Siebenbürgisch-Deutsches Tageblatt, 1882. Januar (Jahrgang 9, nr. 2446-2470)

1882-01-28 / nr. 2468

. Seite 94 —Hermannstadt,Samstag Politische Uebersicht. Hermannstadt,27.Januar. Des dritten Tages bereits meldet der offizielle Telegraph:»Vom General--Commando in Sarajewo und vom Truppen-Commando für Dalmatien und die Hezegowina sind Gefechts-Berichte­­­ nicht eingelangt«,auch die Blätter bringen keine Mittheilungen vom Insur­­­rectionsschauplatze,so können wir uns beruhigt den Pester Reichstagghallen zuwendenn in der Sitzung vom 26.d.in der Specialdebatte des Budgets beim Capitel über den»königlichen Hofhalt«Herr Csan­dy von Sr. Majestät im Hinblicke auf die Armuth des Volkes eine Million von der «­Civilliste erbat,Herr Helly sich ihm anschloß,und dabei zugleich gegen das Hentzi-Monument in Ofen einen Ansturm unternahm,das,wie er meinte,nur bei der»Schussgeduld«der magyarischen Nation so lange habe auf dem Platze stehen können.Eine lange Debatte entspann sich in der das Thema»Bürgerkrieg«,,,Innerer Krieg«auseinandergesetzt wurde,bis man —endlich,freilich gegen den Willen der äußersten Linken,dahin anlangte,daß die Landesväter nicht mit Demolirungswerkzeugen gegen das Hentzi- Monument in cokpore auszurücken hätten und elf Titel des Budgets an ee wurden. Damit hatte dann auch die Situng ihr Ende erreicht. Der Pariser „Temps“, anknüpfend an die Interpellationsbeantwortung des Herrn v. Tiha im Vester Reichstag über den Aufstand in Dalmatien und den occupirten Provinzen, schreibt Folgendes: »Das Alleg nimmt sich in Worten vortrefflich aus,thatsächlich droht aber die Lage eine sehr schwierige zu werden.Wenn der Aufstand weiter um sich greift,wird Oesterreich-Ungarn sich in derselben Lage befinden,wie Frankreich einem afrikanischen Aufstande gegenüber.Es wird in einem s­­chwierigen Lande gegen eine kriegerische und barbarische Bevölkerung zu kämpfen haben.Im Winter wird ihm der Schnee in Gebirge ein Hinderniß bieten,später werden ihm die durch den geschmolzenen Schnee angeschwol­­lenen Sturzbäche den Weg in den Thälern verlegen.Die Schwierigkeit der Transporte wird vielleicht ähnliche Entbehrungen und Leiden auferlegen,­­­wie sie die österreichische Armee im Jahre 1869 in den Bocche di Cattaro zu bestehen hatte.Man wird gegen sie einen Guerillakrieg führem der in einem gebirgigen,­straßenlosen,armen und wenig bevölkerten Lande sehr leicht ist.Die Insurgenten werden beinahe immer ihren Verfolgern ent­­­kommen;sie werden die Proviantzüge,die kleinen Posten überfallen,die­­­ Leute,wenn sie isolirt stehen,gefangen abführen.Ein großes Land,welches eine gute Armee hat,wie die österreichisch-ungarische,wird mit solchen Geignern immer fertig,aber nur mit großen stern an Mannschaftem Geld und Zeit.“ Im Deutschen Reichstage wurde am 25. d. die Debatte über den bekannten Erlaß fortgesett. Diesmal führte Herr Lasker gegen den Neid­elanzler das große Wort. Ebenso polemisirten die Abgeordneten Windthorst und Virhom gegen den Fürsten Bismarc. Von der Re­­­gierungsbank antwortete in gelungener Weise der Minister Buttlanımer. Die Debatte endigte ohne eine Beschlußfassung, Herr Lasser nahm aber an, daß der Erlaß vom 4. d. im Reichstage verurtheilt worden sei, eine gegentheilige Meinung dürften indeß viele Andere haben. Wie der Pariser Telegraf meldet, hat Herr Gambetta seine Entlassung gegeben. Mit seltenem scharfem Blide hatte Ro­­chefort, wie er es bei Napoleon III. gethan, auch Gambetta seinen baldigen Sturz an­­­gekündigt, der denn auch merkwürdig schnell eingetreten ist. Selten hat die Welt eine größere Ueberraschung erfahren, als in der Geschichte der kurzen Regierung de3 Herrn Gambetta liegt, den man als die Stüge der Republik