Siebenbürgisch-Deutsches Tageblatt, 1921. Mai (Jahrgang 48, nr. 14407-14427)

1921-05-08 / nr. 14411

: Eeite­n sie kündigen die Trippelallianz, da sie einiger Exte­­rnisten halber das Spiel nicht fortlegen wollten. Den­ leitgenannten Arbeiterverbänden­ wird die Aufnahme der Arbeit anempfohlen und die Bergleute sind allein. Noch streifen sie, aber ihre Sache ist jeher geschädigt, England vor der größten Krise bewahrt. Die Historische Politik der Trade-Unions hat ich bewährt, wenn auch Millionen­­werte in England vernichtet wurden oder unerzeugt blieben. Natürlich toben Sozialisten und Kommunisten sonstigen Welt erbittert gegen Thomas. Disziplinbruch, Un­­gehorsam. Wenn man jebt die kommunistischen Blätter — nicht Die ruffischen — Tieft, glaubt man sie in eine alte Militärschule verlegt, in der den Soldaten die Not­­wendigkeit der Disziplin und die fehtweren Strafen gegen Disziplins- und Subordinationsverstöße erklärt wird. Da ist vor allen Paul Levi, bis vor kurzem Kommandierender General der deutschen Moskauer. Er fand das Verhalten­­ des Frondierenden italienischen kommandierenden Generals Serrati begründet, denn man könne nicht einfach alle Be­­fehle aus Moskau vollziehen. Und besonders anläßlich der aus Moskau angeordneten m­itteldeutschen Putsche fand er seine Ansicht bestätigt. Moskau ist eben Moskau und nur was seinem Standpunkt entspricht, müsse geschehen. Und da legte Levi seine Epauletten ab und will einfacher Käm­pfer bleiben. Sein Generalstab folgt ihm, die Betfin, Hofmann, Däumling. Moskau spricht den schwersten Banır gegen Levi und seine Anhänger und ab­, die ihn nicht verwerfen. Man erinnert sich an die schärfsten Papstbulfen. Mederall flingt der Refrain: Si quis D direk­t... ana­­thema fit. Und noch Unenth­egtere übernehmen Levis Kommando» ftab. Eben noch sprach Levi davon, daß er das umso verantwortliche Spiel der Moskauer nicht mitmachen und nicht bakuninischen Wahnsinn unterfragen könne. Uırd schon schreit er hinter ihm, man müsse alle alten Führer abjegen, denn „die deutsche Arbeiterschaft könne sich nur befreien durch Befreiung von ihren alten Führen”. Welcher Egois­­mus der politischen Säuglinge, die damit regierungsfähig werden, Freilich nicht auf lange, denn noch grünere Säug­­linge wachen nach! Und höhnisch sprechen die Grünsten von den reaktionären Leviten (Anhängern Leers)... (Schluß folgt.) J der rn m Riedenbu­rg im­­­ Wienträien egebten "=." ° 7" „Steagus”: Dem Domäönenminister­ gelang es sogar, Gordis vollkommen für dessen Eintritt in die Reihen Averescus zu gewinnen. Allein seinem Eintritt widerfegte D­­ategorisch Ostavian Goga und Ta­s­­fananu. Beide siebenbürgische Führer erklärten dem Ministerpräsidenten, daß im Falle einer Aufnahme ©­o1­ bis in die Negierungspartei die siebenbürgischen Ab­­geordneten und Senatoren der Negierungspartei prote­­stieren und sogar aus dem Parlament u­attheiben wür­­den. General Averescu habe sich anfänglich doch diese Erfahrungen nicht beeinflussen Lasfern, was auch der Grund war, dass die Vereidigung der neuen Minister zehn Tage später erfolgte, als besch­ossen worden war. Andererseits haben Goga und Taslavanı Öroza als Minister für Siebenbürgen empfohlen, der auch er­­nannt wurde. Dem Ministerpräsidenten blieb also nichts anderes übrig, an Sudalbu zu erklären, die­­ GoLdis aufgestellten Wünsche nicht erfüllen zu­önnen. . . « Keine rumänischen­ Kriegsgefangenen in Deutschland. Butarest,c.Mat.Der komasische Gesandtei­ BerlinNann,der sich ist k einige Tage in Botarest anf Urlaub befindet,’ist­ von dee,,szanda«nm Aastuast gebeten worden,ob eswohlset—«wie selbst in der Kammer be­­hauptet wurde—dennoch immer in Deutschland in ungesetzlicher Weise romänisches Siegsgefangene zurückbehalten ws­rden.Daraufhin hat Minister Nasnettlam»Sie thunett positiv meldey daß sich in Deutschlandtein einziger romänischer Gesaugener befindet,der doktsa rückgehalten, wird.Eine besondere Kommission,die sich m­itdek Stege hstfestgestellt,daß alle unsere Gefangenen bescett und tepartiiert sootdkastad. Es ist jedoch möglich,daß einige criegsgefangene freiwillig in Demschland zurückgeblieben sind,wo sie einethetzw sagendesescisstigung gesunde­ haben Gegen seinen Willen ist niemand zurückbehalten worden, - unserer S Kriegegefangenen Beschäftigt, M-,«.