Siebenbürgisch-Deutsches Tageblatt, 1925. Oktober (Jahrgang 52, nr. 15677-15703)

1925-10-14 / nr. 15688

JQHA —" Z ar " Schafft­ stunk unsemalwuss Munstadkxönigmum nautapedis— Mprechex monatlich boi Æ—, mitzustellung monatlich LmsSs­,mrtpostversendung fnr daz . Ne. 15688 . riftleitung Ar. 11; Verwaltung Ar. 431 — Bezugspreis: für Susan und: monatlich Lei 8; für das Ausland: monatlich Lei 120— — Einzelne Nummer Lei 3'-­­Hermannstadt, Mittwon den 14. Oktober 1925 ohne. Aufteilung 52. Jahrgang “ JoAlindethkitens Tagung in Gruf. Mingenmeenwemfdie wek unter der mindeciek mwsmeht als MgStaat in zusammenuminges­­mein­samer Beratung das Verhältniswichen staatsvoll und Minderheitsmtion zu beratem Ein positwes Bekenntni nis ist dieser TagamgVormxsgestsell xdquesmntniA daß es das ehrliche Bestreben der dorivertM Minderhesitm ist,zu einem aufrichtigensinvenwhmsen mit dem sman­­sedanken und mit dem staatführenden Mehrheitsvolkesu gelangen. Die Grundlage solchen Einvernehmeng aber falt Die Zuerkennung der menschlicen, politischen und natismalen Rechte an die Minderheiten sein, die es ihnen ermöglichen sollen, ungebrochen in ihrem Vollstum und unverbittert in ihrem Vollsempfinden zu solchem Ausgleich die Hand zu reichen. So kommt dieser Tagung eine Bedeutung zu, Die weit über den Tag hinausreicht und die für dann Europa eine Geltung bat. Denn kaum einen Staat gibt es, der nicht Bollsgemeinscchaften anderer Nationszugehörig­­keit in seinen Grenzen umschließen würde, und die Festigung der Dinge in Europa hängt wesentlich davon ab, dass die Beunruhigung verschwinde, die Heute von der ungelösten Stage dieser Minderheiten auf das gesamte politische Leben sich geltend macht. So steht die Genfer Minderheitentagung­­ in verheißungsvollem Zeichen, wenn es ihr gelingen wird einen Weg zu bachten, Der­ zur ein ber von ihr alt» sp« »Hu-ehren Ziele sah­en sam­­t daß sich daran die Minderheitsgruppen aller Nationali­­täten beteiligen werden. Denn­eg werden­ sich in Genf am 15. Oktober Be­treter deutscher, polnischer, dänischer, slowenischer, ukainischer, rufsischer, ungarischer, jüdischer und anderer Nationalitäten zusammenfinden. Es liegt auf der Hand,­­dass die Tagung gerade durch diese allge­­meine Beteiligung in hohem Maße an Bedeutung 5. Lerner ist hervorzuheben, Daß’ an der Tagung nur die „organisierten“ mationaren Gruppen in­ den europäischen Staaten teilnehmen können, mit anderen Worten, es lönnen sich an­ ihr nur Gruppen­ beteiligen, die in ihrer Gesamtheit auf nationaler Grundlage orga­­nisiert sind und­­ deren­­­ertreter somit im Namen ihrer ganzen G Gruppe sprechen können. Auf­ diese Weise soll verhindert werden, daß mach G­enf nicht nur Vertreter ge Gruppen, sondern auch Vertreter geziwifter Elemente, die nichts mit Der’ Gesamtheit ihrer Nationalitäten zu tun haben, kommen. Es fall eben vermieden erden, ame Einberneh­me 8­­onende Blatt „Der al­s Bund“ hat darüber in seiner Nummer vom 30. Septem­­ber folgendes ausgeführt: Die Ion in Nummer 397 des „Bund“ ausgeführt wurde, wird am 15. Oktober in Genf die­ erste Tagung der europäischen Minoritäten­ stattfinden. Da­ ihr begreif­ Icherweise eine give geundfällige und prafiische Be­­deutung zukonmt, hat sie überall das aufmarksamste In­­­eresse der divest und indivest beteiligten­ Kreise gefunden, zum Seil aber auch Kommentierungen erfahren, die ihren Aufgaben und Vielen nicht ganz gerecht werden. Es seien deshalb hier auf ,rund in Informationen ein­ige Momente dargelegt, die den­ Charakter dieser Tagung, am Deutlichsten umschreiben: 1. Im Gegensat zu ähnlichen Veranstaltungen früher­rer Sabre handelt es sich hier nicht um einen Kongreß der „unterdrückten Böller“ und im Zusammenhang Damit um Brotestkundgebungen der verschiedensten Art, sondern um eine Sagung aller organisierten nationalen