Tagblatt, Juli 1928 (Jahrgang 6, nr. 147-172)
1928-07-01 / nr. 147
ER REEIEENEETEETENTTDZENERRETEERT TER, Seite 2. Sonntag Tagblatt Achtung Gastwirte! Signum Sanktum Kugeln u. Kegeln Balatl Sedela, Kunstäreehster, Sopran, Klostergasse Nr. 15, gegenüber der evang. Kirche. ager mit Wasser und Zuder. In manchen Slägern waren pro Tag bis zu 60 und 70 Motten gefangen. "Springtwmurm tt waxig aufgetreten. Die Rebenstecher sind mit der Einführung der Artenmittel als su ledigt zu betrachten. Der Stand der Verzollungen ist heuer hervorragend schön. Vereiniger. Brgermeiterstufe beigelegt. Wie uns aus Mehnik gemeldet wird, fand dort am 18. Juni die Neuwahl des Bürgermeisters und des Gemeindevorstandes statt. Zum Bürgermeister wurde mit 16 von 19 abgegebenen Stimmen der Christlichsoziale Sofef Seltsam gewählt. Erster Vizebürgermeister wurde der Sozialdemokrat Johann Wagner und zweiter Vizebürgermeister der Christlichsoziale Sojes Wurschitich. Außer den Genannten sind noch in den Vorstand gewählt worden:ohann Schmaldienst, Alois String und Johann Benedef. e0-. | ERETT NYUGATINDIAIBAMNAN ALEGIOHN TÄFLÄLER 1. Suli 1928. Nr. 147. Burgenland-Kalender. 1. Juli 1818, Ignaz Semmelweiß geboren. Vor einigen Jahren erschien in einer Eisenstädter Zeitung ein Drtikel, laut welchem der berühmte Frauenarzt Ignaz Semmelweiß Eisenstädter von Geburt sei. Es gäbe in diesem Falle eine Eisenstädter Trias von Morib Benedikt enblichten in Eisenstadt das Richt der Welt. Es ist aber vorläufig noch nicht authentisch festgestellt, ob diese Annahme einwandfrei it. Im Burgenlande ist der Name „Semmelweiß“ früher nicht selten gewesen, mustergültige Baumschule, Gartenerdbeeranlage und Spargelpflanzung, nach deren Muster sich nach und nach die ganze Umgebung Wiesens zu einem blühenden Obstgarten , und ertragreichen Gartenanlagen umgestaltete. Ganze Generationen werden das Andenken des Dahingeschiedenen in Ehren halten und noch lange die Früchte seines segensreichen Wirfens genießen. Ehrung eines Pfarrers. Dechant Demeter Rozanitg wurde nach 25jährigem Wirren in Newdorf bei Barndorf nach Barndorf als Pfarrer verlegt. Anläglich seines Abschiedes wurde er am 19. Juni durch einen Tadelzug geehrt, bei dem ihm als Widmung der Gemeinde ein goldener Kelch überreicht wurde. Er wurde von Burschen, die auf feitlich, geschmikzten Pferden ritten und von zahlreichen Wagen nach Parndorf geleitet, dessen Bevölkerung ihm einen herzlichen Empfang bereitete. In Ehrendiplome für Angestellte und Arbeiter. Die burgenländische Kammer für Arbeiter und Angestellte hat die Einführung eines Uhrendiploms beschlossen, das Angestellten und Arbeitern für A0jährige Dienstzeit verliehen werden soll. Die Dienstzeit kann auch bei verschiedenen Unternehmungen vollstrebt worden; sein sind bei Saisonarbeitern wird, den Eigentümlichkeiten des Landes _entspre c , bend, die Saijon als volles 3agr gerednet. großen Medizinern, denn der weltbekannte Die Ausführung des Diploms erfolgt nach Anatom Zosef Hyril und der Nervenarzt dem Ergebnis eines bei der Kunstgewerbe« ‚Schule in Wien »ausgeschriebenen Wettbewerbes. Der burgenländische allgemeine ‚Lehrerbund hält am 3. Juli um 13 Uhr nachmittags im Hotel Supper in Bintafeld die siebente ordentliche Hauptversammlung ab. Der Katholische Landeslehrerverein hält am 3. Juli, um 10 Uhr vormittags, in Neusiedl am See serne Hauptversammlung, welcher am vorhergehenden Tage um 4 Uhr nachmittags eine Hauptausschußiigung vorangeht. Blisfblas in eine Radivantenne. Am 24. Juni Schlug in Rotzichen im Sauthaufte Schoberwalter der Bi im die Nadivantenne, jedoch ohne irgendwelchen Schaden zu verursachen, nachdem die Arttenne gut geerdet war. An der evangelischen Lehrerbildungsanstalt in Dobershagen fanden am 20. und 21. Juni die mündlichen Reifeprüfungen statt. Von 21 Standidaten bestanden 14 die Prüfung, während jieben die Wiederholungsprüfung zu machen haben. Anerkennung. Die Landesregierung hat dem Hofrate d. R. Dr. Eugen SofmoE £ anläßlich seines Mitsscheidens aus dem Bundesdienste für seine als