Siebenbürgisch-Deutsches Tageblatt, 1924. November (Jahrgang 51, nr. 15428-15453)

1924-11-26 / nr. 15449

,,»«.Y»». ..: , ·­.­­ Egeistleitung und Berwa monatlich Lei 60—; mit Zuft Ar. 15449 ng: Berm­anmiadt, Königin Wariofhrafe Ar. 3 — Lernsprecher: Scheiftleitung Art. 11; Verwaltung Ze. 431.— Bezugspreis: für’ Hermannsladt: ung monatlich Lei 66 °; mit Postversendung für das land: monatlich Lei 6; für das Ausland: monatlich Lei 20’ — — enahie Summet Lei $­­ohne Stftelkuni; Hermannstadt, Rittmarg be den 26. November IRAR 51. Sapegamg. Borsprage der deutschen Parlamentspartei auf Sodenreiom, Beratung sächsischer Abgeord­neter mit Ackerbauminister Konstantinesen. ‚Kürzlich D­atten wir mitgeteilt, daß einem gefaßten Beichlag zufolge die deutsche­ Parlamentspartei in An­gelegenheit der Burchführung der Agrarreform beim Aderbauminister und­­ gegebenenfalls an in der Kantiner Vorstellungen erheben werde. Das Regierungs­­blatt „Biitoru!“ hatte in­ einer Erwiderung auf um«­­feren diesbezüglichen Z­eitauflas von offenbar amtlicher Stelle die Sıklärung gebracht, daß­ in allen der Fäl­­len, wo jungefeslichkeiten bei der Durchführung begangen worden seien, das Agrarkomitee für deren Gut­­machung Sorge tragen erde. Wie aus der nachfolgenden­ Meldung hervorgeht, ist nunmehr Die Darstellung der­ deutschen P­arlamentspartei bei Aderbauminister Gonftarifinescu erfolgt. Nusstehend unsere Bularester Meldung: Beratungen Jäh­rlicher Abgeordneter mit dem Ackerbauminister. Bularest, 24. November. Am Sonntabend Hat ung eingehende Beratung der Abgeordneten­­ Roth, Sriß Sonnert, Te. Binder und Di­­edr­ich mit Dem Aderbauminister Alexander ei­ne über De Durchführung der Wochenreform in Siebenbürgen stattges funden. The Besprecing­t wird im Laufe Dieter Wer­mod eine Reihe von Su erfahren. 3ur Barifeer Brief. Paris, 16. November. in erster Linie Durch den Nn er sich bei den­ Teßten Wahr­­en in den Vereinigten Staaten und in England ausge­­sprochen hat. Tod kann dieser Rud nicht aß „national“ etwa in dem Sinne, wie man ihn in Deutschland auf­ Taßt, angesehent werden. Ein nationales Wärnter­­werben ist in England und Amerika nie not­wendig ges­­esen, da dort niemals anationale oder unnationale, eben­ so wenig internationale teömungen wirtlich Wurzel faffen konnten. Die­bewegung bei den Angeljachten gilt Der Bekämpfung der beginnenden revolutionären Bere»­gung an sich, also den Forderungen derer, die bei weitiger und schlechteren Arbeit mehr genießen sollten. Je mehr man dem Kommunismus ins Rußland zuficht, desto mehr erkennt man, dab er im Wejk­ gar nicht international ge­­sinnt ist. Fast alle Gegenteize der Sowjetregierung zu den sogenannten kapitalistisgen Staaten sind solche, daß irgend­ein Zar fie ich, icht anders ansehen könnte. Die Sowjets wollen ihre Schulden nicht zahlen; sie wollen Die alten Grenzen Neußları wiedergetwinnen und sie planen darüber hinaus, sich­ in Konstantinopel und Mit­­telasien festzusehen. Sie erhalten eine nach den gewohn­­ten alten Grundfäßen organisierte Armee, und wenn sie­­ sich ihren nicht so bedienen, wie es eigentlich logisch wäre, so geschieht &8­m deshalb, weil sie mit diesem z­­eischneidigen En year "Bustandı ve aus den Reihen der ne­land der Fachmann emporgewachen ist, der die „multima ratio” in Berwegung zu geben vermag, ohne bei d­en poli­­tischen Herren der Gegenwart den Verdacht zu erregn, sie zu Ounsten der alten Hderen zu verlassen. So aus­­sichtslos die Sache Troghy gegen Zinopfeff augenbildlich biegt, bedeutet auch diese Bewegung ein Streben nach rechts und es handelt sich nur darum, wann der „tertius gaudens“ kommt. Ich glaube, daß­­ noch etwa sechs Jahre dauern mag. Er wird sihnlich dem Ersten Napoleon ebensowenig für die neuen ds fü­r die alten Herren arbeiten... Rn Mitteleuropa spricht nich­ eine neue politische Nich­­t sung aus, auf die in diesen Spalten ion öfter ange­spielt worden it. Biiischen T­utictand und Rußland be­­stehen ‚irgend melde Ban Was sie enthalten, weiß niemand, aber sie bestehen und sie sind vor allem