Siebenbürgisch-Deutsches Tageblatt, 1884. Januar (Jahrgang 11, nr. 3054-3080)

1884-01-28 / nr. 3077

TEE . Seite 94 Hermannstadt, Montag­­ birger einen Siegentwurf einzubringen, wodu­rch unter Zefthaltung der deutschen Sprache als Staatssprache der Gebrauch der landesüblichen Sprachen in Amt, Schule und öffentlichem Leben geregelt wird” — zur Tagesordnung über.” (Lebhafter Beifall rechte.) --v.-"-—-....—-·ss Be -­­­­­­­Siebenwücgisch x Deutsches Tagqurt Bolttishe Meberticht. Hermannstadt, 27. Januar E38 findet zur Zeit ein auffälliges Kommen und Gehen ungarischer Wü­rdenträger von und nach Wien statt. Kaum ist der Ministerpräsident, dessen Sämtliche Vorschläge die Billigung Sr. Majestät, wie die Re­­gierungsorgane berichten, gefunden haben sollen, nach Pet zurü­ckgekührt, als sich Fürstprimas Simor und Tavernifug Graf Johann Ezi­afy, lehterer Führer der Konservativen Partei im Oberhause, wie es heißt, über Berufung Sr. Majestät nach Wien begeben haben. In den Tagen, wie Herr dr. Tipa bei Sr. Maujestät Audienz hatte, fand dasselbe statt seitens der Fü­rsten Lichtenstein und Windisch­­­läß, zwei von jenen österreichischen Lavalieren, welche als ungarische an. fi an der Abstimmung im Oberhause gegen das Milch-Ehes­­peeb beteiligt hatten. Wir registrieren vor der Hand nur alle diese Vor­­­ommmiffe, denen eine Hohe politische Bedeutung nicht abgesprochen werden kann. Wie die „Bud. Korr.“ erfahren haben will, würde der Gelegentwurf über die Reform des Doberhauses jedenfalls noch im Laufe dieser Session dem­ Reichstage unterbreitet­ werden. Die politische Situation sieht wohl nicht darnach aus. Die offizielle „Budapester Korrespondenz“ bringt einen längeren Be­­­richt darüber, was der neue kroatische Banus Graf Khuen nun in Kroatien alles vornehmen wird. Es heißt in dem Berichte u. a.: „Für den Banus war Die Vertagung des ohnehin ganz sterilen Landtages auch schon deshalb von außen, weil er sich recht endlich der Reorganisierung der voll­­­ständig verfahrenen Administration eingehend widmen kann. Unter den Beamten befinden sich zahlreiche Personen, welche weder für das Ylınt be­­­fähigt noch politisch verläßlich sind, so daß sich eine Epurierung des Beamtenstandes troß der Schwierigkeiten des Erlages al unerläßlich erweist. Der Landtag werde im Juni zu einer kurzen Session zusammen­­­treten, um das Budget zu erledigen, und da das Mandat des Landtages im August abläuft, ist aussicht vorhanden, daß das Land durch eine­­­ sichtbar bessere Verwaltung und fühlbare Förderung seiner materiellen In­­­teressen sich beruhigt, daß die Neuwahlen in Nähe und Ordnung vor sich gehen werden. Der Banus werde gewiß bestrebt sein, bis dahin das Zustandekommen einer einheitlichen, festen Negierungspartei, welche sich durch Das Geschrei der Ultras nicht ohne weiters einschüchtern läßt, vorzu­­­bereiten und zur fördern.