Siebenbürgisch-Deutsches Tageblatt, 1921. November (Jahrgang 48, nr. 14527-14549)
1921-11-26 / nr. 14546
REN EEE zu matt. mann. nn. ! a DIee ji “ > und Berwaltung: S Hermannstadt, Heltauerg. 23 Bottiparlafjalento Nr. 1908 Fernsprecher: M. 11. Berwaltung Nr. 21. für Hermannstod Siebenbürgisch-Deutsches ee ne eennabend 26. November 1921. EL eder Zeitungsei und kieuere des ne und Auslandes für Altrumänien Bessarabien Dobrudicha u. Bukomwina bei Friedrich L. Bendek, Bukarest, Str. Gen. Berthelot 19 Anzeigenpreis: Der Raum einer einspaltigen Bettzeile kostet beim jedesmaligen Einraden Leid— Bei größeren Aufträgen ( entsprechender Radiafid) mit Ausnahme een maß Belertage 48. Jahrgang Deutsche Ostorientierung. (Bon besonderer Berliner Seite) ‚der zu einer aktiveren Politik im D Berlin, 19. November. Personalveränderungen, die im Auswärtigen Amte in Berlin vorgegangen sind, werden dahin gedeutet, daß Deutschland beabsichtigt, allmählich wie Men Europas übergehen. &8 bleibt hoffentlich nicht nur bei dieser Ab- Ih sondern man findet wirklich geeignete Mittel und ge, um die großen Möglichkeiten, die der Osten Deutschland im politischer wie auch in wirtschaftlicher Drehung bietet, methodisch u. umfassend auszunigen. zuviel ist in dieser Beziehung bisher versäumtworden, wobei zugegeben werden mag, daß die noch völligenerhältnisse in Rußland ein Hemimis darstellten, daß auch mit dem besten Wilsen nicht so ohne weiteres zu überwinden war. Dur die Entsendung eines, wenn auch vorerst nur offiziösen deutschen Vertreters nach Moskau ist einer längst erhobenen Forderung deutscher am Osten interessierter ,Wirtschaftstreife Genüge geschehen, ohne da man darum sich deutscherseits mit dem gegenwärtigen bolschewistischen Regime in Sowjetrußland politisch auf Geweih und Berderb verbunden hätte. Der heute Vertreter in Moskau in erster Linie die Aufgabe, sich und das Heid über die gegenwärtige Lage in dem ungeheueren Rohstoffgebiet Rußland zu orientieren und zu erfinden, wie dieser ars lange brach gelegene Markt Deutschland wieder fruchtbar gemacht werden kann. 3 liegt auf der Hand, daß die Lösung dieser Aufgabe übertriebenen --.-en: SEEHER en Mein, zu einer aktiveren Ostpolitik über, 9 müsfen wir uns von vorneherein darüber klar sein, 6 die Früchte auch angespanntester Tätigkeit in die er Richtung nur Tangsam reifen, denn je schneller und je umfassender der je H Zusammenbruch Rußlands sich vollzog, umso mehr Zeit und um so eingehenderer Arbeit wird Rußland bedürfen, um N wieder zu erheben und politisch wie wirtschaftlich gleichberechigt in die Reihe der europäischen Kulturwölfer RE Ude Wand die gerade in den sie großen Wandlungen, die gerade in den sechten Monaten im Regierungssystem der Bolschewisten vor sich gegangen sind, beweisen, daß auch die gegenwärtigen Machthaber in Moskau erkannt haben, daß das Problem des Wiederaufbaues Rußlands nicht durch kommunistische Theorien gelöst werden kann; die praktische Hilfe, die ein fremdes Land zu Cifih geneigt zeigt, wird nicht nur von ihnen, sondern auch von allen Russen ohne Unterschiede der Partei dankbar entgegengenommen werden. Deutschland ist nicht in der Lage mit Kapital die Neuerschließung des Ostens zu betreiben. Sachleistungen, die durch das Nathenauische "Abkommen Frankreich im Webermaße für seinen Wiederaufbau zur Verfügung gestellt werden, wären nach Rußland gebracht, dem Interesse Deutschlands weitaus dienlicher,. Darüber fanıı gewiß sein Zweifel mehr bestehen, daß ein M Wiedererstarren Nußlands automatisch die es Deutschlands gegen die Ausbeutungsabsichten des Westens starfen muß. Um mit Sachsleistungen nach Rufland hineinzukommen, bedarf Deutschland eines ar ec Berehrsweges nach dem Osten. Die Aufgabe einer auf lange Sicht gestellten aktiven deutschen Oftpositif muß es sein, eine Brüce für den Verkehr zwischen Deutschland und Ausland zu schaffen, die auch allen unwestlichen Intriguen gegenüber standzuhalten vermag. Die gegebene Brücke sind — da Polen aus naheliegenden Gründen, ausfällt — die Randstaaten Litauen, Lettland