Arader Zeitung, Juli-Dezember 1930 (Jahrgang 11, nr. 77-154)

1930-07-02 / nr. 77

Bezugs e woc uno Selig ganzjährig Lei 400 sonstiges Ausland Lei 700. — (Vorausbezahlung): für jeden Sonntag, Mitt 8­ür Amerika 4 Dollar, Für die ärmere Bevölkerung | 77- Folge. . Schriftleitung und Verwaltung Arad, Ede Fischplatz. * wöcentlic nur einmal am Sonntag, ganzjährig Lei 200. |; Fernsprecher Nr. 6/39. ET EST TED ERTL ELITE 26.1.0009 005 8503 2 RG. WE ALS RIETE IEEE GERN SERER INSG PIERRE PE FRIEDR Arad, Mittwoch, den 2. I1 i 1930. Fernsprecher 6/39. Tazeis poylats plattig in “ lie 1927, a Der Dualeratzentimeter kostet auf der Info Inseratenpresse: ratenseite Lei 4 und auf der Textseite Lei 6. „Kleine Anzeigen“ das Samen M . 204 Kae a Bu­nas Generali P. T. U. Ne. 75084 din 8 Apt» ort Lei 3, fettgedru>te Wörter werden doppelt berechnet, — Einzelnummer Lei 4, — 187 Ve 10. Jahrgang. König Karl empfängt den jugoslavischen Außen­minister.­­­ ­ Bukarest. Der jugoslawische Außen­­minister Marinkovitsch wird von König Karl in Audienz empfangen. Marinko­­vitsch erklärte den Berichterstattern der Blätter, daß es sich um einen Höflich­­keitsbesuch ohne besondere­­ politische Bedeutung handle­ s der rumänisch-polnische Handelsvertrag unterzeichnet­e Durchs­­uhrsverkehr nach Deutschland gesichert. Bukarest. Die rumänisc­he Delegation unterzeichnete in Warschau den Handels­­­vertrag mit Polen. Durch den Handels­­vertrag wird den rumänischen Erzeug­­nissen angeblich ein größerer Absaß ge­­sichert wie bisher. Weiter wird auch der 7 we­hn­albe Rnb nach Deutschland ge­­ee 7 ; u auß­e Sschließung Manius ee Partei? „der bessarabischen Stadt, heftigen Angriffen gegen in den Jugoslawe Maniu, den er verantwortlich macht, weil man ihn von seiner Machtstellung abdrängte. Die unentwegten Anhänger Steres beschlossen allen Ernsten, daß Maniu, wenn Stere nicht die ihm ge­­bührende Parteistellung einnehmen könnte, aus­ der nationalzaranistischen Partei ausgeschlossen werden soll. Höher geht es wirklich nicht mehr in der Narrheit. wm ir nd Staats­rat unter Boris des Königs. Bukarest. Im königlichen Palais hat unter Vorsit­zes Königs der erste Staatsrat stattgefunden. In der hierü­­ber herausgegebenen amtlichen Erklä­­rung wurden die dort besprochenen Ge­­genstände nicht angegeben.­­ Nach dem Staatsrat empfing König Karl mehrere Minister in Audienz und ließ sich eingehend über den wirtschaftli­­chen Stand des Landes berichten. — Ob die Minister auch wahrheitsgetreu berichteten ? m Vorbereitung eines Minderheitengesetzes. Bukarest. Die Regierung hat eine aus den Abgeordneten Habiegan, Ghita Pop und Grigore Jon bestehende Kommiss­­ion mit der Ausarbeitung eines Min­­derheitengesetzes betraut. — In keinem der Gesetze, die einen Bezug auf die Nichtromänen haben, wurde auf deren Interessen­ Rücksicht genommen und da will man sehr ein separates Gesetz für die Nichtromanen erbringen. Will man durch dieses Gesetz etwa gewisse minder­­heitenfeindliche Bestimmungen anderer Gelege außer Kraft sehen? Das ist kaum anzunehmen, wenn man sieht, daß der Ausarbeitung des Minderheitengesetzes befriedigt, kein einziger Mind­erheidler zugezogen wird. Man­ wird über uns ohne uns wieder etwas schaffen, was niemand 15023 Auflösung der Regionaldirektorate? Bukarest. Laut Nachrichten aus ber»­läßlicher Quelle wird das Verwal­­tungsgefüt hinsichtlich der Regional­­direktorate in Bälde umgeändert wer­­den. Man wird diese Einrichtung gänz­­lich