Landessanitätsreferent wie auch als Sanitätskonfulent dem Burgenlande geleiteten herbortragenden Dienste den Danf und die rote Anerkennung ausgesprocen. Schuldirektor Flieger: Földes gestorben. Wie uns aus Wiesen im Burgenland berichtet wird, ist dort am 27. Sun Schuldirektor J. R. Zoltan Fliegler-30[des im 71. Lebensjahre gestorben. Die Beerdigung des Verstorbenen hat geitern Freitag, um 3 Uhr nachmittags, im Ortsfriedhofe in MWiesen stattgefunden. Der Verblichene war nicht nur ein besährter Apadagoge, sondern auch ein eifriger Homolog und als solcher ein wahrer Wohltäter seine Gemeinde. Er lehrte sie die fachmäßige Obstkultur, gründete eine Motorradunfall eines Tierarztes. | Tierarzt Dr. Julius Berger ist kürzlich, | als er von Wulfaprodersdorf nach Hirm fuhr, auf der abschüssigen, holperigen Straße vom Motorrad gestürzt und blieb demwußtlos liegen. | Ein Arbeiter, der ihn auffand, brachte ihn in seine Wohnung nach Wulfaprodersdorf. Dr. Berger hatte einen Nervenhod und eine Gehhirnerschütterung erlitten und wurde in das Rudolfsspital nach Wien gebracht. * Reifeprüfungen im ep. Reals aymnasisen zu Oberflingen. In Anwesenheit des Landesschulinspektors Hofrat (Dr. 33. Beza und des Superintendenten IT). Beyer fanden am Oberlchngener evangelischen Realgymnasium die Reifeprüfungen statt, denen 1s acht Schüler der obersten Klasse unterzogen. Fünf Kandidaten wurden reif erklärt, drei zur Wiederholungsprüfung verhalten. Von den Hosolventen widmen sich drei den philosophischen, einer den juridischen und einer den medizinischen Studien. Uhren| Reparaturen gut und billig nur bei Johann Freiler Uhrmacher, Sopron 907 Theatergasse Nr. 6 Neue Uhren in reicher Auswahl, Zur Reise a“ die Anfänge der Yedenburger Naturliebe und Tonristit. Von Dr. Andre Esalkas. Um 1800 war es, daß drei österreichische Graherzoge den „Schneeberg exfletterten und mit ihrem Fühnen Unternehmen für ganz Oesterreich die Aufmerksamkeit auf die Tonristif lenften.. In Deutschland ist Goethe mit seinen Neifebildern der D Bahnbrecher der Touristik gewesen. Alles zu einer Zeit, da Dedenburg schon lange diesem gefunden und viel seelische Freude bringenden Sport Huldigte. Die Naturliebe schlummerte ja stets imiefsten der Herzen der Dedenburger, der Geist der Barockzeit, welcher alle Fesseln des Raumes als zu eng fühlte, machte sie frei. Der erste Naturfreund in Oedenburg war der oft erwähnte verdienstvolle Bürgermeister Christoph Yachner (+ 1631). Damals durfte man wegen der steten Kriegsgefahr nicht außerhalb der Ningmauern bauen. Um auch zur Kriegszeit die freie Natur genießen zu können, legte sich der Bürgermeister bei seinem Meierhof innerhalb der Mauern einen Ziergarten an, wo er in einer Gartenlaube, die Mühe der Stadtverwaltung vergessend, gerne seine Freunde um eines geistreichen Gesprächs willen vereinigte oder einsami dichtete. Seinem Beispiele folgten auch andere Bürger; um 1700 309 sich, Hinter der kleinen Grabenrunde, dem alten Kornmarkt und der Neustiftgasse, eine Reihe von Biergärten und Lusthäuschen, dahin. Auch die Jesuiten hatten einen großen Sinn für die Naturkultur. Sie liefen ji 1636 hier nieder und legten sich bald in der Wiener Borstadt zwei Gärten an, welche aber später zugrunde gingen. Auch dem Garten außerhalb der Stadt wurde ein gleiches 408 zuteil, denn im Straßenrumemel wurden die Lusthäuser in Brand gesteckt. Lange erlaubte der Magistrat der Bevölkerung nicht, Häuser außerhalb der Stadt zu bauen. Die Naturliebe aber konnte nicht durch solche Maßnahmen gehemmt werden. Im Laufe des 18. Jahrhunderts finden wir immer mehr Häuser außerhalb der Vorstädte, ja es wird auch die schöne Umgebung entderft. In den leßten, Dezennien des 18. Jahrhunderts beginnt man in dem Löwern Obstgärten anzulegen, so daß die frühere Benennung „Kastanienwälder“ bald nicht mehr zutreffend wird. Samuel Bredeczky, ein Lehrer an der evang. Wolfsschule, bemerkt in einem gleichzeitigen Werse, daß es zu dem „bon ton“ gehörte, einen arten in den Zöwern zu besingen. Dieser Wiederzug war ein wahrer Apor Tachdruch