Tagblatt, Juli 1928 (Jahrgang 6, nr. 147-172)

1928-07-01 / nr. 147

Generalrepräsentant und alleis­nige Anzeigenannahme für das Burgenland und Desterreich: Propaganda-Büro won Sleifhmanı, Wien III., Steingafle 32, Mes; Inzeigenannahme für Ungarn-ad Bezugsmeldungen. Raubins- Sealvlci 56, Anruf: Einzelblatt: 12 Groschen LIEELTIELLLITTTETTITE Gelangt mit Ausnahme von Sonne und­­ Feiertagen täglich nachmittags zum Bestand. robeblatt woi­b tostenlos AL NNNNNKNN ENNEK NN K EBET EK TAN NENT NENT günetsélk Uingekpenberetiunng lant Ge Annven aj Sonntes, den 1. Suli 1938. Berantwortlicher Schriftleiter. Leopold Fleishimann, Wien II, Steingasse 32. Hauptschriftleiter und für Ungarn verantwortlich: Adolf Pálffy, Oedenburg Denkplatz 56. Anruf 25. Spreästunden tägl 9—12 pe Generalanzeiger für das Burgenland 12 @roschen Besugspreis: — Einzelblatt an Wochentagen 8 g, an Sonntagen 12 | Monatlich 2 S, vierteljährlich S g Solge 147. die Demission des österreichischen Justizministers. Wien, 30. Juni. Das Bundeskanzler­­amt hat eine Telegramm des Justiz­­ministers Dr. Dinghofer aus Karls­bad erhalten, in dem dieser um die Zu­­simmung zu seiner Demission ersuchte. In Beantwortung des Tele­gramms im Einvernehmen mit dem Mini­­sterrat erklärte B­undeskanzler Dr. Sei­­pel, daß er die erbetene Zustimmung zur Demission nicht geben wolle ohne vorherige persönliche Nach­­sprache, stattfinden solle, die in mönlichit Furzer griff . Anklage gegen Oberst Wolf wegen Harpverrates, Wien, 30. Juni. Gegen den in Haft befindlichen Oberst Wolff wurde seitend der Staatsanwaltschaft die Anklage wegen Hohhverrates, wegen V­erbre­c­hens, der Störung der öffent­­lichen Ruhe und wegen Ohrenbe­­leidigung erhoben. Die Hocverratsanflage be­zieht sich auf den Brief Wolffs an die ungarische Gesandtschaft in Wien, in­­wel­­em er für den Fall der Nichtauslieferung Bela Kunz an Ungarn den Abbruch der diplomatischen Beziehungen mit Oesterreich, ferner die Entsendung ungarischer Trup­­pen auf österreichisches Gebiet verlangte. Werner hat Wolff diesen Brief als Brud­­erzeugnis verbreiten lassen, in einer Ver­­sammlung zum Halle und zur Beratung gegen die Bundesverfassung aufgefordert und das I­nfanterieregiment Nr. 4 be­leidigt. Das Zusagabkommen zum Handels­­vertrag zwischen Westerreich und Ungarn. Wien, 30. Juni. Der Ausschuß für Handel hat nach einer längeren Debatte, an der sich die Minister Dr. Scharff und Thaler beteiligten, das zweite Zusagabkommen zum Handels­­vertrag mit Ungern angenom­­men. Wipstimmung wegen Nobile in Norwegen, Bon Amundsen und Guilbaud seine Spur. In Norwegen macht sich , 0810, 30. Juni. eine allgemeine Mikstimmung ge­­gen Nobile geltend, dem­ man den Borz­wurf macht, daß er infolge mangelhafter­­ Ausrüstung und Unkenntnis der artu­ftigen Verhältnisse, das Scheis­tern der­ Expedition, die­ leider so viele Menschenopfer gefordert habe, verur­­sachte und nichts anderes erreicht habe, als daß eine italienische Fahne und ein Kreuz auf­­ dem Nordpol abge­worfen wurden. Deshalb müssen sich 13 Flugzeuge und 19 Schiffe tödlichen Gefahren auslegen. Die frühere Nobile-Gruppe ist dreizehn Meilen vom rechten Standort abges­trichen worden. Bon Amundsen um Guilbaud fehlt nach wie vor jede Spur! die neo­deutsche Reichsregierung. Berlin, 30. uni. K Reichspräsident von Hindenburg hat die ihm vom Abgeordneten Hermann Müller vorge­legte Ministerliste gutgeheißen. Dem neuen Kabinett gehören 4 Sozial­­demokraten, 2 Demokraten, ein