C. Blazek: Der abgestorbene Adel der Preussischen Provinz Schlesien

Böhm-Böhmfeld (Behmb v. Behmfeld) - Bogatzki, genannt Reichmann

liehen rothen Gitter wachsender grüner Baum. Wappen: der Baum zwischen offenem schwarzem Fluge: Decken: ? . Bielde. (Taf. 2.) Adelsgeschlecht des Fürstentbums Neisse, im 15. und 16. Jahrhundert blühend. Irrthümlich wird dasselbe bei Henelius „Unbilde" genannt. (Wohl dasselbe Ge­schlecht, welches unter dem Namen Bille [Bille Brahe] in Dänemark blüht). Wappen, a) Von Roth und Silber in verwechsel­ten Farben einmal gespalten und dreimal getheilt. Klei­nod : auf roth-silbernem Wulste zwei Büffelshörner. wie die entsprechenden Schildeshälften bezeichnet. Decken: roth-silbern. b) (Scharfenb. W. B.). Gleich dem Wappen a; doch befindet sich zwischen den Hörnern ein Pfauen* schweif und jedes Horn ist an der Aussenseite mit drei einzelnen Pfauenfedern besteckt Bilitser v. Bilitz (cf. Th. I, S. ll, T. 8). Die gedachten Ortes gebrachten genealogischen Da­ten bedürfen einer Richtigstellung. Matthias Bilitzer zu Neustadt 0,'S. (verm. mit Hed­wig Wilde) hiuterliess einen gleichnamigen Sohn (* 1550. 22. 12 zu Neustadt; f daselbst 1616;, welcher als Bür­germeister in Neustadt die Standeserhöhung von Kaiser Rudolph II. erhielt. Aus dessen Ehe mit Rosina Hein­rich stammten drei Söhne: Matthias (* 1578. 20. ll; f 1620. 28. 3), Dr. utr. jur., markgräflich brandenburgi­scher Kanzler und Rath (verm. mit Ursula Biedermann, Wittwe des Martin Nagel); Friedrich (' 1583. 1. 8 zu Neustadt), Bürgermeister in Neustadt und Christophorus (* 1586. 18. 12; f 1621. 6. 1), Dr. med. und mark­gräflich brandenburgischer Leibarzt (verm. mit Susanna Clerich). Welcher der drei Brüder den Stamm fortge­setzt habe, ist nicht klar. Ilii« Kh«hil (cf. Th. II. S. 10, T. 6). Das Geschlecht erlangte dreimal das schlesische Indi­genat: Jacob Albrecht v. B., kön. preuss Major und Herr auf Vogtei Leschnitz, Ellguth, Niewe und Roswadze (alle Kr. Gross-Strehliti) erwarb dasselbe 1781. 13. 2; der Landrath des Piesser Kreises, N. v. Birkhahn auf Radiin und Mschanna erhielt es 1793. 19. 1 und Karl Frhr. v. Birckhahn auf Kontopp Kr. Grunberg) 1798. 17. 7. Im adligen Stande blüht das Geschlecht wohl noch: ein Enkel des Piesser Landrathes — Maximilian Ernst Karl Rudolf v. B. (* 1840 24. 8) — war 1878 kon. preuss. Hauptmann im Regimente Nr. 87 und vermählte aich mit Martha v. Pritzelwitz. Böck (B. v. Greisau [Greissau]). (Taf. 2.) Der Tradition nach aus Böhmen stammend, wan­derte diese Familie — bald Böck, bald Beck geschrie­ben — nach Schlesien um Ende des 15. oder Anfang des 16. Jahrhunderts aus. Hier soll Greisau bei Neisse der erste Sitz gewesen sein, von welchem auch der Name geführt wurde; ausserdem treten noch Lampersdorf (Kr. Neumarkt), Krikau und Minkowsky (Kr. Namslau;, Gont­kowitz und Tworsimirke (Kr. Mititsch) u. a. m. als Be­sitzungen des Geschlechtes entgegen. In Schlesien erlosch das Geschlecht im Mannes­stamme gegen Ende des 18. Jahrhunderts, im weiblichen Stamme aber erst im zweiten Viertel des 19. Jahrhun­derts. Ein Zweig hatte um Hälfte des 18. Jahrhunderts sich wieder nach Böhmen zurückgewendet und blüht dort im freiherrlichen Stande. Die schlesische Stammreihe ist nachstehende: 1) Georg v. B. (* c. 1550) auf Griesa (Greisau); — 2) Matthes v. B. auf Krikau; Gem. Magdalena v. Reichell; — 8) Hans v. B. auf Krikau; Gem. I.) Anna v. Sieg­roth und Slawikau v: d. H. Reesewitz; II.) N. v. Kósch -lig; III.) N. v. Jaloffky; IV.) Margaratha v. Langenau; — 4) Karl Friedrich v. B. (* c. 1670, f 1711), k. k. Lieutenant; Gem. Anna Elisabet v. Motschelnitz; — 5) Christoph Wilhelm v. B. auf Gontkowitz, Tworsimirke ete. (+ vor 1740), markgräflich Baden — Durlachischer Oberstwachtmeister und Landstand der Standesherrschaft Militsch; Gem. Luise Eberhardine Freiin v. Massenbach; — 6) Karl Wilhelm v. B. auf Golkowe (* 1728. 