Új Magyar Múzeum 5/2 (1855)

Történettudományi osztály - Kubinyi Ágoston: Engel János Keresztely levelezésiből I.

72 KUBINYI ÁGOSTON. so weit kommen, dass er einsehe , dass wir diese unumgänglich nöthig haben ? Auch ihm ist die Sprache reich und schön, und Alles, so wie dem guten Aranka, der in Báróczy’s Biographie mit schonender Achtung hergenommen wird. Ich weiss nicht wie ein Márton dazu kommen kann, Prof, der ungrischen Sprache und Literatur geworden zu sein. Vielleicht kenne ich keinen ungelehrtem Grammatiker. Wehe dem, bei dem alles der Usus entscheidet, und der sich dahin nicht aufschwingen kann, dass er einsehe, dass nicht der Usus, sondern das Ideal einer vollkommenen Sprache dasjenige ist, welchem wir uns nähern müssen. Ich habe ihn in einem freundschaftlichen Schreiben — denn als Mann ist er mir eben so achtungswerth, als er das als Grammatiker nicht ist — aufmerksam auf den Wielandschen Aufsatz gemacht, in welchem Wieland gegen Ade­lungbehauptet, dass die Sprache nicht durch das Volk, nicht durch seine Hauptstadt, sondern durch seine besten Schriftsteller ausgebil­det wird. Als ich die schönen, geistvollen Lieder des Himfy für die Wiener Annalen recensirt hatte, und vom Kisfaludy wie von einem Dichter sprach, den die Musen und Apoll zum Dichter geweiht haben, theilte ich ihm die Recension schriftlich mit. Ich glaubte, er würde durch seine Vergötterung ausser sich vorFreude seyn. Nie schrieb er mir mehr, und seine Freunde fingen mich an zu verfolgen. Die Eitelkeit des Menschen hat mich gekränkt, und dieser meiner Stimmung verdanke er das Epi­gramm in den Tövisek, wo ihn Dayka nur dann in den Olymp treten lässt, da er drei Viertel von seinen Gedichten verbrannt hat. — Ein Herr Esküdt des Veszprémer Comitats, Somogyi Gedeon, bot sich ihm zum Sicarius an, und die letzten Monate des verflossenen Jahres 1813 erschien zu Veszprém ein kleines Werk in dem Formate wie Kisfaludy seine Werke drucken lässt, unter dem lächerlich geschmiedeten Titel; Mondolat. Dics­halom, 1813, das mich peitscht. Zuerst steht eine Zueignung unter dem Titel : ZAFYR CZENCZINEK (um mich recht kenntlich zu machen, denn die Buchstaben des Wortes Zafyr sind nach Art der Anagrammen aus meinem Namen genommen). Diese Zueignung ist ein Cento, gewebt aus meinen Schriften, ohne verständliche Absicht und ohne Kopf und Geist; ihm war Alles passend, sobald es von mir kam. An dem Kupfer reitet ein Mann, bekränzt, und bepackt mit dem musikalischen Triangel — mit einer griechischen Leyer, — und mit einer Guittarrc (der Leyer der Sonette) an dem Thier, an welchem ein mythologischer Gott zu pa­radieren pflegte. (Ich glaube nicht nöthig zu haben, Ihnen zu sagen, warum eben diese drei Instrumente als Attribute mitgegeben sind). Ich erhielt das Buch von einem Unbekannten durch die Post. Meine Ruhe ward dadurch nicht im mindesten gestöhrt. Das Werk schändet Kisfa­ludy und nicht mich. — Rumi schreibt mir, dass Sie an der Dauer Ihres Lebens verzwei­feln. Edler, edler Mann, Sie haben kurz incht gelebt, und Sie können muthig sterben. Wie stolz wäre ich, könnte ich der Nachwelt einen

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