Siebenbürgisch-Deutsches Tageblatt, 1893. Oktober (Jahrgang 20, nr. 6023-6048)

1893-10-27 / nr. 6045

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November 1893 Beginnt ein neues Aboennement an: Das „Blebenbärgiiä-Beuiie Eageblast”.­ bonnement für Hermannstadt: monatlich 85 fl, vierteljährig 2­1.508, halbjährig 5 fl., ganzjährig 10 fl. ohne Bustellung in Laus, mit Bustellung 1 fL, B Abonnement wit ae 7 fl, ganzjährig 14 fl.; für für 003 Stand: vierteljährig das Ausland: vierteljährig ’RM. oder 10 Fres., Halbjährig 14 RM. oder 20 Fres., ganzjährig 23 RR. oder 40 Fred. Auswärtige M­onatsabonnenten, weile vom 1. November an einzutreten wünschen, erhalten das Blatt im November: im Silandire gegen direkte Einsendung von 1 fl. 20 fl; im Auslande gegen direkte Einsendung von 2 Merl 33 Pfennig oder 3 Branch 33 Sentimes an das Hauptbureau (Hermannstadt, Seltanergefie 23.) 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Insertionspreis: Der Raum einer einspaltigen Garmonbdzeile fostet beim einmaligen Einrücen 7 fr., das zweite­ mal je 6 fr., das dritte mal je 5 fr. d. W. ex­­klusive der Stempelgebühr von je 30 kr. 1893 Aus amtlichen Quellen. IH. Bericht des Ministers des Innern über die Sanitätsverhältnisse des Landes im Jahre 1892. [L. 8.] Obwohl der Teste dieslau­fige Bericht die Zustände des Jahres 1887 behandelte, hielt es der Minister doch von praftsicherem Interesse, auf die Ereignisse des Ieitvertroffenen Jahres und nicht auf jene des Jahres 1888 zurückzugreifen. Die Sanitärverhältnisse waren im ganzen ungünstig, insoferne als 51 Munizipien von 89 sie so bezeichnen, ungünstig besonders im großen Alföld. Von den siebenbürgischen Komitaten gehören Bistung-Nakod, Kronstadt, Fogaraidh, Kleinfokeln, Koloz ®, Hermannstadt, Szolnos-Dobota, Torda-Aranyos und Ud­­varhely zu der vom Schidjal günstig behandelten Minorität. Das früher in den wasserreichen Gebieten der großen Tiefebere ende­­mische Wechselfieber hat infolge der Slußregulierungen diesen feinen Cha­­rakter verloren und ist überhaupt beinahe von der Bildfläche verschwunden. Betreffe der Epidemien könne der Bericht kein völlig treues Bild bieten, teilweise, weil zu wenig Aerzte und somit zu wenig Kontrollsorgane sind und teilweise, weil der Bauer bekanntlich, auch wo solche sind, deren Fach­­verstand nicht gern in Anspruch nimmt. Die Boden traten in 21 Munizipien auf, von den siebenbürgischen Komitaten besonders in Esik und Koloze. Die Mauern im ganzen Lande, in Siebenbürgen besonders in Esik­ und Alfofeher. In der Hauptstadt insbesondere. Der Reitchusten in Arad, Neutra und Ugocsa. Der Sharlach in Somogy und Arad, Die Diphtheritis mace reißende Fortschritte besonders im eigent­­lichen Ungarn, Die Dysenterie in Ung, Vas, Haromfet und im Hermannstädter Komitate, Die Influenza bösartig in den siebenbürgischen Komitaten Marossch- Torda, Udvarhely, Hermannstadt. Die Malaria eht heftig in Szilagy. Die asiatische Cholera. Am 26. September dv. $. in Budapest konstatiert, erreicht sie ihr Marimum am 5. Oktober mit 45 Erkrankungen, hört dann Ende Dezember auf, m ganzen in Budapest 899 Erkrankungen, wovon 499 mit letalem Ausgang. Auffällig war ihr Auftreten in der Gemeinde Szerb-Aradacz; in Dieser 1896 Einwohner zählenden Gemeinde erkrankten innerhalb kurzer Zeit 179 Menschen, wovon 114 starben. Ein Blick auf die beiliegende graphische Darlegung belehrt uns, daß die Epidemie völlig dem Lauf der Flüsse entlang­­ fortschritt, eine Ausnahme machte