Siebenbürgisch-Deutsches Tageblatt, 1884. Oktober (Jahrgang 11, nr. 3284-3310)

1884-10-14 / nr. 3295

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In demselben Jahr,in welchem Siebenbürgens alte Verfassungn Trümmer geschlagen wurde und die kurzlebige neue Komitatsverfassung das Licht der Welt erblickte,kamen im südwestlichen Teile des Landes,in­ den Komi­­­taten Zarand,Hunyad und Unteralba Unr ihn zum Ausbr­uch.In welchen besonders Juan Hora und Juan Kloska,die Heldenk der in den nächsten Tagen stattfindenden rumanischen Erinnerungsfeten die hervorrkegendste Rolle spielten.Die Bewegung,welche,obgleich nur von Bauern ei­ne jegliche Un­ter­­­stützung oder Leitung aus intelligenten Exexsen angestiftet und unterhalt ihm Monate hindurch Behörden und MilitärmAtem erhielt,rief unter den Zeitgenossen anfangs alle möglichen Ansichten über ihren Ursprung hervor, sodaß man ein»allerliebstes Wirrwarr von falschen Nachric­ten und Ver­­mühungen«in den damaligen Zeitungen fand...In einigen8ettungen schob · gegen Deva 309 (6. November), wurde vom Adel mit Hülfe des Militärs geschlagen, und über die Hierbei gemachten Gefangenen ward sofort in einer Weise blutig Gericht gehalten, so daß der Kaiser es nicht unterlassen konnte, in einem Brief an seinen Bruder Leopold seinem Unwillen über diesen Vorgang Ausbruck zu geben. Nach einem zweiten vergeblichen, abermals blutig gerächten Sturm gegen Deva (7. November) zog unterdessen ein zweiter Haufe im Maroschthale aufwärts und streifte bis Benczencz, Pis­­­sincz, selsenyer, Chora, wo der Barclai’sche Hof eingeäschert­ wurde, Tartaria und Alvingz. Ein namhafter Teil des magyarischen Adels suchte Zuflucht in Hermannstadt, so daß sich die Behörde genötigt sah, für aus­­­reichende Zufuhr von Lebensmitteln und Holz zur Stadt Sorge zu tragen. (Gubern. 3.­10,403. 1884.) (Schluß folgt.) z ..­ . Pränumerationen und Inserate übernehmen außer dem Hauptbureau, Heltauergasse Nr. 28, in Kronstadt Heinrich Zeidner, H. Dresz­­­wandt’s Nachfolger, Mediasch Johann Hedrich’s Erben, Sc­hässburg Carl Herrmann, Bistritz Fr. Wachsmann Nr. 187, Sächs.­Regen Carl Fronius, Mühlbach Josef Wagner, Laufmann, Broos Paul Batzoni, Zehrer, Wien Otto Maas (Haasenstein - Vogler), Rudolf Mosse, A. Opelik, M. Dukes, Moriz Stern, Heinrich Schalek, J. Danneberg, Pest A. V. Goldberger, Frankfurt a. M. G. L. Daube & Co. am­ Insertionspreis: Der Raum einer einspaltigen Garmondzeile Tostet beim einmaligen Einraden 7 fr, das zweitemal je 6 kr, das drittemal je 5 fr. d. W. exclusive der Stem­pelgebühr von je 30 Kr. 1884, *) Unmeit Kördsbanya. Ein­ faiserliches Handschreiben beruft die Delegationen auf den 27. Oktober nach DOfenpest ein. Bis dahin dürfte auch die Adreßde­­­batte im ungarischen Neich$tage beendet sein, die im Oberhause heute, im Abgeordnetenhause zwei­ Tage später, Sasse 25, 5. M., beginnt! Der vom Adreßausichuffe im Abgeordnetenhause eingereichte Adreßentwurf ist ebenso, wie der Adreßentwurf des Oberhauses, nur eine Umschreibung der Thron­­­rede. Was Koloman Tipa in seiner Großiward einer Rede gejagt und die Thronrede wiederholt hat, wird in diesen beiden Adreßentwü­rfen noch einmal zum besten gegeben. Diese Uebereinstimmung ist um so erklärlicher, als immer und immer wieder es der nämliche Koloman v. Tipa ist, der seinen Willen dem Lande verbündet: das erstemal als Abgeordneter von Groß­­­wardein, das zweitemal als oberster Ratgeber der ungarischen Krone, das drittemal als Führer der ihm bfindlings folgenden Reichstagsmehrheit. Da er sei die von Diplomatischen Racksichten weniger gebundene Reichstags­­­mehrheit sprechen läßt, so it es auch nicht­ zu verwundern, daß der Adreß­­­entwurf sich auch etwas ungenierter ergeht und gegen Die Dreifaiter­­­zusammenk­unft in Skierniewicze demonstriert, indem er das Verhältnis unserer Monarchie zu Deutschland „ein Bü­ndnis zu Zweien“ nennt, „welches weder in Bezug auf seinen äußeren Umfang, noc in Bezug auf seine innere Natur irgend eine Veränderung erfahren hat.