und deren ausschließlichen Staatsmann zu betrachten pflegte. Seine Rolle dürfte ausgespielt sein; im Parlamente wird er die Parteien wenig geneigt finden, sich seiner weiteren Führerschaft zu unterwerfen, seine Sache auf die Sorge des Degens zu stellen, fehlt ihm, dem Nichtmilitär, die Armee. Was ihm in den Augen Frankreich seine Größe verlieh, war die „Res­­vanche-Idee". Nur als deren Träger und Versündiger konnte er die erste Stelle in Frankreich behaupten, nun ist aber seit mehr als 10 Jahren auf das heiße Blut der Franzosen etwas abgefühlter geworden, der finanzielle Krach beschäftigt anders wie die Gemüther und so war die Kraft­­probe, die er betreff seines Einflusses über das Parlament zu ungelegener Zeit anstellte, zugleich seine Niederlage. So viel sich jegt jagen läht, wird man vor Allem in Italien und in Constantinopel seinen Fall mit Genugthuung betrachten. « Aug Petersburg kommender»Kölnischen Ztg.«Nachrichten über Veränderungen im Ministerium des Reußern zu Nach denselben wird Fürst Lobanoff von London abberufen werden,um mit den Amtsgeschäftem vielleicht auch mit dem Titel eines Kanzlers betraut,die oberste Leitung Ohrfeige und entziehen uns das Mittagessen und den Trunk gemischten Weines dazwisch habe es durch diese Uebung dahingebracht,daß ich die Hälfte meiner magyarischen Sprakenntnisse glücklich eingebüßt habe.In zwei und einhalb Monaten bin ich meiner ganzen magyarischen Philologie 108 und ledig, und kann weder magyarisch beten noch fluchen, was ich dann desto inbrünftiger und kräftiger im deutscher Sprache t­un werde. OD, lieber Herr Gevatter, Sie können nicht glauben, welche Formschritte ich schon im Vergessen gemacht habe! Ich wußte noch vor acht Tagen ganz gut, daß das Wort: titokoknok so viel hieß wie „den Schreibern, oder den Sekretären“ — heute fan ich es Ihnen nicht überlegen, wenn Sie mir in das rechte Ohr brennenden Zunder und in das linke eine Dynamitpatrone zu legen die Güte hätten. Ich weiß nicht mehr, ob das Wort edes apam wirklich noch „mein lieber Vater“ oder „mein Lieber Herr Cultusminister“ heißt. Und am Strang der beiden Namen Szapary und Rothschild kann ich gar nicht mehr unters­­cheiden, welcher von den beiden Herren unser Finanzminister ist, so habe­­ch schon alles Gefühl und jeglichen Instinkt für die Feinheit der magya­­­r­ischen Wortbildung verloren. Ich sage Ihnen, lieber Herr Gevatter, ich bin stolz auf mich und meinen Verein. So individuell er auch heute noch dasteht und so Viele ü­ber mich Lachen werden — in diesem Verein, in dem eute nur noch die unbeschränkte Autonomie des Individuums zur Geltung­­ommt, liegen die Keime — der dritten Völkerwanderung! „, Doch ich muß schließen, denn Sie werden nicht Zeit Haben, so lange Briefe zu Iesen. Aber verzeihen Sie mir, lieber Herr Gevatter, wenn ich vor Ihnen mein Herz aussc­itte. Jegt im Winter hat der Bauer nicht viel zu thun, und ich danke unserm S Herrgott, daß wir schon Anno meiner Geburt einen Kantor hatten, der uns deutsch Tesen und schreiben gelehrt hat. Wenn es etwa zu dumm ausfällt, was wir schreiben, so halten Sie e3 und zu gut! Wir wissen, daß wir da Pulver nicht erfunden haben, aber e3 ist Einem doch wohl um’n Herz, wenn man jemandem seine Noth Hagen Fangt. Meinen Handkuß an die Frau Fürst-Gevatterin! Das Rezept der siebenbürgisch-sächsischen Bratwurst kann ich doch so troden nicht schi­en ! Nach dem Elisabethstädter Jahrmarkt schlachten wir wieder ein Schwein und dann lege ich bei das Rezept auch eine frische Wurst. Ich bitte aber der lieben Frau Gevatterin im Voraus nichts zu jagen, denn es soll eine Ueberraschung sein. Auf Tyras, den Neid­ehund, werde ich schon um seiner Donauverdienste willen nicht