Banater Deutsche Zeitung, Februar 1936 (Jahrgang 18, nr. 25-49)
1936-02-01 / nr. 25
Em Preis 3 Lei Bezugspreis: ganzjährig 809 Lei, Halbjährig 409 Lei, vierteljährig 200 lem in Timisoara 10 Lei monatlich Ausland monatlich 120 Lei Uhr nmachmittags, mit Ausnahme von Sonn. und Feiertagen. — „Anzeigen nach Tarif, monatlich 70 Lei, — — Erscheint täglich GETTE und Verwaltung . Timisoara, Stadt, Dewi Fernsprecher: Schriftleitung Nr 268. 268. Verwaltungen und Verlag der Schwäbischen St .Anina, Timisoara. . 18. Jahrgang Timisoara Samsuag, 1. eher. 1936 Nr. 25 König Karls Pariser Verhandlungen Bedeutsame Entscheidungen zu erwarten - Der rumänische FSerescher wird zu einer Stanienkonferenz eifladen . London, 31. Jänner (R) . König Karl verließ gestern nachmittags um 5 Uhr in einem Sonderzug die englische Hauptstadt. Auf dem Bahnhof wurde er von dem englischen Thronfolger Prinz von York, Lord Granard, General Buttler, Lord Munters, dem jugoslawischen, griedhischen und griechischen Gesandten, von dem türkischen Außenminister Rusdu Arras,dem türkischen Gesandten in London und den Beamten der rumänischen Gesandtschaft, an der Spitze mit dem Gesandten, verabschiedet. Lord Granard, in dessen Haus er während seines Londoner Aufenthaltes wohnte, begleitete ihn bis nach Paris. In Dover bestieg König Karl abermals den Torpedozerstörer „Monstrose“ mit dem er nach Calais fuhr. Das Kriegsschiff wurde von noch zwei anderen nig um halb 4 t begleitet, „ZIE aris traf vir: u weisen mattische Gesamtnis in Paris gra 2000 riet, au auf‘ dem Pariser Nordbahnhof wurde er von einem Vertreter des Staatspräsidenten Lebrun, dem Subchef des Generalstabs und dem Protokolldirektor empfangen, en Paris, 31. Jänner Nach einer Meldung aus der französischen Hauptstadt stehen internationale Verhandlungen von grosser Bedeutung bevor. Wie Raris Spir berichtet werden auch die österreichischen Legitimisten in Paris eine Besprechung haben. An dieser Besprechung wird auch Fürst Starhemberg, der heute in Paris eintraf, und Exsasserin Zittr, die für Montag erwartet wird, teilnehmen. Litwinow wird auf seiner Heimreise am18 London ebenfalls in Paris absteigen. Der englische Außenminister Lord Eden soll einer Nachricht zufolge demnächst jene nach Paris kommen. Liberte berichtet, daß König Karl von Rumänien in nächster Zeit sämtliche Vertreter der Donaustaaten zu einer Konferenz einladen wird. In dieser Konferenz soll er die Initiative zu Entscheidungen von großer Bedeutung, betreffend die Festigung der politischen Lage im Donauboden ergreifen. König Karl soll, von England unterstützt, die Absicht haben, selbst in den Gang der Geschehnisse einzugreifen. König Karl hat sich nach seiner Ankunft mit einem Wagen des Präsidenten der Republik in das Grand Hotel am Vendomernatz begeben wird. oe ge. ‚sufen wen mit Titulescu mit den Mit- | "in Subeminister Flendin TERER DE Gaben. Wie „Matin“ schreibt, soll es Sch bei diesen Verhandlungen in erster Reihe um das Verhältnis Rumäniens zu Sowjetrusland handeln. Angeblich soll Rumänien nur dann geneigt sein, mit Rußland einen Bündnisvertrag 313 schließen, wenn das russisch-französische Bündnisabkommen vom frangeiscchen NORment schon ratifiziert ist. Jungen König Karls berichten die Blätter, daß diese mit König Boris und mit dem Prinzregenten Paul von Jugoslawien zu dem Zweck geführt wurden, Bulgarien in den Balkanbund einzubeziehen. Angeblich sollen die Verhandlungen unter günstigen Voraussezungen vor sich gegangen sein. Der König. Im Zusammenhang mit den owe Verhand- ; ° &Barrauts erste Feuerprobe - Wachender Widersand gegen die russische Freundschaft in Frankreich — ‚der Ehrenoberst der Roten Armee verteidigt Die Sowjets Paris, 31. Jänner. Die neue französische Regierung hat sich gestern in der Kammer vorgestellt. Sarraut erklärte, er wolle die Freiheit der Wahlen und der Meinung sichern und Frankreich sowohl in wirtschaftlicher, wie auch politischer Hinsicht kräftigen. Die Regierung wünsche die Sicherung des Friedens, der durc ein starkes Heer geschüßt werden soll. Die seit zwanzig Jahren befolgte Politik, die sich auf den Völkerbund und die gegenseitige Sicherheit stößt, wird weitergeführt, Freundschaften hochhalten und sie hofft, dass sie auch bei Deutschland auf einen aufrichtigen Friedenswillen stoßen werde. Wemn die neue Regierung diese ihre Pläne verwirklichen soll können, so muß vor allem im Inland vollkommene Ruhe und Einheit herrschen. Die neue Regierung richtet daher an alle Parteien den Appell zur Zusammenarbeit im Dienste des Vaterlandes. Der Abgeordnete, Laurent unterzog die Volksfront und die Linie gerichteten Bestrebungen der neuen Regierung einer vernichtenden Kritik. Er lehnte die Freundschaft mit Rußland entschiedenst ab