Tagblatt, April 1926 (Jahrgang 4, nr. 74-97)

1926-04-01 / nr. 74

Fe; 9.5 fé = h­é jé jé jé 8 a VERF syst­­ -—.—s-s««,, TE TE KÖVEIT EEE, ZT BEFTFTRT TE re ET SERIEN ET BERETTIERZ gr ” F > Seite 2. Donnerstag die Land- und Forstwirtschaft äußert bei laftende Tarifpositionen, insbesondere die Viehtarife, eine­ entsprechende Herablegung erfahren und das Gelegen­­heit geboten werde, auch vom Standpunkt der Landw­irtschaft zu der geplanten Me­vision des Eisenbahntarifes Stellung zu nehmen. Die Maul und Klauenseuche ist in der Gemeinde Gattendorf um in der Stadt Rust in je einem Gehöfte festgestellt worden. Die Behörde hat die notwendigen Maßregeln zur Verhinder­­ung­­ der Weiterverbreitung der Seuche getoffen. « In einem Baches ertrunken.Aus Rehgraben wird gemeldet­.Vor kur­­­zdem wurde im Hühmerbachtesbeis d­er Ge­­meinde Neusiedl bei Kufmirn die Leiche eines Mannes gefunden. Die Nachfor­­schungen ergaben, da es sich um die Reihe des pensionierten Eisenbahners Johann Dragofits aus Aufmirn handelt, der in leßterer Zeit in Wien wohnte. Dragofits ist allem Anscheine nach in betrunkenem Zustande vom Wege abgeglitten und in den ziemlich tiefen Bad gefallen, in dem er ertrank. Die Leiche mochte nach ärztlicher Aussage acht lang im Wasser gelegen sein, 1­95 OI a GY XV a AN Radioprogramm. IA Donnerstag, 1. April, Wien. Gründonnerstag. 11: Konzert. Programm nach Ansage. 16.15: Konzert. . Wagner : Vorspiel zu „Lohengrin”. . Matheson: Air, für Violine. . Tihailowsky: Notturno. . Wagner: Karfreitagszauber. . Buceini: Schwester Angelica. . Lißt: Konsolation. . Kienzl: Vorspiel und Szenen aus „Der Evangelimann”. 17.50-18.25 : Nadio-Volkshodidule 17.50: Döftern in der deutschen Literatur. Dr. Joh. Pilz. 18.45 : Ostervorlesung. Dr. Grnd­ K­ortner. 20.15: II. Schubertiade. Winterreise Gute Nacht. — Die Wetterfahne. — Gefrorne Tränen. — Erstarrung. — Der Lindenbaum. — Wasserflut. — Auf dem Fluffe — Noüd­­blid. — Stilicht. — Raft. — Frühlingstraum. — Einsamkeit. — Die Bolt. — Der greife Kopf. — Die F­rähe. — Legte Hoffnung. — Im Dorfe. — Der stürmische Morgen. — Täufchung. — Der Wegweiser. — Das Wirts­haus. — Mut. — Die Nebensonnen. — Der­­ Beiermann. Vorgetragen von Konzertsänger Oskar Jölli. Am Flügel: Professor Adolf Kirchl. Budapes­t. 9.30, 12.30 und 15: Nachrichten, Börsenberichte. 17: Díterandacht. 18.30 : Literarischer Vortrag. 1 j 19: Medertragung aus bent fTöniglig ungarischen Opernhaufe. 22­0: Kammermusil. Brof. Ein Inseret in unserer Zeitung friert Erfolg! Tagblatt 1. April 1926. Cafe Peck zaika Béla 2 Täglich Konzert unter Führung des Geigen- Rendezvousort > Nachf. Franz Ferdinandgasse Nr. 8 Oedenburgs. Exquisite, erlesene Getränke, feinster Mokkakaffee. Zivile Preise! Tadellose Bedienung! virtuosen der besten Gesellschaftskreise und erstrangigen Künstlers BICSKEY DEZSC. 