammenk­unft — und erzählte, daß sie ein Kind Habe. Ich beantwortete den Brief und verbot ihr, sich jemals wieder nach Hazel-Hall zu wenden, indem ich ihr drohte, daß man, wenn sie es wagen würde, nur einen Fuß auf diese Befigung zu fegen, sie mit Bluthunden verjagen würde.“ Paulette fuhr mit einem Schrei von ihrem Stuhl empor: „Sibyl! Sibyl! Do nein! IH kann es nicht glauben! Es, wäre zu schred iih! Achten Sie nicht auf mich, Mir Br. Ich dachte an eine Freundin welche den Namen dieser Frau trägt —— eine Schulfreundin zu St. Catharine, die mir sehr theuer ist. Am­ter, guter Vormund! So ist er Fingerlos und allein geblieben : „Nur einer seines Stammes ist geblieben,” sagte Hilda, „und er kommt von einem entferntem Zweige des Hauses — Arthur Guilte. Der General hat ihn als seinen Erben anerkannt, und der Tod des Ersteren wird Arthur zu einem der größten Land-Eigenthümer in Maryland machen. Wie Sie die traurige Geschichte aufgeregt hat! Nun aber, da ich Ihnen so viel erzählt habe, wollen Sie mein Vertrauen nicht erlwidern ? der General ist bezüglich Ihrer sehr zurückhaltend und Sie haben meine Neugierde erregt. Paulette begegnete dem Falten und forschenven Blide der Anderen. „Ich habe nichts zu erzählen ala vak bei General Burk­e mein bester

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