“ Vielleicht it diese Auffassung eine etwas zu rosenfarben angehauchte, da nach anderen Berichten in Kroatien (und voran in Agram) eine Stim­­­mung herrschen solle, die lebhaft an die Tage aus dem Jahre 1848­­­ erinnere. Er schreibt denn auch das Wiener „Vaterland“ in Nr. 25: „Ungarn steht heute vor dem fatalen Dilemma, in Kroatien entweder nur mit dem Säbel zu regieren, oder aber das „dreieinige“ Königreich Ben­­as ist die uunm­elige Frucht des alleinherrschenden Nationalismus, der im Taumel momentaner Erfolge und geleitet von chauvinistischen Aspirationen, die realen Bedingungen der eigenen Existenz sowie die unabweisbaren Ansprüche der anderen Völker und Nationen in der Monarchie und schließlich Die Voitulate der Großmagistellung dieser Monarchie selbst vergaß. Je weiter auf dieser Bahn fortgeschritten wird, desto un widerstehlicher machen sich die Folgen der seit 1867 beobachteten Innerpolitik geltend. Davon sind auch die desolaten Zustände in Kroatien ein deutlicher Beweis." Die türkische Regierung ist die alte geblieben, sie läßt nämlich wieder die Frage der orientalischen Eisenbahnant­rälfe auf sich beruhen, nachdem es vorerst Jahre gebraucht hatte, bis die sogenannte „Conference a quatre“ endlich zu einer Beschlußfassung kam. Vor Tanger Beit hatte schon in Bezug a den türkische serbischen und bulgarisch-türkischen Eisen­­­bahnentschluß der tirkische Handelsminister seinen Bericht an den Minister­­­rat gemacht. Der Ministerrat hat sich indes gar nicht mit diesem Bericht beschäftigt. Der österreichische ungarische Botschafter Baron Calice hat nun dieser Tage in einer längern Unterredung mit dem Minister des Auswär­­­tigen diese Angelegenheit betrieben. Mit welchen Erfolge steht abzuwarten. Die „Germania“ meldet aus Rom, die bekannte Rede des preußi­­­schen Kultusministers v. Goßler habe dort einen peinlichen Eindruck ge­­­macht, und auch Herr v. Schlözer behandle die Kirchenfrage wiederum in schleppender, die Dinge hinausziehender Weise. Auch das Landtagszentrum in Preußen hat nicht Ursache, mit dem Kanzler zufrieden zu sein, der in Preußen nur einen Souverän kennt. Herr Windthorst hatte unlängst von der ebenbürtigen Souveränetät der Kirche — Bapst — neben der des Staates, Erwähnung gemacht. Die „Norddeutsche ne­ tg." meint dazu, der Bapst habe die Souveränetät beseffen, so lange es einen Siirchenstaat gab; die Souveränetät als Landesherr, eine andere Souveränetät des Bapstes habe es nie gewesen. Die vom Ultramontanismus für den Vapst stets beanspruchte Souveränetät ü­ber die ganze Erde gebe noch seinen Rechtstitel, und sein Staat Fünte dieselde anerkennen, da sie dem Bapste­­au ein richterliches und Strafrecht ü­ber die Souveräne verleihen würde.,­In Preußen«­— schließt der Artikel­—»kennen wir nur eine Souveränetät,daran lassen wir nicht rütteln.« Aus Hanoi wird der»Agence Havas«gemeldet:»Eine starke Re­­­kognoszierung gegen Bac-Ninh traf den Feind in bedeutender Stärke an der Vereinigung des roten Flusses und des schwarzen Fliusses.Das­ Feuer des Feindes blieb wirkungslos;ein heftiger Widerstand wird erwartet.