Siebenbürgisch-Deutsches Tageblatt, 1920. Juli (Jahrgang 47, nr. 14160-14185)

1920-07-15 / nr. 14171

_ UWI WMII Makivarlafiatonto My. 1808 Yernipreder: Ru 11 Berwaltung Ry. 21 le Hermannfladti nn re Bet Sieb­eljährlich . ... 90K Bil D Postversendung m x a Inland: monatlich 31 K od. Lei 1560 2­,jährl. 90K od. Lei 45’ — Deutsches u fat Sr en ST Hermannstladt, Donnerstag 15. Juli 1920 Kun Friedrich 8, Bendeck, Bukarest, Str. Gen. Berchelot 26 Anzeigenpreis: _ De Befteile totet Dein fh­e .«— mästen ckm1K9» s­.;·MW" 47. Jahrgang Re. 14171 Bur Bereinheitlichung der Währung. Bon Dr. August Gmeiner. Man liest und hört noch immer Aenkerungen, wie 3. 8. die, man mäste auch eine ungünstigere Relation al­ 1:1 in den Kopf nehmen, wenn nur dabuıdh da größere Nebel, nämlich das weitere Sinten des­ Verfurtes vermieden werde, welche erkennen lassen, daß das Betäubnis für diese Grage seider noch nicht allgemein genug verbreitet is. Hieram f&eint mir zun — zeben der Kompliziertheit der in Bes­trat kommenden w­irtschaftlichen Probleme überhaupt — hauptsächlich der Umstand die Schuld zu tragen, daß in den meiten Besprechungen biese problemie, nit jazf genug andeinander gehalten, ja oft — gang überflüssigerweise — mit einander verauscht worden sind. So ist andy die oben ‚erwähnte Arfiöt die Folge der — um­läsfigen — Ber­au­bung des Problems der Weltrelation zwischen Krone­ned Sen mit dem Problem des Notenumlaufes, bei Noten­­inflation. Zotfädlih und Yogifeh Haben diese beiden Pro­­bleme mit­einander gar nichts zu tun: ob der Wert Dez - Ben mit 1 oder 2 Kronen besimmt wird, hat auf den Noten»­umlauf und seine Wirkungen nicht dem gexingken Einfluß. Das machen wir nun am besten Rar, wenn wir annehmen, es seien in Siebenbürgen nun, gar keine Kronennoten mehr im Umlauf und «3 sei die Beziehung der W­erirelation zwischen Krone und Pen nur zum dem Biwede motwenbin, um — nach Ausbehrung der Venwährung auf die ange­­schlossenen Gebiete — die Hier befischenden, zichtiger Die ee pareiningen, Pfandb­riefe, Wechsel, Buchforderungen un Se umgeseenen, um gm willen, twiem­el feiner Zeit, wenn diese Kor­derungen fähig werden, dasie im Zei­tum zahlen sein wird. Dieses Veispiel macht es doch wohl heut­­e genug, dass die Wertrelation ein selbständiges, von dem Notenumlauf volständig mnabhä­ngiges Problem iR. Die Verbindung zwischen diesen beiden Problemen num iR türst­­lich Hergestellt worden durch eine andere Verquicung von eigentlich nicht zusam­menhängenden Jagen, nämlich durch die Verquidung der Wertrelation mit der Menge der Ein- Lösung der Stomennoten, wobei die Lade noch mehr kompli­­zient worden is babn(d), daß unter „Einlösung des Kronen unten" einmal die Wertrelation, ein andermal bie­tebauliche Durchführung des Notenumtausches gemeint wird, Num Recht aber wie das obige Beispiel beweist, die Herstellung der Wertrelation mit der Frage der Einlösung der Kronen­­noten in seinem innern fachlichen Zusammenhang, es könnte — diheoretisch — jede dieser Reihen Sragen gang selbständig gelöst werden, etwa indem nach Sehstellung der Mexizelation 1:1 die abgeempelten Kronennoten den Beinoten gleich“ gehellt und der Umtausch im Leinoten einem späteren Beit«­punkte vorbehalten würde. Die Verbindung dieser beiden Wengen iR ums bie Folge davon, daß­ die Einziehung der Kronenzoien aus praftnn­gen Rundsichten möglich gleichzeitig mit der Sehfreiung der­ Wertrelation geschehen muß. In­ einem täglichen Zusammenhang aber eht das Problem der Werirelation weder mit der Noteninflation, noch mit der Einlösung der Kronenvoten. « Zue Verwiesung der