Südostdeutschen Landpost, Juni 1941 (Jahrgang 1, nr. 22-26)
1941-06-01 / nr. 22
1 #e Begedlige bar Begat Verordnung Nr- 23.024/1941 Para lätita in numerar Agem 23.024/1941 Einzelpreis: 5Lei DAS WOCHENBLATT DER DEUTSCHEN BAUERNSCHAFT IN RUMÄNIEN 1. Jahrgang / Folge 22 Herausgeber: Deutsche Bollsgruppe in Rumänien Hermannstadt, 1. Juni 1941 i Liberalistisches Erbrecht und die Kinderarmut im Banat Christof Humar, Gaubauernführer Banat Die ersten Bauern, unsere germanischen Ahnen, kannten die Teilbarkeit des Bodenfiges nicht. Wurde der Boden zur Ernährung und Beschäftigung der Familien- und Sippenangehörigen zu eng, dann zog ein Teil dieser Menschen weiter und schnf wieder unteilbaren Bodenberit für neue Familien. So dachten und handelten auch noch unsere deutschen Bauernahnen, als sie vor zwei Jahrhunderten donauabwärts zogen, um neues Land zu gewinnen. Die serart nur fonnten unjere Koloniften ahnen hier im Banate trop Sumpffieber und Bett, allerdings nebst der ihnen arteigenen Tüchtigkeit, Verscheidenheit in ihren Ansprüchen ans Leben, und Fleisch in der Zeitperiode ihrer Raumgewinnung, an räumlicher Ausdehnung Erstaunlicher Ieisten und ihre Seelenzahl in kaum etwas mehr als einem Jahrhundert versieben fachen. Es ist fast nicht auszudeuten,wie bedeutend wir Deutschen des Banates heute hier stünden, wenn diese gewaltige Aufwärtsentiielung ihren Fortgang beibehalten hätte. Woran aber lag denn dieline Verbrechung DdDieser gefunden. Entwicklung? Sie lag ausseliernd am Menschen selbst! In der Entwicklungszeit des Liberalismus drang ein ichsüchtiges Denken auch in die Reihen unseres gestamten deutschen Wolfes des Banates in Stadt und Land ein. Wohl brachte Die neue Ordnung dem Bauern Liberalistisch weltanschaulich gesehen gemwisse sogenannte „Freiheiten“, deren legte Auswirkungen ihm und dem gesamten Wolfe aber zum Verhängnis merden mußten. Die „Freiheit“, hinfünft in seinen Grund verteilen zu dürfen, freute ihn und er machte im Sinne eines fairen und gefährlichen Gleichheitsgedanken( auch fleißig Gebrauch) daraus. Das Zeilen war leichter als das Erwerben. Dadurch erlitt aber der arteigene Kolonistengeist erschreckende Einbuße und natürlich auch das gesunde bäuerliche Kämpfertum so sehr, daß als dessen Folge ımter Volt oft sogar im Kampfe um seine elementarsten Bollstumsrechte verfügen mußte. Auch die Wertung des Menschen, der Persönlichkeit erfolgt auf einmal nach anderen liberalistischen Maßstäben. Während im Bauerntum bisher denjenigen die Höchste Achtung zuteil wurde, die im Sinne des Gemeinschaftsgedankens die Ordentlichsten, Tüchtiasten waren, voran diejenigen, die um Neuland auszogen und die damit verbundenen Schwierigkeiten bereitwillig auf sich nahmen, begann man nun immer jene wirtschaftlich „Tüchtigen“ zu bewundern, denen es gelang — wenn oft auch bei Mithachtung der bisher Hochgehaltenen Gemeinschaftsgesete — größere materielle Werte für sich zu sammeln. Materielles und bildungsmäßiges Wederragen war Trumpf. Es mußte selbstverständlich sein, daß der Verzicht auf weitere Raumgewinnung gleichbedeutend war mit dem Verzicht auf die bisherigen Hohen &e- Burtenzahlen. «.. Was daher im obigen Sinne der bvorhandene Raum und seine Wirtschaft nicht mehr aufnahm, durfte einfach nicht geboren werden, und der vorhandene sogenannte „Ueberschuß“ mußte ab-, d. h. auswandern. Es ist gewiß nicht zu Hoch gegriffen, wenn man die Zahl der unserem Wolfe dieserart verlorengegangenen Menschen einschließlich jener, die auf dem Wege einer Entnationalisierung von unserem Wolfe abgegangen sind, zumindest so Hoch schäßt, als die Seelenzahl des Banater, Deutschtumß heute beträgt. Das Einreißen einer liberalistischen Reltanschauung in unser Volk ist also für die Kinderarmut im Banate ebenso verantwortlich zu machen wie für den Verzicht des Bauern auf sein ihm arteigenes Erbrecht. Soll hier, in letter Stunde fast, wirff am Wandel geschaffen werden, so muß eine neue eine andere Anschauung vom Sinne des Lebens im deutschen Menschen jene erstere verdrängen. In diesem Sinne heißt für das Banat die Parole nicht vorerst Boden, sondern Blut. Die Handhabe zur