Siebenbürgisch-Deutsches Tageblatt, 1926. Oktober (Jahrgang 53, nr. 15977-16003)

1926-10-14 / nr. 15988

U s--s-,«-« « W­­­­­en­ig Allgemeine Volkszeitung für das Deutfertun in Roms scheint-umg-Mtessigh­makristxuzV,Serwattimg:Nr.25—F-mspreche::Schriftleitungnk.11;vWUI-QZI—Zweigstelle sukureft,5tr« Sarindars-·Fernsprecher7s-As» Bezugspreis für einen Monat: Hermannstadt: ohne Sufteilung Lei 90 °—; mit Sufteilung L 100 °; mit Postversendung : Inland: L100°—; Bufareft: L 105° Nr. 15988 Bukkarest, Donnerstag den 14. Oktober 1926 — ; Ausland: L135 °— Einzelummer LE j = 53. Lahegang V Die nationalszaranisfische Partei. (9. BL) zu spät! — im gelb­en dieser beiden Worte flieht Die Bereinigung der Nationalpartei und der­ Bauern­­partei, Die am Sonnntag durch die beiden Generalfongreffe endgültig vollzogen worden is. Wäre Die Vereinigung einige Zeit früher erfolgt, dann stände der neuen Partei Heute das Tor der politischen Zukunft weit aufgetan. Das Ingresse des­ Landes erfordert die Schaffung einer Zweigen Parteifratt, die so genug wäre, dem liberalen Aebergewicht die Wagschale zu halten, und die Stim­­mung de35 Landes erwartet und ersehnt diese Partei. Als Basile Gopis die Anregung zur Zusammenkunft in Her» Jufesbad gab, als Nikolaus Torga in seiner Graippaer Rede für die Schaffung eines demokratischen Parteiblodks eintrat und als namentlich Bei der rechten Regierungstiife Die ganze politische Deffentlichkeit auf eine­ entschlossene Sat. der beiden Parteien anwartete, da hätte ihr Zusam­­menschlu­ß wahrscheinlich die­ nähere und sicherlich die Zukunft für si errungen. Aber in der Zeit der günstigen Aussichten sind alle eingefeiteten Aktionen, die den Zusammenschluß zum Ziele hatten, im Sande ver­ fichert. Als die beiden Parteien vor der Aufgabe stan­­den, für Dem Zeitpunkt des NRachritts der Liberalen sich begubereigen, als sie Die Möglichkeit hatten, durch ihren Zusammenschluß vieleicht die Entscheidung über Die Iette­gieuungsbetrauung entscheidend zu bestimmen, da haben sie die Cntifupkraft nicht gefunden, Die Bereinigung zur­vollziehen. Aum tun sie es heute, wo eine neue Negie­­­­­­­rung noch kaum das erste Semester hinter sich hat und wo die Liberale Partei für den nächsten­­ Regierungswechsel Ion alle Stufen befert­bart, die zur Ministerbank füh­­ren. As die Susion die Gegenwart und die­ Zukunft ür jie Batte, da komme sie nicht zustande kommen. Sie ist heute vollzogen worden, wo die Beweggründe dafür bori­iegend in der V­ergangenheit liegen, und wo die Mechiel, die man für die Zukunft präsentieren kann, auf sehr lange Sicht ausgestellt sind. . Die Neugründung einer Partei, deren Saat erst in einigen Jahren aufgehen kann, ist fein leichtes Unterneh­­men. Die günstigen Zeigen für die Susion sind verpaßt wporden und so wird die national-zavanistische Partei sich mit all den Folgen abfinden müssen, die aus der zu ungünstigem­­ Zeitpunkt erfolgten Parteigründung herbor= geben. Aber schließlich, entscheidet nicht die Sunst der taf»­tischen Momente über das Schicsal einer­­ politischen Partei, sondern deren innere Kraft. Jede der beiden nun vereinigten Gruppen hat, solange sie getrennt bestanden,­­ einen beachtenswerten politischen Kraftfaktor dargestellt. Beide berafen zahlenmäßig starken Anhang in der Wäh­­lerschaft