« Dem»Temps«wird aus London berichtet,es habe Waddington bei seinem letzten Besuche dem Lord Granville erklärt,daß die französische Regierung "ihre militärischen Operationen in Tonking erst zum Stillstande bringen werde,wenn sie sich wirklich im Besitze des Delta des roten Flusses befinde.Waddinton habe beigefügt,daß das Benehmen der chinesischen Diplomatie die Ver Handlungen mit dem Himmlischen Reiche illusorisch mache und das französische Kabinet deshalb beschlossen habe,dieselben erst wieder aufzunehmen, wenn die militärische Kampagne beendigt sei. Die englischen Blätter erwähnen eines Gerüchtes, wonach die N­e­­­gierung, um auf alle Fälle für Egypten vorbereitet zur sein, Vorkehrungen zur Bereithaltung von 10.000 Dan Truppen und Transportschiffern ge­­troffen habe. Gordon Pascha ist bereits in Kairo eingelangt,­­­ aus dem­ Verbande mit der Szene des h. Stephan zu treiben. — Du hast mich angelogen, Emmeline, und­­­ diese Lüge berechtigt mich, alles anz­unehmen. Sie sah ihm Herausfordernd in die Augen. — Nur weiter, beleidige mich nur. — Emmeline! Die Worte, welche du soeben gesprochen, sind beleidigend, entgegnete sie stolz. Wenn ich die Wahrheit nicht gesagt habe, so geschah dies nur, weil ich deine Lächerliche Empfindelei kenne. Ueberdies bin ich nicht verpflichtet, Dir Nechenschaft abzulegen, was ich Stunde für Stunde thne. Ich Yaffe mich nicht am Gängelbande führen, ich bin Herrin meiner Handlungs­weife! — zugestanden, aber es giebt Dinge, welche eine Frau nicht tun soll ohne die Einwilligung des Gatten. — NH, entgegnete sie mit Feuer, seit wann ist e3 wun erlaubt, daß eine Frau in einem öffentlichen Garten mit einem Marne spricht, den sie rennt, ja daß sie seinen Arm annimmt, wenn es ihr angenehmer ist, das Gespräch im Weitergeben fortzuseßen ? — Dir Feinst jener Mann? — &a, seit langer Zeit. — Woher? — Aus Toulouse. — Wie heißt er ? — Charles Dumey. — Charles Dumey, wiederholte Frederic, als­­­o wollte er in seinem Gedächtnisse Umschau Halten. — Seine Mutter war von Toulouse, er selbst ist dort erzogen worden, er ist der Neffe des Herrn Bercier. — Des Millionärs ? — Ga, des Millionärs. — KH wußte, daß ein Neffe Percier’s in P­aris liebe, aber ich nannte seinen Namen nicht. Dieser Dumey ist wohl selbst sehr reich ? —So sagt man. —Er ist verheiratet,zweifelsohne? —Nein,ledig! Frederic runzelte die Stirne (,Fortsetzung folgt.) «­­­ I Stimmen aus dem Publikum, Zum Brandregungsperfuch in der Herrmannstädter Staat:­­elementarschule. Anläßlich der, in verschiedenen Zeitungen,­­­insbesondere im „Elsenzet” vom 25. d. M. gebrachten Notizen über eine in der h. o. Staatgelententar- Schule versuchte Brandlegung, sieht sich die gefertigte Polizeidirektion bemüssigt abzugeben nachstehende, auf vorgenommenem Argenschein und gepflogenen Er­­­hebungen basierende Erklärung: Das Raket, mit welchem die Brandlegung in der E. Staatselementar­­­schule versucht worden sein sol, befand sie, als der betreffende Polizei­­­kommissär, vom Borfall avisiert, am Thatorte erschien, in ein bedrucktes Papier eingewickelt, in der Kanzlei des Heren Staatsschuldirektors Stefan Teglas. Der Inhalt des Pakete, welches in Gegenwart des anzeigenden Herrn Schulinspektors eröffnet wurde, bestand in dim­men Fichtenspänen, eingehü­lft in gelbes Strog-(Lösc)-Papier, von welchem einige Stückchen leicht mit Petro­­­lem durchtränzt waren, dann in wenigen umverbrannten Zündhölzchen und einem kleinen, etwa 6 Centimeter langen Stückchen angebrannten Schtramm­es. Der Umstand, daß das Papier in dem Paket nahezu gar nicht