vergessen ! Und nun, seien Sie zehntausendmal gegrüßt, Lieber Herr Gevatter, und schreiben Sie mir, was Sie zu meinem Verein sagen. Ihr treuergebener, vergefsender Gevatter Michael von Sachsenhausen bei Leichkirch), Präsident meines Vereins, Siebenbürgisch-Deutsches Tageblatt, der russischen Staatsgeschäfte zu übernehmen. Der dadurch erledigte Bot­­­schafterposten in London dürfte dem bisherigen Botschafter in Berlin, v. Saburow, zufallen, der nur noch einmal auf kurze Zeit nach Berlin zurück­­­kehren werde, um seine Vorbereitungen zum Abgange von dort zu treffen. Aus der fächischen Nationsuniversität. Hermannstadt, 25. Jan­uar 1882. Das Hauptstück IT enthält in den SS 25, 27 und 28 so wesentliche Uenderungen, daß dieselben als ganz neue Paragrafe anzusehen sind. Die­­­selben umschreiben den Wirkungskreis die Comes-Obergespan und des Universitäts-Secretär und lauten in der neuen Fassung: $ 25. An der Seite des Generalamtes der sächsischen Universität steht der Obergespan des Hermannstädter Comitates und Comes der Sadhsten als Vorfiger der Generalversammlung. Er hat als solcher die Natural- Wohnung im Nationalgebäude und bezieht eine Funktionszulage jährlicher 2000 fl. aus der Nationalwaffe. Derselbe übt als Oberhaupt des Central­­­ee alle die Rechte aus, die Gejeg-Artikel XII von 1876 — ihm zuweist. Er überwacht die künstliche Vollziehung der Beischlüsse der General­­­versammlung, sowie die Anordnungen der Regierung ; er approbirt und unterschreibt die im Namen der sächsischen Univer­­­sität ausgefertigten Urkunden, Vorlagen, Zuschriften und Berichte. Die Gegenzeichnung geschieht vom Universitäts-Secretär; er beruft die sächsische Universität zu den jährlichen ordentlichen und zu den außerordentlichen Eigungen und führt in denselben, sowie in den auge des Kuratoriums für die Aderbaufschule in Mediasch den orfiß ; er bezeichnet mit Beachtung der Gelege, Statute und einschlägigen Beischlüsse der sächsischen Universität die Verhandlungsgegenstände, welche s­­ie in der Generalversammlung der Universität zu behan­­­eln sind ; er ordnet Revisionen und Raffaflentierungen an und bewilligt den Beamten der Universität Urlaub bis zur Dauer von 6 Wochen. Urlaubs­­­gesuche für längere Dauer legt er der Generalversammlung der Universität zur Entscheidung vor; ihm steht der Komitial-Ueberreiter zur Verfügung. $ 27. Die im Namen der sächsischen Universität auszufertigenden Akte — Urkunden, Berichte, Vorstellungen, Zuschriften 2c. — ebenso alle Ausfertigungen des Centralamtes, insbesondere auch, Zahlungsanweisungen an die Kasse sind mit der Unterschrift des Vorsiger des Centralamtes, sowie mit der des Secretard, im Verhinderungsfalle des Vorsigen­­­den mit der Unterschrift des Universität3-Secretärs als Stellvertreter de Borfigenden und mit der de Konzipisten zu versehen.­­­ $ 28. Der Universität3-Secretär, welcher den Comes-Obergespan im Falle seiner Verhinderung im Centralamte vertritt, übernimmt alle an die sächsische Universität gerichteten Verordnungen, Zuschriften, Berichte und Eingaben und giebt sie in das Einweihungsprotokoll zur Eintragung; er verfaßt mit Hilfe des Konzipisten die Erledigungs- (Neferate) Entwürfe für alle von der Universität ausgehenden Akte; er beaufsichtigt die von einem Kanzlisten und einem Diurnisten zu besorgenden Schreib- und Manipulationsgeschäfte und steht ihm ein Amts­­­diener zur Verfügung ;­­­ er überwacht als Kanzleidirector die ganze Geschäftsführung der Uni­­­versitätskanzleiz er versieht alle im Namen der sächsischen Universität ausgefertigten Urkundem Vorlagen,Zuschriften,Berichte u.s.w.mit seiner Gegen­­zeichnung ; er sorgt mit Beihilfe des Konzipisten für die entsprechende Vorbe­­­reitung