Siebenbürgisch-Deutsches Tageblatt, 1881. November (Jahrgang 8, nr. 2394-2419)

1881-11-26 / nr. 2416

- Seite 1102 Hermannstadt, Samstag­­ ­ Am 24. d. sollte im deiten Reichstage die Budgetdebatte beginnen. Wie es heißt, wollen die Abg. Richter, Hänel und Richert den Kampf eröffnen und die Wahlkampagne des Reichskanzlers, sowie dessen Wirthschaftspolitik angreifen. Fürst Bismarc wird im Reichstage erwartet. Nach dem „Reichsanzeiger” it das Befinden des Kaisers noc nicht derart, daß er das Zimmer verlassen kann. Die nächtliche Ruhe wird hie und­ da durch empfindliche Unterleibsbeschwerden gestört. Nach Berichten aus dem Vatikan sind die Beziehungen zwischen der Kurie und der französsischen Regierung ziemlich gespannt. Der Kardinal-Erzbischof von Touflouse, die Bischöfe von Nheims, Arras and Air sind in Rom­­­ angekommen, um im Verein mit dem Erzbischof von Paris mit dem Bapst zu konferiren. Das Aufräumen des Herrn Gambetta unter den französischen­­­ Diplomaten findet se­bst in republitanischen Kreisen Mikrallen. So schreibt ein republitanische Blatt: „Hier mehr als anderwärts steht zu befürchten, daß das Bessere der Keind des Guten sein künnte. Eine Diplomatie läßt si nicht aus dem Stegreif schaffen und in den Demokratien noch weniger als in den alten europäischen Monarchien. Mancher sehr hervorragende Parlamentarier, Redner oder Philosoph würde einen spottschlechten Bot­­­schafter abgeben. An Beispielen hat er nicht gefehlt. Die europäische Diplo­­­matie ist, obgleich es mit ihrem alten Geiste­ zur­ Neige geht, noch­ immer eine Art von Karte mit ihren eigenthümlichen Weberlieferungen und Vor­­­urtheilen. Das Talent allein gibt in ihr noch sein Bürgerrecht. Dem Ver­­­treter einer Demokratie fällt es schwerer, als einem Anderen, in sie einzu­­­dringen und bei ihr Credit zu finden, namentlich, wenn diese Demokratie mitten in monarchische Nationen eingeteilt ist, und wenn die andern Ne­­­gierungen ihre Expansionskraft fürgten.“­­­­­­ Zusammenkünfte im SHSermannstädter Gewerbevereine, über in der am 21. d. M. abgehaltenen zweiten Zusammenkunft wurde Fachgewerbeschulen gesprochen. Der Vereinsdirektor leitete Die Besprechung durch Mittheilungen über die Fachgewerbeschulen am techno­­­logischen Museum des niederösterreichischen Gewerbevereines in Wien ein, wies auf die Entstehung und Bedeutung dieser Art von Schulen ein und forderte die Anmwesenden auf, sich zunächst darüber aussprechen zu wollen, ob sie die Fachgewerbeschulen für wünschenswerth hielten und wenn ja, für welches Gewerbe. Im Laufe der Besprechung, die zunächst nur als Anregung in dieser hochwichtigen Frage dienen sollte, machte M. Henel Mittheilungen über die T Fachgewerbeschule für das Schuhmachergewerbe in Wien und verspricht die Mittheilung des Programmes dieser Schule. Melitihta machte Mittheilungen über Webereisschulen und hält es fir würschenswerth, daß für die Textilindustrie doch eine Fachschule etwas ge­­werden sollte. Nachdem die in Anregung gebrachte Trage von ehreren war besprochen worden, wurde der Wunsch ausgesprochen, er sull die sächsische Universität ersucht werden, sie möge gestatten, daß die Reifestipendien auch zum Besuche einer Fachgewerbesc­hule in Wien ver­­­wendet werden dürften und es solle die Direktion der hiesigen Gewerbe­­­schule angegangen werden, die technologische Sammlung der genannten Schule auf einige Zeit zur Ansicht im Gewerbevereine aufstellen zu wollen.