ent­­wickklungsfähig. In Frankreich sind die Radikalen zur Herrschaft gelangt und sie versuchen, ihr­ altes Program­n durchzuseßen. Nur Soll 8­ießt mich bloß in einer An­­näherung­­ an Deutschland, sondern auch gleichzeitig an Rußland bestehen. Ajo in einer Kontinentalpolitif,­tore sie schon Napoleon I. geplant hat und die‘ heute aus­­sichtöreichen ist als Fantalz. Ten fie­rt in wirtschaftlicher Beziehung im­ Augenblicke vielleicht das einzige Mittel, um das franse Europa zu teilen. Deutsche Arbeit und französisches­­ Geld wären vielleicht wirklich imstande, den rufsü­hen Leichnam­ wieder zu­ beleben. D­eutschland bejikt in der Tat ausgezeichnete und augenblickkisch im Inlande entbehrliche Arbeitskräfte; der­ französische Staat ist zwar bettelarm, aber das französische Volk ist noch reich, und es entspricht seinen Traditionen,­­seine Ersparnisse im Ausl­ande arbeiten zu lassen. Rußland hat unerschöpfliche und ungehobene Neskkümer, aber #3 hat weder die geeignete ve­gg­nody das nötige Kapital, um seine Reichtümer zu erjaffen­­ n . Judenletztt hochmst vsisel in dieser Ricksmng geschehen Die sehr inweressanten Ausrübtrungen da der neue französi­se Botschafter hin Miostav Herbette der Neuen Bu­rk­er Zeitung vorgeführt haben soll, sind zwar prompt dementiert worden, aber sie Fangen so ü­berzeu­­gend, daß man sich Fagen sdnnde: Vielleicht sind diese Worte “age nicht genau­­ so gesprochen worden, als die R. 3. 3. sie angeführt hat; aber sie Hätten so gesagt sie heute noch nicht wollte sind, so werden sie es morgen sein können. &3 Handelt si darum, daß Frankreich im­ jegigen Augenblick das möglichste tun­ will, um seinen Degentak­t zu Deutschland zu mildern. Als Staafreich Die Ruhr und Die Saar belebt hat, verfolgte es ganz andere Ziele als heute. Es dachte damals ernstlich an eine Aus­­einanderlegung Deutschlands und bei Dieser Gelegenheit Hätte «8 die erwähnten Gebiete und­ das linke Rhein­­­ufer jedenfalls Behalten fünnen.­ Die Ziele hat Stand»­rei­ gemechselt, aber die Bränder zu ihrer Erreichung besigt es no. Es hat tatsächlich nun keinen Sinn mehr, noch 9 Monate­ im Ruhrgebiet zu stehen und in der Ziche Ichenzeit den Deutschen Haß zu vermehren, ohne Barteile aus dem beiegten Lande zu ziehen. Diese Vorteile hat der Lawesplan unmöglich gemacht. Die Saar besitz Sranfe­rei bis 19385, um daraus Kohlen zu erhalten, bis die­­ Bergwerke Nordfrankreichs hergestellt sind. Dies ist nun der Sall und den Ueberschuß an. Saark­ohle könnte Srante reich leicht anders hereinbekommen. Daß die Abstimmung im Jahre 1935 Frankreich ungünstig sein wird, bezweifelt heute niemand mehr. “Aeber­ den militärischen Wert der Rheinlinie für Frankreich streitet man sich no; die Zahl der Zweifler nimmt zu und Die D­epölkerungsdifferenz zwischen­­ Deutschland und Frankreich wird für Iebteres immer ungünstiger. Und schlrchlich kommt auch die Stunde,­­ selbst Dieses Gebiet wird geräumt werden müssen. Die größte Sorge für Frankreich, bildet Polen. Es kann sein Zweifel bestehen, dass Polen von den Fran­zosen wirklich geliebt wird. Und ebenso weiß man in "Stanfreid,. daß der­ Gegenfall zwischen Deutschland und Polen noch größer ist als zwischen Deutschland und Stanfreid.. Die heutige polnische Politik st­ehen auch noch ein Keberbleibsel der alten französischen Politik. Die­s verbündet mit den Angerfahren Deutschland und Rußlands ‚big aufs Messer bekämpfte. Side Einheit it weih Mmird über Die angeljähriich-frangd­­unmögli geworden. Und Sranf« fürs oder lang sich auch einem ‚ Bawespian gefallen haffen müssen, der es mehr als ein halbes Jah­rhundert den Angeljahren zinsbar machen wird. Seine Schulden bei den Angellachsen betragen 7 Mi­liarden "Bollars, also etwa 30 Milliarden Oo­eimars. Da ergibt sich die Frage,­­ wie es mit der Einigkeit, der englisch redenden Völker, aussieht.