und bezeichnete einen Sowijetfreund Herriot ab. Nach ihm sprach der Abgeordnete Franklin Bouillon, der ebenfalls die Regierung wegen ihrer Freundschaft mit der POULAONT und PER Sowjets angriff. Der Radikalsozialist Herriot führte aus, ols die Politik der Freundschaft zu Nuland , den Interessen Frankreichs entspricht und daß sie auch von dem gewesenen Ministerpräsidenten Lavpol gebilligt wurde. Herriot wies fortfahrend darauf hin, daß er sich in Genf von Anbeginn an für die Politik der Sanktionen einsetzte. England hat sich aber dagegen gestellt und heute will gerade England die Verschärfung der Sühnemaßnahmen. Frankreich hielt immer sein Wort. Wir werden bis zum Schlusse nicht von der Politik der gegenseitigen Sicherheit ablassen. — kichlechtesten Falle unbedingt 200 Stimmen erhält. "Die Morgenblätter sind einstimmig Der Mederzeugung, daß die Regierung heute eine große Majorität erhalten wird. Die Sozialisten seien entschlossen, für die Regierung zu stimmen. . „Le Journal“ schätzt die Mehrheit der Regierung auf 350 Stimmen und ist der Ansicht, daß sie auch im alterSie wird die alten wi Paris, 31.. Jänner (R) Drei Jahre deutscher Aufbauarbeit (Von unserem Binn Dal 4287 DaD. Berlin, den 30. REET? Fast alle Sprachen haben Sprichwörter, denen es heißt, daß: Freunde nicht, selten die größten. Feinde sind, nicht weil sie es schlecht, sondern, weil sie es zu gut meinen und erste. Erfolgsmechanisch. in Die Zutkunst verlängern, ohne zu berücksichtign, daß eine große Leistung ohne Rückschlag ist und auch die gewissenhafteste Rechnung durch unvorhergesehene und vielleicht sogar unvorhersehbare Umstände abgewandelt und gestört wird.Die Gerechtigkeit gebietet, dies im Auge zu behalten, wenn man von außen her die in drei Jahren in Deutschland geleistete Aufbauarbeit zutreffend beurteilen will. Es gibt eine Reihe von Symptomen, die untrüglich sind und aus denen daher Folgerungen gezogen werden müssen. Das erste Symptom dieser Art ist die Tatsache, daß sich in Deutschland während Der Berer Jahre, die seit der Ernennung Adolf Hitlers durch Reichspräsident von Hindenburg jene „Reicht aufwendiger als die Hälfte gef Dabei darf Aigewonen werden, daß“ die von“ "vn deutschen Arbeitsämtern „ausgewiesenen Arbeitsucchenden im Jahre 1936 mehr „‚Reserven” enthalten, als die Zahlen des Jahres 1932. Damals meldeten sich bei den Arbeitsämtern viele Acht, die sich aus der Erfahrung der leeren Zeit von der Aussichtslosigkeit ihrer Eintragung in die Liste der Arbeitsuchenden überzeugt hatten. Im Herbst 1935 war die Zahl der deutschen Arbeitslosen um etwa 1 Million niedriger als im Jänner 1936. Der Anstieg der Ziffer in den letzten Monaten ist saisonbedingt und wird nur noch den Feder über andintern; er wird dann von der saisonüblichen Verminderung Abgelöst werden. Ein weiteres Symptom, das in seiner Bedeutung nicht verkannt werden kann, ist die Zunahme der Einlagen in den Sparkassen, und zwar innerhalb der ersten 10 Monate 1935 um mehr als 500 Millionen Mark.. Es hat den Anschein, daß die Deutschen die psychologische Sparkrise der Jahre 1921/23 überwunden haben. Da in den letzten drei Ein bis 3,5 Millionen Arbeitslose zu geregeltem Lohnerwerb zurückgekehrt sind, hat sich auch die materielle Voraussezung für jedes Sparen, — ein das Existenzminimum übersteigendes Einkommen — verbessert. Die schlechte Arbeitssaison in den Wintermonaten wird auch auf diesem Gebiet einen gewissen Rückschlag bringen, aber nur einen vorsichergehenden. Allen düsteren Voraussagen zum Trotz ist in Deutschland die Währung und damit auch das Vertrauen des Volkes zur Währung stabil geblieben. Das dritte Symptom endlich, das für Erfolge in der deutschen Aufbauarbeit zeugt, ist die Zunahme der öffentlichen Einnahmen. Es darf erwartet werden, daß allein das Reich im Etatsjahr 1935/36 eine Milliarde Mark mehr einnehmen wird als im Vorjahr. Die staatliche Konjunkturförderung und Huftranzerteilung hat, allerdings die umwünschte Folge gehabt, daß sich.die Gewinne stark verschoben, d. h. an einer Stelle massiert, an anderer Stelle dafür vermindert „haben. Es Liegt nahe, die durch Staatsaktionen entschstandenen Uebergewinne stärker steuerlich zu erfassen, als die normal entstandenen Wirtschaftsüberschüsse Diesem Gedanken trägt das deutsche Geseß über den „Anleiheblog“ Rechnung. Es sperrt einen Teil der Webergewinne und veranlaßt die betreffenden Unternehmer, die entsprechenden Beträge in solcen Werten anzulegen, die festverzinslich sind und daher keine spekulative Kurzsteinerrma erwarten dürfen. Es verlautet, daß das Gesetz über den Anleihestoß weiter ausgebaut und daß Daneben eine „Eintonnenzuwachssteuer“ eingeführt werden soll, durch die d:4 Mehrgewinne über einen mehrjährigen Durchschnit'