Meinungen hat endlich,wie mik scheint,auch der­ Umstand bei get quaydai die«einlösung versteuernoten«,d.i.also nur ein ganznomfentliger Teil des Fensenkomplexes oft dem Ganzen dieses Komplexes selbst gleichgesiht wie den istovie oft ist die Forderung ,einer,gerechten Einlösung des Kronenisten«erhoben worden,­so da vielfach die Meinung entstande siM es handle sich überanpt umsichtig-desti,alzrun die Monennoten und ihre Einlöifung.Das ist nm ein großee und schwerecirtmal Die festzustellende Weets­eqution hat selbstverständlich nichtnn­­fikdieibaeeGeM für die srouennotem iondeen auch für sämtliche aufsrouenlaus­tenden Geldforderungen zugute­.Hatqu www­ übrigens noch durch as steinige—,—Frage,wie weit der Umlauf dersei so teu ohne nachteilige Folgenkür feine­ täus­ eh­dht werden kann,irgendeinen­ Einfluß darauf,ebmeknespaeeinquepon 1000 Kgonen einen Wert wumll Oddeennnvoue Oo Leihakenko.Das­­ wird doch wohl Niemand behaupten wollen. Nach diesen Festsellungen wird das Hauptargument der Sequex der Relation 1:1, daß nämlich der Wert der Krone dem dei Leu aus dem Grunde nicht gleichgestellt­­ werden dürfe, weil dadurch der Umlauf der Leinoten an Karl vermehrt twurde, uum jedem Leser ebenso iole ei­ma der Sog : dieser Rod­if mir zu Ines, weil ex schwarz if, als das erkennbar sein, was es will ist — als ein­barer Unsinn. Denn das if doch zum fonnenklar, Daß durch die Gentellung der Werirelstion der Motenumlauf weder vermehrt noch vermindert wird — c ebenso, wie auch die Farbe dis Nodıs mit selten Länge nicht das geringe au­f Sr, ran 5 . 1 Bf tun hat. Erst bei der Entscheidung darü­ber, ob der für das umgutauschende Bargeld gu gebende Gegenwart ebenfalls gang in barem Gelde oder aber zu einem Teile in Karsen- Scheinen oder dgl. gu geben sein wird, wird man sich mit der Frage der Noteninflation, mit der frage zu befassen haben, ob und in­wie­weit die Vermeßrung des Umlaufes der Leiisten mit den Interessen des Landes vereinbar ist. Heute wird Diese­ Trage beinahe allgemein mit dem der Nüflammer der alten Nationaldronomie entnommenen Schlagwort beantwortet, daß die Vermehrung des Noten­­umlaufes erstens eine allgemeie Breissteigerung im Inlande und zweitens das Linfen des Leiturfes im Auglande, eine Verminderung des Notenumlaufes aber eine allgemeine Besseiung der wirtschaftlichen Verhältnisse zur Folge haben werde. Aug in Balarek wird mit diesem Schlagwort operiert. ch geböre an denen, die Diesem Schlagwort sehr skeptisch gegenüberstehen. Boss nun Die Anwendung Dieses Schlagwortes auf unsern Fall anbelangt, so weine ich bezüglich der preisstei­­gernden Wirkung des Notenumlaufes im Siuland, daß Des volle Erich Dee gegenwärtig im Um­laufe bes findlichen Sionennoten durch ebensoviele­ Leinoten eine preisfeigernde Wirkung nicht anzühen könnte, weil doch der Betrag der Rente im Inlande­ parsierenden Noten dadurch nur vermehrt, sondern unverändert bleiben würde. Wenn dagegen der Notenumlauf, wie von den Y­ularefier Finanzl­eilen geplant wird, plöglich um mehrere Mil­lar­den vermindert würde, so würde das flie Die gesamte Bollswirkschaft des Landes denn überaus nachteiliger,­ ja Yatask­ophaler Wirkung sein. Man darf nämlich nit aufer­echt teilen, bog der geschäftliche. Mexfehr. heutzutage zur Bezahlung der Hochmaterialien wub Arbeitslöhne ständig mindestens zehnmal so viel­ bares Geld benötigt, als vor dem Kriege, und daß demnach eine plößlice Verminderung der Barmittel — bevor Breite und Löhne ent­­sprechend gejungen sind — eine allgemeine Gtel­­tung der Bablangen, eine riesige Werteworun mit einem Worte eine Selblinie