Die Woche, 1971. Oktober-Dezember (4. évfolyam, 201-210. szám)

1971-11-26 / 205. szám

Trink wassersorgen jetzt—und vor hundert Jahren (Seite 3 und 9) Organ des Kreiskomitees der RKP und des Kreisvolksrafes Sibiu 295 / 4. Jahrgang Fraitag, 26. November 1971 Freundschaftsbesuch des Genossen Josip Broz Tito Offizielle rumänisch-jugoslawische Gespräche in Temesvár Der Präsident der Sozialistischen Föderativen Republik Jugosláwien, Vorsitzender des Bundes der Kommunisten Jugoslawiens, Josip Broz Tito, stattete auf Einladung des Generalsekretärs der Rumänischen Kommunistischen Partei, Vorsit­zender des Staatsrates der Sozialistischen Repu­blik Rumänien, Nicolae Ceauşescu, unserem Land einen zweitägigen Freundschaftsbesuch ab. Der hohe Gast und seine Begleiter trafen Dienstag zu Mittag in Temesvár ein, wo sie von Genossen Nicolae Ceauşescu und anderen rumänischen Partei- und Staatsführern herzlichst begrüsst wur­den. Tausende Bürger, die sich auf dem Bahn­hofsplatz versammelt hatten, brachten Ovationen auf die Freundschaft zwischen dem rumänischen Volk und den Völkern Jugoslawiens, auf die Führer der beiden Parteien und Staaten aus. Apn Nachmittag desselben Tages begannen in Temesvár die offiziellen rumänisch-jugoslawi­­schen Gespräche. Im Laufe der Besprechungen erörterten die beiden Partei- und Staatsführer die in steter Entwicklung begriffenen Beziehun­gen der Freundschaft und Zusammenarbeit zwi­schen den beiden Ländern. Mit besonderer Ge­nugtuung unterstrichen beide Seiten die günstige Entwicklung dieser Beziehungen; sie bekundeten ihre Entschlossenheit, das ergebnisreiche Zusam­menwirken auf politischem, wirtschaftlichem, technisch-wissenschaftlichem und kulturellem Gebiet zum Nutzen beider Völker, der Sache des Sozialismus und des Friedens zu vertiefen. Die Seiten informierten einander über die Entfaltung des sozialistischen Aufbaus in den beiden, Ländern. Am Mittwoch wurden die offiziellen Gespräche fortgesetzt. Erörtert wurden internationale Fra­gen. Die Seiten stellten mit Genugtuung fest, dass die Standpunkte Rumäniens und Jugosla­wiens in der Einschätzung der internationalen Ereignisse identisch sind oder fast übereinstim­men. Die beiden Präsidenten brachten ihre Über­zeugung zum Ausdruck, dass die Vorbereitungen für die Einberufung einer europäischen Sicher­heitskonferenz beschleunigt werden müssen. Zur Sprache kamen desgleichen Probleme der Situa­tion auf dem Balkan, wobei die Notwendigkeit von Begegnungen auf verschiedenster Ebene zwi­schen den Balkan-Staaten unterstrichen wurde. Die beiden Partei- und Staatsführer hatten auch einen Meinungsaustausch über die Festigung der Einheit der internationalen kommunistischen und Arbeiterbewegung, aller antiimperialistischer Kräfte. Genosse Nicolae Ceauşescu gab zu Ehren des Genossen Josip Broz Tito ein offizielles Diner in den Räumen des Hotels „Continental“. Die beiden Partei- und Staatsführer brachten Trink­sprüche aus, wobei sie übereinstimmend fest-* stellten, dass die Gespräche in Temesvár der vielseitigen bilateralen Zusammenarbeit zwischen den beiden Staaten, Parteien und Völkern neuen Auftrieb geben werden. Sie unterstrichen des­gleichen, dass diese Begegnung den Interessen aller sozialistischen Staaten, der kommunistischen Bewegnung dienlich war. Die Bewohner von Temesvár begrüssten eben­so wie unser ganzes Volk die Anwesenheit der Sendboten des jugoslawischen Brudervolkes vol­ler Freude und Begeisterung. In einer Feierstunde, der zahlreiche Bewohner der Stadt bei­wohnten, wurde Mittwoch in Mediasch eine Büste Stephan Ludwig Roths enthüllt Foto: Horst BUCHFELNER Vier unter den Landesbesten Wettbewerbsziele der patriotischen Arbeit überboten Gespräch mit Ing. Simon Schorsten, Stellvertretender Vorsitzender des