­ Man muß Bolitis und Wirtschaft genau unterscheiden. Und­ gerade die Wirt»­schaftler sind es, die an­ diese Einigkeit nicht, glauben wollen. ‚Der Kampf, wilben dem Dollar und Dem Pfund (6. ©.) Die Weltlage nach rechts gefennzeichtet, "worden fein tönnen und wen­n er. eltlage. »wissen. Tas ie neuich undler wird mir solange dauern, Herren des alten Nur- Englands Noten I Yegppten. Die Regierung Kö Bi Saads ist verantwortlich. Die erste Note London. In der an die ägyptische Regierung über­­reichten englischen Note werden folgende Forderungen ger­steilt: Entsprechende Entihhuldigung für die Mord­­tat, Zahlung einer Entschädigung von, 500.000 Pfund Sterling, staik­es Mietbot jeglicher po­litischer Kundgebungen. Ferner wird gefordert, dab alle ägyptischen Offiziere aus den im Sudan garnisonierenden äg­pptischen Truppenteilen entfernt werden. Die Note stellt eingangs fest, da­ die Ermordung des Generals Stad die notwendige Folge eines ganzen Seld­­­zuges von Feindseligkeiten gegen England und englische Untertanen sei'und daß die Ägyptische Regierung hiefür Die volle Beranimortung trage 68 folgen sodann die erwähnten Forderungen, die außerdem Die For­­derung nach Gri­eiterung des zu bewässernden Gebietes in der Ebene von © szireh bis zu einer unbescränkten Höhe enthalten, je nachdem «8 ji) als notwendig erweisen sollte. Die Note betont, da England der Schuß der In­­teressen der Ausländer in Wechpten nach tie­por zusteht, und die ägyptische Regierung wird aufgefordert, jeden Widerspruch in dieser Beziehung anufaus geben. Es wird verlangt, daß die Mörder des englischen Generals mit der größten Energie verfolgt werden, ohne jede Rücksichtnahme auf persönliche Interessen. Die­ Mörder und die Teilnehmer an den Komplott müßten entsprechend der Schwere des Verbrechens bestraft werden. Die Antiwort auf Die Mdte ist mit 24 Stunden befristet. Falls alle diese Forderungen nicht sofort erfüllt w­er­­den, wird die Ergreifung der zur Wahrung der eng­­lischen Interessen im Sudan und in Aegypten notwen­­digen Maßnahmen in Aussicht gestellt. Die zweite Rote. In einer zw­eiten Note werden insbesondere Die Or­derungen Gaalands, betreffend Die­ Armee im Sudan und den Schuß der fremden Interessen in Reahyten aufgestellt: 1 Rach Zurückziehung aller ägyptischen Offiziere und Dreier­­ ägyptischen Truppenteile werden die sudanischen Trupp­teile der ägyptischen Armee in eine Sudan - Bertein­­igungsarmee umgewandelt, die Tediglig Den Sudanregierung untersteht und über die der Genes Tanuns nel! Die oberste en ‚alt hat, Bestim­­m­­ter über das Dienstpverhältnis, der im Dienste­­r ägyptischen Regierung befinden ausländischen Beamten während der Anstellung und nach Dem Rücktritt sollte Die DBensionierungsbedingungen, der ji bereits im Ruhestande befindlichen Beamten sollen, gemäß den enge­lischen Münschen überprüft werden. " Aufnahme der Note in Ssiro. Die Antwort an England. London, 24. November. Zaglul Balda en­gan nach Erhalt der englischen Note sofort beim König und bot seine Demission an, Die Zeitungen aus Kairo teilen "mit, Zaglul Bal­ha habe im Geheimen sowohl Die Regierung als auch die Kammer dahin unterrichtet, daß er geneigt sei, die Forderungen der englischen Regierung bezüglich des Schadenerfaches anzunehmen und auch Die Säuldigen zu bestrafen. Sämtliche anderen Glre­derungen könne er nicht annehmen. Die Kam­mer hat­ diesem Standpunkt zugestimmt, worauf Zaglul Bafcha nach London antwortete und der englischen Re­­gierung sow­ohl seinen eigenen als auch dem Standpunkt seiner Regierung­­ darlegte. Eine neue englische Wole. Die englische Regierung hat nach Grhalt des Tiler Gramms Sonntag­nachmittag einen Ministerrat abgehalten und betäloffen, die Antwort Zaglul Pathas über dem Sultan abzuteisen! Aus diesem Grunde wurde an dem ägyptischen Ministerpräsidenten eine neue Note gerichtet, in der die englische Regierung ihre sämtlichen Forderungen bezügli­ches Sultan noch verschärft. Zaglul wurde w­eiter mitgeteilt, Daß die englische Regierung alle zum Schuße der Ausländer nötigen Maßnahmen treffen werde. Gleichzeitig wird Zaglul Pascha aufgefordert, die Halbe Million Scha­­den erlag bis heute mittag 12 Uhr bei der englischen Re­­gierung zu erlegen. Pf « au , alle Grneinungen ausgehen. .2. Die. l

Next