Banater Deutsche Zeitung, Juni 1936 (Jahrgang 18, nr. 124-144)
1936-06-03 / nr. 124
Bezugspreis: ganzjährig 800 Lei, Halbjähri: 109 Lei, pro Buftelung in Timișoara 5 Uhr nachmittags, mit Ausnahme von 18. Jahrgang 10 Lei Bromm rng 209 Lei Ausland a 120 Lei. pinatl — Erscheint täglich 7.. Sonn. und Feiertagen. — Anzeigen nach Tarif. ShriTZE und Verwaltung: Timișoara "18 Deutsches" einsprecher: Schriftleitung Nr. 268. DEr RIENze rund und Verlag der Schwäbischen Verlags-Aktiengesellschaft, Nr. 124 Timișoara, Mittwoch, 3. Juni 1936 | 10.000 Japaner in Tientsin einmarschiert - Oberbürgermeister verweigerte den Nachteitt - Chinesischer Protest in Tokio abgelehnt Shanghai, 2. Juni in China hat es riesige Aufregung hervorgerufen, dass 10.000 japanische Soldaten ganz überraschend in Tientsin eingerückt sind. Der Kommandant forderte den Oberbürgermeister auf, seinen Platz zu erlassen, was zu tun sich derselbe mit den Worten weigerte: Lebend weiche ich nicht! Eine große Gruppe an Studenten hat sich um das Stadtoberhaupt geschart und ist entschlossen, ihn zu verteidigen. China hat in Tokio einen energischen Protest überreichen lassen, doch wurde die Annahme der Note vom japanischen Außenminister mit der Begründung verweigert, daß die gesteigerte Minierarbeit der Kommunisten die Interessen Japans gefährde. Die Lage ist derart gespannt, daß man mit dem Ausbruch des Krieges rechnet. e nur in seinem Palais Blutige Erhebung in kb Managua, 2. Juni (R.) in Managua (Nicaragua) zettelten die Anhänger des gewesenen Staatspräsidenten Moncada am Sonntag eine Revolution an. Zwischen Aufständischen und den Regierungstruppen kam den es Dabei vor dem Palais des Präsidenten , zu einem erbitterten Kampf, bei dem die Regierungstruppen zahlreiche Tote und Verwundete hatten; sie konnten aber die Ruhe wieder herstellen. Auch in der Umgebung der Stadt Leon soll es zu blutigen Unruhen gekommen sein, doch fehlen diesbezüglich noch ausführlichere Meldungen. Laut neuesten Meldungen“ wird dies in Nicaragua immer alarmierender. Die Stadt Managua wird den Revolutionären wahrscheinlich in die Hände fallen, trotdem die Bevölkerung zu dem gegenwärtigen Staatspräsidenten hält. Dieser zog sich mit 300 Soldaten, die ihm treu blieben, in sein Palais, das auf einem Hügel liegt, zurück, wo er fest von den Aufständischen belagert wird. Wieviel Menschen bei den Unruhen bis zur Stunde ums Leben kamen, ist nicht bekannt, doch wird die Zahl der Toten hoch geschärt. Überraschende Gesellfahrt Sehuschniggs nach Rom Politische Kreise sind ganz ununterrichtet Wien, 2. Juni „In politischen Kreisen hat er größtes Aufsehen erregt, daß Bundeskanzler Schustnigg gestern abends halb 10 Uhr nach Rom abgefahren ist, ohne daß man vorher etwas Über die Reise verlautbart hätte. Für die Beweggründe der Zusammenkunft mit Mussolini hat man keine andere Erklärung, als daß Schuschnigg mit ihm wichtige politische Verhandlungen führen will. Eine Rolle bei der Vorbereitung der Aussprache, soll der österreichische Gesandte in Rom gespielt haben, der dem Bundeskanzler bis nach Venedig entgegengefahren ist. «In Wien bringt man die Italienreise des Bundeskanzlers, die amtlich eine Erholungsreise an die Riviera genannt wird, mit der kürzlich