C. Blazek: Der abgestorbene Adel der Preussischen Provinz Schlesien

Gellhorn, Grafen

b) 1582. Quadrirt; 1 u. 4 in Blau auf rothem Hügel stehende rechts gekehrte Gans j 2 u. 3 in Silber aus dem Füsse wachsender schwarzer Adler. Kleinod: die Gans auf dem Hűgel zwischen 2 von Blau und Silber ver­wechselt getheilten Hörnern. Decken ; blau-silbern. Gardaner. (Taf. 25.) Schlesisches Adelsgeschlecht im Fürstenthume Schweid­nitz 1433 mit Teichenau, 1505 mit Pilzen und Kammerau begütert. Noch 1540 eine v. Gardaner vermählt mit einem v. Sebottendorf. Wappen: im von Blau und Silber getheilten Schilde ein gehendes rothes Kameel. Kleinod: Schildesfigur wachsend. Decken: roth-silbern. Garnier. (Taf. 25.) Dieses, nicht mit den gegenwärtig noch blühenden Herren und Grafen v. Garnier zu verwechselnde Ge­schlecht kam aus Elsass nach Oesterreich, erlangte 16ö3 den Freiherrenstand und die Aufnahme in den nieder­österreichischen Herrenstand in Person der beiden Brüder Leopold Heinrich und Johann Christophorus v. G. Letzterer war 1662 fürstlich Lobkowitzischer Amtsver­weser des Fürstenthums Sagan und besass im Fürsten­thume Wohlau die Güter Leubel, Gross Strentz, Gross-Baulwy, Glumbowitz, Exau, Tschepline und Tschipkowitz, starb aber un vermählt. Ihn beerbte seines Bruders Leo­pold Heinrich gleichnamiger Sohn, k. k. Mundschenk, vorderösterreichischer Regierungsrath und seit 1711 auch fürstlich Lobkowitzischer Amtsverweser des Fürstenthuras Sagan, der aber — obgleich zweimal vermählt — 1721 ohne Erben zu Leubel starb. Wappen: ai Stammwappen. In Blau 3 (2, 1) goldene Sterne. Kleinod: auf der Krone ein goldener Stern, auf der oberen Spitze besteckt mit 3 Pfauenfedern. Decken: blau-golden. b) Freiherrliches W appen: quadrirt. 1 u. 4 das Stammwappen; 2 u. 3 in Gold ein gekrönter schwar­zer doppelköpfiger Adler. Zwei gekrönte Helme: I. Kleinod des Stammwappens; Decken: blau-golden; II. der Adler auf der Krone; Decken: schwarz-golden. Gartz (Garz). (Taf. 25.) Stadtgeschlecht von Salzwedel; in der zweiten Hälfte des XVI. Jahrhunderts nach Schlesien gekommen Hoyer v. G. f 1617 als kaiserl Rath, Landeshauptmann der freien Standesherrschaft Polnisch-Wartenberg und Herr auf Muschlitz; sein Sohn Hans Christoph (* 1589 zn Strachwitz) wurde 1641 ebenfalls Landeshauptmann von Polnisch-Warten berg; Dietrich v. G. (* 1574, war von 16^1 bis zu seinem 1652. 27 ll erfolgten Tode Mit­glied des Breslauer Rathes; Karl Heinrich v. G 1664 Herr auf Bruschewitz (Kr. Trebnitz). Erloschen 1785 mit dem zu Breslau verstorbenen k. preuss. Major Georg Friedrich v. G. Wappen: in Silber rechts gekehrter goldener Greif. Kleinod doppelter Pfauenschweif von je 4 Spiegeln. Decken: schwarz-golden. liehen Wittwe Elisabeth; Nicolaus G. wird 1496 als baccaL theol. und plebanus in Sorau aufgeführt. Das Geschlecht hatte sich auch nach Ostpreussen gewendet, wo es unter dem Namen „Gebelsk" blühte; in Schlesien besass es bis 1747 Ober-Alt-Wohlau. Rudolf Ferdinand v. G. f 1747. 5. 