­­­ Sicherem Vernehmen nach ist die genannte Direktion hinzu gerne bereit. Dr. Konrad fragt an, seien betreffend die Postverbindung und die Straßenherstellung durch den Rothenthurm bereits Schritte eingeleitet wor­­­den? Direktor sagt, bis noch sei nichts Wesentliches geschehen, doch werde­­­ demnächst die Aktion in dieser Angelegenheit beginnen. Direktor berichtet über den Stand der Angelegenheit, betreffend die Beschäftigung der Häftlinge in dem hiesigen Militär arreste, hiesige ‚Industrielle und Gewerbetreibende hätten sich bereit erklärt, die Häftlinge nach Thunlichkeit zu beschäftigen, theils in der­ Anstalt selbst, theils, wenn dieses nicht thunlich sein sollte, auch in der eigenen Werkstatt, nur­ wünschten sie die näheren Bedingungen kennen zu lernen. Die Versammlung nimmt diesen Bericht, nach einer Mittheilung Bijar­on Roman’s, daß die legte Besprechung bereits Früchte getragen, indem ein Industrieller angefangen habe, die Häftlinge zu beschäftigen, zur Kenntniß. * Direktor bringt zur Besprechung die Trage der Minuendo- Rei­itationen, die, einemrebsschaden gleich, an dem öffentlichen Wohle zebrt, und wird dag Für und Wider in Erwägung gezogen, ohne zu irgend einem definitiven Beischlusfe zu gelangen. * Derselbe macht Mittheilungen über den österreichiichen Gewerbetag vom 15. d. M. in Wien und verliert über Wunsch der Anmwesenden die dort gefaßten Resolutionen. Ueber Antrag Dr. Teutsch’s wird die Ver­­­handlung über diese Resolutionen auf die Tagesordnung der nächsten maung gefaßt und der Direktor­­­ ersucht, zwei Referenten bestellen­­­ wollen.­­­ Derselbe sagt, er habe die Kronstädter Handels- und Gewerbe»­­lammer in ihrer Sagung vom 11. Oktober d. h. eine Commission zu dem Bm entsendet, darüber zu berathen und zu berichten: „Wie sich die Kammmer der dur die Konsumsteuer für Kaffee, Zucer und Bier schwer bedrohten Gemeinden, besonders der Städte, in geeigneter Weise annehmen könne” sei es nun nicht wünschenswertd, wenn auch von hier aus der Kammer Wünsche und Anträge mitgetheilt würden, um dieselben eventuell berücksichtigen zu können? Die Besprechung dieser Angelegenheit wird auf die Tages­­ordnung der nächsten Sigung gestellt. Mit dem Danke an die zahlreich Erschienenen Schloß diese Ve­­­rprechung. Bei FR Mebecca Hartin machte eine unruhige Bewegung , aber ihre Herrin saß still und regungslos. „Der General,” sagte Trent, „sah den Brief niemals ; er befahl mir, ihn uneröffnet zu verbrennen — denn er war zu jener Zeit sehr zornig auf seinen Sohn. Ich that es nicht — ich habe ihm noch." Ihre Blutlosen Hände bewegten si krampfhaft auf ihrem Schafe. „Und da ich weiß," fuhr ZTrent fort, mit feinem Hute spielend, „daß ein Engelfind des Generale lebt —" „Wie mwissen Sie, daß sie lebt ?" fragte die Füßin rasch. „Laffen Sie uns nur den Fall fegen, daß sie lebt," corrigirte er sich „Eine Enteltochter sollte, wie auch die Umstände ihrer Geburt gewesen sein mögen, in der Erbschaft doch einem Groß-Neffen vorangehen.” Sie antwortete nichts. „Dadame," sagte Trent freimüthig, „ich kam, mich mit Ihnen über diesen Punkt zu berathen — ich Bitte um die E­rlaubnig, E­r­eft Guilte­ g Tochter, die rechtmäßige Erbin von Hazel-Hall, zu sehen.