8326 die Süaden der „Gräfin Sturdza“, das PBarleben der Hochstaplerin Sema Tihanyi-Frenler, u­lm eine Dedenburg, 31. März. Wie berichtet, hat gegen die bekannte Hochstaplerin Sema Tih­anyi-Frey- Lex, die sich an „Gräfin Sturdza” in der Welt herumtrieb und Betrügereien verübte, Montag vormittags vor dem Strafsenat des Szombathelyer Gerichts­­hofes der Strafprozeß begonnen. Die 50jäh­­rige­ Frau, die heute noch Spuren von Schönheit trägt, wird wegen Betruges in 13 Fällen und wegen Veruntreuung in einem Falle angeklagt. Dem Prozeß bringt nicht nur die Szombathelyer und Günfer Bevölkerung, sondern auch Die ganze aristokratische Welt Europas das größte Anteresse entgegen, in deren Freisen sie sich stets bemente. Sıma Tihany i­st auch den Deden­­burger Einwohnern nicht­ unbekannt. DW eilte sie doch vor Jahren anf in unse­­rer Stadt und schrieb hier einen Liebes­­roman, in welchen sie und ein K Rittmei­­ster, den sie auf der Fahrt von Wien nach Oedenburg kennen lernte, die Hauptrol­­lln spielten. Der Roman soll sich später an ein P­lagiat ertwiesen haben. Irma Tihanyi, die eine Schönheit war und stets ein elegantes, vornehmes Auf­­treten hatte, war auch längere Zeit im Gefäh­gnig der Oedenburger Staatsanwaltschaft in Haft, und als sie dieses verlassen konnte, ver­­sch­wand sie aus Ungarn. Sie trieb sich in aller Herren Länder herum der Polizei viel zu schaffen. Vor kurzem kam sie nach Ungarn zurück und wurde in Güns verhaftet, und zwar auf Grund der Anzeige mehrerer Wiener Kaufleute, bei denen sie unter fal­sche­m Namen größere Bestellungen machte und die gelieferten Waren billig weiterverkaufte, ohne die Waren zur bez­­ah­len. Das Vorleben der „Gräfin“. Ueber das Vorleben der verhafteten Hocstaplerin erfahren wir folgende in­­teressante Einzelheiten: Die Brendogräfin it im Jahre 1867 (17. März) in der Ge­meinde Güns als Tochter eines gräf­­ch Szechenyischen Beamten geboren. Im Jahre 1890 verließ sie das El­­­ternhaus, und seither trieb sie sie in der Welt herum, meist in­ der Welt, in der Iman sich nicht langweilt. Zunächst ging I­ie nach Budapest und nahm dort lorge Zeit Gesangunterricht bei der Frau des Theaterfacirs Linz. Sie wollte si für die Bühnenlaufbahn vorbereiten. Obgleich sie nur wenig Geld mitbekom­­men hatte, mietete sie in Budapest gleich eine luxuriöse Villa, in der sie die Besuche vieler Magnaten sah. Sie mwechselte ihre Liebhaber, und Schließlich wurde ein Spartassfenbeamter ihr Freund Er wurde durch sie zum Defraudanten. Später, im Jahre 1893, ging sie als Mitglied des Somoty-Orpheums auf eine Tour nach Rumänien, und bien frauchelte sie zum erstenmal: ihrer Kol­­­legin Cäcilie Carol stahl sie zwei Arm­­bänder, was ihr eine Gefängnisstrafe von fünfzehn Tagen eintrug. Schon damals hat sie sich fab­liH Gräfin Melit­­ta Steyler-Sztáray genannt! Troß ihrer Aistrafung sol sie dann in Buk­arest Beziehungen zu reichen Bojaren unterhalten und auch die Bekanntschaft eines Grafen Sturdza­­ gemacht haben, dessen Namen sie sich in der Folge am liebsten beilegte. Dann trieb sie sich in der Welt herum, von 1894 bis zu Be­ginn 1896 als untergeord­netes Mitglied verschiedenen V­arietes in P­eters­­burg und Konstantinopel. Sie nannte sich Szafim Földesiy um Gräfin Sztáray. Zum erstenmal hielt sie sich in Wien, deren Neten der Groß­­­­industrielle T. und der Husarenoberleute, im April