der durch die Generalversammlung zu behandelnden Gegenstände — insbesondere für die rechtzeitige Zusammenstellung der Jahresvoranschläge über die sächsische Nationalhaupt- und Siebenrichter-Nebentafja und des Nachweises über die Durchführung dieser Voranschläge aus dem Vorjahre; er ist der mit Berathungs- und Stimmrecht ausgerüstete Schriftführer in der Generalversammlung der sächsischen Universität und der Siebenrich­­­x a ständiges Mitglied des Curatoriums für die Aderbaufchule in Schalch; er verwaltet die im Besitz der sächsischen Universität befindlichen Häuser und überwacht die daselbst erforderlichen Bauherstellungen, Instand­­­haltungen und kleineren Reparaturen. Pacurariu w­ünscht die Beibehaltung der geltenden Paragrafe, bleibt aber bei der Abstimmung über $ 25 in der Minorität. Ueber 58 27 und 28 entspinnt sich eine lebhafte und längere Debatte. Von der Majorität wird der Statutentwurf angenommen. Nach­ Durchberat­ung und Erledigung des Statutentwurfes kommt die „­Repräsentation“ an die Reihe. In der am Montag den 23. d. Mts. abgehaltenen Zusammenkunft machte der Vereinsdirector Martin Schuster einige Mittheilungen, so über die Wiener Schuhmacherlehranstalt. Der Zimec der Stalt begeht darin, den Berufägen offen Gelegenheit zu geben, die gegenwärtige, durch­­­­­­ die Einführung der Maschinen und die Theilung der Arbeit hervorgerufene einseitige fachliche Ausbildung zu vervollständigen und dieselben mit allen jenen Kenntnissen vertraut zu machen, welche von einem allseitig tüchtigen Schuhmacher gefordert werden können. Zum Eintritte ist vorherige An­­­meldung erforderlich. Im Lesen, Schreiben und Rechnen müssen die Ein­­­tretenden geübt je. Wünschenswerth ist einige Kenntniß im Beichnen. Die Dauer des practischen Unterrichtes richtet sich nach den Vorkenntnissen. Die Objecte, welche die Besucher erzeugen, verbleiben ihnen, wenn sie das Rohmaterial selbst kaufen. Der Unterricht findet von 8 Uhr Früh bis 12 Uhr Mittags und von 2—5 Uhr Nachmittags statt. Das Honorar beträgt 25 fl. monatlich. Betreffend die Tuchlieferung für die gemeinsame Armee sagt Director, es sei Aussicht vorhanden, daß die hiesigen Tuchmacher durch die an den Landesindustrievereinen eine Theillieferung erhalten würden. Director theilt mit den Boranschlag der Kronstädter Kammer für 1882. € 3 wurden beiden Einnahmen präliminirt: Caffarett aus 1881 mit 2488 fl. 55 Br. an 2%), Umlagen für 1882 4000 fl., voraussichtlicher Eingang der verspätet vorgeschriebenen Umlage für 1881 4000 fl., an Nachständen aus früheren Jahren 600 fl.; zusamme 1 1.088 fl. 85 fl. Bei den Ausgaben wurden präliminirt für Gehalte, Löhne, Miethe u. a. 5292 fl., für Bibliothek, Drucksorten, Unterftügung von Schulen u. a. 3100 fl.; zusammen 8392 fl. && bliebe eventuell ein Caffarest von 2696 fl. 85 fl. Zur Unterftügung von Schulen wurden 8SOOfl. eingefeßt und es werden mit je 200 fl. unterstügt werden: Die Gewerbeschule in S.-Sjt.-@yörgy, die Gewerbeschule in Hermannstadt, die Lehrlingsschule des Handels­­­gremiums in Kronstadt und die Lehrlingsschule des levantischen Handels­­­gremiums ebenda. Hierauf gibt Director bekannt, es hätten die Ausschüsse des Gewerbe­­­vereines und des landwirthschaftlichen Bezirksvereines in gemeinsamer Sagung über die dem Gewerbevereinsausschusse in der Iekten Zusammenkunft zur Berathung zugewiesenen drei ragen betreffend die für Hermannstadt projec­­­tirte Austellung landwirthsschaftlicher und gewerblicher Producte be­­­rathen und beschlossen die 1. und 3. der ragen:­­­1. Sit eine gewerbliche und landwirthsschaftliche Ausstellung in Verbindung mit einem BVolfgferte wünschengwerth? 