“ Sie erhob ihre geballten Hände. „Sie wagen mir das zu sagen !“ rief sie: „Heuchler! Bin ich noch nicht genug beleidigt worden ? Wurde mein Herz nicht genug gemartert und zerrissen? C Sendet er Sie nun, mich auch noch zu verspotten? Ernest Burk­e’s Tochter — ja, wo ist sie? Was hat er mit ihr gethan, der Dieb, der er ist? D, Rebecca, Rebecca! Halte meinen Kopf!" Sie fiel in die Arme ihrer Pflegerin zurück. „Sa, ja! Seien Sie auf Ihrer Hut, Miffts!" flüsterte die Tegtere: „bieser Mann ist ein Fuchs und ein Feind !” „Ich bin des Generals Advocat,” antwortete Mr. Trent, „und die Geschäfte meines Clienten müssen meinem Herzen immer nahe liegen. „Ihre Zorchter, höre ich, theilt Ihr einsames Leben — ich bitte theure Madame, rassen Sie mich sie sehen — nur für einen Augenblic !" Sie warf ihm einen vernichtenden Blick zu. (Fortlegung folgt.) Siebenbürgisä-Deutsches Tageblatt. Montag den 28. d. M. Abends 6 Uhr findet die nächste Zu­­­sammenkunft statt. .26. November 1881. Neo. 2416 Stimmen aus dem Publikum. In der Nummer 2412 des „Siebenb. Deutschen Tageblattes" hat der Herr Bizenespan in Angelegenheit der Komitatsftrage Hermannstanz— Heltau — Zoodt und der Schotterlieferung für dieselbe uns eingeladen, nähere Auf­­­schlüffe in der Kanzlei desselben in Empfang zu nehmen. Indem wir für diese­ freundliche Einladung danken, erklären wir Ihnen, Herr DVizegespan, daß wir seine Freunde der Urheimthuerei sind, sondern dem Grunpfat huldigen, daß ein gutes Gewissen sich geradezu freut, öffent­­­liche Rechenschaft von seinen Handlungen abzulegen; denn es braucht ja nicht, zu verheimlichen. Sehn Sie, Herr Vizeg fpon, wir haben uns die Sache mit Ihrer Einladung genauer überlent und sind zu biesem Ergebnisse gekommen. Wenn wir in Ihre Schreibstube kommen, so würden Sie zu uns entweder bieses fangen: „Ich bitte, meine Herren, wozu bieser Zeitungsopertafel, der mir sehr unangenehm ist! Ich will’s Ihnen ja unter vier Augen gerne gestehen, daß der Popoviciu den Schotter bis zum 30. September l. S. nicht beigeft:lt hat. Sie habens ja selber gesehen, daß der Schotter erst im Oktober, ja selbst im November zugeführt wurde Und im­­mer­­trauen kann ich Ihnen selbst das sagen, daß die ganze vertragsmäßige Menge der Schotterprismen auch jegt noch nicht auf der Straße liegt. Aber braucht man wenn den Schotter jet?­­­ Iit die Straße nicht gut, weil sie gefroren­­­ ist? können Sie sich denn nicht gedulden bis zum 30. September 1882? Dann wird gewiß der gesammte Schotter vertragsmäßig geliefert sein und Sie bekommen eine prächtige Straße bis nach Heltau. Also, ich bitte gar sehr, meine Herren, laffen wir biese unangenehmen Zeitungsgeschichten auf der Seite. Wozu soll man sich das Leben verbittern!" So künnten Sie, Herr Bizegespan, vielleicht zu uns sprechen; das aber brauchen wir nicht zu hören. Dover Sie könnten sagen: „Es ist wahr, meine Herren, der Schotter war am 30. September I. 3. nicht geliefert. “8 haben x Schotterfuhren damals gefehlt, dafür ist der säumige Lieferant vertragsmäßig gestraft worden. Deßwegen haben die Heltauer durch die grundlosen Wege so viel zu leiden und so großen Schaden gehabt. Für die Zukunft will ich aber für die Instanzhaltung der Komitatsstraßen besser sorgen und bessere Verfügungen treffen.