und Ostland, die sich gerade in legter Zeit zu dem sogenannten „Randstaatenbund‘ oder ‚‚Baltischen Dreibund‘ zusammengeschlossen haben. In Deutschland hat dieser Zusammenschuß ein gericistes politisches Mißtrauen erregt, da man glaubte, Frankreich sei der eigentliche Schulpatron dieser Ostentente. Tatsächlich hat es sich Frankreich auch angelegen sein Traffen, die Zusammenschlußbestrebungen der drei Staaten nach Möglichkeit zu fördern, und zwar in der Hoffnung, das ihm unbedingt ergebene und in schärfster Kampfstellung zu Deutschland stehende Polen zum Führer dieses Bundes machenönnen. Diese französischen Hoffnungen sind auf der Dilentertennung zu Selsingford und auf der baltischen Wirtschaftskonferenz in Nige auf das Schiwerste enttäuscht worden, und zwar Hat man Grund, auftzunehmen, daß Nuplanıd ar schärfsten seine gewichtige Stimme gegen eine polnische Beteiligung erhoben hat. Aber auch die drei Landstaaten selbst sind, so sehr sie nach Lage der Dinge auf die Freundschaft der stärksten Weltmacht angewiesen sind, age nicht geneigt, ihre viel See den imperialistischen Zielen Polens opfern. wei dieser Länder fühlen sich immer von Warschau aus bedroht. itauen hat mit Polen dert bekannten’ Wilna-Konflikt, und Lettland’ muf ft dauernder Uebergriffe Polens in Lotgallen erwwehren. Die aktuelle Gefahr, die von Polen droht, läßt die aus dem Krieg herrührende Gegnerschaft zu Deutschland mehr und mehr verblüffen. Die deutsche Wirtschaft hat in den drei Landstaaten bereits vollommen festen Fuß gefaßt. © fei mur daran erinnert, daß fast 80 v. H. der Gesamteinfuhr Lettlands und ein nicht viel geringerer Teil der Gesamteinfuhr Litauens aus Deutschland stammt, während die deutsche Beteiligung an dem über Estland nach Rußland geleiteten Transit von Tag zu Tag steigt. Bewußt muß eine aktive deutsche Ostpolitik die von der deutschen Wirtschaft geleisteten Vorarbeiten an Basis ihrer Bemühungen benügen und vor allem suchen, mit, dem neugegründeten Landstaatenbund in einer Weise Fühlung zu nehmen, die den gleichartigen und ähnelichen Interessen an Rußland im vollen Mahe gerecht wird. 24 Horthys Königspläne. Prag, 23. November. Nach florafischen Blättern herrscht in Ungarn großere tegen der Erhebung Horthys auf den Königsthron. Horthy habe Er erklärt, er sei,der Wunsch der kleinen und großen ente, daß er gewählt wurde. Unter den oppositionellen Arbeitern finden‘ nn statt. viele magyarische Politiker verschaffen sich Auslandspärkte. « ««fenpesk,23.November.Die Regierungskrise ist noch jungelssü An der Spitze der Kämpfer. gegen die Regierung stehen Apponyi und Niedrich, in ihrem Gefolge die en und die Chrislichsozialen Andraffye. Horthy verhandelt mit Bethten, den er voraussichtlich von neuem mit der isnettobildung betrauen wird. Bethten sucht sich auf die Heinen Landwitte, auf die ehemaligen Christlichtografen Hupars und die Liberalen (ehemalige Tipapartei) zu stoßen. Treife bemächtigt diesem Fomsatch Dorziigfidh Deua. Das Parlament wird eröffnet. Kertigstelung der thronzede — Gühltiger Verlauf der Verhandlungen mit den Saranisten .. Susammenksilt am 28. November. —·«»..».· L Net, ‚gestrige ı Monitorul de fret de Parlamente ® und zwar sind die geiecgebenden Körperschaften zur ordentlichen Session des Jahres 1921—1922 für den 28. November einberufen. Fortschreiten der Verhandlungen Regierung- Saranisien. Bukarest,24.November.»Adeverul«meldet:Die Verhandlungen zwischen der Regierung und der«Zara»nistenpartei sind im besten Gange.Die Grundlagen der Verhandlungen sind:Wahlreform,Neuwahl der Konstituante unter einer neutralen Regierung und Garantie der öffentlichen Freiheit.Morgen soll angeblich der Klub der zaranistischen Parlamentarier das Uebereinkommen mit der Regierung genehmigen, , Die Wahl der Parlamentspräsidenten. Bukarest, 24. November. Heute treten die parlamentarischen Minderheiten bezüglich der Feststellung der Kandidationen für die Präsidentschaft in Senat und Kammer zusammen. Die Regierung unwünscht die Wiederwahl Eoandas und Zamftrescus. Die Besschlüsse des