“ Troßdem fühlt sie Daniel Irandi, der Führer der Äußersten Linken, durch die Dreikaiserzusammenkunft in Skierniewicze noch immer beunruhigt und richtete daher in der vorgeftrigen Sichung des ungarischen Abgeordnetenhauses folgende Interpellation an den Ministerpräsidenten : „Der Kaiser von Oesterreich und König von Ungarn, der Deutsche Kaiser und der russische Zar hatten im verflossenen Monate eine Begegnung zu Szkierniewicze, bei welcher auch der Minister des Aeußern des betreffenden Herrschers, beziehungsweise Staates anmwesend war, was die politische Natur und Wichtigkeit dieser Begegnung als unzweifelhaft erscheinen läßt. Nachdem aber über Zived und Ergebnis dieser Zusammenkunft bisher keinerlei authentische Mitteilung veröffentlicht wurde, die Kenntnis dieses Ziviwedes und Ergebnisses jedoch Ungarn und folglich dieses Abeordnetenhaus sehr nahe interessiert , frage ich den Herrn Minister-Präsidenten: It er geneigt, dem geehrten Ab­­­geordnetenhause bekanntzugeben, welchen Zweck und welches Resultat die er­­­wähnte Zus­ammenkunft hatte, ob irgend ein Vertrag geschlossen wurde und ob derselbe in irgend­­welcher Form s­­chriftlich abgefaßt wurde, oder ob nur eine mündliche Vereinbarung zu­­stande gekommen ist, über welchen Gegen­­­stand, welchen Inhaltes und auf welche Zeitdauer? Wenn ein schriftliches Dokument existiert, ist der Herr Minister-Präsident geneigt, dasselbe auf den Ti des Hauses niederzulegen ?* er I der grundherrlichen Dienstbarkeit,wenn"es zu den kaiserlichen Fahneneile und forderten sofortigen Aufbruch nach Narlstr.Bald war die Menge bis zu 1000 Köpfen angewachsen.Sie zog unter Fü­hrung Georg Krisan’s bis gegen Kurety,wo der erste Schuß fiel Zwei Komitatsbeamten,Gal undNalazzi,stellten sich hier mit sechs Soldaten den Bauern entgegen, feuerten in dieselben,worauf die erregte Menge,nachdem die Gegner niedergemacht waren,den an nach Karlsburg aufgab und sich gegen die Edelhöfe wendete.Am 2.November waren schon 40—5000 Leute beisammen, sie zogen durch Kristgor,Brad,Ribicze und andere Orte,,,raubten und plünderten die hier wohnhaften Edelleute,steckten ihre Häuser in Brand und metzelten die ihnen vorkommenden Edelleute nieder.«(M.G.v.Herr­­­mann.)Am 4.November zündeten sie das Kastell in Branyicska am Marsch­­­fluß an,verheerten alle herrschaftlichen Höfe zu Marosch-Somlyos,ja sie drängten sich über den Marosch hin über Eine kalme Abteilung,weicht­e man die Schuld auf die Exjesuiten...andere gingen so weit,daß sie glaubten,fremde Höfe hätten die Hände mit an Spiele.«Sogar Guber­­­nator Samuel von Brukenthal mußte in seinem Berichte vom 25.August an den Hofkanzler Graf Esterhazi das Geständnis machem»die Ursachen der Bewegung sind noch immer nicht recht bekannt«,und der Landesherr erklärte in seinem Handschreiben an Brukenthal voty 13 Dezempber,»daß man sich aus den ganz kreuzenden Bekrchten sein richtiges Urteil schöpfen« könne.Heute,hundert Jahre später,sind wir­ ausreichend aufgekllärtIiber die Ursachen des Aufstandes und wollen,da dieser in der magyarischetcjyle romänischen Tagespresse,hier in sympathischer,dort in­ verurtei­lender Weise besprochen wird,seine Entstehung und Geschichte in wenigen Zügen entwickeln. Auf dem leibeigenen walachischen Bathernstand lastete schwerpe Druck der adeligen Grundherren,so daß dem Kaiser Josef II.gelegen­tlIFl­sek per Reise durch Siebenbürgen zahlreiche Klagen über die Bedrohungen überreicht wurden, welchen die hörigen Unterthanen seitens ihrer Grundherren aufge­­­fegt waren. Das blieb nicht ohne Folgen, denn