Mitglied des Zentrums, 2 Mitglieder der deutschen Volkspartei, ein Mitglied der bayerischen Bolfspartei und ein P­arteiloser an. Die Zusammenlegung des neuen Mini­­steriums ist folgende: Reichskanzler: Hermann Mül­­ler-Stansen (Sozialdemokrat); Inneres: Sedering (Sozialdemo­­krat); Finanzen: zialdemokrat) ; Arbeitsministerium: demokrat); Weußeres: (deutsche Volkspartei) ; Dr. Sifferding (La Wijjer (Sozial- Dr. Stresemann Wirtschaft: Dr. Curtius (Bolfs­­partei); Lustiz: Dr. Koch-Wejer (Demo­krat); Ernährung: Dietrich (Demokrat); Reichswehr: General Groener (par­­teilos) ; Schä­ppel N Reichspost: Bolfspartei) ; Berfehr und belegte Gebiete: von Gue­­rtard (Zentrum). (bayerische Wiederaufnahme Sinowjews und Anmenewws in die Kommunisten­­kartei. Moskau, 30. Juni. Sinowjemw und Samenem sowie 86 bekannte ehemalige OOppositionelle wur­­den nach einem Beschlag der Zentralkom­­mission der Kommunistischen Partei unier der in die Partei aufgenom­­men. Ein Orden der Gob­ietregierung. Mosk­au, 30. Juni. Dem Zentrale Je­­futivkomitee der Sowjetunion wurde vom Rat der Volkskommissäre das„ Statut des­­ Banner-Ordens der Arbeit“ zur Genehmigung unterbreitet. Der Orden it die Höchste Auszeich­­nung für V­erdienste um die Union und haben die Ordensinhaber ein Anrecht auf den Empfang einer Pension. 1.Roten .-—. Kabinettsliiie in Griechenland. Athen, 30. Juni. Das griechische Kabinett hat demissioniert. Die neue Regierung dürfte von Benizole3 gebildet werden, Kronhüterwahl in Budapest. Budapest, 30. Juni. An altherge­­brachter, überaus feierlicher Weise hat der Reichstag das seit dem Ableben weis land des Grafen Bela Szechenyi vak­­ante R Kronhüteramt durch Wahl des Grafen Julius K­arolyi belegt. en a­un 2 Verhaftung eines Massenmörders. Paris 30. gumi. In Algier ist der 61jährige­­ Jerome Trat verhaftet worden, der in seiner Marseiller Billa min­­destens fünfzehn Frauen und Mädchen, mit denen er sich naceinan­­der verlobt hatte, ermordet und die Leichen beseitigt hat. Im der Billa wurden bereits zwei Frauenleiden entdeckt. Burgenland. Die im redaktionellen Teil­­ Burgenland, Oedenburger Nachrichten, Bühne und Kunst, Filmwesen,­­Singesender, Offener Sprechsaal enthaltenen entgeltlichen Mut­­sss sind dor + gekennzeichnet. .+—_ Ermordung des Führers der ameri­­kanischen Arbeiterpartei. Chicago, 30. Juni. Der Führer der 1. amerikanischen­ Arbeiterpartei Murp­hy ist in dem Augenblick, als er seine Woh­­nung verließ, mit einem auf einem Auto aufgestellten Masfchinengewehr niedergeschossen worden. Die Täter entladen. Eisenbahnkatastrophe in England. 24 Todesopfer. London, 30. Juni. Bei Darlington ist infolge falscher Weichenstellung ein mit 500 Basjagieren belegter Sonder­­zug in einen Eilgüterzug hinein­­ gefahren. Die Katastrophe hat bisher 24 Todesopfer gefordert, drei Verlobte fehlwes ben in Lebensgefahr. Etwa 50 Basjagiere wur­­den befleit, 0. Die Badenanstalt auf dem Lido abgebrannt. Venedig, 30. Juni. Die Bade­­anstalt auf dem Lido, ein Holz­bau, bestehend aus 1000 Kabinen, einer großen Terrasse, einem Caferestaurants und einer Anzahl von Kaufläden, it dur­ch­ einen Brand zerstört worden. Die Badegäste stürmten das Wertradendepot und konnten ihre Habseligkeiten in Sicher­­heit bringen. Der Schaden beläuft sich auf mehrere Millionen Lire. Katastrophale Heberschwemmung in Japan. 1500 Häuser unter Wasser, 100 Todesopfer. Dfafa, 30. Juni. Heberschwe­m­­mungen bzw. ungeheurem Umfang ha­­ben im westlichen Japan ausgebreitete Ge­biete heimgesucht. 