bloß der Liptoer Komitat, wohin sie durch Hauptstädtische Arbeiter verschleppt w­urde, 549 Prozent der Franken starben; dieses Verhältnis entspricht ganz den bisherigen Erfahrungen. Betreffs der Trahoma sind im Jahr 1892 feine erwähnensmerte neue Momente zu verzeichnen, sie beschränkte sich auf dasselbe Gebiet wie im Jahre 1887. Von größtem Erfolg war die ärztliche Behandlung dieser Strankheit begleitet im Banffy Hunya der Bezirke des Kolozser Komitates, wo seit 1887 die Zahl der Staaten von 426 auf 48 gefunden ist. Die Zahl der Kranken nimmt überhaupt ab, aber sehr langsam. Ursache dessen: Langwierigkeit der Kur und Armdifferenz seitens der besonders der Ar­­beiterklasse angehörigen Kranken. Den Landessanitätsrat haben in seinen 35 GSlbungen haupt­­sächlich die Maßregeln gegen die Cholera und Diphtheritis in Anspruch ge­ nommen. Sanitätsorgane: 1887 waren 2836 Werzte (Doktoren), 686 Chi­­rurgen; 1892 waren 3556 Werzte, 491 Chirurgen. Die Zahl der Doktoren also Hat mit 720 zus, jene der Chirurgen mit 195 abgenommen, im ganzen eine Zunahme von 495 Herzten. Die Zahl der Herzte ist ungenügend. Bei uns fallen auf 10.000 D Menschen 2­66 Aerzte, in Oesterreich 316 und im Deutschen Reich 415, also nahezu zweimal so viel als in Ungarn. In den Munizipalstädten fallen auf jedes 1000 einer, in den Komitaten nur auf 5000, Komitatsphysizi und Gemeindeärzte zusammen 1997, beinahe die Hälfte aller Doktoren. Von 1837 Großgemeinden haben aber dennoch nur 381 Gemeindeärzte. In Sacen der Hebammen stehen wir entschieden mißlich. 7597 diplo­­mierte Hebammen waren im Jahr 1887; 7570 im Jahr 1892; der Rücfall ist zwar nur scheinbar und beruht auf Hineinnahme undiplomierter Leute gelegentlich des früheren Ausweises; jedenfalls aber Leiden besonders die Dörfer auch derzeit großen Mangel in dieser Beziehung. Apotheken waren im ganzen im Jahre 1887 1044, während jebt 1186 sind, auf 9390 Menschen und 176­3 Quadratkilometer fällt einen Spitäler. Impfungen. Mortalität. Totenbeschauung. (Legtere nicht ge­schehen in 5473 Fällen.) Sanitätspolizeiliche Untersuchungen. Betreffs gesund­­heitsschädlicher Nahrungsmittel und Getränke wurde in 13.288 Fällen Beschlag­­nahme, in 13.564 Fällen Konfiszierung angeordnet. Die Staatliche Oberaufsicht erstreckte sich auf 25.732 Kinder. Erlaubnis wur­de gegeben zum Stillen der Säuglinge in 6114 Fällen, zur Ammenschaft in 2929 Fällen, verweigert in 954, beziehungsweise in 354 Fällen. Oeffent­­liche Gebäude wurden untersucht in 100,687 Fällen; Schulen in 39,619; Privatwohnungen in 89,801 Fällen. Hievon wurde in 63.069 Fällen gründ­­liche Reinigung, in 6588 Fällen Räumung angeordnet. « Ueber die Prostitution giebt der Bericht Daten,aus denen hervorgeht,daß die hier so nötige sanitätspolizeiliche Ueberwachung denn doch ihre Früchte trägt, wenn sie auch der Natur der Sache nach nicht so ausgedehnt sein man, als es wünschenswert ist. Besuch der heimischen Bäder. In 122 Bädern und Minati 77.483 ständige, 509.498 zeitweilige Gäste. Schließlich N Regierungserlässe auf dem Gebiete der Hypienie, Giolittis Programmmmede. Die Rede von Dronero hat einen weit größeren Eindruck gemacht, als man selbst in reitenden politischen Kreisen er­­wartete. Für den Augenblick aber kann man nicht behaupten, daß die Energie, womit der italienische Ministerpräsident neue Steuerquellen fi öffnen zu wollen erklärte, seine Popularität gehoben habe. So müde man in den Reihen der Drumdbesiger, des Handels und der Industrie