­..-»« Die Bolitif Goldis’. ‚„Neuorientierung der Siebenbürger.“ In einer Reihe von Auflagen entwickelt Battle Go­dis in der „Dacia” sein politisches Programm, zugleich Stel­­lung nehmend gegen die namentlich von siebenbürgischer Seite gegen ihn erhobenen Beschuldigungen persönlicher und politischer Natur. Wir müsen dorthin zurückehren, von two mir ausge­­gangen gina Ai­astun. Nicht Autonomie und nicht ei­ner Ausgangspunkt jener Bewegung, die einen „Blodk der Siebenbü­rger“ voraussehe, vielmehr ei es gerade der Gedanke der vollständigen Einigung mit dem Mutterland, der zu diesem­ Schritt dränge. Zwei Länder wie Siebenbürgen und Altromänien können ihn Institu­­tionen nicht vom heute auf morgen, mittels Verordnungen und Dekreten vereinheitlichen, wären Theorie und politische Absicht auch noch so patriotisch und rein. Und nur be­­gleitet von Zustimmung und Dank der Beteiligten Tiche sich der Gedanke des Eins werdend durchführen. Ohne die Siebenbürger sei diese Vereinigung jedenfalls aber undurch­­führbar. Daher müßten alle Siebenbürger — die wahren Unionisten und nicht Regionalisten — die diese Vereini­­gung wollten s­ich zu einem Blod aller politischen Kräfte und Parteien zusammenschließen, um die Vereinigung Sie­­benbürgens mit dem Altreiche, auf allen Gebieten zur Zufriedenheit aller Siebenbürger und zum Wohle Groß­­romantenz zu vollenden. „Die Notwendigkeit weist uns zum siebenbürgischen Blod. Einmal in diesem Blod vereinigt — vorübergehend selbstverständlich und mit begrenztem Pro­gramm — würde dann die Bildung einer einheitlichen siebenbürgischen Partei leichter zustande kommen.” Diesem siebenbürgischen Blod würden sich Togischer­­weise der Bloch der Bulomwinaer und der Bessarabier an­­­­schließen, um gemeinsam als „Block der befreiten Gebiete” die vollständige Vereinheitlichung Großrumäniens zu bewerk­­­­stelligen,im Sinne der Solidarität und der Harmonie der Seelen. Zum Schlusse verteidigt er sie gegen den D­orwurf ein Liberaler zu sein. Doch habe er große Sympathien zu Dieser Partei, die zum Wohle Altromantens so viel beigetragen habe und auch in Zukunft noch zu­ großen Aufgaben berufen sei. Eine Betrachtung des „Steagul”. Ueber die Palitist Goldis und dessen Bezieh­­ungen zu den Liberalen und zu der Negierungspartei bringt „Steagul‘” einige Einzelheiten, die das Blatt von einer General Averescu nahestehenden Persön­­lichkeit erfahren haben will. Ohne zu den Veröffent­­lichungen des „Steagul“ persönlich Stellung zu nehmen, geben wir die politische Notiz des genannten Blattes in der Niederregung wieder; err Bintifa Bratianu scheint seine anfängliche Begeisterung gegenüber der Werbetätigkeit B. Goldis, der sich in die liberale Partei eingeschrieben hat, ein­­gebüßt zu haben.­. Gol­dis hatte versprochen, dass sie mit ihm auch zahlreiche andere Romänen jenseits, der Karpathen einschreiben würden, allein ihm­en nur einige Siebenbürger ohne Bedeutung. Außerdem zre­fuhr ®. Bratianu, das Goldis duch den Do­­mänenminister Cudalbu auch mit der R­egierung ver­­handelt habe. «­­Ueber diese Verhandlungen zwischen Goldis und deerlk spartet durch Cudalbu,der hiezu von«Gene­­­ralÆereseu beauftragt worden war,schreibt dann s. -«,­­«T-O-»-HSepaatt-mie. ? % Deutschland und die Entente. Die Annahme der Ententebedingungen durch Deu­tschland. Kurz vor Blattschluß erhalten wir aussehn­est folgende telephonische Meldung:­­ Eine amtliche Bestätigung der gestrigen Nachricht ü­ber die Annahme der Ententebedingungen durch Deutschland liegt bis zur Stunde nicht vor.Doch hat der Londoner deutsche Gesandte Herr von Stahmer des englischen Außenministers Lorantzon persönlich mitgeteilt,daß Deutschland die sechsgasgenderslittetten annehmen werdt. Bezü­glich der Nbdaatapqdeisregierung und desshn­­bildung des Kabinetts unterhermann Mi­llek stoßen die von der,T.