des Landes, beide hatten die innere Geflossan­­heit, um politische Handlungen gejragt auf eine feste Ge­­folgtehaft ihrer Wählermassen durchführen zu können, und beiden war ein ansehnliches Kapital politischen V­ertrau­­ens von der öffentlichen Meinung des Landes zur­­­­er­­fügung gestellt. Die Gnischeidung liegt nun in der Frage, ob der Zusammenschluß der beiden Parteien die Kräfte, die in jeder von ihnen vorhanden sind, zu steigern ver­­mag, sodaß «8 verdoppelte Kraft gibt, oder ob die Vor­­gänge im innern Leben der Partei dazu führen werden, daß dir Kräfte gegen einander miesen, daß sie sich gegen­­seitig beeinträchtigen und damit zu­ einer Ü­erminderung statt zu einer Steigerung führen. In der politischen Ma­­thematik ergibt 2-2. nit immer 4; es kann au 5 er­­geben, aber auch nur 3 und sogar weniger als 2. Die Bauernpartei hat den­ Eintritt in die Fusion in voller äußerer Geschlossenheit pl­lzogen. Denn das 'Ab­­treten &. Steres von der politischen­ Tribüne, wird land­­läufig eher als ein Gewinn­ der Partei, wie als DVerlust gewertet. Nicht gleich geschlossen it die Stantreihe, mit der Maniu in die neue Partei einmarschiert ist. Das Aus­­scheiden Jorgas und Argetinanus­ mit ihren Gruppen be­­deutet einen namhaften DVerlust an Führerpersönlichkei­­ten, deren die Nationalpartei allerdings zu vierte hatte. Es gab eine Zeit, wo weder­ Jorga und Argetoianu noch die Salisten der Nationalpartei angehören und wo sie doch stärker war an politischem Gewicht und an politis­cher Anwartschaft. Die entscheidende Kraft der National­­partei liegt in dem­ siebenbürgischen Boden. Wenn sie ihren hiesigen Anhang ungersplittert in die neue Partei hineinbringt, dann gibt diese Kraft der Sk­arier Maniu Bentaen den Rückhalt für eine volle Aktivität. Es hat nach auf dem Kronstädter Kongreß Meinungsverschiedenheiten unter den siebenbürgischen Nationalisten über Die Lusions­­frage gegeben. Sie haben bisher zu seinen Folgerungen geführt, es sind bis nach, seine Austritte demerfensiwerter siebenbürgischer Persönlichkeiten aus der Partei erfolgt. Es wird ein starrer Erfolg und ein verheißungsvoller Ausbild in­ die Zukunft für Mania sein, wenn das auch weiterhin­ so bleibt und den Verlusten unter den Anhän­­­­gern­ im Altreich seine Verluste in Siebenbürgen folgen. Ganz die­ Einbuße hat auch die Bauernpartei den Uebergang zur Fusion nicht vollzogen. Da ist zunächst die Frage Stere. Man mag i­­unger, parteipolitischm und vor allem parteitastischen Gesichtspunkt beurteilen, wie man­­ will. Aber­­ geht eine Wirkung von faszinierender Kraft von dem Manne aus und Tausende aus den Reihen der alten Bauerngartei {ditvören auf ihn. Er hat dem­ Pustandes­formen der Fusion und ihren Hoffnungen auf Gouverne­­mentalität das Opfer gebracht, fich aus der­­ Politik aus­­schaften zu lassen.. Ob sein Entschluß für immer gemeint it, ist die eine Frage und die andere ist die, ob «8 Hug von der­ Nationalpartei war, dies Opfer von ihn zu­­ verlangen. Constantin Steve trägt einen Dämon in seiner Brust, seine Freunde nennen ihn glühende Rollstiebe, seine Feinde nermen ihn brennenden Ohrseiz. Wer immer recht hat, Steve ist nicht dazu veschaffen, seine Tage von der beschaulichen Ruhe wissenschaftlicher Arbeit­er ausfüllen zu lassen. Wer diesen düstern