und nur zuleit in den breiten Schichten de mittleren besigenden Bürgertums der jenigen, zur ironischen Krankheit gewordenen Finanznot ist, so wenig vermag man gerade dort der Notwendigkeit grundlegender Finanzreformen und ernster Opfer fest ins Auge zu sehen. Im Stillen hoffte jeder, daß irgend eine neue Schöne pflästerchenpolitis ‚das arg auf den Sand gelaufene Schiff der italienischen Finanzen für einige Zeit wieder flott machen werde, oder mindestens, daß man dem „anderen“ die unvermeidliche neue Last ausbü­rde. Und nun kommt Siolitti und kündigt nicht nur eine radikale Reform der Erbsaftzsteuer zu Gunsten des Staatsjädels, sondern auch eine progressive Einkommensteuer an, die allein einige 40 Millionen aus den Taschen der Geldaristokratie, des Großgrundbefiges und der Bourgeoisie hinaus in den leeren Staateshag hin« überleiten soll. Die Gründe Giolittis für so scharf einschneidende Maßregeln sind allerdings unwiderleglich; Geld muß geschafft werden und zwar unter Aufgeben der bisherigen Anleihenwirtschaft. Denn schon jet Hat der Schap«­minister einige 250—300 Millionen jährlich an Zinsen und Amortisationen an die ausländischen Gläubiger abzuführen und diesen Verpflichtungen muß ebenso pünktlich wie bedingungslos nachgekommen werden, fol das Land nicht bis an den Rand des Bankrotts treiben. Ebenso wenig sind an Heer und Marine nennenswerte Ersparnisse zu machen. Alle dahingehenden Versuche sind und gelten als für lange Zeit gescheitert. Man hatte allerdings bis in die fünfte Zeit vielfach an dem Gedanken festgehalten, durch neue indirekte Steuern, Monopole u.­­. w. die breiten untersten Volksschichten in erster Linie heranzuziehen und die notwendigen Millionen in Gentesinniform den Zarchen des Kleinbürgers, des Bauers und Arbeiters zu entnehmen. Auch diese Idee mußte scheitern an dem scharfen Widerstande der radikalen Abge­­ordneten, der intransigenten P­resse und vor allem in der von den Sozial­­demokraten im ganzen Lande mit rücsichtsloser Energie entfalteten Agitation, und das umso mehr, als fortgefegte Arbeiterkrawalle in den Industriezentren Heine Bauernrevolten im Norden und Süden, vor allem aber die schwere soziale Krisik, die Sizilien und die Schwefelindustrie gegenwärtig Heimsucht­­es der Regierung schlechthin verboten, dieser Währung ein neues populäres Geld zuzuführen, das ihre Ausdehnung über das ganze Land unfehlbar zur Sorge gehabt haben würde. So blieb Giolitti nichts übrig, als mit den offenen leeren Händen neue Opfer fordernd vor die oberen besigenden Straffen Hinzus­treten, selbst auf die Gefahr Hin, diese dem Staatsmanne Ehre machende entschlossene That mit seinem Ministerportefeuille bezahlen zu müssen. Noch läßt ih F ein Urteil über den endlichen Ausgang der gegenwärtigen Konstellation fällen. Der größte Teil der Abgeordneten sieht die Notwendigkeit einer gründlichen Sanierung und das Unvermeidliche der vorgeschlagenen Mittel ein. Aber werben sie Stand­halten vor dem Unwillen ihrer Wähler, der eine umso pessimistsichere Färbung annimmt, als niemand an die Möglich­­keit der von Giolitti versprochenen Ersparnisse glaubt, und die vielfach be­­sprocherne Reduzierung der Staatsschuldicheinfoupons von 5 auf 4 Prozent der Erhöhung der Abgabe auf die Rente deshalb für ausführbar gilt, weil legere fast ausschließlich in den Händen des Auslandes sich befindet. So zeigt mein bekanntes Glück mir doch stets den Weg, wo «8 pisante Dinge auszuspüren giebt. Don Beuilleton. Ein Vorurteil, Roman