4; Abraham Gottlob v. G. schloss 1766 den Stamm. Die von einigen Autoren gebrachte Zusammengehörig­keit mit dem im Rothenburger Kreise gelegenen Dorfe Gebeizig ist irrthümlich. Dort sass ein Zweig des aus­gebreiteten lausitzischen Geschlechtes Gersdorff, welcher nach seinem Besitze sich „Gebeizig" nannte. Wappen: a) Schrägrechts gelegter, oben und unten abgehauener beiderseits mit 2 gestümmelten Aesten ver­sehener Stamm, überlegt von schräglinks gestelltem Pfeile, Kleinod: 2 geschrägte Pfeile. b) Figur von a. Kleinod: 2 auswärts gestellte Pfeile. c) In Roth schrägrechts gestellter goldener Pfeil überlegt von braunem Stamme, oben mit 2, unten mit einem gestümmelten Aste. Kleinod: 2 von einander schräg auswärts gestellte goldene Pfeile. Decken: roth-silbern. Geissler. (Taf. 26). In der Grafschaft Glatz begütertes Geschlecht und nicht mit den gleichnamigen schlesischen Geschlechtern zu verwechseln; dasselbe scheint aus der Zahl der glätzi­schen Freirichter hervorgegangen zu sein. Georg Geissler wird 1512 unter den Landesbeschädigern genannt; Wolf­gang v. G. 1556 - 91 auf Ober - Schwedeidorf, Kieslings­walde und Königswalde, in deren Besitz bis 15C4 ihm Karl v G. folgt. Wappen: 2 geschrägte Bolzen im Schilde und als Kleinod. Geist und Hagen, Graf. (Taf. 26.) Ursprünglich aus Mecklenburg stammendes Geschlecht und dort seit Ende des 13. Jahrhunderts bekannt; später nach Brandenburg und Sachsen, sowie in dem gräflichen Stamme nach Schlesien gekommen. Den Grafenstand er­langte 1695, 30. 6. Erasmus Ulrich v. G. u. H. Derselbe war ein Sohn des Magdeburger Domdechanten Ulrich v. G. und Hagen, kurpfälz. Geh. Rath, Oberhofmeister des Pfalz­grafen Karl und k. k. Kämmerer. Er war zweimal ver­mählt: 1. mit Regina Beata Freiin v. Nowagk, verwittw. Freiin v. Maltzan .* 1655, f 1702), durch welche er in den Besitz der im Kreise Militsch gelegenen Herrschaft Freihan gelangte; IL mit Hedwig Christina Gfin Almesloe, genannt Tappe, verwittw. Gfin v. Hochberg, welche nach seinem Tode sich mit Gerhard Wilhelm Gfen v. Stratt­mann vermählte; beide Ehen blieben kinderlos, so dass mit ihm der gräfliche Stamm wieder erlosch, Der ganze Stamm des Geschlechtes erlosch in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts mit dem kön. preuss. Generalmajor Karl Ferdinand v. Hagen genannt Geist; Name und Wappen kam an Hans Heinrich Arnold v. Bee­ren, dessen Stamm aber auch 1812 erlosch. Wappen: in Gold 3 (2, 1) schwarze Gemshörner, die oberen auswärts, das untere rechts gekehrt. Kleinod: Pfauenschweif. Decken: schwarz-golden (ex cop. dipl.). Gebeltzig (Gebelsk, Gbelsk, Gbelsky v. Gbel sko). (Taf. 25) Altes Adelsgeschlecht, dem Anscheine nach wohl slavischen Ursprungs und mit dem 1605 in der Person Johanns in den böhmischen Adelstand aufgenommenen Geschlechte „Gbelsky von Gbelsko aus Mähren" identisch: das Wappen wenigstens spricht für diese Annahme In Schlesien erscheint Heinrich 1422 1436 als Marschall des Herzogs Ludwig v. Liegnitz, dann bis 1446 bei der fürst­ Gellhorn, Grafen. (Taf. 26.) Altes schlesisches Adelsgeschlecht vorzüglich in den Fürstentümern Schweidnitz und Brieg vorkommend, welches im adligen Stande noch in zahlreichen Sprossen blüht. Hier kommt in Betracht die gräfliche, wieder er­loschene Linie, welche zu dem Hause Rogán im Schweid­nitzischen gehörte Aus diesem Hause stammte Friedrich v. Gellhorn (f 1636) Herr aufRogau, Peterswaldau, Merz­dorf, Peiskersdoif ete , kon. Kammerratb in Schlesien, Oberrechts-Beisitzer, Landesältester der Fürstenthümer

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