und Mai 1896 auf. Dann ging wo sie im­­ Or­pheum Ringeberg" als Mile. Manon auftrat. Auch hier war sie die große Liebedame, in nant v. a. Ihm achteten. Nachdem er an sie ein Vermögen verschtwendet, konnte sich der Offizier nur mit großen Schr­ierig­­keiten aus den Banden lösen. Im Jahre 1898 erhielt sie von den ungarischen Behörden die Erlaubnis, ihren Namen in "Zihany" umzuän­­dern. Im Jahre­ 1900 übersiedelte Sie ganz nach Wien, bewohnte vornehm­ige Appartements, hielt sich vier Dienstenzen und lebte auf größtem Zuge. Am­ Jahre 1901 suchte­ sie bei der Behörde um Er­­laubnis zur Führung einer „Bension Superbe“ um. Dies war für sie der Vorwand, um Bestellungen für Die Benz­ion in größtem Stil zu machen: Möbel, Teppiche, Besteck usw., alles kam sie auf Kredit und zahlte dann nicht. Mit zwei Geldagenten ging sie dann nach raz fau und Lemberg, woo sie Hasard­­partien arrangiert haben soll. Im Jahre 1902, im Januar, kührte sie ab Wien zurü­c, machte wieder hohe Schulden ud verschwand plößlic­h nach Pecis. Später exit stellte sich heraus, das sie zwei Geldagenten Akzepte auf 40.000 K mit der gefälschten Unterschrift zweier RE­M­inister a. D. und Geheimer Note übergeben hatte. Auch von den Firmen langten Anzeigen ein, und das Ergebnis war ein Stehbrief nach ihr, der sie schließlich in Stein­­amanger im Juni 1902 erreichte. Der damalige Prozeß gegen sie war eine Sen­­sation, da die Tihany, die sich schon da­­mals „Gräfin Sturdza” nannte, dabei blieb, die Akzepte seien echt, was schon daraus als unwahr erkannt wurde, daß sie das eine mit „Exzellenz“ unter­­schrieb. Im Jahre 1904 bekam sie drei Jahre Zuchthaus. Im Mai 1907, bedingt begnadigt, ging sie nach Gö­­dDölld und blieb­ dort zwei Monate als „Gräfin Sturdza”, Witiwe nach dem rumänischen Staatsmann, der sie über­haupt nie gefannt hatte. Ihre An­­gehörigen wollten damals, daß sie nach Amerika gehe. Anfangs stimmte sie zu, dann überlegte sie si die Sache und ging nach Berlin und dann nach Dres­­den, wo sie als „Gräfin Sturdza“ im­­mer auf größtem Fuß lebte. Sie begann schon damals mit dem Warenbetrug, ließ sich große Auswahlsendungen übermit­­teln, behielt sie und zahlte nicht. Die Hochtaplerin behauptete damals auch, sie ‚Ne Schriftsstellerin und verdiene mit ihren Arbeiten große Summen. Sie hat tatsächlich unter den Namen Gräfin Sturdza und Marie Anne de Bavet ganz nette Novellen an Zeitungen geschicht, alleide nach ihrem Erscheinen hat ich her­­ausgestellt, daß er P­lagiate waren. Auch einem Wiener Verlag hat sie damals einen umfangreichen und guten Roman angeboten; hier „Die Nerpöse” wurde aber noch rechtzeitig erfannt, daß er auch ein Plagiat ist. , Auch in Dresden ereilte sie ihr Schiesal: Sie wurde 1908 verhaftet und im Dezember 1908 wegen Betrug zu vier Jahren Gefängnis ver­urteilt. Sie behauptete in der Verhand­­lung, der Graf Sturdza, dessen Namen sie führe, habe sie am 26. San­tar 1896 in der Kleinen Ortschaft N­ynelhgan­­jfaja bei Kuais im Kaufasus geheira­­tet. Es stellte sich heraus, daß es ersteng eine solche Ortschaft nicht gibt und da ein Graf Sturdza niemals im Kaufasus geweilt hat. Das Jahr 1913 brachte sie wieder nach Wien, und hier bewvarb sie sich als Gräfin Demeter Sturdza um die Stelle als Hausrepräsentantin in einem vornehmen Hause. Ihre nächste Verhaf­­t , sie nach Lemberg, und gab, . , AG — am nächsten Sonntag? Das un übermorgen? Wie alt werden Sie ein, da es seinen anderen Zugang gibt als den, auf dem wir standen.