angebrannt, die Holzspähne und die Zündhölzchen sogar ganz intakt waren, gestattet den Schluß, daß die Auffindung des Paketes nur wenige Minuten nach dessen Legung erfolgt sein dürfte. Als Auffindungsort bezeichnete­ Herr Direktor Teglas die 11.oder 12. Stufe des ersten Absatzes der zum Aufboden führenden Stiege im S Stock Diese Stiege unter gewölbter Decke ist mit starken,eichenen Pfosten be­­­legt,hat im ersten Absatz 14 Stufen und führt nach einem macadamisierten Rast,dann mittelst eines weitern,in entgegensetzter Richtung nach aufwärts laufenden zweiten Absatzes mit abermals 14 Stufen auf den Aufboden, welcher mit einer eisernen,verschlossenen Thüre abgesperrt vorgefunden wurde. Auf dem als Auffindungsort bezeichneten ersten Stiegenabsatze war auch nicht die geringste Spur eines Brandes vorfindig­ , akademie­­gezwungenen magyarischen Söhne von uns abfalleır, sind also die Nichtmagyaren solche Todfeitt der dieser LBFhriller Beruf mit lobenswerter Gewissenhaftigkeit erfüllenden Staatsschule?Thut sie doch nichts anderes,als daß sie die Staats» Iprache lehrt und unter 80—100 armen Kindern jährlich mindestens 90 Prorzent Nichtmagyaren unentgeltlich befreidet und unentgeltlich unterrichtet. Wahrlich, es wäre Zeit, daß die Nationalitäten­ Reibereien aufhören und Haupt­­­sächlich daß unsere Gegner einsehen, daß man uns nicht wie einen Luftballon wegblasen fan, denn auch wir haben einen starren Willen, Geld und Bei­­­stand und fühnen uns, wenn unseren Gegnern messen. Bis dahin wäre es aber wünschenswert, daß eine gut organi­­­sierte Staatspolizei an Stelle unserer nichtstauenden Polizei errichtet würde.“ So weit der Hermannstädter Brief des „Ellenzes“. Also die deutschen und romanischen Bewohner Hermannstadts, und namentlich die Ersteren werden als Brandstifter an den Pranger gestellt! So sehr auch die Deutschen dieser Stadt gewöhnt sind, fast täglich, auch in ihrer eigenen Sprache, ver­­­unglimpft zu werden, eine so freche Beschuldigung, wie die im „Sllenzer“, ist ihnen bisher doch nicht an den Kopf geworfen worden. Selbst wenn die angeblich versuchte Brandlegung ernster zu nehmen wäre, als der im Berichte der Polizeidirektion dargelegte objektive Thatbestand den Buben­­­streich erscheinen läßt, würde jeder anständige Mensch und — wir feßen auch Hinzu — jedes anständige Blatt sich hüten, daraus sofort eine so schwere Verdächtigung gegen einen ganzen Volksstamm zu schmieden. Der Hermannstädter Korrespondent des „Ellenzes“ bewußt die von ihm im Wider­­­spruche mit dem amtlich erhobenen Thatbestande aufgepaßte Brandlegungs­­­affaire, um daraus Kapital für die in dieser Stadt bestehenden magyarischen Vereine und die Staatselementarschule zu schlagen. Ob er ihnen durch Die Verkettung mit dem Bubenstreich einen Dienst erwiesen, mögen sie selbst mit ihn ausmachen. Wir sünnen dem schmachvollen Treiben der „Ellenzek“ und seiner Hermannstädter Berater nur umsere Verachtung entgegenseßen. . e3 sein muß, Wann immer mit . Unbekannte Fremde wurden am Abend der versuchten Brandlegung in der Staatsschule nicht gesehen. Dagegen sollen nach Angabe des Herrn Direktors die»l­al­ iida«in einem in unmittelbarer Nähe der