zur Folge haben muß. Dak abei eine Verminderung des Geldumlaufes ohne gleichzeitige Vermehrung der Waren einem Nachgang der Breite und Löhne mit Herbeiführen kann, das dürfte wohl jedem Beobagter der wirkschaftlichen Verhältnisse ohne weiteres Kar sein. Im Inland können also von einer plößlichen Verminderung des Notenumlaufes andere, al nachteilige Tolgen nit erwartet werden. Und wie sieht es mun mit der Wirkung auf den Sens turd im Anslande? I bin überzeugt, Daß diejenigen, welche allein von der Verminderung des Notenumlaufes eine Besseiung des Leukaries oder doc wenigstens die Vers­chinderung be­weitern Yallens dieses Kurses erwarten, eine jäwere Enttäuschung erleben werden. Denn das Einsen der Lenturies Hat doch ganz andere Ursachen und wird troß aller Verminderung des inländi­gen Notenumlaufes nicht aufhören, so lange auch Numänien nit Waren, sondern Zeinoten exportiert werden, der selbst angenommen, daß die Verminderung des Notenumlaufes die erwarteten künfti­­gen Folgen haben könnte, so kann daran doch unter gar keinen Umfänden der Schluß gezogen werden, daß nu der Wert der Krone gegenüber dem Ben im demselbin Vera­­ältnis herabzuirken ist, in welchem die Verminderung des Notenumlaufes als notwendig angesehen wird, sondern es darf daraus einzig und allein nie die Forderung abges leitet werden, daß eben der Notenumlauf zu vermindern ist. Wie diese Verminderung herbeizuführen ist, das ist eine Frage für fi, und zwar eine teäntiege Frage. 3 iR gu gegeben, da die Verminderung des Notenumlaufes auch in der Weise durchgeführt werden kannt, daß ein Teil der Lei, werde wir für die eingmeichenden Kronennoten auf Grund der festgeseßten Wertrelation zu bekommen Haben, nicht in Darem Geld (Leibanfnoten), sondern in Kaffensteinen oder dgl. audgefolgt wird, das würde so viel beiten, daß ein Zeil der Roten im Wege einer „Zwangsanleihe” aus dem Berieht gezogen wid. Grundschläglig ist gegen eine solche Anleihe gar nichts einzuwenden. Was wir aber mit vollem Nedte fordern dürfen, ist, daß der Staat zu einer solchen wangsanleihe nicht nur einen Teil seiner Bürger (die Be­­rger der Kronennolen), sondern alle seine Bürger in gleichem Maße heranziehe, weil doch sonst diejenigen, welche ihr ganzes Bargeld behalten, den anderen gegenüber ein under­dientes wirtschaftliges Uebergewicht erlangen würden. Und eine zweite Forderung, die wir im Zusammen­­hange mit einer Zwangsanzeige erheben würjen, ist — mit Nädigt auf die im Gefolge einer plöblichen Verminderung der Bahlungsmittel zu erwartende Beldfriie — die, da die für den nicht bar eingelösten Teil der Kronennoten ansyn« gebenden Kastenfgeine und das, im Inlande unbe­dingt als den Seibentnoten gleichwertige Zahlungsmittel gelten müssen un Eis Bor Druchlegung dieses Antrages erfahre ich, daß sich in Butarest­ang der Vermittlungsporschlag aufgeta­fet, für die auf Kronen lautenden Geldforderungen eine­­ andere — günstigere — Wertrelation zu bestimmen, als für die Kronennoten. &3 ist geradezu eye was sie eine Berwircung durch Die unglückelige Berauschung der Wert­relation mit der Noteninflation — welcher offenbar auch der eben erwähnte Bors Olsqi ein Defein verdankt-mistern­­deni funtantann sich zurder Einsicht nichtvetichllesen, de s eine ungünstigere Relation als Istfst dieseldioe«" denen­ en ein Unreåt bewenten würde,kann sich aber weit nun von dem Schlagwort Uvatminsiaiion hypnotis sext ist«noch nicht dazu entscließen,dass elie auch bezügllich der Kronennoten zuzugeb mNnn besteht doch aber zwischen den IOOO Krone tyanfwelsennesnespereinlchaddian Kronen;auf­ esse