kaum hatte der Staljer Siebenbürgen verlassen (Abreise von Biltung in die Bukowina am 13. Juni 1783), erschien auch schon ein kaiserliches Deskript (16. August), welches zwar das Los der Unterthanen wesentlich­ erleichterte, aber den offenen Ausbruch des Ingrimms derselben nicht mehr verleiten konnte ; nur wenige Wochen später befand sich die walachische Landbevölkerung des fitomestlichen Siebenbürgens im hellen Kampfe wider den magyarischen Adel. „Gründliche Rache an den Zwingherren für jahrhundertelangen Druck“, schrieb Freiherr von Hurmuzaky, „wie auch förmliche Sicherstellung der Zukunft, mittelst Resigergreifung der so lange vorenthaltenen Meenschenrechte: das waren die reitenden Gedanken und Absichten der Empörung.“ Bereits im Jahre 1783 gab es eine kleine Erhebung in Zalathua, indem die dortigen Unterthanen der Figfalherrschaft, aufgestachelt von Zuon Hora aus Nagy-Aranyos, auch Nikolaus Ursz genannt, dem Weinichanf­­­pächter die Weinfutter zertrü­mmerten und sich gegen die herrschaftlichen Beamten auflehnten. Der Tumult wurde rajch unterdrik­t, Hora entkam, einige Uebelthäter wurden ins Gefängnis geworfen, andere mit Stad­­­streichen bestraft. Hora war aber im folgenden Jahre vajch zur Stelle, als gerade in Habeg und Karlsburg Rekruten - Konskriptionen stattfanden, und bewußte diesen Umstand dazu, das Landvoll glauben zu machen, er könne doch Eintritt in den Soldatenstand sich vom Joch der Leibeigen­­­schaft befreien. Im Juli und August 1784 strömten ganze Trupps wa­­­lachischer Bauern zur Konskription und findigten damit ihren Grundherren den Dienst. Diese riefen zur Sicherung ihrer Rechte die Hilfe der politischen und militärischen Behörden an, es kam zu Verhaftungen und Verurteilungen, welche die Bewegung mehr forderten als schwächten. Am 28. Oktober trat Juan Klossa aus Kerpenyes (bei Abrudbanya) in Brad,*) am 31. Oktober Horn in Meßtakon*) vor das Volf, sie verhießen demselben Befreiung von politische Nebelsicht. Hermannstadt, 13. Oktober, ichte der Justizminister im Ab­­­­­setzentwurf ein,der die Trennung der Würde des Judexoukise von dem Präsidium­ des Oberhauses bedeute.Man betrachtet diesen Gesetzentwurf als den Vorläufer der Ernennung Sennyey’s zum Präsidenten des obersten Gerichtshofes. Die österreichische Regierung hat eine Reihe von Handels­­­und Gewerbekammern aufgelöst. Den Anfang machte sie mit der Handels- und Gewerbekammer von Wien, dann folgten Diejenigen von Neid­enberg, Budweis, Eger und Pilsen. Mit der Auflösung der Segteren hat ein heißer Wunsch der Tschechen Befriedigung gefunden, welche nun­­­mehr, und wohl nicht mit Unrecht, Hoffen dürfen, dauernd die Majorität in den Handelskammern und damit eine Reihe von Mandaten für den Landtag zu gewinnen. Die Nachricht, daß eine deutschhe Einladung zu einer in Berlin ab­­­zuhaltenden Kongo-Konferenz an die beteiligten Staaten gerichtet worden ist, wird aus guter Duelle bestätigt. Die eingeladenen Staaten sind England, Frankreich, Spanien, Belgien, Holland, Portugal und die Vereinigten Staaten von Nordamerika. Der Zweck der Konferenz wird vom Wiener Korrespondenten des „Nemzet“ folgendermaßen umschrieben: Fürst Bis­­­marc beschäftigt sich s­­chon seit längerer Zeit mit dieser­­­ Frage, und die neuesten westafrikanischen Bezwh­lungen, namentlich der große Interessenkampf zwischen England und Frankreich, sowie die in internationaler Beziehung un­­­definierte Situation der von Stanley und Brazza gegründeten Kolonien haben die zum Aktion­­stets bereiten Entschlüsse beschleunigt. &s Handelt sich um nichts ge­­­geringeres, als um eine eingehende Reform und Kodifikation des internationalen K­olonialrechtes auf Grund des leitenden Gedank­ens, daß in den künftig durc wen immer zu gründenden Kolonien Freiheit des Handels