“ Wollen Sie uns das jagen in Ihrer Schreibstube, Herr Vicegespan — und wir glauben, daß Sie es wollen, — dann künnen Sie Solches ohne Furcht und Zagen au in der Zeitung aussagen. Sa, uns scheint sogar, daß Sie solches jetzt thım müssen, denn Ihre Geheimthuerei hat in den Leuten das Mißtrauen gewedt, in dieser Schotterlieferung stehe auch so eine „Effig-saure" Straßengeschichte. Und wenn Sie noch weiter schweigen, dann werden, wie wir glauben, in dem tiefen Koth der Hermann­­stadt— Heltan— Zoodter Comitatsstraße nicht nur die Wägen der Einwohner ae und Heltau, sondern auch die Ehre des DVicegespansamtes stehen leiben. Wie schon gesagt, uns scheint es so, daß Sie um Ihrer Ehre willen uns in der Zeitung öffentlich antworten müssen und darum ersuchen wir nochmals um­­klare, deutliche Antwort auf folgende ragen: 1. Wie viele Schotterhaufen hatte der Unternehmer Popovicin und bis zu welchen Terminen zu liefern? 2. In welcher Weise hat sich das Vlcegespansamt am 30. September über die terminmäßige Aufschichtung der gelieferten Schotterhaufen Ueber­­­zeugung verschafft? 3. Wie fommt es, daß am 7. November 140 Schotterprismen auf der Straße Hermannstadt— Heltau commissionell übernommen wurden und am 15. November 277 Haufen­­­ dort standen und noch immer dort stehen? 4. Warum ist der Schotter­ nicht zur rechten Zeit ausgeworfen worden, um die gesammte Straßenstrecke endlich in einen guten und überall fahr­­­baren Zustand zu fegen? Wir bitten um freundliche Antwort, für welche wir recht dankbar sein werden. Einige neugierige Heltauer. Lokal: und Zaged: EhroniE, (Aus dem Armeeverordnungsblatt für das­ 1. Heer). Se. Majestät haben geruht die Uedernahme des Majors Karl See­­mann des bestandenen Militär-Bau-Verwaltungs-Offiziers-Corps, Militär- Bau-Direktord zu Hermannstadt, auf sein Ansuchen in den Neubestand an­­­zuordnen und demselben bei diesem Anlasse den Oberstlieutenants-Charakter ad honores mit Nachsicht der Tote zu verleihen. (Militärisches.) FMEL. Erzherzog Johann Salvator, Com­­­mandant der 25. Truppen-Division in Wien, ist zum Commandanten des Stabsoffiziers-Curses an Stelle des nach Dalmatien verlegten FMEL. Freis­­cheren von Yodanopic ernannt worden. (Neue justizielle Bestimmungen). Der 1. Jan­uar 1882 ist von der größten Bedeutung für die Juristen und das rechtsuchende Publi­­­kum. An diesem Tage treten nämlich nicht weniger als 3 organische Geseche und 5 Justizministerialverordnungen ins Leben, nämlich: die Zivilprozeß­­­novelle, das Geseb über das Exekutionsverfahren und das Concıträgere, dann die auf das Wechsel- Concord- und Handelsverfahren, weiterd auf das gerichtliche Verfahren bei Verlängerung der Minderjährigkeit, Ein­­­stellng der Ausübung der väterlichen Gewalt und in Eurofeldangelegen­­­heiten, und endlich die auf die Modifikation der gerichtlichen Geschäfts­­­ordnung bezüglichen Verordnungen. Die erwähnten Gelege wurden ihrer­­zeit, wenigstens in andern Zeitungen, publizistisch beleuchtet. Wir bemerken bloß das Folgende: Mit kommendem Jahr besteht unsere Zivilprozeß­­­ordnung aus 3 selbstständigen Gefegen, wobei nicht etwa eine organische Scheidung plaßgegriffen, wie in den österreichischen Gefegen