3. Sit e3 wünschenswerth, daß der Ausschuß des Ge­­­werbevereines gemeinschaftlich mit dem Ausschusse des Landwirthschaftlichen Vereines die einleitenden Schritte unternehme ?) der Versammlung zur Annahme zu empfehlen. Die 2. Frage: (Sst die gewerbliche Ausstellung in einem provisorischen oder permanenten Gebäude zu unterbringen) sei erst nach vorhergehenden Studien zu lösen, weshalb über dieselbe ein Antrag zunächst nicht gebracht werden könne. 3 werde auch­ diesbezüglich seinerzeit berichtet werden. Der Director ersuchte die Anwesenden sich über diese Angelegenheit aussprechen zu wollen. In der nunmehr folgenden Verhandlung erhob er auch nicht eine Stimme der sehr zahlreich Bersammelten gegen die projectirte Ausstellung. Alle Redner sprachen sich für dieselbe aus. Es wurde darauf Hingewiesen, welchen Kreis die Ausstellung zu umfassen habe, ob dieselbe bloß Local sein solle oder ob sie sich auch über weitere Theile des Landes erstrecen solle u. a. S Hierüber gingen die Ansichten etwas auseinander. Während die Einen eine Beschränkung auf Hermannstadt und etwa die Umgebung wünschten, meinten andere, man solle nicht zu ängstlich sein, die richtige Begrenzung werde sich schon finden lassen. E83 wurden die Bedenken laut, daß man nicht die erforderlichen Mittel werde aufbringen können. Hätten doch alle Ausstellungen mit einem mehr oder minder großen Deficite geschlossen. Dieses gelte, so wurde von gegnerischer Seite hervor­­­gehoben, wohl vor allem nur bezüglich der Weltausstellungen, die hätten allerdings, mit Ausnahme der ersten Londoner Weltausstellung, mit einem oft ziemlich bedeutenden Deficite abgeschlossen, nicht so die Landes- und die Localausstellungen, so hätten, um in der Nähe zu bleiben, die Landesaus­­­stellung in Szegedin einen Reingewinn von 13.833 fl. und jene in Stuhl­­­weißenburg einen solchen von 26.704 fl. erzielt. Zu­­dem rechne man ja auch nicht darauf, dass sich die Auslagen für ein Gebäude schon im ersten Jabre deuken. 3 werde also das Deficit nur ein scheinbares sein. Dem Voltsfeste solle ein möglichst internationaler Charakter gegeben werden. Ein Redner wies darauf hin, bei der Errichtung des Gebäudes, auf das seinerzeitige Project einer Waarenhalle Rücksicht zu nehmen. Am Schlusse der Verhandlungen konnte der Director erunehren, daß auch diese Versammlung einstimmig das Wünschenswerthe der 1. und 3. a Fragen anerkannt und Dieselben zu den ihrigen ge­­­macht hätte. So hat denn die angeregte Idee einer sich wiederholenden Ausstellung Anklang in den weitesten Kreisen gefunden. Möge es gelingen dieselbe zu­ verwirklichen. Nächste Zusammenklunft Montag den 30. d.M. Abends 6 Uhr. Manger empfiehlt die en bloc Annahme, welche per majora er­­­folgt. Arz stellt mit Nacficht auf $ 25 namens der Commission den weiteren Antrag: Das Generalamt sei, bei Annahme des Statutentwurfes durch das Ministerium anzuw­eisen, die Funktionszulage per 2000 fl. an­­­zuweisen. Bakon versteht nicht, wie dieser Antrag möglich ist, da bis zur Inkrafttretung der neuen Statute die alten in Geltung seien und eines ausdrüclichen Ministerialerlasses zu Folge die Auszahlung unbedingt stattzufinden habe. 3 sei zur Tagesordnung überzugehen. Der Antrag fällt. Borsiger erklärt, am Vorsiter der Versammlung berechtigt und verpflichtet zu sein, den Weisungen des Minister Geltung zu verschaffen. Darauf Schluß der Situng. II. Generalverssammlung der Siebenrichter. Nach Beri­­­figirung des Protokolles der Ießten­­digung referirt Rapp betreffs des Nachweises über die Durchführung des 1880­er Siebenrichtersaffa-Budgets. Derselbe wird in ähnlicher Weise, wie der der Nationshauptlaste einer ein­­­gehenden und durchgreifenden Kritik unterzogen. Die Einnahmen betragen 38.000 und nicht 28.000 