Truppen in den Staaten Europas, an der außer Den Gruppen, die seinen Minderheitenschuß fennen, an; solche fi beteiligen werden, die auf dem Wege einer fried­­lichen Übereinkunft mit ihren Mehrheitspölfern in na­­tionaler und kultureller Beziehung heute weit besser ge­­stellt sind, als Die Minderheitenschußverträge das bestimmen. Zweik Dieser Wagung soll es eben sein, die Führer aller nationalen Gruppen zu einem Meimmesaustausch und einer sonft rufüunden Mitarbeit an der Lösung des na­­tionalen Problems heranzuziehen. &8 fallen gewisse ge­­meinsame Grundjäße formuliert werden, mit deren Hilfe­ die nationale Srage auf friedliche Weise gelösi­t werden kann. In diesem Zusammen­hange wird die D­ersammlung be­­sonders die Stage von der Kulturautonomie be­­schäftigen, etwa wie sie bisher in Gstland und zum Teil auch in Lettland verwirklicht worden ist. 2. Wie wir feststellen konnten, heißt es im Ein­­ladungstert­or Tagung wörtlich, Daß Die Beratungen „grundläglich nur Die Fragen behandeln werden, wie auf staatsbürgerlicher Basis ein friedliches Zusammen­­leben der Minderheiten mit den Mehrheitspöllern er­­zielt werden kann“. Baraus it zu ersehen, daß die­­ Be­­handlung von Fragen, die sich nicht auf diesen Grundtat beschränken, prinzipiell ausgeschlossen­ ist. 8 Um zu verhindern, daß es auf der Versammlung fehlte sich doch noch zu Protesten gegen das eine oder das andere Mehrheitspoll kommt, it verabredet worden, das auf dem Kongreß, wie es im Einladungstert heißt, „Die Etörterung von Tragen, die die individuelle Lage der einzelnen Gruppen angehe, nicht zugelassen wird“. Es ist die feste Absicht der Einberufer der Tagung, daß diese Verabredung in feinem Tall und von feiner Geste gebrochen wird. 4. D Besonders charakteristisch für diese Tagung ist es, Finanzmin­isters sowie sam­t sicheri Os der unter der Füh­­rung des Patriarchat Mirwr Cristysaeim Um 10 Uhr lief mich der Dof xxg der das königliche Paar und de winden zu den s feierlichkeiten brichtqßndeahm­hof ein. Die Feier wurde mit einem Tebeum eröffnet, das vom Metropoliten Pimen zelebriert wurde.­­ im 11 Uhr be­­gannen die Einweihungsfeierlichkeiten. As erster sprach der Erbauer des Palastes Eugen Berindes. Nach ihm sprachen der­­ Vorsitende der Dalfyer Advokatentrimmer SHerovanmı, der Präsident der Safel MWolonstfi und Yus ft­gminister Margescu. Sodann ergriff d­ie­ Majetät der König das Wort und erklärte, daß er mit Freuden zu dieser eier gekommen sei. Gr. erinnerte an die gemein­­sam ertrngenen Leichen während des Krieges in Iajip und daß Gruppen, die überhaupt feine Nationalität, resp. na­­tionale Minderheiten sind, künftlich in die Bewegung bet« eingezogen werden. Die Tagung soll den Beweis liefern, da die Mitarbeit der organisierten nationalen Gruppen in den Staaten Europas (außereuropäische Nationalitäten sind prinzipiell nicht zugelassen) an der Lösung des na­­­tionalen Problems, einer friedlichen Entzwickung und einem nationalen Ausgleich n­ehen dem­­ Europas nur den Ruben ist. Es braucht wohl nicht gesagt zu werden, daß die schweigerische Deffentlichkeit dieser Tagung und namentlich­ dem von­ ihr bertretenen Stundas der friedlichen Zu­sammenarbeit mit besonderem Wohlwollen entgegensieht. Es ist ja keineswegs das Streben der Iitiatoren Der Tagung, aus den Minderheiten Europas eine Art DBloct, resp. eine feste Organisation als Generalvertretung ge­­genüber dem Bölferbund usw. zu schaffen, denn sie sind sich nur zu ut­reifen bewußt, Daß die Lage der einzelnen nationalen Gruppen eine verschiedene ist. . die Leserlichkeiten in Inf. Einesusprache des ssuigs Iassy,1200vber Eesternfa­rden hier anhaszlich würdigte svdqmt die geschichtliche h der Einweihung­­­­dies Mencustw EIN « xwtdaneschms ccka gwße Feierlichteiten ländliche Mitglieder, der den mit Ausnahme des fir fen fen