Banater Deutsche Zeitung, Dezember 1935 (Jahrgang 17, nr. 272-295)

1935-12-01 / nr. 272

Bezugspreis: ganzjährigs0o Se halbjährig 400 Lei, vierteljährig 200 Lei, monatlich 70 Lei.­­— Ausland monatlich 120 Uhr nachmittags, mit Ausnahme von Sonn. und Feiertagen. — Anzeigen nach Tarif. Par in Timișoara 10 Lei monatlich. Lei. — Erscheint täglich 17. Bahraing Scutit de din lezea dela taxa postula art.; 9­19 Martie 1904, “In vigoare T.Museul in Ardeal Asoviatiune Fern gern­et Verwaltung: Timisoara, Stadt, Deutsches Brecher: Schriftleitung Nr. 14-- Drum und - fu irn der Sc­hwäbischen Verlags = Ak­tengejzdfm­aft, 4-48, Verwaltung Nr. ® Timisoara. Timișoara, Sonntag, 1. Dezember 1935 Italienische Kriegsdrohung wirk­ungslos aus Ausfuhr von Wolle und Kupfer soll gesperrt werden Die englishe Negierung hält die Verschärfung der Gartitonen für unbedingt notwendig _ €“ y; Ginfuge sperre sich nicht nur auf Erdöl und Kohle, sondern auch auf Baumwolle, Wolle und Kupfer er­­­­frieren werde. Die Mächte haben sich in Genf über 1 ,­­ 5 zu Saixo, 30. November, in London, 30. November. Wie das Reuterbureau meldet, lassen sich die Mitgliederstaaten des Völkerbundes durch die ver­­stärkten Kriegsprohungen Italiens in ihrem Handeln nicht beeinflussen. Rom­ hat durch sein Verhalten gerade das Gegenteil erreicht, denn jetzt wird die Einberufung des 18er Ausschusses als dringend not­­wendig angesehen. Laval wäre zwar geneigt, Die a A noch hinauszuschieben, doch glaubt­e, französische Regierung beschlosse­­das Ausfuhrverbot von Erdöl nnch ruhe schon einn Newyork, 30. Rowbushh­: Der­ Vizepräsident der „Standard Oil Co.“ Moffett erklärte vor Pressevertretern, daß Amerifa kein Erdöl mehr nach Italien exportieren wird, wenn die Regierung dies fordert. Von ialienischer Seite­ wird erklärt, ols von einer Abberufung­ des Gesandten keine Rede sei, > oh spricht man RAR davon Haß die | er Alle Möglichkeiten e­rwonen­­ der Sinn der italienis­chen Truppenverschiebungen — Drei diviionen a an der französischen Grenze ? London, 39. November (R) Laut Informationen aus Innsbruckl verbleiben von den sieben Divisionen nur drei zum Schutze der Brennergrenze in Norditalien zurück. Drei Divisionen wurden an die Riviera befördert, wo sie die Grenze gegen Frankreich zu schützen haben. Die vierte Divi­­sion wurde nach Süditalien beordert und sichert dort den Schutz der Küste. In Norditalien verbleiben von den 400.000 Soldaten nur etwa 150.000 Mann. Wie verlautet, trägt sich Mussolini mit dem Gedanken, demnächst die allgemeine Mobilisierung anzuordnen. In Italien selbst wird über die Truppenverschie­­bungen größtes Schweigen gewahrt. Es verlautet nur soviel, daß­ die Regimenter verteilt worden seien, da­­mit man allen Möglichkeiten begegnen könne. Die italienischen Zeitungen berichten kein Wort darüber. Den ausländischen Journalisten ist es fast un­möglich, etwas Näheres zu erfahren, denn in Italien wird jetzt jede Auskunft über militärische Fragen durch das Gesetz bestraft. Nildzug Mussolinis in der Sanktionsfrage? London, 30. November Die Truppen- Verschiebungen in ZJtalien» haben in England nicht sehr beunruhigt. Man erwartet diesbezüglich einen­­ Meinungsaustausch zwischen Rom, Paris und London. Aus Rom wird in Abrede gestellt, als ob an die französische Grenze sehr starke militärische Verstärkungen entsendet worden wären. In London weiß man, daß Mussolini im heuti­­gen Ministerrat keine derartige Erklärung abgeben wird, in der er die Verschärfung der Sanktionen als feindselige und kriegerische Handlung bezeichnet. London, 30. November (3) Wie der „Daily Telegraph“ meldet, wird sich die englische Regierung