Siebenbürgisch-Deutsches Tageblatt, 1931. November (Jahrgang 58, nr. 17565-17589)

1931-11-26 / nr. 17586

·«U-I·s;««::’ tur u.Kultur­pflicht, Sibiu-Hemmannstalt Bradm­ark rer ar­ner BIRETLCT Taxele plä­­tite in numä­­rar ord. Dir, Gen. P.T.T. ern Allgemeine Volkszeitung für das Deutschtum in Rumänien Striftleitung: Hermannstadt, Sonterusgafie N .il. Fernsprecher: Kr. 11 und Wr. 180, Verwaltung: Königin Diam­altr. Ar. 2b, Sennipreger: Ar. 287. re ohne Zustellung L 90­—; mit Buftelung L 100 °; mit Bestversendung: Inland: Lei 100 °; Ausland: L 135 —; Bezugspreis für einen Monat: ; Einzelnummer L 6—; Sonntagsnummer L E. 58. N­ahyrgang & Ar. 17586 u Hermannstadt, Donnerstag den 26. November 1931 Sranfreich am Rhein an. Unter dem Titel „Sraatreich am Rhein“ Hat der berüchtigte französische Präsident der Rheinlande Commission, Raul Tirard, im vorigen Jahr ein Buch herausgegeben, dessen Zweck es ist, wesentliche Dinge zu berichtweigen, zu beschönigen oder einfach abzır­leugnen, die das Verhalten Franfzen­g am Rhein in der Zeit von 1918—1930 kennzeichnen, Das Buch it nicht ohne Erwiderung geblieben, Einer,der zur Nändigsten unter den­ Männern, die die Dinge kem­nen, wie sie wirklich­ waren, PBepfeiler Dr. Friedrich Grimm, Rechtsanwalt in Essen, ein Mann, der in all den vielen großen politischen Prozessen während der Zeit der französishen Rheinlandbewegung als Ver­­teidiger vor Deutschen und französischen Gerichten tätig war, hat unter demselben Titel in der Hansea­­tischen Verlagsanstalt, Hamburg— Berlin, per Furzem eine Eriwiderung erscheinen lassen, die in ihrer, alle Tatsachen von Belang berührenden und dec außer­­ordentlich Flaren und Knappen Darstellung ein Meister­­stück politischer Bolemit genannt werden darf. Der Untertitel „Pr­itlandhnfepume mad. Seharatige mus im Lichte der historischen Französischen­­ Rhein­­politik” spricht die grundlegende Auffassung aus, auf der die Darstellung aufgebaut is, Was Die Franzo­­sen in den zwölf Bejagungsjahren am Rhein getrie­ben haben, entsprang nir dem Hirn der Clemen­­ceau und Poincare, der Fo und Meb, der Barres ımd Tirard, sondern 3 war nur eine jahrhundertealte Ueberlieferung, die in den Köpfen der genannten Männer ihre besondere, auf die Gegenwart angeivene­dete Form erhielt. Grimm zitiert im ersten Sach seir­ner Auseinanderjeung das Wort eines französischen Rettungsschreibers, daß der eigentliche Kriegsschuldige Richelieu sei. Richelieu, der geniale Minister Lud­­wigs XII. hatte es zum Ziel gelöst, das Haus Desterreich, die damalige deutsche V­ormacht, zu zer­trümmern. Bu dem Biwed sollte der Rhein, der große Strom, der in seinem Mittellauf dur­c ein­­deutsches Land fließt, die Grenze zwischen Frankreich und Deutschland werden. Diese Politäk Nichelieus ist von Ludwig XIV. ebenso fortgelegt worden wie von der französishen Revolution, und Clemenceau und Poincaré haben — fest aber gegenüber dem im Jahre 1871 in anderer Form geeinten Deutschland — nicht nur den Dik­atfrieden von P Versailles als den richtigen Anlaeh angesehen, sie wieder aufzugreifen und zu behi­­kflichen, sondern haben überhaupt nur um ihret­­willen den Weltkrieg vorbereitet und begonnen. Ci­e gelang ihnen in Versailles nicht, ihren Blan durch­­zujegen, sie wollten die Zinfscheinli d­er deutschen Län­­der aus Deutschland loslösen und daraus einen Puffer­staat machen. Diese Absicht scheiterte nach einer fünfe­wöchigen Krise der Friedensverhandlungen am Wider­­stand Amerikas und Englands, ja auch an demjenigen der übrigen in Betracht kommenden Verbündeten Fran­zei­­c 3 kam am 22. April 1919 zu dem Kompromist der 15 jährigen Rheinlandbewegung. Elemenceaun und Ge­nofsen stellten ss auf den Boden dieses Kompromisses ohne jedoch ihre Absicht, Deutschland zu zertrü­mmern und das Rheinland offen oder verfielt unter Frank­­reichs Botmäßigkeit zu bringen, auch­ nur einen Augen Bi Yang aufzugeben. Die Sache sollte nun in anderer Weise gemacht werden. Damit beginnt ein Abschnitt in der französischen Politik gegen Deutschland, der auch heute noch nicht