auflassen, weil sie sich angeblich­­ nicht bewährte. =­ Wir haben bei Ein­­bringung des neuen Verwaltungsgeset­­zes bemerkt, daß die Regionaldirktio­­nen nur dann von Dauer sein werden, wenn man ihnen einen Wirkungskreis einräumen wird. Ohne Wirkungskreis würden die Regionaldirektionen bloß lässig bemüht gewesen, sich einen je grö­­ßeren Wirkungs­kreis zu erkämpfen. Ohne daß ihre Bestrebung, mit positiv eine unnahe Mehrbelastung der Steuer­­zahler bedeuten. Die Regionaldirek­to­ren selbst sind vom Anfang an unab­­vem Erfolg begleitet gewesen wäre, da die Minister sich alle Machtbefugnisse vorbehalten wollen, haben die Regio­­naldirektoren doch ihr Streben nach einem ernsten Wirkungskreis bloß den negativen Erfolg gehabt, daß der Re­­gater Geist in der Tatsache, daß die Regionaldirektoren einen Wirkungskreis verlangen, eine große Gefahr erblicht. Die Maniu-Regierung ist Heute schon durch und durch regatorisch-absolu­­­­­­tistisch gesinnt. Alle Macht soll in Bu­­karest vereint sein. Alle Fäden und sa­­gen wir auch aller Draht (der auf gort Deutsch Geld heißt) sollen in Bukarest zusammenlaufen und da wären die Re­­gionaldirektionen ein unangenehmes Hindernis. Darum sollen sie aufgelas­­sen werden. Bukarest will die Diktatur. iA en 408 EEE RETTET EEE. VER Russolini will ein katholisches Ungarn-Brogfion.­­ Phantastische Nachrichten eines tschechischen Blattes. Prag. Da­s sozialdemokratische Blatt gewisse aliste Russoli: Nachrichten. Blog schaffen, en Dalma wegneh­­men. Er­de einen griechisch-bulgarisch­­ungarisch-albanischen welchem sich die Kroaten anschließen. Für diesen Plan soll Mussolini auch den Papst gewonnen haben, dem er die Schaffung eines neuen katholischen Staatenbloces in Mitteleuropa in Aussicht gestellt hätte. Den Kern dieses Blockes würde ein vergrößertes Un­­garn bilden. Kroatien mit der Woiwo­­dina und vielleicht auch Oesterreich sol­­len zu ihm gehören. Als Herrscher des „neuen St­aates käme Erzht­­­ 7 x 1. Otto II .w rde 9­olini zur Verwirklichung des­­ Planes durch die Förderung einer Re­­vision der Friedensverträge schreiten, wobei er auch auf die Unterftügung: Deutscland3 Hoffe. Als Gegner kämen höchstens Frankreich und die Kleine Entente in Betracht.­­ Wenn es in die Hundetage geht, tritt auch in den Blättern oft eine Krankheit auf, die das Gehirn zur Lügttätigkeit zwingt. Im September, wenn die Hitze nachläßt, gibt es selten solch brühheiße Eine amtli auf 8 Millionen geschäßte Fabrik um 1.800.000 Lei verkauft. In Temeschwar wurden die Gebäude der in Konkurs geratenen Krauß'schen Lederfabrik vom Gericht versteigert. Die Fabrik wurde vor 6 Jahen mit einem Kostenaufwand von 150 Millionen Lei aufgebaut. Die Sachverständigen der Konkursmasse schäbten die Fabriken auf 8 Millionen Lei. Die Versteigerung begann mit dem Ausrufungspreis von 3.600,000 Lei. Da niemand lizitierte, wurde die Fabrik unter dem Ausru­­fungspreis um 1.800,000 Lei verkauft. Eine tschechische Fabrik hat von Gläu­­bigern vor einigen Monaten­­ 4 Millio­­nen Lei angeboten. Das Angebot wurde damals als zu niedrig zurückgewiesen. Die Hatfelder Volksbank in Händen der Ersten Temesch war er Spa­rkassa. Aus Hatfeld wird uns über eine überaus bedauernswerte Begleiterschei­­nung unseres Wirtschaftslebens berich­­tet: Die dortige Volksbank, die einst als Hepp-Bank einen guten Klang hatte und im Volkswirtschaftsleben von Habfeld und Umgebung eine achtungsgebietende Rolle spielte, ist in­ die Hände der Er­­sten Temeschwarer Sparkassa geraten. In einigen Blättern hat man diese Nachricht in der bekannten verzuerten Form veröffentlicht, daß „die Erste Te­­meschwarer Sparkassa ein Aktienpakett der Habfelder Volksbank erworben hat und daß demnächst Direktion und Auf­­sichtsrat der Volks­bank mit Vertrauens­­männern der Ersten Temes­warer Sparkassa ergänzt werden.