zwischen Juris­­­diktionsnorm und Gerichtsordnung, sondern blos die Verhältnisse Haben die Trennung mit sich gebracht, höchstens daß das Exekutionsgeseh allenfalls mit Rücsicht auf das Institut der Gerichtserefutoren geschaffen worden ist. Schon der 54. Gefeßartikel aus dem Jahre 1868, die bisher allein geltende Civilprogeßordnung war alles Andere, nur sein systematisches Gele; nun bricht in dieser Beziehung da reine Chaos herein. Mit dem Cassa­­­tionsbrief, der eine verhältnißmäßig so segensreiche Wirksamkeit entfaltet hat, wird gebrochen und damit der abgeschafften österreichischen Zivilprozeß­­­ordnung um einen bedeutenden Schritt näher gerückt, wie schon früher Manches, was formell aufgehoben wurde, dann materiell wieder eingeführt ward. Das Concuregejeg­­it im eigentlichen Ungarn bereits das fünfte Geieh dieser Art seit nicht viel mehr­ als 4 Jahrzehnten. Bis zum Jahre 1840 galt no G.-A. 107 ex 1723, dann folgte G.-U. 22 ex 1840 und G.-U. 7 ex 1844, hierauf das österreichische Gejeg vom 18. Juli 1853, welches durch die Judenconferenzialbeischlüsse abgelöst wurde und nunmehr für das erste für Ungarn und Siebenbürgen auch formell ge­­­meinsam giltige Gejeß in Concursangelegenheiten der 17.­­­­.­U. aus dem Jahre 1881 seine Wirksamkeit entfalten. In Siebenbürgen verliert jett wieder ein heute noch giltiges österreichisches Geseß seine Geltung, wie im September vorigen Jahres das österreichische Strafgeies. Auch für das „bürgerliche Gejeßbuch­“ wird bald die legte Stunde Schlagen. Schon ist der allge­­­meine Theil des Entwurfes der neuen ungarischen materiellen Civilgesebe veröffentlicht. Jahre werden noch bis zur Vollendung vergehen, aber diese Zeit ist doch nicht mehr gar so ferne. Noch früher wird die schon fett vielfach durchlöcherte Strafprogelordnung verschwinden, gegen die, as nicht „auf der Höhe der Heit“ se, lange schon vielfältig zu Yyelde gezogen wird. Bei diesem steten MWechsel geltenden Nechts Türmen sich \chmer­­tüchtige Yachmänner bilden. (Hohe Anerkennung.) Herr &. A. Nadler, zu dessen Gunfish morgen die Theatervorstellung stattfindet, erhielt, wie wir erfahren, jüngst von­­­ r. f. f. Hoheit dem Kronprinzen Rudolf für eine Höchst demselben ge­­­widmete Dichtung aus der Cabinetskanzlei d. d. Prag, 11. Juni L. 9. ein ehrendes Anerkennungsschreiben. Dem unter den schwierigsten Le­­­bensverhältnissen kämpfenden und morgen der beste Erfolg zu wünschen. strebenden Schriftsteller ist für · ··(Pop­ulärwissenschaftliche Vorlesung.)Die Reihe der dies­­­jährigen Wintervorlesungen aus dem Kreise der hiesigen Professoren der ev.Schnlm­sta­ten beginnt heute im Musikvereinsgebäude,und zwar wird lesen:Priof.C.Albrich:Einiges über Primzahlen (K­irchenmusik.) Am ersten Adventsonntag,den 27. November, gelangt in der ev. großen Kirche zur Aufführung: „Geistliches Lied“ für vierstimmigen gemischten Chor mit Begleitung der Orgel von­­­ d­­­­e Brahms. Op. 30. icche. Generalprobe: Heute um 12 Uhr in der ‚ Predigten in den ev. Kirchen U.B.) Sonntag den 27.d.M. predigen: in der Pfarrkirche um 7 Uhr Stadtprediger Dr. Roth, um 947 - ee Müller ; in der Spitalskirche um 11 Uhr Stadtprediger apesius. (Landeskonsistorium.) An die dresjährige Prüfung der evan­­­gelischen Candidaten der Theologie und des Lehramtes