Kopf mit den flammenden Augen, den breiten Kinnbaden und dem leidenschaftlichen Zug um­ die Lippen sieht,­ der­ weiß, daß Steve die P­olitis braucht und daß er in der Vositis etwas zu jagen hat. Die Entwick­­lung der nächsten Zeit wird ihm Gelegenheit genug geben, seine Rückehr in das politische Leben für nötig zu halten und seine Freunde aus der alten Partei werden ihn rufen. Denn die Bauernpartei hat nur noch einen Kopf, der ©. Stere ebenbürtig ist, das­st Dr. Lupu. Der hält mehr ‚nicht ‚jede viel, von der Auften, dan er fühle in sich der Siebenbürgern gegenüber die Ueberlegenheit wie in den Parteikämpfen des Altreich geschulten Politikers. Er hätte wohl gerne die Siebenbürger an Gefolgsmannen geworfen, aus seinem Tadel gegenüber der Form, in der die F­usion vollzogen wurde, hat er Bein Hehl gemacht. Und wenn auf dem Kongreß von Sonntag Mihatache erklärte, daß Bus­geständnisse in der Frage der Persone­n aber nicht der Seen gemacht wurden, so war das auch Lupus Meinung und Lupus Programmn. Die peen der newen Partei Haben ihren Nieder­schlag in dem Program­m gefunden, das bereits ver­­öffentlicht worden ist. Die dort entwiderten Gedanken kann­­ man fast durchwegs mit Zustimmung u. Sympathie entgegenA nehmen. Wir begrüen unnamentlich die Festlegung der Karls­­burger Beischüffe, das Eintreten für Schulfreiheit u. für Ber­­mwaltungsautom­otte, Bedenken muß die Aufrollung der Frage von der sogenannten’z­weiten Agrarreform­ hervorrufen. Wenn sie sich, wie es­ heißt, gegen­ den­ zu glu­mpflich davon gekommenen Großgrundbefit richtet, so berührt: sie ung m­it und die Gutmachung der, Fälle von Gewebesverfehung fordern auch wir. Aber wir Formen warnende: Zeichen, vote die Aufwoflung der Arrarfrage immer wieder. Begierden ent­­feffert und die Yeidy, danıı die Wagenrenfer den Pferden die B­ügel überlaffen. E83 sind gewagte Experimente, die durch eine unbestimmte Stilisierung solcher Programmpunkte unternommen werden.. Wir aber wünschen von der­ neuen Partei, daß sie in unserem Lande ein Faktor der Rechtlich­­keit und der Geistlichkeit werde. Es sind Männer im / . l 4 R Beftagung der Parlamentseröffnung auf den 14. November. Die angeblichen U­rsachen der Verlagung. Bukarsesk,13.0kwbev.THe Regierung beszwiskoKdsise Eröffnung des Parlamentes auf d­en 14.November­ zu verschieben­»Das das aufbsezun­gsleichte Bönisgleiche Dekret wird im­morgigien Amtsb­latt hiers s­cikiziwem Offiziell w­ird als Grund der Versßchisiebung angegeben,diaßidisthorarbieitenf für d­en Staatsv­oranschlag nunch nicht abgeschl­oissen seien-In Op­sositionskreich wir­d erklärh Geltsml Averescu wolle zinesrsstt dii­e Klärung dier innerpsolitikciken Lage,bticfi­ chinf»olcher Fusioniers gsebssuhabC ab warten­­um damr mit einer umgebildeten Regierung vsordias Pap­lam«entzutreiben.