erwähnten Stiege gelegene Lehrfaale kurz vor der Entdeckung der Brandlegungrobe und in Zandern Lehrsälen diese und die,,Miskedveletarsulatb­esprechungen abgehalten haben. Mitglieder beider Vereine waren zur Zeit der Auffindung des Paketes noch in der Staatsschule anwesend. Aus dem Obangeführten geht­ wohl klar hervor,daß schon die geschil­­­derte Situation die Möglichkeit bei­ Entstehung eines Brandes ausschließt und daher nicht die Absicht,die Staatsschule in Brand zu stecken,sondern ledigliccheity allerdings sehr böser Bubenstreich angenommen werden kann. Hermannstadt, am 26. Januar 1884. · Die Polizeidirektion. Anmerkung der Redaktion: Zur Erläuterung fügen wir dem Berichte der Polizeidirektion Folgendes Hinzu: Ein Hermannstädter Kor­­respondent des in Staufen­burg erscheinenden „Ellenzef" (Nr. 21 vom 25. d. M.) schiebt mit frecher Stirne den Kindiischen Brandstiftungsversuch in der­ Hermannstädter Staatselementarschule den „Nationalitäten" — also den Deutschen oder Rumänen in Hermannstadt — sind zwar der intelligenten Kaffe in die Schuhe. In dem „Ruratio­nalitätenhafß“ überschriebenen Hermannstädter Brief des „Ellenzek“ heißt es wörtlich: „3 ist allgemein anerkannt, was für einen heilsanten Beruf die hiesige sehr gut organisierte Staatselementarschule erfüllt, und dennoch wie verhaßt dieses Institut für eine große Zahl der nichtmagyarischen Nationalen in Her­­­mannstadt ist, dafür möge der folgende Schmachvolle, jeden rechtschaffenen und nüchtern denkenden Mens­chen entrüstende Fall als Beweis dienen: Gestern abends 8%, Uhr nahmen zwei staatliche Lehrer, als sie die Haupttiege hinauf zu dem int­­ersten Stod wohnenden Direktor gingen, einen starren Zündergeruch wahr; al sie sich umsahen, stichen sie gar bald auf der zum Aufboden hinauf führenden Haupttreppe auf einen brennenden Gegen­­­stand. Bei der Untersuchung desselben ergab sich, das unter die Kante der genannten Treppe eine große Duantität gut getrocneter und dünn gespaltener Bretterspähne, z­wischen Zündhölzchen und Papier eingewicelt, mit brennenden Handschwanm und zwischen Zindhölzchen gelegt war. Diese Gegenstände wurden sofort in Gegenwart eines zufällig antretenden Gerichtsrates und mehrerer Anderer als corpora delieti unter Siegel­­­ gelegt. Die Durchführung der Untersuchung gegen den­ Unternehmer der Schandthat wird Sache des Gerichtes sein. Wir können nur umfern Bedauern und Nötchen darüber Ausdruck geben, daß dies nicht der erste Fall ist, welcher gegen diese tüchtige Anstalt unternommen worden ist. Was denken sich denn der betreffende­ Uebelthäter und dessen Ge­­­sinnungsgenossen, Die gewiß nicht zum Pöbel (söpredökhez) gehören? Stauben Sie, daß auch die ungarische Staatsidee in Rauch auf geht, wenn­ das Staatsgebäude abbrennt; oder Hoffen Sie, daß die bereits vorhandenen, auf der Höhe der Forderungen des heutigen Reitalters stehenden und die Staatsschule dann und wann bewüßenden magya­­­rischen Vereine eingeflüchtert ihre Wirksamkeit plöglich einstellen werden? Sie täuschen sich sehr, denn im Gegenteil werden diese und ähnliche Fälle als Mahnung dienen, daß wir Maghyaren, hier allein stehend, um so mehr zusammenhalten