-N­.-D.«als übermittelten Nachrichten im Gegensatz zus den Meldungen der Lyoner Inatenstation «Tc·ansozeo­«. =; ,«­­ Briands Abreise aus London. London, 6. Mai. Briand sagte Lloyd George beim ‚Abschied, daß er sehr bedaure, zur Anwendung der Sanktionen schreiten zu müssen. Aber er Hoffe, daß Deutschland angesichts der Einigkeit der Verbündeten nach­­geben werde. Loyd George antwortete, daß­ er zuvor­ Marti hoffe, das der Wiederaufbau Europas gelingen werde. Briand unnachgiebig. London, 6. Mai Nach „Daily Telegraph" erklärte Ministerpräsident Briand, daß er von den­ rechten Forderungen gar nichts nachzulassen geneigt sei. Die beabsichtigte Blockade, London, 6. Mai. Nach der Meldung der Daily Chronicle bezieht sich die Blockade der Bremer und Ham­­burger Häfen nur auf auslaufende Schiffe. Die Deutschenfreunde in Amerika, Washington, 6. Wear. Die deutschfreundlichen Blätter geben Deutschland den Rat, die Bedingungen der Entente nicht anzunehmen. Annahme der Rejolution Anor’. Baris, 6. Dai. Nach Meldung der Agentur „Havas“ hat der Senat der Bereinigten Staaten von Amerika mit 49 gegen 20 Stimmen die Resolution des Senators Kaog angenommen, deren Vorjälag dahin geht, daß zwischen Deutschland und Amerika der­ Kriegszustand aufgehoben werde. Neue deutliche Gegenvorschläge? W­asshington, 6. nat. Der demmche Gesandte Hat der amerikanischen Regierung gestern abend neue Gegen­­vorträge überreicht. « « · en Mi­ra Stadmer—­Außenm­inister. Paris, 6. Mai. Der deutsche Gesandte in London Stadhmer erschien bei Lord Burton und teilte ihm mit, daß die deutsche Reichsregierung ihren Rücktritt an­­gekündigt und gleichzeitig eine neue Negi bilden werde, in der er (Stahmer­) das Ministerium bes um übernehme.­­ Die Unruhen in Oberschlesien. Einfall polnischer Banden, Berlin, 6. Mai. Bolnische Banden sind gestern Nacht in Oberschlesien eingedrungen. Die Rebellen haben viele deutsche Untertanen niedergerießelt. Oppeln, 6. Mai Die Stadt Rosenberg is von den Aufständischen genommen worden, welche nunmehr beabsichtigen, alle größeren Industrieftädte anzugreifen Bei Mipriih Dstran haben die Aufständischen den BVersonenzug befoffen an der Grenze von Ratibor haben sie die Eisenbahnschienen aufgerissen und die Telegraph- und Telephonleitungen zerstört. Die Landbevölkerung flüchtet in die größeren Städte, Oppeln, 6. Mai. Die Aufständischen zwangen die Bergarbeiter die Arbeit einzustellen. Militärisches Vorgehen der Verbündeten. Berlin, 6. Mai Die Oberschlesien belegt h­altenden Truppen der Verbündeten haben mit den polnischen Banden den Kampf aufgenommen. Nach erbitterten Kämpfen gelang es den alliierten Truppen, die Unruhen teilweise zu unter­­biüden. Von den italienischen Truppen sind 18 Mann gefallen Bei Kattowig geben französische Bataillone noch immer im Kampfe mit den polnischen Rebellen. Berlin, 6. Mai. Zwischen Beuthen und Kattowig entwickelte er ein neuer heftiger Kampf zwischen den Fran­­zosen und dem polnischen Banden.