im morgigem Ministerrat end­­gültig über die Frage des nach Italien entschließen. Die Erdölausfuhrverbotes Regierungs­mitglieder­s sind sich einstimmig darüber, daß die Völkerbundstaa­­ten zu neuen gemeinsamen Maßnahmen schreiten müssen, durch welche die Feindseligkeiten endlich be­endet werden. Bis zum Wiederzusammentritt der 18-er Kommission am 12. Dezember, wird alles un­­ternommen werden, um den Frieden wieder herzu­­stellen, ob jedoch ein Erfolg erzielt werden kann, wird von der englischen Regierung noch sehr bezweifelt. „Die „Morning Post“ ist der Ansicht, daß der Antrag für die Einstellung der Erdölazisführ­em Genf nicht von England selbst unterbreitet wir­d. Nachdem die Haltung der Vereinigten Staaten nu­r nicht bekannt sei, Rumäni­en und aber bestimmte Zusicherungen fordern, wird sich die Frage überhaupt nicht so rasch lösen lassen, wie man bisher annahm.­­ Sowietruzland Bieder eine große Devisenschiebung Ein BRTADFALDER Brief Junians, Bucuresti, 30. November. Die Bucurestier Staatsan­waltschaft führt die Untersuchung in einer neuen Affäre von Devisen­­schieberei. Es ist die Rede von einem Brief, den an­­geblich Junian geschrieben haben sollte und in dem er für 20 Firmen Devisen in der Gesamtsumme von 39 Millionen Lei verlangte. Die Polizei der Natio­­nalbank stellte bereits soviel fest, daß der Brief nicht von Junian geschrieben wurde. Im Interesse der Untersuchung werden noch keine EMNER be­­kanntgegeben. ' Sibiu „Nr. 272 Die Flottenkonferenz des Jahres 1935 Von Kontreadmiral a. D. Seebohm Am 31. Dezember 1936 läuft das Flottenabkom­­men der Seemächte England, Vereinigte Staaten von Amerika, Japan, Frankreich und Italien ab. Eine neue Flottenkonfrenz wird noch in diesem Ihre statt­­finden. Der Konflikt England-Italien hat die große Bedeutung der Seemacht für die Weltpolitik wieder in den Vordergrund treten lassen. Es erscheint daher „angebracht, die augenblickliche Lage der Dinge und die noch unter den Seemächten bestehenden Mei­­nungsverschiedenheiten­ in großen Zügen zu beleuch­­ten. Wie stark sind die Flotten der­­ Seemächte? Der­ Stand der Dinge ist­ nun augenblicklich der G­esamtstärken 0 Ihn Japan die Zahl 3 und für Frankreich und Italien die­ Zahl 1,75. Dazu kommt neuerdings die Sonderab­­machung zwischen England und Deutschland, die die Stärke der deutschen Flotte endgültig auf 35 v. H. der gesamten Flottenstärke 9238 englischen Weltreichs fest­­setzt. Das bedeutet, daß Deutschland zur Zeit dieselbe V­erhältniszahl wie Frankreich und Italien erhalten hat. Durch Vertrag gebunden ist es aber nur an Eng­­land, nicht an die anderen“ Seemächte. Neben den Verhältniszahlen für die Gesamtflottenstärke sind Höchstgrenzen für die einzelnen Schiffstypen festge­­legt. Für alle Typen sind Al­zywagrenzen festgesetz. Alle Kriegsschiffe unter 600 Tonnen unterliegen keinerlei Beschränkung. Für den Bau­ von­­ Schlacht­­­schiffen sind Baufeierjahre bis zum Jahre 1936 fest­­gelegt, jedoch nur von England, den­­ Vereinigten Staaten und Japan. Diese Maßnahme sollte der Sparsamkeit dienen. Ob das der Fall ist­­ erscheint fraglich. Die meisten Schlachtschiffe stammen noch aus der Zeit des Weltkrieges und­ haben enorme­­ Kosten für Modernisierung beansprucht, die zum­­ Teil die Hälfte der ursprünglichen Neubaukosten betrugen. In der Unterstellung, daß alle­­ Seemächte die Höchstgrenze für ihre Kriegsschiffspauten in Anspruch­­ genommen hätten, ergibt sich: nachstehendes Bild der Jagd für die . Im 3. Stoc des Cigrene-House in der Matthew-Barrere Street in London wird die Flottenkonferenz zusammentreten,

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