sollen. Und wenn unsere Großen, unter dem alles Mögliche ersinnenden und sogar Bart und Schnurrbart ausrottenden Drude der absoluten Regierung und demsselben zum Trage, eine weltberühmte Politik einzufädeln mußten; warum sollten wir in der heilsanen Wirksamkeit unserer, jede politis statuten­­­gemäß ausschließenden, Lediglich gesellige und litterarische Ideen pflegenden und denselben huldigenden Vereine beirrt werden? Davor ist es ein so großes Verbrechen, wenn in Hermannstadt magyarische Vereine wirken und sich au­­chen ein Bürgerverein gebil­det hat? Siehe da, ung geniert weder, das romanische Kasino noch der Bürgerverein, obwohl wir über beide, namentlich über Lehloren sehr vieles zu sagen wüßten! Wir befürchten auch nicht, daß unsere in die sächsische Schule gehenden Zünglinge Sachsen„werden ; noch weniger glauben wir, daß unsere, zur Anhörung deutscher Vorträge an der hiesigen ungarischen Rechte­­­­­­n use 28. Januar 1884. Nr. 3077 Dant. Das unterzeichnete Presbyterium erfüllt eine angenehme Pflicht,indem es allen denjenigen Frauen,Männern und Kindern,welche die am­ 23.De­­­zember v.J.iantherhause veranstaltete Bescheerung an Armenkinder der Gemeinde durch ihre Gaben befördert haben,diemit herzlichen Dank sagt und evnederholt hier die schon in dem betreffenden Anfruf(,,Bitte«)gegebene Zu­­­sicherung,daß die einzelnen Spenden,soweit dieses nach der Erklärung der Geber nicht etwa verbeten werde,in dem nächstens erscheinenden Jahresbericht deren­ Gemeindewerden verzeichnett werden. Hermannstadt,26.Januar 1884. Das ev.Presbyterium A·B. | Lokal- und Tages: Chronik, (Hofnadhrigt) Kaiser und König Franz Josef T. ist am 26. J. M. mit seinem Gefolge eingetroffen und wurde im Bahnhofe vom Prinzen Leopold und dem Herzog Ludwig in Baiern empfangen. Se. Majestät begab sich sofort ins Palais des Prinzen Leopold. Aus dem Verordnungsblatt für das E. E. Heer.­ Se . und apostol. f. Majestät geruhten anzuordnen, die Ueberlegung des Ober­­­lieutenants Albert Mac3ego des Infanterie-Regiments Friedrich Wilhelm Ludwig, Großherzog von Bader Nr. 50 in den Aktivstand der 1. ungarischen Landwehr, ferner zu ernennen, mit 1. Februar 1884 zum Oberarzt in der Reserve den Assistenzarzt in der Reserve Dr. Wilhelm Otto des Garnisons- Spitals Nr. 2 in Wien, beim Infanterie-Regimente Friedrich Wilhelm, Großherzog von Mecken­burg-Strelig Nr. 31. Ueberlegt werden mit 1. Februar 1884 aus dem Stande der Fac.­­­Rechnungs-Abteilung: der Militär-Rechnungs-Arzessist Otto Kraffer, zur Intendanz des 12. Korps, ferner wird überlegt­ mit 31. Dezember 1883 im Einvernehmen mit dem königl. ungarischen Landesverteidigungs-Ministerium in den beurlaubten Stand der künigl. ungarischen Landwehr: der Oberarzt in Dr. Ludwig Cufor, des Feld-Jäger-Bataillons Nr. 23, der Neserve, suchen nach bereits vollstrebter Wehrpflicht. (Aufenthaltsort: Pankota. In den Ruhestand werden verseßt: mit 1. Februar 1884: der Haupt­­­mann 1. Waffe: Zosef Freiherr v. Liebenberg des Infanterie-Regiments Karl Alexander, Großherzog von Sachen-Weimar-Eisenach) Nr. invalid (Domizil: Krems, Niederösterreich.), der Rittmeister 1. Mlaffe Sofef W­achsmann des Hußaren-Regiments