als unverrühb "ba­­w den. — Der Rede des Königs folgte Tangandane Beifall. Am 1 Abe fand im Empfangssaal des neuen Justiz­­palastes ein Betreffen statt, bei welcher Gelegenheit Der Ministerpräsident eine‘ Rede hielt, im‘ deren Verlauf er ausführte, das Land kehre allmählich zu den normalen Verhältnissen zurück, ein Merk­mal Hiefür sei die Muster­­messe in Kilchiied ge­wesen und mit die Echauung Dieses Buftigpalastes. Sim 5 Uhr begann die Gedenkfeier des Shnods, bei welcher „der Metropsalit Pimen die Festrede hielt, hierauf wies der König auf Die Bedeutung dieser Feier hin. Am Abend fand ein Zadelgug statt. Das königliche Paar ist von Saliy nach Bukarest zurückgekührt. er a , Die Konferenz von Locarno, Vor entscheidenden Beichlüßen. Locarno, 12. Oktober. Der Heutigen Gitung Der Konferenz wird entscheidende Bedeutung beigewessen, da Heute über den Eintritt Deutschlands in den Belferbund ein endgültiger Beichluß gefaßt werden wird. Eintreffen Mussolinis. Rom, 12. Oktober. Muffolini trifft am 14. Oktober mit Flugzeug in Locarno ein. Sein dortiger Aufenthalt wird zwei Tage lang dauern. Muffolini beabsichtigt den Sicher­­heitspaft, falls dieser zustande kommen sollte, persönlich zu unterfertigen. Die deutsch-tschechischen Verhandlungen. Baris, 12. Oktober. „Berit Barissen“ meldet, Striesemann und Denesh hätten beschlossen, in der heuti­­gen Sonderbesprechung Die Gingelheiten Des ip deutschen Schiedsgerichtsvertrages festzulegen. Offragen und Völkerbundvertrag. Locarno, 12. Oktober. Der Umschlag der optimi­­stischen Stimmung von Sonnabend in eine sehr persimi­­stische Stimmung hält an. Die Grundlage dieser persi­­mistischen Beurteilung liegt hauptsächlich in der Meinungs­­änderung der­ Berliner Breite. Die deutschen Blätter. Die die Ereignisse von Locarno noch am Sonnabend im ro»­figsten Lichte sahen, Haben am Sonntag neue Schwierig­­keiten­ für ein günstiges Ergebnis Der Konferenz festge­­stellt. »Die französische und die englische Breite halten ihre Behauptungen über ein günstiges fortschreiten der Verhandlungen auch weiter aufrecht. Außenminister Stresemann hatte am Sonntag durch Vermittlung Briands eine Begegnung mit dem polnischen Außenminister, der Der heftigste Gegner Des deutschen Standpuntzes vom Sparantiepaft im Westen ist. Der Sonntag wurde von den Mitgliedern der vers­chiedenen Vertretungen zu Ausflügen bem­üht. Man unternahm eine gemeinsame Schiffahrt in der Richtung auf Briffage. An diesem Ausflug nahmen u. a. Cham­­­berlain, Biland, Luther, Stresemann und Sciafoja, sowie­ die in Locarno antretenden 200 Breitevertreter teil. Die Schwierigkeiten der Sonnabendfigung. Ueber die am Sonnabend stattgefundenen Verhand­­lungen der Konferenz wird noch folgendes gemeldet: In der Vormittagsfigung wurde der DBericht der Rechtssachverständigen verhandelt. Sodann gelangten jene­­ Fragen zur Beratung, die seitens der Delegierten bereits am Sreitag in­ Sonderbesprechungen verhandelt worden waren. Die schwierigsten Erörterungen ergaben sich bei der DBesprechung über die Bedeutung des Artikels 16 des DBölferbundpvertrages (s heißt, daß Der Amschwung der Stimmung hauptsächlich durch­ Diese Frage veranlaßt­­ worden sei, doch hofft man darauf, daß Die von Luther und Stresemann geführten Verhandlungen auch­ diese Stage Haven werden. Die deutsche Delegation hat nämlich den zwischen Deutschland und Aus­land geplanten Wirtschafts­vertrag der Kon­­ferenz vorgelegt und hat erklärt, daß das wirtschaftlich geschwächte Deutschland eine enormelle Blodade Rußlands nicht visiieren künne. Ebenso könme Deutschland auf Die ihm Dur­ die wirtschaftlichen Beziehungen zu Rußland erwachsenden Vorteile nicht versichten und sei desihalb­­bestrebt, einen S Handelsvertrag mit Rußland abgujälle- 3 | - ".’ '

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