“ Man weiß, daß hinter dergleichen schönfärberischen Lebensarten sich der Tod aller Selb­­ständigkeit birgt. Sowie vor einigen Jahren die Erste Temeschw­arer von ei­­ner mächtigen wirtschaftsgebietenden Anstalt durch „Uebernahme “eines Ak­­tienpaketss" die Willensvollstreckerin ei­­ner Gratovaer romänischen Bank­­ ge­­worden ist, und unter dem alten Namen die Interessen der neuen Herren fordern muß, wird die Hanfelder Volksbank­ auch unter dem alten Zielen dienen müssen. Es ist sehr bitter, daß unsere sparkassen so weit gekommen sind. Den Namen neuen Dorfs Averescaner und Jaranisten vor einer Fusion? Bukarest. Noch vor Parlamentsschluß platte die Nachrichtsbombe, daß zwi­­schen den Averescanern und Zaranisten eine Fusion zustande kommen soll. Die Gegensätze zwischen den Nationalisten und Zaranisten sollen so groß sein, daß ein Zusammenverbleiben in einer Par­­tei undenkbar ist. Mehrere Mitglieder der Partei, die von einer Zweiteilung nichts wissen wollen, stellen an die Un­­zufriedenen und Aufwiegler die Forde­­rung, daß sie die Partei verlassen mö­­gen.­­­ Mihalache, der angeblich der Vorbereiter der Zweiteilung der natio­­­nalzaranistischen Partei ist, hüllt sich in Schweigen. Der Handelsvertrag zwischen der Tschechoslowakei und Ru­­mänien abgeschlossen. Bukarest. Der Handelsvertrag zwa­­ig Rumänien und der Tschechoslowa­­­­­ki wurde durch die Außenminister Mis ronescu und Benesch unterfertigt. Der neue Handelsvertrag sichert Rumänien verschiedene Zugeständnisse, so wird TD... : nomanien 0 neuer den an. Das Ackerbauministerium hat für 700.000 Lei Chemikalien zur Be­­kämpfung der Heuschrecken nach Bessa­­rabien gesendet. Die Bevölkerung ist mit größter Anstrengung bemüht, die Schädlinge zu bekämpfen. Es wurden auch ungeheure Mengen von Heuschrec­­ken getötet, die Tiere treten aber in solc­hen Mengen auf, daß sie unberechenbar großen Schaden an den Saaten anrich- Einfuche von rumänischem Vieh nach Oesterreich­­ wieder frei. Bukarest. Die österreichische Negierung hat die Vieheinfuhr, die bekanntlich vor einigen Monaten erheblich eingeschränkt und auf kurze Zeit gänzlich eingestellt wurde, für seuchenfreie Gebiete wieder gestattet, jedoch nur gegen GCinfuhr­­scheine, die von der österrräßischen Be­­­­hörde ausgestellt werden. . Vom Kriegsgerichte­­ verurteilte Grabatzer. Das Temeschwarer Kriegs­gericht vers­­­­andelte die Angelegenheit der Grabat­­zer Insassen, Matthias Weißmüller, Johann Krauser und Konrad Henkers Wambach und des österreichischen Stu­denten Josef Huber, die angeklagt w­a­­ren, einen angeblichen deutschen M­a­­rineoffizier namens Steyskal beherbergt und ihm dann über­ die ungarische­­ Grenze geholfen zu haben. Der Stu­dent Huber sagte aus, daß er auf einer Studienreise durch­ Rumänien mit Steys­kal bekannt wurde und über des­­sen angebliche‘ Spionagetätigkeit gar nichts wußte. Aehnlich haben alle die übrigen Angeklagten ausgesagt. Kriegsgericht verurteilte Josef , Huber Das zu 5, Johann Krauser und Heuber- Wambach zu 1 Monat Gefängnis, Weiß­­müller wurde freigesprochen.

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