8. 7.), verm. 1749. 8 10 mit Charlotte Gottliebe v. Rosenberg — Lipinsfcy (* 1727. 18. 3; geschieden 1764). Aus dieser Ehe stammten zwei Töchter: Luise Gottliebe (* 1758; f 1828. 27. 3; in erster Ehe vermählte v Kessel und Tscheutsch, in zweiter Ehe vermählt mit Friedrich Gu­stav Richter v. Walspeck und in dritter mit Bernhard Walter Freiherrn v. Stackelberg) und Eleonore Juliana (* 1759. 25. 7) vermählte von Nimptsch. Der sub 5 genannte Christoph Wilhelm hatte noch zwei ältere Brüder: Carl Friedrich (verm 1706 26. 10 mit Anna Elisabet v. .Sternberg a. d. H. Strebitzko) und Johann Ernst (verm. mit N. v. Schütz). Des letzteren Nachkommenschaft ist erloschen; des ersteren, gleich­namiger Sohn trat in k. k. Kriegsdienste , kehrte nach Böhmen zurück und wurde der Stammvater der daselbst blühenden Freiherrn v Böck und Greissau. Wappen: gespalten. Vorn in Roth ein abgesetzter silberner Pfahl; hinten in Gold eine steinerne Brunnen­schale, aus welcher ein schwarzer ßoek nach n;c!its her­vorwächst Kleinod; die Brunnenschale zwischen 2 Hör­nern; — rechts: von Roth über Silber, liiiks von Gold über Schwarz getheilt. Decken: roth-silbern und schwarz­golden. Itölisu-Böliiuicltl (Behmb v. Behm feld). Reichsritterstand do. 1661. 29. 7 für Michael Böhm mit dem Prädicate „von Bohmfeld". Derselbe stammte aus Schmiedeberg (Kr. Hirschberg), wo seine Familie seit langem ansässig war und um die Stadt sich mehrfache Verdienste sich erworben hatte. Er besass Herzogswaldau (Kr. Jauer), welches Gut nach seinem zu Danzig erfolgten Absterben wahrscheinlich durch eine Erbtochter an die Prätorius v. Richtbofen kam. Wappen: Quadrirt mit silbernem Herzschilde, in welchem geschrägt 2 rothe Fahnen. 1) in Roth auf grü­nem Boden ein silberner Zinnenthurm; 2) in Silber aus dem Füsse wachsend rechts gekehrter goldener Löwe; 8) in Silber an grünem Blattstiele 2 rothe Rosen: 4) in Roth ein goldener Stern. Kleinod: vor aus der Krone wachsendem Baume auf der Krone gehend gesatteltes und gezäumtes Ross. Decken: roth-silbern. Bogatzki, genannt Reichmann (Taf. 2.) Seit Mitte des 17. Jahrhunderts in Schlesien vor­kommendes Geschlecht, der Sage nach aus Ungarn stam­mend. Jacob B - der zuerst vorkommende lebte 1654 zu Brieg, wurde 1659 standesherrlicher Rath zu Militsch und erwarb in genannter Standesherrschaft Jant­kawe Seine Nachkommenschaft erwarb ausserdem noch Golkowe, Rogosawe und Hothendorf und erlosch im Man­nesstamme 1829. im weiblichen Stamme 1834. Die Stammreihe ist folgende: 1) Jacob v. B. auf Jantkawe, gräflich Maltzanscher Rath nnd gräflich Co­lonnascher Hofmeister zu Peterwitz bei Stroppen; — 2) Hans Erdmann (* 1659; t 1719 in Ungarn), k k. Oberstlieutenant des Regimentes Graf Croix; Gem. 1688. 18. 7 Eva Eleonora v. Kalckreuth a. d. H. Labschütz (* 1660. 25. 1; f I7lö. 15 12). Aus dieser Ehe stamm­ten zwei Söhne: Karl Heinrich und Maximilian Ferdinand; von ersterem stammte der letzte männliche Sprosse, von letzterem die letzte Dame des Hauses.

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