erfolgten Nentenmasumbilduma und Ausschiffung Starhemberas in Zusammenhang. Dr. Schus<man will in Italien einige Mißverständnisse beseitigen, die sich nach der Einführung des verpflichtenden Militärdienstes in Oesterreich ergeben . „Queen Mary“ hat das biaue Band nicht erwerben fönnen Überfahrt noewyork dauerte 4 Tage, 6 Stunden und 38 Minuten . Gin N Aen - Baufehler des Riesenschiffs Newyork, 2. Juni Der englische Riesendampfer „Queen Mary“ ist gestern nachmittag im Hafen von Newyork eingelaufen. Für die Ueberfahrt bedurfte er 4 Tage, 6 Stunden und 38 Minuten, was einer Stundengeschwindigkeit von 29 Knoten entspricht. Da die „Normandie“ eine Zeit von 4 Tagen, 3 Stunden und 5 Minuten erreichte, ist es der „Queen Mary“ nicht gelungen, das Blaue Band für sich zu erringen. Dies wird damit begründet, daß der Dampfer zeitweise in so dichten Nevel geriet, daß er die Fahrtgeschwindigkeit mäßigen mußte. Es wird aber auch ein anderer Grund genannt, der in einem Konstruktionsfehler bestehen soll, durch den das Schiff zeitweise auch Sclingern geriet. Diesem Uebelstand soll in heftiges nach der Nachkehr aus New York abgeholfen werden. Die Dreptaten erscheint wieder București, 2. Juni Das offizielle Organ der national-zaranistischen Partei „Dreptatea“ hatte sein Erscheinen, zum Zein des Protestes gegen die Zensurierung des Manisees der Partei auf drei Tage eingestellt. Die Frist stars abgelaufen, so daß die Zeitung heute wiehien. == Vandervelde wird wieder belgischer Ministerpräsident Brüssel, 2. Juni Nachdem Van Zeeland eine neuerliche Betrauung zur Bildung der belgischen Regierung abgelehnt hat, wird eine solche heute wahrscheinlich der Sozialistenführer Vandervelde erhalten. . im Gouvernements Italiens in Afrika Eine Zentralregierung in Addis Abeba. Rom, 2. Juni. Der Ministerrat hat die Frage der Verwaltung in Abessinien endmaltig gelöst. Das italienische Reich in Ostafrika wird in 5 Gouvernement 38 geteilt und der Sitz der Zentralregierung befindet sich in Addis Abeba. Die Gouvernements sind Eritrea, Ambhara, Galla, Harrar und Somali und verneure, die an der Spitze stehen, werden die Gouin A3mara, Gondar, Sidamo, Harrar und Magggadisch ihren Wohnsitz haben. Das betreffende Geset tritt am 1. Juni in Kraft. Titulescu in 3 Stunden von Belgrad nac Constanta geflogen Bucuresti, 2. Juni. Außenminister Titulescu ist mittels Flugzeug aus Belgrad nach Constanta geflogen. Die Strecke Belgrad--Constanta legte er mit einem zweimotorigen PBotezfluazeug in 3 Stunden und fünf Minuten zurück Nach seiner Ankunft richtete er an Ministerpräsident Stojadinowitsc ein Telegramm, in welchem er u. a. sagte: „Die Tatsache, daß ich die Reise- Belgrad--Bucuresti in 3 Stunden zurückate beweist wieder,daß unsere beiden Länder einander näher dieaen, als ich dachte.“ Kommunisten haben einesisthen General ermordet . Shanghai 2. Juni. General Lisena, Mitglied des zentralen Boll unsausschusses der Nankina-Regierung und Kommandant des 19. Armeekorps, ist im Schlaf ermordet worden. Der General war ein geschworener Feind der Kommunisten und ist deshalb von ihnen aus dem Weg geräumt worden, &3 Mörder festzunehmen, doch weigerte ist gelungen, den er sich, etwas über die Bombengründe seiner Tat auszusagen. FF NSE