fl. Dies fer Folge eines Rechnungsfehlers. Eine Vermehrung des Kapitalstocks habe wohl stattgefunden per 19.000 fl., doch bestehe dieselbe größtentheils daraus, daß 3 Gebirge um 18.000 fl. verkauft wurden. Das müsse, um falsche Schlußfolgerungen hintanzuhalten, besonders bemerkt werden. Zu neuer bleibender Kapital­anlage seien nicht 9560 fl., sondern blos 560 fl. verwendet worden, da zurücgenommene Spar­­­einlagen auch eingeflossene Kapitalsbeträge seien. Seit 1876 habe seine Vermehrung von 25.000 fl. stattgefunden, sondern da die verkauften Gebirge nun nicht mehr vorhanden sind, bloß 7000 fl. Weberdieg müßte ein pro­­­blematischer Kursgewinn mit in Anrechnung gebracht werden. Universitäts- Notar Schneider entgegnet, die Natur der Kafjaüberschüste als Kapitals­­­erträge sei nicht erwiesen. Jede Kapitalsrüc- und -restzahlung werde so­­­fort angelegt, könne also nicht Kafjaüberschuß bilden. Die Schlußbilanz enthalte sämmtliche Ein- und Ausgänge und weise einen rechnungsmäßigen Ueberschuß von über 9000 fl. aus Die Commissionsanträge werden angenommen, Schneiders Bemerkun­­­gen dem Protokoll angeschlossen. — Schließlich wurde die angesuchte Dis­­­lotation des Forstamtes von Talmatsch nach Hermannstadt angeordnet. Zusammenkünfte im Hermannstädter Gewerbevereine. 28. Yanıtar 1882. Nro. 2468 Stimmen aus Dem Bublikum. Geehrter Herr Redacteur! Zur Beleuchtung des jüngsten „Verdienstes“, welches Der derzeitige Abgeordnete von en in der „Dienstagnummer" Ihres geschäßten Blattes für sich in Anspruch nimmt, meine ich constatiren zu missen, daß zwei Tage vor Abhaltung der betreffenden Ausschupfigung der Auzschuß- Obmann mir mittheilte: er und der Unterrichtsminister seien entschlossen, die Wahl meiner Wenigkeit in die Subc­om­­­mission zu beantragen. Der später in jener Ausschüpfigung geäußerte „motivirte Wunsch des Herrn Abgeordneten dürfte also zum mindesten verspätet, somit über­­­flüssig gewesen sein, — so daß der Herr Meritenmacher dies neueste D Verdienst „mit beruhigendem Bewußtsein“ Iegen kann zu dem um Die Autonomie unseres confessionellen Schulwesens Legthin erworbenen, so allseitig gewürdigten Verdienste, von welchem er der erstaunten Mitwelt verkündet, daß er „nicht nur seinem eigenen Volk, sondern auch dem Staat und dem Vaterlande und ‚der Nation‘ (der Magyaren) gegenüber seine heilige Pflicht erfüllt habe.“ Veit, den 25. Yan­ıar 1882. Abdolf Bay. Einladung. Der Hermannstädter Landwirthschaftliche Verirfeverein hält Sonntag, den 29. Januar 1. 3. Nachmittag 2 Uhr in Stolzenburg seine Monats-Ausschupfigung nebst Vorträgen ab. Statt direkter Einladung ergeht auf diesem Wege die V­erständigung an die Mitglieder des Aus­­­schusses und alle jene Freunde der Landwirthschaft, die an diesen Sigungen theilzunehmen geneigt sind. Abfahrt: 12 Uhr vom Hause des Gefertigten, bei welchem die Theil­­­nahme bm Samstag 12 Uhr angezeigt werden wolle. Hermannstadt, 24. Jan­uar 1882. Sosef Drotleff, Vorstand des landwirthschaftlichen Bezirk-Vereing. Rofal: und Zageds: EhroniE. (Die erste goldene T­apferkeits-Medaille) Das rekh ausge­­­gebene Armee-V­erordnungsblatt zeigt die Verleihung der goldenen Tapferkeits- Medaille an den Corporal Friedrich Spannbauer an: „Der Kaiser hat vom Korporal Friedrich Spannbauer des Infanterie-Regiments Georg Prinz von Sachsen Nr. 11 in Anerkennung seiner im Gefechte mit Insulgenten am 16. und 17. d. M. nächst Konite an den Tag gelegten Entschlossenheit und muthvollen Ausdauer die goldene­­n Tapferkeits Medaille verliehen." (Ernennung) Der f. u. Finanzminister hat den Josef Kappel, Praftisanten bei dem Karleburger F. ung. Steueramt, zum Rechnungss

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