“” „Und nachher?“ „Da ging ich fort. Ich hörte in der Stille der Nacht noch deutlich, wie Mutter Rat ins Haus zurückging, das Tor schlot und es von innen hersperrte.” S ie sind ganz sicher, daß niemand,­­ sie draußen standen, ins Haus , Bolltmmmen sicher! Nach meiner Ansicht wäre dies ganz unmöglich ge­wesen. Der Mond schien, und ich hatte das Tor fortwährend vor Augen.“ „Dann erklären Sie mir, wer den Mord begangen haben kann! Die Haus­­besorgerin v­epidierte, ehe sie um neun Uhr das Tor Schloß, alle Winkel — es war niemand im Hause In Mutter Nabls Wohnung waren Sie selbst und die alte Frau. Die Fenster des Erdge­­schosses sind vergittert, jene des ersten Stocwertes waren, da die Familie Bran­dow verreist it, durch Rollbalten­ aeschlei­­fen, und die Mansarde it zu hoch, um ohne Leiter eindringen zu können!” „Die Haustür blieb offen stehen, während Sie im Garten waren?“ „Sal 63 konnte doch niemand hin­­ Edelkarpfe a­n Nahdruch verboten.­ die Erben von Sensenbern. . Kriminal-Roman von Erich Ebenstein. 7. Borifegung.) „Bierundziwanzig Sabre.” „So! Weiter jagte sie nichts!“ „Ich glaube nicht! Ich achtete auch nicht viel darauf, denn ich hatte immer noch ein dumpfes Gefühl im Kopf von dem Weingenuß . . . aber halt — jebt fällt mir ein — sie jagte doch noch etwas! Von einer Ueberraschung, die sie mir dabei bereiten wolle — von Mitteilungen, die mich in Britaunen verseßen werden. Dann brag sie plößlich ab, schüttelte mir noch einmal die Hand und sagte: Na, geh’ jeßt nur, es ist schon spät! Auf Wieder­­sehen Sonntag!“, Eisler zuckte müde die Adseln. „Ich weiß es nicht!“ auf Die »Gi­bt es irgen eine Person, Sie Verdacht haben fünnten?” „Rein!“ „Hatte Frau N­abl vielleicht Feinde? Sie verlieh Geld,auf Pfander — da pflegt mancherlei vorzukommen!” „Mutter Nabl hat nie einem Men­­schen Uebles getan. Sie war weder hart­­herzig, noch nahm sie Wucherzinsen. Das ganze Viertel weil; das und nennt sie in „Die gute Mutter Rail” — ig würde einen Eid darauf ablegen, daß sie dein einzigen Feind befah auf Erden!“ I Totenjammer!“ OrdeE in der­­ Bi­x ein. 2 Augenbh­t DE Co Dann eng in beränderter­­per k Sie fid — wollen‘ Inte I ben, R­­­­isidiex spnbslutengewst Kniff SU juhungstichter!“ „Sie werden sich vielleicht doch eines Resseren besinnen, wenn ich Ihnen Tage, daß unter Frau Nabl3 Sachen zwei Verzeichnisse gefunden wurden, welche genaue Angaben einerseits über ihr Bar­­vermögen, anderseits über die vorhande­­nen­ Wertgegenstände enthalten. Nach jenen Verzeichnissen Fehlt von der ganzen ‚Habe der alten Frau nichts hundert Kronen, die a A inf bei 6; „&g­t it Fe Ein · fo al­ e Úgy 9 AN IM [Biene fie 2 a ih, ln. nn. m 7 s

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