Ministerrates. Thronrede — Thronfolge — Gelegentwürfe — Ausfuhrartikel, Bukarest, 24. November. Der gestrige Ministerrat stellte den Inhalt der Thronrede fest, welche in allgemeinen Tönen gehalten ist und die Sicherung der Thronfolge durch die Geburt des Prinzen Mihat hervorhebt. Sie führt weiters die Geseentwürfe an, welche dem Parlament vorgelegt werden sollen. Die Reform des Mittelschulunterrichts wurde angenommen. Mehrere Artikeln wurden zur Ausfuhr freigegeben, sodann wurden einige andere laufende Angelegenheiten erledigt. Aus politischen Kreisen wird gemeldet, daß der erste Geldentwurf die Verfassungsreform betreffen wird, welche vom Senat angenommen wurde. Argetinanu hat angeblich wichtige Veränderungen vorgenommen, unter anderem die Durchführung der Kommunalbank bis zum 1. April 192. Forga zur Lage. . Keine Rückkehr ins Parlament — Zu viel Theorie — Moralische Regenerierung. Forga machte dem „Luptatorul” folgende Erklärungen zur politischen Lage: Er habe jede Orientierung verloren, ihmt deuchte, die Mastenbälle Haben Heuer zu sich begonnen. Vor der Rückkehr ins Parlament möge ihn Gott bewahren. Eine natürliche Regierung jegt voraus: Autorität und Geist zur Aufopferung. Er sei aber müde, diese beiden Eigenschaften zu suchen. Darum überläßt er es nun ändern. Bezüglich der Zaranistenpartei stellt Zorga ihre Berechtigung fest, jedoch jege eine solche ein Flareszahl der Genossen Mihalaches bedeuten nichts für die Bauern, sie machen zu viel Theorie, während die einzig wirklich gute Theorie Folgenheit: Ehrliches Leben, sowohl in privaten Beziehungen als auch im öffentlichen Leben und eine fruchtbare Energie, darüber hinaus. Für mich, sagt Jorga, ist jede materialistische Theorie wertlos. Ich glaube nur an eine moralische Regenerierung Bralianı beim König. Bukarest, 24. November. Bratianı wurde gesternabend vom König in einer längeren Audienz empfangen. Unzufriedenheit der Javanistenführer, Bukarest, 3. November. In der „Aurora“ schreibt Dr. Lupu einen Leitauffag, worin er sich im‘ bitteren Worten darüber beklagt, daßs der König zwecs Orientierung und Lösung der innerpolitischen Lage die Zaranistenpartei nicht befragt habe. Kundgebung der Nationalpartei gegen die Regierung Die siebenbürgische Nationalpartei veröffentlicht abermals eine Parteiamtliche Mitteilung, im der erklärt wird, daß die Partei’ an den parlamentarischen Verhandlungen unter der jenigen Regierung nicht teilnehmen werde. Das Communiquee lautet, wie „Patria‘ schreibt: Aus Negierungszeijen ist das Gerücht verbreitet worden, daß mehrere Mitglieder der ‚Nationalpartei an dem Arbeiten der gesengebenden Körperschaften, die amı 28. November ihre Sigungen wieder aufnehmen, teilnehmen werden. Wir dementieren dieses Gerücht sehr kategorisch. Die Senatoren und Abgeordneten der Nationalpartei werden, getreu dem früher einheitlich gefaßten Beschluß, an den Arbeiten derjebigen Parlaments nicht mehr teilnehmen, weder in den öffentlichen Sigungen oder in den Ausschüssen, noch in irgendeiner offiziellen Vertretung, und zwar so lange nicht, bis diese Regierung, welche die Fertigkeit des Landes und die öffentliche Freiheit gefährdet, zurückgetreten ist. Die passive Haltung unserer Parlamentarier entspringt nicht der Besorgnis, aus der Partei ausgeschlossen zu werden, Ava? sofort eintretenwürde, wenn der aus der Initiative unserer „Partei hervorgegangene Beschluß nicht“ geachtet würde, sie ist auch nicht, abhängig von den gefaßten und noc, zu fallenden Beschlüssen der andern Parteien. Die passive Haltung unserer Parlamentarier wird ausschließlich geleitet, sowohl von dem uninteressierten Streben eines jeden, das Gedeihen des Landes zu fördern, als auch von der Ffurcht, angestect zu werden, kenn man sich nicht fern Hält von dem jedigen Traufen Regime. Um nun aufs neue die Lage zu prüfen und die Besschlüsse hervorzuheben, soll der parlamentarische Mub der Partei Ende dieses Monates nach Plaufenburg einberufen werden. KM ‚2Bloreh 24 Rasch je: Der gestrige at ber $ a Er UPENIR itorul REEL EEENTRET LUD By x