Lösung‘, gibt uns in seinem Speengut von Blut und Boden der Nationalsozialismus. Auf diesen Grundfesten aufbauend, muß ein neues deutsches Bauerntum geschaffen werden. Für dieses muß wieder gelten das germanisch-deutsche Erbrecht, wenn es ewigen Bestand haben will. Die Wertrefser für den bäuerlichen Menschen müssen wieder Diejenigen melden, die unsere Bauernahnen seinerzeit für sich aniwandten. Die Amokitäiderpartei von Walter May Der innere Kampf der Deutschen Volksgruppe in Rumänien während der vergangenen Jahre ist der Kampf um eine neue Autorität gewesen. Die Vorauslegung für die Erneuerung eines innerlich geschwächten Volfskörpers ist stets der Drang nach einer festgefügten Gemeinschaftsordnung,. Die neue Lebensform der Gemeinschaft kann niemals als fertiges Schema befehlsmäßig an die Stelle der alten Ordnung gesegt werden, wenn das Prinzip der neuen Ordnung bereits feststeht und anerkannt iie neue Autorität kann vielmehr allein ‘als im Sampfe durchgefegt werden. Sofern der Kampf geleitet , von dem erwachenden Drang nach einem neuen Vahmen der Disziplin, d. h. nach einer Rechtsordnung der Gemeinschaft, ist Dieser Kampf gesund. In diesem Sinne ist der Kampf unserer Bolflegruppe fruchtbar gewesen. € hat das Bedürfnis nach Disjziplin gewegt und gestärft und damit die Grundlage geschaffen für die Autorität der Parti, die unumstrittenes Ordnungsprinzip heute in der gesamten B ® Bolf3Sgruppe bereit verwirklicht ist. Wer Augen bat, zu sehen, konnte schon bisher erkennen, wie sie unter der Führung der Partei die Konturen einer neuen organischen Gemeinschaftsordnung abzeichnen. &3 ist das erste, nach einem zentralen Ordnungsprinzip aufgebaute deutsche Gemeinschaftsrecht. Da in diesem Raum, nicht erst seit den festen Lehren oder Jahrzehnten, sondern seit dem endgültigen Zusammentuch des alten Kolonistenrechtes und der bodenständigen Eigenverwaltung im Entsteeen begriffen ist. Die Revolutionierung der Werte ist im Gang. Sie ist bei uns erst spät in Fluß gekommen, nachdem der äußere Druck gewichen war und wir nicht der Zertrümmerung jeder alten Form zut frag aen mußten, obwohl Die Bewilligung zum Aufbau der neuen Form erteilt werden würde. Um das Zentrum der gefesigten Disziplin entstehen die neuen Formen. Das feste Fr.ament und der Garant der Neuordnung sind die Gliederungen der Partei, die Formationen, 2 die Jugend und Die Frauenschrit. 3 ‚ folgen, angeschlossen an die Partei, die f an Säulen der Bauernschaft und Der Arbeiterschaft. getragen. Bon diesen Strebepfeilern konnten die Leistungen der einzelnen Arbeitsgebiete vollbracht werden. Der Aufbau der Wirtschaftsorganisation mit ihren Fachgruppen, die begonnene Bestechung der Kulturarbeit durch Forschungsinstitut und Kulturfarmer, die zentrale Ordnung der Körpesvertüchtisgung, die Neuplanung des Schulmwesens, Neuregelung des Pressewesens, der Gesundheitspflege, der Volkswohlfahrt uf. Als eine der michtigften Arbeiten steht die Arbeit am Nationalsataster vor und, die auf der Grundlage der Bestandsaufnahme die Vorausjegungen für eine eigenständige Verwaltung und damit für die eigentliche Autonomie der RVollsgruppe schafft. Unsere Volksgruppe mueß sich heute auch in ihrer breiten Masse Rechenschaft darüber geben, daß sie binnen einem haben Jahr in beispielhafster Disziplin den Schutz einer überaflistischen Bersplitterung und Verwirrung auf allen Lebensgebieten beseitigt und damit die Vorauslegung für die großzügige Zusammenfassung und Mobilmachung aller Kräfte geschaffen hat. Bedeutet nicht Die Beseitigung der verschiedenen Gewerbevereine, Handel3= Gremien, Fortschrittsvereine, Arbeiter= bildungsvereine, Handel3gehilfenver= ‚bände, der Industriellenvereinigung, der Landwirtschaftsvereine, der konfessionellen Lehrervereinigungen und vieler anderer partikularistisch gebundener Organisationen von Staffen, Ständen, Sonsessionen, regionalen Stämmen oder Orten für viele, besonders unserer älteren Wolfsgenossen das Weberbordiwerfen einBortregung auf Seite 6) Albert Leo Schlageter starb für Deutschland am 26. Mai 1923, dem Jahre der nationalsozialistischen Erhebung. (Zu unserem Auflaß auf Seite 6) |