für alle Nationen ge­­­sichert bleibe. &3 sei möglich, daß England eine solche Konferenz nur widerwillig befehlten und alles zur­­­­ereitelung derselben ins Werk fegen, aber kaum anzunehmen, daß 3 die Einladung rundweg ablehnen werde. Die übrigen Mächte werden sich natürlich beeilen, die Einladung anzunehmen, um desto taucher dem Faustrechte jenseits de Meeres ein Ende zu bereiten. An der Konferenz werden naturgemäß nur jene Staaten teilnehmen, die Kolonien befigen. Selbstverständlich sei es jedoch, daß die eventuellen Beschlüsse dieser Konferenz nur dann in das internationale Recht übergehen können, wenn sie nachträglich von allen Großmächten gutgeheigen werden. Inzwischen hat sich die englische Regierung beeilt, Neu-Guinea zu anektieren und die sü­­dafrikanischen Beeren in ihren Annexionen zu stören. Ein Telegramm des Reuter den Bureaus meldet nun, die Negierung der Transvaalrepublik habe bereits den Nückzug angetreten und die Proklamation des Protektorats über das Beichuana-Land zurü­ckgezogen. Diese Nachricht bedarf jedoch sehr der Bestätigung; die „Times“ selbst nennt einen Rückzug der Voeren vor bloßen Protesten durchaus unwahr­­­scheinlich. Bentileton. Die 38. Hauptversammlung des Evangelischen Vereins der Huslav - Adolf- Stiftung am 9., 10. und 11. S­ep­­­tember 1384 zu Wiesbaden. II. Die Höchste Wichtigkeit unter den Verhandlungsgegenständen dieser Ver­­­sammlung hatte der von Dr. Kriegern erstattete Bericht des Zentralvor­­­standes über die Thätigkeit des Gustav-Adolf-Vereines im 52. Vereinsjahre 1882—83. Die theologische Fakultät zu Leipzig hat bei Gelegenheit des Lutherjubiläums den Berichterstatter, weil er für die Sache des Gustav-Adolf- Vereines in Wort und Schrift unermüdlich thätig sei, die Würde eines Licen­­­tiaten der Theologie honoris causa verliehen. Auch der Bericht trägt den Stempel des Geistes und der fleißigen Arbeit dieses Mannes, der fir den Berein, man darf jagen, umnentbehrlich geworden ist. Aus dem überreichen Inhalte des Berichtes teile ich mit: „Zunächst wird ein großer Aufschwung des Anteresses für die zerstreuten Glaubensbrüder und ein erfreulicher Fort­­­schritt des DVereinglebens FKonstatiert. Die Zahl der Emweigvereine ist um sieben gestiegen und beträgt fest 1779, Brauenvereine bestehen 392 gegen 394 im Borjahre. Die versendeten Unterstügungen betragen 83,288 Mark mehr als im Bor­­­jahre, nämlich 858,535 Mark. Bei 41 Hauptvereinen sind die Leistungen gestiegen, bei 22 gelunfen. An Legaten erhielt die Zentralwaffe­­l im Betrage von 19,636 Mark. An einzelne Vereine sind 104 Legate im Betrage von 162,976 Mark bezahlt worden, während diese­­­ Summe im Vorjahre weniger, nämlich 104,536 Mark betrug. Hinzu kamen nicht minder wertsvolle litterarische, der Bereinssache ge­­­widmete Gaben,­­­welche der Bericht in langer Reihe aufführt, darunter die innerhalb unserer Landeskirche bei Gelegenheit des Lutherjubiläums erschie­­­nenen Festschriften. Der Bericht giebt weiterhin einenlieberblick über die Thätigkeit der einzelnen Vereine.Der Zentralvorstand hatte im vergangenen Jahre eine Eingangsregistrande von 4709 und eine Ausgangsregistrande von 3881 Nummern,welche Zahlen eine annähernde Vorstellung davon geben,welche Menge von laufenden Geschäften derselbe zu erledigen hat.Was prinzipielle Fragen betrifft,so hat der Zentralvorstand sich unter anderem auch mit dem Entwurfe des Statutes für die durch die Jubiläumsgabe(letzter Abschluß 191.000 Mark)gestiftete Pensionsanstalt der evang.Kirche Oesterreichs zu beschäftigen gehabt.Dieser Entwurf ist von der diesjährigen Hauptver­­­sammlung in Wiesbaden angenommen.Dordeit.Unter den Hauptvereinen steht mit Rücksicht auf die im Jahre 1882 X 3 erreichte Höhenchammlungen oben an: der Hauptverein, Düsseldorf mit 63.836 