eine sanfendkwnennotelanteichente gar kein Unterschied-wenn ich s einespareinlige behebgie heb-weis eine Tensendkwnennote,und wenn ichju manchem IOOOKronen schnldig bkwfoksnnich seine Schnkdsentei­it einersam­endkronnote bezahlen.Wenn nun nach dem erwähntensorschung für die Kronennoten eine ungünstigere Relatignisflqu­hr wird,als für die Geldforde­­ringen—lagen nur 1:1 für die Geldforderungen und 1:2 für die Noten­,so erhältigeS per eininget beisser fürs seine 1000 Kronen 1000 22h der sesis er der Tausend-« kronesnote abek für seine bisher gest fleichwertigen 1000­ Kronen nur 500 Lei. Der Effekt dieses famosen Bortlages wäre also ein­e hanrfh­ängende Ungereutigkeit, BE 18 gibt sowohl für die Gelbforderungen, als anchh. Be­i Kronennoten nie eine Wertrelation gegenüber ein Leu; 2, diese Wertrelation Hat ganz ohne Rüdfit auf die enge des Notenumlaufes einzig und allein auf der Grund­lage dee Jjahlich in Betragt. low menden Momente und Umlände fRaufh­eft der Krone in den angesilosfenen Ges­bieten, toirtischaftlige Tüchtigkeit und Gienerkraft der Bei­wohner bdieser Gebiete, W­odenschäbe der Iehreren usw.) bes­timmt zu werden. « ---: Wenn die Frage der«Be-einheitlich­s der Währung«—-so heißt die Frage und nicht Minister-I der Kkonennoten«——-uf dieser sachlichen Stundlege Misgeschalt uns eller billigen Schlagworttzwas-Any« sit Ernst undCschkenntnis behandelt wirdbannt-unei« nicht wegbleibem daß diese recht ising unserer Forderung auch die Bestimmung der Relationszone sLm vollellners Iennung findet. , ,«« —­ —­­+ Tautenden Geldforderungen (Dars des Geldes,­­ 39. Wwiebechole, und betone: 00 Kirg« Interpellationen in der Währungsfrage. Die Deutsche Volkspartei hat im Interesse einer s­­teten und baldigen Lösung des Währungsfrage mit allen politishen Parteien Zahlung genommen und erreicht, daß eine gemeinsame Bewegung aller Angehörigen der neuen Gebiete im Parlamente in dieser Angelegenheit eingeleitet wird. Am 2. Juli hat der Abgeordnete Dr. eingeklagt: „Here President! Meine Herren Abgeordneten ! So Habe die Ehre, an den Heren Finanzminister eine bringende Interpellation zu richten und ich zu erfichen, fie Hans Dite Roth in der Kammer eine Interpellation folgenden Inhaltes darüber äußern zu wollen, ob die Regierung bereit is, Die Einlösung der auf unserem Staatsgebiet befindlichen und mit dem rumänischen Stempel versehenen Kronennoten ohne Verzug vorzunehmen und die Relation der Einlösung im Verhältnis von 1:1 feilzusehen ?" NechdenBeIimmnngendeeZansokdnnngzhuthee Minister das Recht,den Zeitpunkt für die Begründung der­­eingeblasten Jnkerpellation zu bestimmem Jedpchist mit- Sicherheit anzunehmen,daß die Interpellaton noch im Laufe dieser Woche­ auf die Tagesordnung gelöst wird Am 3.Juli hat Senator Des Arthanolonymmsts Senat eine gleichlautende Interpellation eingebracht,inde­m er noch ergänzend diesiederung stellte,es möchten bis zum­ Zeitpunkt­ der Einlösung alle Regierungsverfügungem die ein anderes Verhältnis als die Relation von 1:2«festlesen,«· sofort anser Mast gefest werden. In Angelegenheit des bei den staatseisenbahnenaenee­« geordnete Inhaus Otto Rothmannllnnden M­­nister für Verkehrswerk eine besondere Interpellation ged richtet, die er auch gleich wie folgt begründete: „Herr President! Meine Herren Abgeordneten! dings festgeseßten Zwangsturfes von 1:3.80 hat der Ahr Am 1. Juni sind in Siebenbürgen für den Personen­­und Frachtenversehe auf den Staatseisenbahnen die alten _ mäntigen Tarife eingeführt worden. — Schon am 12.­­ «­air EEE RR 7

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