Kreisvolksrates In seiner Antwort auf den Wettbewerbsaufruf des Krei­ses Neamţ hatte der Kreis­volksrat unter anderem die Verpflichtung übernommen, dass ziir Verschönerung und guten Bewirtschaftung der Ortschaften durch patrioti­schen Einsatz Arbeiten im Wert von 70 Millionen Lei durchgeführt werden. Das war vor neun Monaten. Wir bit­ten Sie, über die in der Zwi­schenzeit verzeichneten Er­gebnisse zu sprechen. Simon Schorsten: Am 31. Au­gust wurde der diesjährige Wett­bewerb abgeschlossen, die Er­gebnisse sind über Erwarten gut: Die eingegangene Verpflichtung wurde um über 42 Millionen Lei überboten. Die Einwohner der Ortschaften unseres Kreises ha­ben in freiwilliger Arbeit kom­munalwirtschaftliche Objekte ge­schaffen, deren Gesamtwert 112 Millionen Lei beträgt. Unter an­derem konnten 170 000 Quadrat­meter Strassen angelegt und 261000 Quadratmeter Gehsteige asphaltiert beziehungsweise be­toniert werden. Der Wert der Arbeiten erreichte im Kreisvor­ort 42, in Mediasch 30 Millionen Lei. Hervorragende Leistungen erzielte man auch in Agnetheln und Ocna Sibiului. Sind das auch im Landes­massstab hervorragende Lei­stungen ? Simon Schorsten: Sibiu, Me­diasch, Agnetheln und Ocna Si­biului gehören zu den zehn lan­desbesten Städten beziehungs­weise Munizipien der jeweiligen Grössenordnung. Eine endgültige Wertung steht noch aus. Wir bitten Sie, einige Ein­zelergebnisse einzuschätzen. Simon Schorsten: Hervorzuhe­ben sind die Leistungen in Me­diasch. Von insgesamt 34 000 Me­ter Dammbauten, die im Kreis errichtet wurden, entfällt mehr als die Hälfte auf das Konto der Mediascher. Ausserdem haben sie ihre Sportanlagen ausgebaut, Gehsteige asphaltiert und andere kommunalwirtschaftliche Arbei­ten durchgeführt. Mediasch un­terscheidet sich von den übrigen Ortschaften dadurch, dass quali­fizierte Arbeit im freiwilligen Einsatz geleistet wurde. Nicht nur die Bewohner der Wahl­kreise, sondern auch alle Be­triebe haben dem Wettbewerbs­aufruf Folge geleistet. Das zeugt von hohem patriotischem Be­wusstsein. Nachdem, wie gesagt, auch Agnetheln und Ocna Sibiu­lui zu den Landesbesten gehören, erübrigen sich Einschätzungen, ich will nur die grösseren Ar­beiten erwähnen, die durchge­(Fortsetzung auf Seite 3) Stunden des Gedenkens Veranstaltungen zum 175. Geburtstag Stephan Ludwig Roths Am 24. November waren es 175 Jahre seit der Geburt des grossen Schulmannes und Vorkämpfers für soziale und nationale Gerechtigkeit, Stephan Ludwig Roth. Aus diesem Anlass fanden in dieser Woche in Sibiu und Mediasch Gedenkveranstaltungen statt. Am Montag abend veranstal­tete das Kreiskomitee für Kul­tur und Sozialistische Erziehung gemeinsam mit dem Kreisrat der Werktätigen deutscher Na­tionalität im ASTRA-Saal ein Symposium. Prof. Maria Fanache, die Vorsitzende des Komitees für Kultur und Sozialistische Er­ziehung, würdigte in ihrer Eröff­nungsansprache die Persönlich­keit Stephan Ludwig Roths. Der grosse Pädagoge und Realpoli­tiker sei ein leuchtendes Vorbild auch für die heutige Generation, sagte die Rednerin. Zweifelsohne entspreche es dem Vermächtnis St. L. Roths, dass diese — wie (Fortsetzung auf Seite 2) Herbsfaussaat beendet Staatsfarmen pflügen zu langsam Am Ende der vergangenen Woche wurde die Herbstaussaat in sämtlicher! Landwirtschaftseinheiten des Kreises abgeschlos­sen. Wie der Planungsdienst der Landwirtschaftsdirektion mit­teilt, werden bis zum Wochenende auch die Tiefackerungen in den Genossenschaften beendet sein. Gegenwärtig sind 830 Trak­toren mit dem Pflügen beschäftigt; sie erreichten in der ver­gangenen Woche durchschnittliche Tagesleistungen von 1500 Hektar. Nach dem Schneefall vom vergangenen Sonntag fiel das Tempo. Während in den Genossenschaften der Abschluss der Herbst­ackerungen nur noch vom