Mark, dann folgt Stutt­­­gart mit 61,614 Mark, in dritter Reihe steht der Hauptverein Leipzig mit 50,824 Mark. Die absolut h­öchste Biffer aber hat der Hauptverein Wien erreicht mit 119,108 Mark, worin jedoch auch ein Geschenk der Prinzessin Marianne der­ Niederlande im Betrage von 50.000 Gulden miteinge­­­schlossen ist. Aus Ungarn flossen den Emweden des Gustav - Adolf- Vereines zu 1082 Markt. Der Hauptverein Hermannstadt sammelte 6752 Mark; während seines Bestandes hat derselbe 150,309 Mark aufgebracht. An Unterstügungen wurden im Jahre 1882/3 an 58 siebenbürgische Gemeinden zusammen 14,086 Mark gezahlt. Seitdem der Gustav-Adoolf-Verein seine Thätigkeit auch unserem V­aterlande zuwenden durfte, sind darin von ihm 116 Gemeinden mit 262,993 Mark unterstügt worden. Ungarn erhielt mit Ausschluß seiner Nebenländer: Heuer für 66 Ge­­­meinden 19,089 Mark überhaupt und zwar t wieder mit Ausschluß seiner Nebenländer für 290 Gemeinden 967,235 Mark, welche meiterer Summe eine Gegenleistung im Ge­samtbetrage von 34,085 Mark gegenübersteht. Ueber­­­haupt hat der Gustav-Adolf-Verein seit seinem Bestehen an 3105 Gemeinden 18.860,185 Mark an Unterftügungen verabreicht. Aus der Reihe der unterstüßungsbedürftigen Gemeinden sind heuer 15 ausgeschieden, dafür aber 89 neu eingetreten; im ganzen sind 1269 Ge­­­meinden um Unterftügung eingeschritten. 25 Kirchenbauten sind beendigt worden. In Rom wurde am 25. November 1883 auf der Via nazionale dur Heren Bastor Prochet eine neue evangelische Kirche eingeweiht und dem Gottesdienste übergeben. Das ist nun die 15. evangelische Kultus­­­stätte, die es dort in der Residenzstadt des Papstes giebt. Schulhäuser wurden 8, Pfarrhäuser 12 vollendet. Die Gesamtlage der Diaspora bezeichnet der Berichterstatter als eine durch die Umtriebe Noms im Höchsten Grade gefährdete. Das allenthalben wahrnehmbare Bestreben der päpstlichen Pfarrei, das evangelische Christentum auf den Standpunkt einer nur geduldeten G Sette herabzudrücken, um «s Ihließlich zu zersprengen und zu vernichten, wird durch mancherlei Umstände gefördert, so z. B. durch den jeit so stark hervortretenden Haß der anderen Bölfer gegen das Deutschtum. Hinter dem Magyarismus, dem Kampfe des slavischen Wolfe in Oesterreich, des Franzosentums im Elsaß gegen das Deutschtum Yanert der Romanismus. Auch die österreichische Schulgereggebung von 1868 erweist sich als ein ganz unschägbares Förderungsmittel des Romanismus. Im vergangenen Jahre sind nicht weniger als 15 Lehrer vom Evangelium abgefallen und zum P­apsttum übergetreten, weil sie an der angeblich Konfession grofen Gemeindeschule nur dann vorwärts kommen, wenn sie Katholiken sind. Die Gemeinden müssen die Last einer Doppelbesteuerung tragen, wenn sie neben der öffentlichen Schule noch eine evangelische Privatschule erhalten wollen. Der Berichterstatter schloß mit der Mahnung, die evangelische Christenheit möge sich auf sich selbst besinnen und ihren Be­ichstand mit größerer Ent­­­schiedenheit behaupten. Dazu wolle der Gustav-Mdolf-Verein mithelfen, der R­­uh rühmen dürfe, das evangelischste aller evangelischen Liebeswerke zu sein. Präsident von der Gröben empfahl 44 arme, äußerst unterfrügungs­­­bedürftige Gemeinden in der Diaspora der Provinz P­osen der werfttätigen Liebe des Gustav-Adolf-Vereines. Was dort der protestantischen Kirche ver­­­loren gehe, das gehe auch dem Deutschtum verloren. Redner entwarf in be­­­­weglichen Worten ein höchst anschauliches Bild von der Armut und den Lasten der Gemeinden und von den Nöten der dortigen Pastoren. Die 530.000 evangelischen Einwohner sind in 184 Parochien eingeteilt. Ein Geistlicher kommt auf 2500 Seelen und­ 1 Parochie auf 3 Quadrat-Meilen. Die Lage » U BT a

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