schloß sich zunächst eine gemeinschaftliche Segung der Prüfungskommission und des Randes­­­konsistoriums am 20. November, in welcher da Ergebniß der Prüfung festgestellt wurde. Hierauf folgte eine Session des Landeskonsistoriums, welche Donnerstag nach täglichen Vor- und Nachmittagsfigungen ihr Ende erreichte. Da das dreijährige Mandat der Candidaten-Prüfungskommission mit diesem Jahre abgelaufen war, wurde für die Jahre 1882, 1883 und und 1884 eine neue Brüfungskommission ernannt, wobei die früheren Com­­­missäre ihr Mandat behielten. An Stelle des verstorbenen P­rüfungskom­­­missärs Karl Gooß, wurde Dr. Fri Teutich, Professor am Landes­­­kirchenseminar in Hermannstadt, für das Fach Geschichte und Geographie, sowie Kirchengeschichte ernannt, und da der eine Prüfungstommni für sie das Lehrfach der Baffischen Philologie, Pfarrer Josef Haltrich in Schaas, sein Mandat niedergelegt, wurde das hiedurch erledigte Mandat dem Kron­­­städter Gymnasialprofessor, Franz Herfurth übertragen und für das Lehrfach der deutschen Sprache ein zweiter Prüfungskommissär in der Rerson des Hermannstädter Stadtpredigers Dr. Johann Roth ernannt. Im Falle des Bedarfs soll jedoch Pfarrer Haltrich die aushilfsweise Vertretung des Lehrfachs, Haffische Philologie übernehmen. Die Verhandlung der Gesuche um Zulassung zur Lehramtsprüfung des Jahres 1832 ergab, daß sich im Ganzen neun Candidaten gemeldet, während die Zulassung zur theologischen Prüfung für 1882 zehn Candi­­­daten nachgesucht haben. Die von den betreffenden Bezirkskonsistorien unterbreiteten Ausweise über die widm­ungsgemäße Verleihung der Gymnasial- und Seminarstipen­­dien aus der Nationaldotation pro 1881/2 wurden genehmigt. Die Sta­­­tuten des Kronstädter evangelischen Kirchenmusikvereins erhielten die ver­­fassungsgemäße Bestätigung. Genehmigt wurde ferner die provisorische Ver­­­einigung der Predigersubstituten­ mit der zweiten Lehrerstelle in Halding ; ferner die von den Kirchengemeinden Deutsch-Reßling und Geligstadt fü­r die Jahre 1881 und 1882 zu kirchlichen Zwecken beschlossenen Umlagen. Am Termin zur Einbringung der Gesuche zur zeitweiligen Unterftügung armer Pfarreien und Volksschulen aus Mitteln der Landeskirche für das Jahr 1381 wurde Ende März 1882 festgestellt. Der Schlußbericht des Hermannstädter Landeskirchenseminars für das Schuljahr 1879/80 wurde zur Kenntniß genommen und damit im Zusammenhang das Ergebniß der in die Unterstügungsraffe für dortige Seminaristen eingetroffenen Spenden der P­resbyterien der SKirchenbezirke Hermannstadt, Mühlbach und Schenz verlautbart.­­­ Die Antwort des evangelischen Oberkirchenrathes A.und H­ B.in Wien auf die vom Landeskonsistorium erstattete Adresse anläßlich der hun­­­dertjährigen Jubelfeier des Tolestanzpatentes,wurde zur erfreulichen Kenntniß genommen;ebenso ein Bericht des Csepaner Pfarrers über die Seelsorge in der kleinen,aber strebsamen Gemeinde Napod.Die Versehung der Mili­­­tärseelsorge durch d­ie Civilgeistlichkeit in Hermannstadt bildete den Gegen­­­stand einer prinzipiell wichtigen Verhandlung.