1500 Läufer ste­­hen unter Wasser, die Zahl der Toten hat bisher etwa Hundert erreicht. 400 Millionen Dollar Steuerüber­­hub in Amerik­a. Washington, 30. Juni. Nach einer Mitteilung des Scabfefretärs Mellon f­ließt das am 30. Juni endende Steuerjahr mit einem Heberchuß­ von 400 Milli­on Die Staatsschuldin­nen Dollar­ ab. fonnte im abgelaufenen Steuersatt um eine Milion Dollar verringert werden. ..-.. 0-0 PEN 6. Jahrgang. = Stand der Weingärten und W­ein­­matt. im Burgenland. Die „Allgemeine Wein-Zeitung“, Wien, berichtet: Mönichhof, 14. Juni 1928. Der Rin­­terfrost wurde überträgt; man hat von 307 Prozent Schaden gesprochen, hat sich­ aber nicht bewahrheitet. Der Sommerfrost des 11.—12. Mai hat nur dank der fleißigen­­­äucherungsarbeit sehr geringen Schaden, gebracht; der Schaden vom 2—3. Juni war größer al vom 11.—12 Mal, da nie­mand auf Gefahr mehr rech­nete; doch kann selber ebenfalls mit Ausnahme kaum 5 Prozent angenommen werden. Die Wein­­gärten stehen in sehtönem, kräftigem, gesun­­dem Wachstum und nur mehr einige Tage ver der Blüte; Direktträger blühen schon. Die Gescheine zeigen­ sich fast mehr als ge­nügend und besonders als Folge der kühle­­ren Witterung sind hier weniger Schäd­­linge als in gewöhnlichen Jahren, infolge dessen man hier und Umgebung, derzeit ganz schöne Hoffnungen hegt. Mit uner­­müdlichen Reife werden Schädlings­­bestimpfungsmittel angewendet; man hat hier einmal mit Kupferfalfbrühbe gesprigt und einmal mit dem Dr. Stürmischen Mit­­tel und beginnt die zweite Bestäubung in einigen Tagen mit Beginn der Blüte. Der Weinvorrat ist gering, doch ist­­ auch die Nachfrage gering. Man kann S—12gradige Weine zu S 1.50 50 bis 1.70 pro Liter be­kommen. Sauerbrunn, 18. Juni 1928. Die Blüte begann hier am 3. Juni. Das zweite Sprigen ist im­ Gang, die Frost­ Schäden im Mai belaufen sich in unserem Weinbaugebiete auf durchchnittlich 3 Pro­­zent. Empfindlicher geschadet hat der Frost am 3. Juni, und zuwar im Neusiedler Be­zirk mit etwa 10 Prozent. Der Anjat it heuer herrlich. Selbst die ältesten Leute erinnern sich nicht, einen solchen Anja je erlebt zu haben. Einzelne Triebe haben bis zu 4 Gescheinen, einzelne Stöde bis zu 50 und 60. Gescheine. Die­ ersten Heumür­­mer zeigten sie am 12. Luni. Der Motten­­flug war­ starr, es fliegt, wie die früheren Sabre. Hauptsächlich der befreugte Widfler. Die ehe­r der Landtwirtschaftskammer mit Leimbändern und Gläsern zeigten, daß eine wirksame Bekämpfung der Trauben­­twieler nach dem heutigen Stande unserer Kenntnisse nur mit Arsenmitteln erreichbar it. Die Leimbänder haben vollständig befragt. Es fehlt eben bei aller Kiebefähig­­keit das 2ochmittel. Von besserem Erfolg zum Mottenfang waren, die Fanggläser und hatte­ als Langflüffigteit Malzertraft sein Ergebnis; am besten eignen sich als Slüffigfeiten Haustrunf mit Zuder oder Das natürliche Das Bertrauensdotum für Poincare. Mit 455 gegen 126 Stimmen. Baris, 30. Juni. Die Kammer hat gestern nach einer Verteidigungsrede für die Politit der Regierung Boincarg . mit 455 gegen 126 Stimmen das Ber­­t trauen ai; ee gsmándil tb Ditterwasser 47 ús 3 b 2 ist als Magen und Gedärme reinigendes Mittel unerreicht. , Igmándi" ist nicht mit anderen Bitterwässern zu verwechseln. Ueberall erhältlich in grossen und kleinen Flaschen. Brunnenunternehmung Schmidthauer, Komorn. ch aan Me he a en A Er a

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