von Dorid Freiin dr. Spättgen. : (49. Fortlegung.) In welch grellem Gegenlage standen diese Blice zu dem das Wesen der Berwachsenen font kennzeichnenden Humor­ Clifford fragte, unangenehm berührt, und bog sich möglichst seitwärts nach der verhängnisvollen Stelle hin. Doch unmutig wallte es in ihm auf. Mauds schönes, für gewöhnlich etwas bleiches Gesicht flammte Heute in Fichtem Purpur, während die großen Augen einen fast fieberhaften Glanz verrieten. Er mußte wohl eine ehr anregende Unter­­haltung sein, die Ralph Aroundel mit ihr führte, dachte er den­ innerlichen Orimmes und ballte die Serviette unter dem Tusch zu einem näuel zusammen. Den Arm des alten Dieners, welcher ihm soeben eine Platte mit auserlesenem Wein reichte, stieß er beinahe unsanft fort, „Oh, mein lieber Lord, nur noch kurze Zeit Geduld!" flüsterte er unter seltsam gepreßten Atenzügen leise, als er nach beendetem Mahle auch­ Ralph Aroundel in Gesellschaft der Damen den Speisesaal verlassen sah. Nach­­dem es ihm selbst endlich gelungen war, den rauchenden und mollajchlürfenden Orren, ohne Aufsehen zu erregen, zu entschlüpfen und er in den Treppenflur ae, hatte die Dunkelheit des frühen November-Abends sich bereits herabgesetzt. Ringsum war alles totenstill, da die Dienerschaft wohl noch mit Abräumen des Speisetisches beschäftigt sein mochte. Zwar brannten hier und da Lampen an den Wänden, allein die Räumlichkeit des alten Schlosses war zu groß, als daß eine gleichmäßige Beleuchtung desselben hätte erzielt werden können. Ohne si r echt darüber ar zu sein, warum, seufte Btifford die Sritte nach einer zu den Gemächern seiner Frau führenden Gestentreppe hinauf, als pröglich, wie aus der Erde gezaubert, Mi Dlivia Lamford mit abmwehrend gegen ihn erhobenen Armen vor ihm stand. Zugleich drangen aus geringer Entfernung Stimmen an sein Ohr. Er frußte, doch schon zerrte die alte Dame ihn mehrere Schritte rückwärts und flüsterte ihm zu: „Was schleichst du Hier herum mie der Dieb in der Nacht, James? Wahrhaft zu Tode erschredt Haft du mir, eben. Gehe, gehe nur wieder. Maud ist unmohl — sie hat sich zu Bett gelegt. Er wird dir doch etwa nicht ein­­fallen, sie jegt noch zu stören?” fügte sie in ängstiger Haft Hinzu und ver­­sperrte ihm damit ohne weiteres den Weg. »Maud ist—unwohl,sagst du,Rousine?«fragte der junge Mann, wobei seine Stirn sich dunkel färbte und er dieser seinen Arm fast mit Gewalt entzog.»Aus welchem Grunde belügst du mich?Meinst du,ich sei taub und höre nicht,daß es Mauds klangreiches Organist,welches sich dort drüben vernehmen läßt?Willst du mir vielleicht auch ausredem daß ein Mann neben meiner Frau steht und eindringlich zu ihr spricht?« »James,du bist wahnsinnig!Ich höre absolut nichts«,und mit einer Kraft,die man Miß Lawfordg schwächlich diestalt kaum zugetraut hätte,zog sie den Cousin aufs neue ein Stück der Ganges abwärts.Dieser umfaßte jedoch die sichtlich erregte Dame und machte sie stillstehen,mit seiner Hand ihr dabei den Mund verschließend.Dann lauschte er atemlos auf die jetzt klar und deutlich zu ihm­ herübertönenden Worte. »Sie wissen es ja längst,Mrs.Clifford,daß ich Ihnen vom ersten Tage unserer Bekanntschaft an die höchste Verehrung zolle,weil ich eben ein Mensch bin,der seinen Empfindungen keinen Zwang anzu thun vermag.Allein das­ wale­re und mir soeben verriet,macht mich von heute abquirem Sklaven. So wahr mir Gott helfe, mum bin ich gezwungen, gegen James eine Sprache zu führen, die ihm, obgleich er mein ältester Freund ist, in Schonungs­ roser Offenheit meine Anfichten enthüllen sol. Mag ed dann immerhin zwischen uns zu einem ununbeilbaren Bruce kommen, Ich muß es verschmerzen! Die Hochachtung vor Ihnen treibt mich dazu an, den Kampf aufzunehmen mit einem — der — der sein Herz befigt! Wollen Sie mir vertrauen, Mrs. Blifford ?