verboten. Alle Rechte vorbehalten. Geine Kreolin. Roman von 3. €. Stevenson. Y Autorisierte Weberregung von Dr. A. Gleiner, Gopyright by Robert Lug Stuttgart. (Fortfegung 30.) Dritter Teil. Erstes Kapitel. Troßdem Richard Delroy bei seinen näheren Bekannten den Namen Birke führte, war er doch nicht, wie man aus dieser Benennung folgern könnte, nur ein guter Kerl. Allerdings war er sehr begütert und hatte sich niemals in jenen ewigen Kampf ums Geld eingelassen, den sein Barter zeitlebens geführt hatte, und der vielen Menschen die einzige passende Beschäftigung für Leute in solcher Stellung zur sein scheint. Er war zu dem vielleicht vernünftigen Schluffe gelangt, daß er genügend Geld besab, und richtete sein Hauptaugenrers darauf, es auf vernünftige Weise auızugeben. Er besaß ein Bureau in der Wall Street-Gegend, wo er täglich einige Stunden verbrachte, um den Geldmarkt ein wenig zu studieren und mit Geldleuten, Unternehmern und Protektoren verschiedener gemeinnüßiger Gesellschaften zur plaudern. Aber er war auch ein Bürcer- und Kunstfreund, und zwar mehr als nur ein Sammler seltener Ausgaben und Meisterwerfe; ferner war er Mitglied der Bürgerbereinigung und gab sich große Mühe, gegen die politische Korruption anzufampfen. Schließlich hatte er einige vorbildliche Wohltätigkeitsanstalten erbaut, nach seiner Entdeckungsreise im Londoner East End, bei welcher Gelegenheit er auch, wie wir schon erfahren haben, mit dem Mädchen zusammentraf, das dann seine Frau wurde. Seine übrige Zeit suchte er angenehm und gleichzeitig nicht ganz, nußlos zu vers bringen. Kurzum, wenn er ‚auch nichtg augergetwöhnlich Gutes tat, tat er auch nicht das Gegenteil; er führte ein bedeutend hesseres Leben als die meisten Leute von seinem Stande, und als besondere Auszeichnung sei noch bemerkt, daß er aus Liebe geheiratet hatte und seiner Frau eine ungewöhnlich leidenschaftliche Zuneigung beiwahrte. Viele Leute wunderten si, warum er Edith Broydon geheiratet hatte, insbesondere solche Leute, die sie nicht kannten. Man hätte sie eher anziehend wie schön nennen künnen; bon ihrem Auftreten aber ging ein stiller Zauber aus, der sich besonders in ihrem Heim bemerkbar machte. Wenn sie auch geradezu das Gegenteil von lebhaft war, war doch nichts von Traurigkeit oder Zangenweile in ihrer Umgebung zu fühlen, und ihr Lächeln war um so süßer und angenehmer, als es nicht fortwährend auf ihren Lippen lag; so schätte man es um so mehr. Steherlich war es ihr zu verdanken, daß ihr Gatte ein völlig lünklicher Mensch war, worin vielleicht das höchste Lob liegt, das man einer Frau erteilen kann. Es ist wohl unnötig, hinzuzufügen, daß sie mit ihrem Manne in seinen Versunhen, das 208 der ärmeren Klassen zu heben, wetteiferte, und daß durch die Verheiratung ihre eigenen Bestrebungen in dieser Richtung Fernesswegs aufgehoben oder auch nur ungünstig beeinflußt waren. ‚Ganz _verschieden von ihr war ihre Schwester. Ihre Schönheit fesfelte schon im ersten Augenblide. Fräulein Croydon, die um sechs Jahre jünger war als ihre Schwester, Frau Delroy, besaß jenen beitriefenden Zauber der Brünetten, der die Männerherzen im Sturme erobert. Sie machte einen fühnen, selbstbervußten Eindruck, und man sah ihr an, daß sie selbst in ungewöhnlichen Lagen nicht so leicht zu verblüffen sein würde. Ihr Anblic ermöchte in den Männern nicht den Wunsch, sie zu beiwilligen, wie es bei den meisten Frauen der Fall ist, sondern sie zu erobern. An Richard Delroy hatte sich Tremaine um Unterstüßung seines Eisenbahnprojektes durch Martinique gewendet. Wie es ihn gelang, bei ihm eingeführt zu werden, ist mir nicht befannt, — vielleicht duch Zwinz Testvérek sSepron, Rákóczigasse Nr. 3. sz. Imtzen Garage. —Reparaturwerkstätte mem. Autos, Lastenautos, Traktoren, Motorräder, Fahrräder, Ford-, Fordsonfabrikate u. sämtl. Bestandteile. — Sämtliche Fabrikate der I. Ung. Landwirtschaftl. Maschinenfabrik, besonders Dreschmaschinen, Lokomobile, Sämaschinen, System Losond, Mühleneinrichtungen, einfache und kombinierte Telephon Nr. 575 und 260. .