Franz, Prinz zu Liechtenstein Nr. 9, als invalid (Domizil: Mediarch, Siebenbürgen.) (Ernennung) Der f. u. Finanzminister hat den Bergwerks-Prakti­­­kanten Koloman Benedek zum Offizial beim K. u. Salinenamt in Salzburg (Vizakna) ernannt. Von der Hiesigen Advokatenkammer) Die Generalver­­­sammlung der Hermannstädter Advokatenkammer ist auf den 2. Februar 1884 vormittags 10 Uhr einberufen worden. Die Verhand­­­lungsgegenstände sind: der Jahresbericht des Sekretär, die Jahresrechnung, der Voranschlag für 1884, allfällige Anträge, Neuwahl des Ausschusses. Zur Gültigkeit der Wahl ist erforderlich, daß wenigstens die Hälfte der sämtlichen Mitglieder der Kammer mitstimmt, wobei er den außerhalb Her­­­mannstadt wohnenden Mitgliedern gestattet ist, ihre Wahlzettel gesiegelt, mit der Unterschrift auf dem Couverte versehen, einzusenden. (Hermannstädter Frauenverein.) Der Ausschuß des „Frau­en­­­vereines zur Unterfrügung der ev. Mädchenschule“ in Hermannstadt hat, indem er gleichzeitig der Hoffnung Ausdruck gegeben, daß der „allge­­meine granenverein der ev. Landeskirche A. B.“ einer gedeih­­­lichen Entwicklung und regenzreichen Wirksamkeit entgegengehe, beschlossen, seiner nächsten Generalversammlung auf's wärmste zu empfehlen, unter Aufrechthaltung seiner gegenwärtigen Wirksamkeit und seiner Statuten fünfzig 10 Perzent der Jahresbeiträge seiner Mitglieder für die Zwecke des allgemeinen Frauenvereins auszuscheiden und an diesen abzufü­hren, bis dahin aber, eventuell in einer­ künftigen Ausschupfssung auch die Frage in Erwägung zu ziehen, ob die Statuten des eigenen bisherigen Vereines nicht in der Richtung zu ergänzen seien, daß auch andere humane Zwecke unabhängig von der eigentlichen Aufgabe desselben gefördert werden könnten. Von diesen Beischlüssen wurde das ev. Presbyterium von Hermannstadt in­­­folge der Anfrage desselben betreffs der Stellung des genannten Frauen­­­vereines zum „Allgemeinen Frauenverein“ in Kenntnis gerecht. (Kasino-Generalversammlung.) Am 3. Februar [. F. nach­­­mittags 5 Uhr findet die ordentliche Generalversammlung des Hermann­­­städter Kasinos in den eigenen Loyalitäten mit folgender Tagesordnung statt: 1. Jahresrechnung und N Rechenschaftsbericht des Ausschusses für das Jahr 1883. 2. Voranschlag für das Jahr 1884. 3. Wahl der drei Re­­­an­­er Prüfung der 1884er Jahresrechnung. 4. Ergänzungswahl des Ausschusses. (Die Generalversammlung der römsdath. Kirchen­­­gemeinde in Hermannstadt) war gestern zum je­­der Wahl des Kirchenrates, dessen dreijährige Mandatsdauer abgelaufen, einberufen. Der Kommunitätsfigungssaal war in allen Räumlichkeiten dicht gefüllt; der röm.­­­rat­. Stadtpfarrer Stefan György eröffnete kurz nach 11 Uhr die Situng, deutete in seiner einleitenden Ansprache auf die Wichtigkeit der Wahl hin, ernannte den Schriftführer und die Verifikatoren und bestimmte drei Mit­­­glieder, in die Skrutinirungskommission, die Generalversammlung erwählte eine gleiche Zahl. 183 wurden zwei Kandidatenlisten abgegeben und zwar die der ersten Partei von 186 und die der andern von 55 Mitgliedern, Das Ergebnis auf eigenes An­­­64, als f .

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