“ Surmer ungestümer wand und sträubte sich Milt Laroford unter dem Drude der kräftigen Hand, da tönte Mauds Antwort auch schon zu den aufschenden herüber:: „Das Glück meiner Zukunft Lege ich einzig nur in Ihre Hand, Lord Aroundel, leben Sie wohl bis morgen! Gott segne Sie!“ Darauf vernahm man das leise Schließen einer Thür und alles blieb lieber still. Unter erneuter Kraftanstrengung war es Miß Lamford endlich gelungen, ich zu befreien. Atenlos putfend und sröhnend rief sie jegt aus: „Du störrifcher Thor! Du Wüterich, der in blinder Raserei sich selbst das Messer an die Kehle sei! So renne nur ohre Säumen hinterdrein und pade diesen Ehrenräuber an der Gurgel! Ich, Olivia Lawford, meinte es gut mit dir und wollte dir den unwiderlichen Eindruck dieser Szene, welche ich kommen sah, ersparen. Hahaha! Auch mich Hatte der Zufall Hierher geführt. Aber du molltest ja durchaus nicht hören; nun weißt du, wie Die Sachen stehen. Das ist eine nette Beicheerung, nicht wahr? Seh’ mir einer nur an, was der Deich für ein entjegliches Gesicht hat! &3 ist rein zum Totlachen: James Clifford eifersüchtig! Ich denke, du Liebst deine schöne Frau nit. Kümmerst dich ja niemals um das arme Geschöpf, da ist nun ein anderer gekommen und hat sich des verlassenen kleinen Herzens angenommen. Na, wenn du wüßtest, was für Dinge ich soeben erlauscht Habe, Donner und Doria, da würde deine Stodfishnatur wohl doch etwas aus dem Gleichgewicht geraten !“ Das alte Fräulein sicherte ohne Unterlag und lief dann um die nächste Ehe des Korridors die Treppe zu den Gastzimmern hinan. Mit diden Schweißtropfen auf der Stirn, wie gelähmt starıte Yantes der Davoneilenden nach; seine Hände zuchten k­ampfhaft, als ob er die zer­­brechliche Gestalt Olivia Lawfords zurückzuhalten beabsichtige. Sie mußte ihm Rede stehen über den dunkeln Sinn ihrer boshaften Worte! Doch nein, gleichs­­am dur­ waj d­en Impuls getrieben, warf Clifford den Kopf zurück und schritt rasch an der zu den Gemächern Mauds führenden Thüre vorüber. Fort, fort von hier, drängte er ihn in wilder Haft, hinab zu dem Billardzimmer, wo Lord Aroundel allabendlich seine Boule-Partie zu spielen liebte. Al er nach wenigen Minuten den Hellerleuchteten Raum betrat, stand, das Queue in der Hand, der Gesuchte bereits einem alten Herrn, seinem Partner, gegenüber. Das Licht der über dem Billard hängenden Ampel fiel Direkt auf Ralpha, wie es dem Eintretenden erschien, im Moment ideal-schönes Gesicht. Sein großes, tiefblaues Auge blickte auch so unbefangen, ohne jede Spur von Erregung oder Leidenschaft nach ihm Hin, daß er sich wirklich erst darauf besinnen mußte, ob das, was er vor kaum erst fünf Minuten erlebt hatte, nicht etwa seiner eigenen erhigten Phantasie entsprungen sei. „AH, vortrefflich, daß du zu uns kommst, James“ rief der Lord ihm „Die anderen figen fest beim L’hombre und so blieben zu einer Hier, nimm­­ dieses lebhaft zu. a nur Mr. Dr. Sullivan und meine Wenigkeit übrig. neue.“ „Warst du jegt im Spielzimmer, Ralph?“ würdig belegter, fast rauher Stimme. (Zortjegung folgt.) fragte Clifford mit merf-

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