­­ · " Brettan,6.Mai Uls die Aufständischen die Stadtsießlungrissen,wurden sie von den französisches Truppen zurückgeichtigen Diesiebellen belege­n das don denttalienische schoppen verteidigtethl­uitz,i welche, hie bei Ll Tote verloren Auch in der Gegend von Rybutt Haben die Verbündeten gegen die Rebellen Kämpfe zu bestehen. Bolen fordert eine neue Abstimmung. Barichau, 6. Mai. Die polnische Regierung richtete heute an die bevollmächtigten Vertreter der­­ Verbündeten in Warschau eine Note, die folgenden Inhalt hat: Das pol­­nische Vort erkennt den Verlauf und das Ergebnis der Volksabstimmung in Oberschlesien nicht am, weil 1. die Ab Rimsıung von den b­eutschen Behörden beeinflußt worden sei, 2. die deutsche Regierung ganz Oberschlesien mit Emi­­granten überschwemmt habe. Diese Emigranten seien aus Derfchlesien schon lange leer fort und hätten dort gegen­­wärtig seinen fändigen Wohnsig und würden al in Hin­­kunft keinen mehr Haben Emigranten dürfen über das Schiäsal eines Landes nicht entschinden, 3. weil gelegentlich der Abstimmung zahlreiche Fälle preußischer Korruption (1) an den Tag gekommen seien, 4. häten preußische Banden "deutlichen Terror entfalten, weswegen «3 für alle Poten direkt lebensgefährlich gewesen sei, an der Abstimmung teilzunehmen. Deshalb erkennt auch die polnische Regierung das Ergebnis der Abstimmung nut an und erbittet die Unterflagung der Ansprüche Polens durch die Verbündeten. Polen fordert, daß die Verbündeten eine neue Absimmung am ordnen mund gestatten, daß Oberschlesien einstweilen von den polnischen Truppen befest werde. Wenn diese Forderungen nicht erfüllt werden, übernimmt Polen seine Verantwortung für die Auswände. Korfanty — Diktator, Oppeln, 6. Mai. Korfanty hat sich zum Eivil­­und Militärdiktator Oberschlesiens ausgerufen. Die Wirkung in Ententeländern. Barts, 6. Mai. General Le Rond, der Bor­­figende der interalliierten Kommission in Oberschlesien, er­­hielt vom französischen Ministerpräsidenten Briand den RER Auftrag, sofort nach­ Oberschlesien zurück­­ehren. Bari, 6.Mai. Die Unruhen in Oberschlesien haben er und London einen schlechten Eindruc hervor­­gerufen. Baris, 6. Mai. Die französische Negierung zweifelt nicht daran, daß die Warschauer Regierung alle Kräfte an­­wenden werde, um die Gemüter Oberschlesiens zu beruhi­­gen und die Ordnung wiederherzustellen. Die deuts­ch"e Regierungskrise. Berliner Blätterstimmen. Berlin,16.Mai.Die Mkurdender Blätter be­­grüßt die Abdankung der Regierung m­it Freude,da sie sich stets zu schwach gezeigt und die Interessen ds Reiches nicht entsprechend gewahrt habe.»Vorwärte«schreibt,daß die Sozialdeosokraten jedoch auch die neue Regierung nicht unterstützen werden(Hermann Müller ist selbst auch Mehrheitssozialist.Die Schriftsetzung.) Regierungskombinationen? Lyon,6.Mai Infolge der durch die Antwort Amerikas geschaffenen Lage hat die deutsche Regierung beschlossen,insgesamt abzubanten Reichspräsident Ebert hat das Ministerium ecsuchh weiter zu verbleiben und die laufenden Geschä­fte zwek ledigen Als Nachfolger Fehrens­bachs werden Stresemann und Stegertoatd genannt.Bezüglich der Reparationsfrage herrscht der Eins­druck vor,daß die neue deutsche Regierung sich den Bes­­chlüssen des obersten Rates unterordnen werde.. Min­ni und E­ ­ bene türkische Erfolge. Neues Vordringen der T­ürken­, Konstantinopel, 6. Mai. Die türkischen Truppen zwangen im Abschnitt Ulah Zehir das griechische Heer zum Nachzug. Die Kriegslage ist für die türkischen Truppen sehr günstig und die türkische Armee dringt in allen Zeiten der Front vor. Beh­enktung des „Averoff". Konstantinopel, 6. Mai. Türkische Kriegsschiffe haben den griechischen Kreuzer „Averoff“ im ägäischen Meer versenkt. Linien des griechischen Kampfgeistes Athen 6. Mai. Die offiziöse „Katimerini“ berichtet über die Maßnahmen gegen die Weieroisten die sich der Einladung entzogen. Bu diesem Bord durchgeführte Razzien haben großen Erfolg gehabt und wurden zahlreiche Militär­­flügtlinge eingebracht Die türk­sche Begeisterung. Konsantinopel, 6. Mai. Die türkise Zeitung „Seri“ verlautbart, daß ss bis Heute 7400 tückige Offistere aus Konstantinopel nach Kleinasien begeben und in die nationale Armee eingereiht haben. a

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