abges­chlossen ist, ja in dem Ber- Halten Ftanfreig im Sommer dieses Jahres ganz besonders deutlich, erkennbar zum Ausbruch gekommen i­: Deutschland soll mit Hilfe des Geldes zugrunde ge=­iihtet werden. Die märchenhafte sogenannte Reparat­ionsschuld, die Deutschland aufgebürdet wurde, hat­­ we­­niger den Umvweg, Stanfreid, über die wirkliche Wieder­­gutsmachung hinaus zu bereichern, als vielmehr Denjeni­­gen, unerfüllbar zu sein und Franfreid auf Fahre­zehnte hinaus immer wieder einen Vorwand zu geben, in Deutschland einzubrechen und die deutsche Einheit zu zerk­lagen. Eo ist das große Verdienst Stresemanns, Durch das Baustandebringen des Locarnovertrages Diese Möglichkeit eingedämmt zu haben. Aber den, wirklichen , Brei gebunden 550 Mack. 4 rn Zi menname BERLEBURG CN GISSEER EWDERGEESESRISKEIS II TEISFEREREINE EEUPLESZREGESRSEEZEENEURSEEZSP STATTFERSERERNERERSEEREEER | er der spanisch-chinesische Konflikt Ausdehnung und Besnchäriung der Zusammenh­öhe Beheimi­gungen in Paris Bart, 24. November. Der V­öllerbundvat, an dem der englische Außenminister nun au­ch­ mehr teil­­nimmt, tagt geheim, Briand empfängt abwechselnd den Japaner Soshisawa und den Chinesen Tje in immer längeren­­ Sondergesprächen, während der Amerikaner Dawes im Hotel Ri mit dem Japaner Matsudeira womeglich noch abgesonderter verhandelt. Die Tonfe­rserne gestern lange mit dem Wolferbundgeneralsekretär Drummond; man ist sicher, das China im Begriffe steht. Die bisher von ih­n mitgemagte Komödie auf­zugeben und ernst zu werden. Das heißt, China würde in absehbarer Zeit erklären, der Wrtifel 11 der Lasung komme nicht mehr in Betracht. Das Stadium der Kriegsgefahr und die Ver­­mittlungstätigkeit Des Rates, die Einstimmigkeit­­ des Rates und der­ Barteien vorausjegt, sei vorbei und es gebe regelrechten Krieg, weshalb Der Völkerbundrat nach Wetttel 12 und besonders 15 Schiedstigier im Rind, ohne Berücksichti­­gung der Barteien dargehen, also die ihm weltwiegen­­den Sanktionen für Friedensbrucg anwen­­den mü­sse. Der Völkerbundrat müßte, da er zu San­tionen gegen Japan unfähig ist, seine Ohnmacht eine ejtehen; es gibt überzeugte Völkerbündfer, die Derlei Br wollen, um den Völkerbund darin besser zu vre­ganisieren. Nach seiner Aussprache mit Drummond blieb der Ehinese solange bei Briand, da Testerer die Auge­sprache mit Sorgifawa auf heute verlegen mußte. Bei Briand erklärte Tse, China jede im der Entsendung der Berferbundk­ommisssion und den übrigen Notbeischlüssen nur einstweilige Lösungen; nach Eintreffen der Kommission im fernen Osten und nach Einlangen ihres Berichtes müsse nach Artikel 15 vorgegangen were­den. Auf seinen Fall dürfe Sapan Zeit haben, in der Mandsehurei eine „Tatsache” zu schaffen, nämlich einen Reitstaat, der von Sapan abhinge. Der Berferbundret Hat Übrigens neue Noten nach Nanjing und Tokio gerichtet, worin er beide (!) Re­­gierungen erinnert, sie müßten ale Kriegsoperationen verbieten. Ausdehnung der Operationen ins eigentliche China Wie bereits berichtet, sammeln sie starre chinesische Truppen im nördlichen Teile des engeren China an der Eisenbahn Peking—-Mulden. Die Japaner haben am dem in ihrem Armeebereich gelegenen Nordteil in­­ der rein Hinesischen Bahn den Verkehr eingestellt. Sie behaupten, daß sie jeit nicht mehr nur nach Norden u. Nordhwesten, sondern auch nach Süd­we­sten Front machen müßten. Der wiederaufgetauchte General Wim sol fest in diesem Gebiet tätig sein und auch das Eintreffen des Marshall Tihiang Katshed, eben alte gedanktem­ Staatschef und neuen Kimejischen Armee­oberkommandanten, i werde dort erwartet, wo ei auch der frühere Mandszeigenvem­ens Marshall Tihang Hueliang befindet. Die Japaner sprachen da von Hure dorttaufenden Chinesen, was natürlich die Berstäte­lung der japanischern Expeditionsarmee nötig machen würde. Das russische Rätsel Garanlien an Tapau . Tok­od, 24. November. Hier glaubt man Sie­heiten von Mostau zu besißen, dah dieses völlig ruhig bliebe, wenn die pfihmnesische Eisenbahn, am der sich fest Die Japaner beiwegen, unbeschädigt