Wetter und vom Mechanisierungs­betrieb abhängt, wird in den Staatsfarmen diese Arbeit da­durch verzögert, dass auf 2600 Hektar von insgesamt 4300, auf denen die Herbstfurche zu ziehen ist, noch die Maisstengel stehen. Um die Arbeiten zu beschleunigen und bis zum 1. De­zember zu beenden, wurden aus dem Nachbarkreis Alba 35 Traktoren als Aushilfe herbeigeholt. I I I 1 I Im Kampf mit der Natur Reportage Seite 5 Ratschläge vor dem Schulgang? Eine Seite Unterricht Seite 6 Siebenbtirgisch-sächsische Mundartprobleme Von Dr. Bernhard Capesius Seite 7 Das Meer als Mülleimer Einzelpreis 50 Bani In dieser Ausgabe Seite 12 Axonto-Sevor-Büste enthüllt Im Vorgarten des Mediascher Axente-Sever-Lyzeums wurde Mittwoch mittag, im Anschluss an die Feierlichkeiten zum 175. Geburtstag Stephan Ludwig Roths, zu Ehren Axente Severs eine Büste dieses bedeutenden rumänischen Revolutionärs ent­hüllt. Im Rahmen der Feierstun­de, an der sich Vertreter der Kreis- und Munizipalbehörden sowie ein zahlreiches Publikum, hauptsächlich Schüler, beteilig­ten, sprachen Lyzeumsdirektor Prof. Doina Boilă und Mihai Blrsan, Sekretär des Munizipal­parteikomitees, über die Persön­lichkeit Axente Severs, dessen Wirken in den Revolutionsjahren 1848/49 seinen Höhepunkt er­reichte. Zum Abschluss der Feierlichkeiten boten Schüler ein künstlerisches Programm. Wetterlage unbeständig Montag: minus 12 Grad — Dienstag: plus 10 Grad Am Anfang dieser Woche fiel die Quecksilbersäule plötzlich auf minus 12 Grad Celsius, um am Dienstag wieder anzusteigen, u. zw. wurde in der Nacht von Montag auf Dienstag innerhalb einer Stunde ein Temperatur­anstieg von 10 Grad Celsius ver­zeichnet. Der diensthabende Meteoro­loge der Wetterstation von Sibiu erklärte uns die Temperatur­schwankungen zwischen dem 20. und 23. November wie folgt: In dieser Zeitspanne haben Strö­mungen mit Kalt- und Warmluft einander abgelöst und das Wet­ter im Süden und Südosten Euro­pas bestimmt. Nachdem am 22. November eirie kalte"Strömung eine starke Abkühlung zur Folge hatte, führte ein Tag darauf ein starker Wind tropische Luft­massen heran, die eine plötzliche Erwärmung bewirkten. Darauf folgten nach kurzer Zeit polare Luftströmungen, die das Wetter auch in den nächsten Tagen be­stimmen werden. In Europa ergab sich in den vergangenen Tagen folgende Wetterlage: Während die Witte­rungsverhältnisse in Italien Grie­chenland und Jugoslawien im grossen ganzen denen in unse­rem Land entsprechen, herrscht in Mittel- und Westeuropa (CSSR, DDR, BRD. Nordostfrankreich) richtiger Winter mit konstanten Temperaturen unter Null (bis minus 10) Grad. Starke Schneefälle führten in England, den skandinavischen Ländern, Westdeutschland, der Schweiz und in Österreich zu Verkehrsstörungen. In den Al­pen gingen die ersten Lawinen dieses Winters nieder. Turmblock steht im Rohbau Mediasch. — Der erste Turm­block in Mediasch wurde die­ser Tage im Rohbau fertigge­stellt. Er ist gleichzeitig das erste Wohngebäude, das in die­ser Stadt im Gleitschalverfahren gebaut wurde. Mit 27 Meter Höhe wird es nur von den Tür­men und einem Bau der Email- Werke übertroffen. Zur Zeit lau­fen die Vorbereitungen für die Errichtung des zweiten Flügels des Turmblocks. Das zehnstöcki­ge Gebäude wird insgesamt 80 Wohnungen haben und das Bild des Stadtviertels auf der Krähen­wiese beleben. Neues Lagerhaus in Neppendorf Sibiu. — Vergangener Tage wurde in Neppendorf das neue Lagerhaus der Handelsunterneh­men seiner Bestimmung überge­ben. In den verschiedenen Räu­men (Gesamtfläche: 8000 Qua­dratmeter) werden Lebensmittel, Metallwaren und Chemieerzeug­nisse sowie Möbel gelagert. Für die entsprechende Aufbewahrung der Lebensmittel sorgt eine kom­plexe Kühlanlage.

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