­ An der im Januar k.J.zu Ofenpest stattfindenden Ausstellung von ungarländischer Buchdrucker-und Buchbinderkunst wird sich auch die Lande­s­­kirche betheiligen. « Außer mehreren ökonomischen und Volksschulangelegenheiten gelangten noch zur Verhandlung die Emeritirungsgesuche des Schäßburger Stadts­­pfarrers Michael Schuller und des Kleinscheuerner Pfarrers Friedrich Möckesch.Ueber das erstere wurde Vervollständigung des Aktes ange­­­ordnet,das letztere aber dahin erledigt,daß Pfarrer Möckesch auf sein eigenes Ansuchen wegen nachgewiesener dauernder Dienstunfähigkeit in den bleibenden Ruhestand versetzt wurde mit dem Ausdruck des Dankes für seine 51-jährigen treuen Dienste in Kirche und Schule. (Kirchlicher Hilfsfo­nd.)Die in Debreczin versammelte Synode der reformirten Kirche H.C.in Ungarn hat beschlossen,einen kirchlichen Hilfsfond zu gründen,dessen Bestimmungs sein wird,arme Kirchengemein­­­den,sowie das Missionstwesen in der iaspora zu unterstützen,­die Er­­­richtung neuer Kirchengemeinden zu fördern und eventuell den nicht mehr dienstfähigen Geistlichen,sowie den Witwen und Waisen von Geistlichen Unterstützungen zu gewähren.Zu diesem Fond haben sogleich Baron Nikolaus Vay 5000 fl.,Baron Vela Vayö OOO fl.,Georg Ragslin 10­00 gl» Moriz Ballagil OOOfL und Emerich Låßlö ebenfalls 1000 fl. gespendet. (Die drei größten liberalen Dichter.) Nach „Magyarorkag“ sind dieses Joh. Arany, die zwei andern gehören dagegen jenen beiden Völkern an, mit denen nach "M. D." die Magyaren am meisten sym­­­pathischen: Viktor Hugo (Franzose) und Alfred Tennyson (Engländer). ist der zwanzigste Minister des Aeukern in Oesterreich seit dem Fürsten Minister waren in chronologischer Reihenfolge und unter verschiedenen Titeln : Kaunig, Philipp Cobenzl, Thugut, Colloredo, Thugut, Lehrbach, Trautta­­mannsdorff, Ludwig Cobenzl, Stadion, Metternich, Ficquelmont, Weffen­­­berg, Schwarzenberg, Buol, Nechberg, Menzdorff, Beust, Andraffy, Hay­­­merle, im Ganzen also neunzehn in 128 Jahren, davon kommen sieben auf die Negierung des Kaisers Franz Zosef.. Am längsten war Kaunik im Amte, am fürzesten Lehrbach. Im Ant gestorben sind zwei­ Schwarzen: Oesterreichischer Minister des Renfern.­ Graf Kaunoky K­aunit, der achte unter der Regierung des Kaiser Franz Sofef. Die­­­­­berg und Haymerse, nur ein einziger, Thugut, it zweimal Minister ge­­­­­wesen. Die größten Gebietsverluste erlitt die Monarchie unter Stadion,­­­ den größten Zuwachs unter Metternich. Außerhalb der Grenzen des alten Oesterreich waren geboren Kaunig, Metternich, Buol, Rechberg und Beust.­­­ Die Benennung der Minister hat vielfältig gewechselt, sie wurden Hof­­­­ und Staatskanzler, Staats- und Konferenzminister und Generaldirektor für­­­ außwärtige Angelegenheiten u. |. w. benannt. Der­­jenige Titel wurde­­­ 1848 definitiv eingeführt, und sein erster Inhaber war Graf Ficquelmont. | Zwei von den Ministern haben im Amt den Fürstentitel, einer den Grafen­­­| titel eriworben, einige waren Toijonisten, alle Großfreuze de Stefans­­­| Orden ®. Von bürgerlicher Geburt waren zwei, Thugut und Haymerle (?) | Soldaten vier: Ficquelmont, Schwarzenberg, Mensdorff und der sebige,­­­ Graf Rathory. Graf Beust war der einzige Protestant. Warum Graf Andrassy aufhörte, Minister des Rem­pern ‘zu sein?­ Diese Trage beantwortet ein S­orrespondent des „®. M.“ folgendermaßen: Skatjer franz Yosef, ein fleißiger Mann und in feiner reihe | |

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