bliebe. Japan hat ven Truppen in der Nordzone strengn­d Befehle gegeben, die von Rußland reflamierte Eisenbahn unter jeder Beziehung zu schonen. tar Aufst­chs polnischer Richtengriffspakt Warschau, 24. November. Die polnische te PAT betätigt die von der Sowjetagentur Taf bereit$­ gefragte Nadriut, daß zwischen Polen u. Rußland die so oft gemeldeten und zwieder Des mentierten Nichtangriffspart-Verhandluns gen wieder aufgenommen worden wären. Man bringt die plögliche zun­c­he Verhandlungsbereitsgaft. Boten in Zusammenhang mit fest 14 Tage alten, dementiert gebliebenen Meldungen von einem poli­ tifhejapaniigen Bündnisverjud) Shinas neuelle Korderungen London, %. November. Die Nankingregierung zu beauftragte ihren Völkerbundvertreter Tfe, folgende An­träge zu stellen: Der Berferbund möge von Japan die sofortige Einstellung der Feindseligkeiten­­ fodrern; er soll von Japan das Zurückgehen im die Eisenbahnzone innerhalb von 14 Tagen for­­e­dern und Drittens soll das Verhalten Stabanz vom unbeteiligten Mächten kont­rolliert werden­, könnte scheinen, als wollte China energisch werden. » mit “­­ - , me F Frieden konnte er nicht bringen und hat auch niemals si eingebildet, dies zu lünnen. Noch immer aber hat Frankreich die Mittel in der Hand, die es gebrauchen will, um Deutschland finanziell zugrunde zu richten. Das eigentliche Thema des Buches ist die Darstel­­lung der französischen Umtriebe zu Dem Zmede, Das bejegte Rheinland und naher die Pfalz zunächst innere fch von Deutschland loszulösen. Dies sollte dadurch geschehen, daß­s durch eine angeblich aus dem Schaf dieser Reichsteile kommende Bewegung ihnen eine Auto­­nomie aufgezwungen werde, die in Wahrheit nichts anderes sein wollte, als eine berhüllte Anmeinen durch Stanfreid. Es kam, von der französischen Beratungs­­armee entgegen den Bestimmungen des Bersailler Frie­­den weitgehend und mit allen Mitteln unterstütt, zu jenen tiefembörenden und verächtlichen Erscheinun­­gen des Separatismus im Rheinland und in der Pfalz. Unter französischem Schuss und von Frankreich­ bestochen, haben die Dorten, Smeeis und Matthes den V­ersuch gemacht, Das sogenannte autonome Rheinland zu errichten. Dieses schändliche Verbrechen, für das «­ seine Gnade im sittlichen Urteil der Mit- und Nach­­welt geben kann, brachh zusammen. Grimm schildert Die heldenhaften Kämpfe deutscher Bauern gegen die s­ehr­­lose Gesindel im Siebengebirge bei­ Bonn und bei dem Orte Witt! im Moselgelände Sie machten dem Separatismus im Rheinland in­­denselben Tagen ein Ende, als man in Paris über seine scheinbaren Erfolge jubelte. Dann warf ji die französische Politik mehr auf die Pfalz, wo jie der Separatismus noch ein paar­ Monate länger halten konnte, bis der Verräter Franz Sofef Heinz aus Drbis, der „Generalkommissar Der Pfalz“ von einem anderen deutschen Studenten am 9. Januar 1924 wie ein räudiger Humd niedergeschossen wurde, und bm in Pirmasens der dortige „Bezirks­kommissar” Schwaab mit mehreren seiner Spießgesellen in die Flammen des brennenden Bezirksamtsgebäudes getrorfen wurde. Diese Episode im jahrhundertelangen V­ernigtungs­­kampf Frankreichs gegen Deutschland fand ihre Ende, als Herriot im Jahre 1924 in Frankreich an die Shpige Der Regierung gelangte, und in London, Locarno, Genf und Haag jene Abmachungen getroffen wurden, im denen Frankreich, wie schon erwähnt, auf die Rhein­landbewegung und die Sanktionsrechte verzichtete. Da­­mit aber ist, wie schon betont, das Problem Deutschland und Frankreich noch keineswegs gelöst: „Ein Problem, sagt Grimm, das schier unentf­irrbar erscheint und von dessen Lösung docy alles abhängt“, Grimm läßt sicd — auch darin ist wer ein echter Deutscher — dur). die tiefen Einblicke, die er in französische Zei und Handlungsweise machen komnte, nit zum Yap Dim reißen, Was er will ist nur, daß eine Verständigung zwischen den beiden Ländern zustande komme, Die dem tausendjährigen Kampf beenden soll. Dabei ist meilenweit entfernt von der N WENN a S

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