««1edisekeumbikdsungaus­ fehenwsirid,M nsochnichytentigheidxen,Irurdaseiniefcheint isikckjsnzuseim dah Finanzminister Lapedatu, wie unlängst gemeldet, aus der Regierung ausscheiden­ will. Die Regierung beab­­sichtigt, sofort nach Parlamentseröffnung bezw. nach der Aussprach, über die Thronehe folgende Gefebentwürfe zur Debatte zu bringen: Das Refrutterungsgei­t den Gelegentk­urf betreffend Abänderung Der Bere­waltungsreform und eine Anzahl von Gefeßentwin Neorganisierung des Eisenbahn u­nd Bauwesens. Inzwischen­­ wird auch das Gefecht über Um­beiterflug und Ar­beiterversicherung einer in jen betreffend gehenden A­bänderung unterzogen werden. i­l ihren Reihen, zu denen wir mit Vertrauen Le­we­wohnt sind. Dieses Vertrauen m­ögfen wir auch entfprecende Taten gevechtfertigt werde, Zukunft gerne, bewahren und darauf hoffen, dab es duch EX Die Politik des Siebenbürger Magyarentums.. Bollversammlung der Magyarischen Partei Wochen vorher waren ihr schon lebhafte Erörterungen mit der magyarischen Presse vorausgegangen und Drobende An­weichen einer Spaltung, früher durch die Opposition in Kalatapeg, anlegt dur­ die von Dr. Niklaus Krenner geführte Gruppe, ließen Befürchtungen für die Einheitliche Zeit der magharischen Partei aufsteigen. Der 10. Oktober, die Tagung der Partei in Sherghoßentmillis, hat diese­ D Befürchtungen zerstreut und mit freudiger Genugtuung ver­­zeichnet „Ellenzef“ den würdigen Berlauf­nd das tolle Selingen d­ieser großen poalitischen DVBersamm­­lung des siebenbürgischen M­agharentums, in welcher bei Millionen Magyaren auch Dreihundert De­­legierte testreten waren. Den Vorfig führte der Alterspräsident Sol San­­dor. Ein Huldigungstelegramm an Se. Majestät den König hörte die Bersammlung stehend an. Nach Beledigung der Sormalien las der Seneralsekretär Yulius Deaf die Begrüßungsschreiben von Bidet Majlath, Stefan Agron und Andreas Balays vor. As erster Redner trat Dr. Nik­laus Krennen BB, der Führer und Delegierte der Arader Gruppe auf,­­dessen Burgy vorher begonnene politische Aktion eine so große Beunruhigung hervorgerufen hatte. Als er gleich zu Be­­ginn seiner Rede betonte: „Wir haben in beiden Händen den Frieden gebracht. Nicht trennen wollen wir, son­­dern binden, wir wollen eine wahrhaft einheit­­lie magharische Selfamtpartei. — Hatte er sofort Die Begeisterte Zustimmung der Hörer entfeffelt. So­dann führte er aus: eine fruchtbare Kritik ist noch nicht im Bruch der Einheit. Er empfahl die Mitarbeit neuer Schich­­ten und fragte: „Wagt jemand die Verantwortung für die Zurückweisung dieses Humacites an Kraft zu übernehmen?“ Im weiteren V­erlauf seiner Wede führte er den Gedanken aus, daß die Zeit, welche die früheren, führenden Schiäten des reichen Grundbejises und der Klasse der Intelektuellen weggefegt habe, daß Maghyarentum nur in der Alles aus­­gleichenden Demokratie vereinigen könne. Auf diese Rede an­­wortend begrüßte Josef Willen freudig Krenner, in der Front der gemeinsamen Arbeit. Es folgten mon­schöne Episoden. Die Versammlung bereite den Bukowinaer und Bukarester Delegierten einen warmen Empfang. Nach einer Rede des Senators Dr. Artur Balogh unterbreitete Glemer Sharfas den Bericht über die­­ Wirksamkeit der volkswirtshaflichen Fachab­­teilung, Bohann Bornemifa sprach üb­er die­­ Zusammen­­fassung der wirtschaftiien Kräfte, Peter Doban über Die Teihs werden der Kleinwirte des Szilagher Komitates, Shyonis Glefes über die Interessen der Kleinwirte, Gabriel Syn­ghyarto über das­ Grend der Profesjscer und Leere, Bil­or Beterani über die dringend notwendige Rüfgabe des Semestarer römisch-katholischen Symnasiums, der Pfarrer Kaspar Botar über die Mißäräuhe der Revisoren, Dyonis 0 in Opergpoßentmiklos. ER RE A

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