Die Woche, 1976. Juli-Dezember (9. évfolyam, 446-472. szám)
1976-07-02 / 446. szám
Die Woche Nr. 446 / 2. Juli 1976 Die UNO und die Abrüstung Wer die Vereinten Notionen für einen exquisiten politischen Debattierklub hält — es gibt sogar Politiker, die dieser Meinung sind —, geht ebenso fehl, wie derjenige, der sich unter den Initialen UNO eine Art von oberstem Gerichtshof vorstellt, der durch salomonische Urteilssprüche und ausgestattet mit exekutorischer Mocht im Handumdrehen internationale Streitfragen beilegt. Vielmehr haben die Vereinten Nationen sich zum Ziel gesetzt, „den Weltfrieden und die internationale Sicherheit zu wahren und zu diesem Zweck wirksame Kollektivmassnahmen zu treffen, um Bedrohungen des Friedens zu verhüten und zu beseitigen . . (Artikel 1 der UNO-Charta). Die Organisation hat im Laufe ihres 31 jährigen Bestehens beachtliches dabei geleistet; wahr ist aber auch, dass die Wirksamkeit der UNO in manchen Bereichen weit hinter den Möglichkeiten zurückgeblieben ist. Und eines dieser Bereiche ist die Abrüstung. Zwar sind verschiedene Abkommen geschlossen worden, insbesondere die Kernwaffen betreffend, es wurde und wird in Wien, Genf und anderenorts, bi- und multilateral, verhandelt, aber die Ergebnisse stehen in keinem Verhältnis zum Aufwand: die Verein- Blick ins Zeitgeschehen Die Präsidentschaftswahlen in Portugal vom letzten Sonntag hat General Kamalho Eanes gewonnen. Er erklärte, er werde den Generalsekretär der Sozialistischen Partei, Mario Soares, mit der Regierungsbildung betrauen. Die Seychellen, eine Inselgruppe ini Indischen Ozean, sind am Montag unabhängig geworden. Der neue Staat, der zum britischen Commonwealth gehört, wird keine eigene Armee unterhalten. Die Nationalversammlung ganz Vietnams hat beschlossen, dass das wiedervereinigte Land den Namen Sozialistische Republik Vietnam tragen soll. Hauptstadt ist Hanoi. barungen beziehen sich meist auf eine Rüstungskontrolle und nicht auf die eigentliche Abrüstung. Der Abrüstungsausschuss der UNO ist nun schon seit mehr als zehn Jahren nicht mehr zusammengetreten, und das Genfer Abrüstungskomitee, wohin sich die Gespräche verlagert haben, kommt seit Jahren zu keinen greifbaren Ergebnissen. Ausserdem wickeln sich die Verhandlungen meist ausserhalb der UN-Organisation ab, was ihr weitgehend die Möglichkeit der Einflussnahme und Kontrolle nimmt. In Einsicht dieser Tatsache hat die UNO-Vollversammlung im vorigen Jahr ein Sonderkomitee damit beauftragt, die Rolle der Vereinten Nationen im Bereich der Abrüstung zu überprüfen; das Komitee, dessen Gründung auch mit der Stimme Rumäniens beschlossen wurde, tagt zurzeit in New York. Als Arbeitsgrundlage dienen ein Bericht des UNO-Generalsekretärs Kurt Waldheim und die auf Verlangen Waldheims eingesandten Analysen und Vorschläge der einzelnen Mitgliedländer. Grundtenor der Stellungnahmen: die Besorgnis über die bisherige Ergebnislosigkeit der Abrüstungsgespräche. Die Vorschläge über die Art und Weise, wie in Zukunft in der Behandlung des Themas vorgegangen werden soll, lassen in groben Zügen zwei Auffossungen erkennen: zufolge der einen würde eine Abänderung des Gesprachsrahmens keinen Einfluss auf den Inholt der Gespräche haben, denn ob die Verhandlungen vom Fleck kommen oder nicht, hängt letzten Endes vom Willen der einzelnen Staaten ab; die andere Auffassung geht davon aus, dass der Gesprächsrhythmus die Einstellung der verhandlungsbeteiligten Staaten gegenüber dem Abrüstungsproblem widerspiegelt. So ist auch die Frage umstritten, ob das Genfer Komitee als der wichtigste Gesprächsort und -rahmen aus dem Einflussbereich der UNO herausgehalten werden soll oder nicht. Die Mehrheit der Delegierten sind sich jedenfalls dessen bewusst, dass dringend etwas unternommen werden muss, um die Abrüstungsgespräche aus der Sackgasse, in der sie sich befinden, herauszulenken, und dass es notwendig ist, alle Staaten der Welt an den Verhandlungen zu beteiligen. Der auch von Rumänien propagierte Gedanke, eine Sondertagung der UNOVollversammlung einzuberufen, die sich mit allen Aspekten der Abrüstung befassen soll, findet ebenfalls immer mehr Anhänger. Horst WEBER Harbach-Regulierung kommt gut voran Agnetbeln. — Rund 25 000 Kubikmeter Erdreich wurden seit Mitte Mai bei den Regulierungsarbeiten am Harbach ausgebaggert und abtransportiert, -in letzter Zeit bis 1000 Kubikmeter täglich. Auf einer Strecke von 650 Metern wurde der Bach schon begradigt. Das neue Bett hat eine Sohlenbreite von 14—16 Meter, die Kronenweite der Uferränder beträgt 50 Meter. Drei Löffelbagger, zwei Planierraupen und zwölf Hinterkipper sind zurzeit im Einsatz. Dieser Hochwasserschutzbau wird von einer Baugruppe des Bukarester Trusts für hydrotechnische Spezialbauten in mehreren Etappen durchgeführt. Laut Mitteilung Meister loan Sucius wird das Baudiagramm eingehalten nicht zuletzt auch dank der Stadtbewohner, die unter der Anleitung des Volksrates im vergangenen Jahr umfassende Säuberungsarbeiten an beiden Ufern durchgeführt hatten. In den Krümmungen sind 500Ó Kubikmeter Steine eingebaut worden, um Auswaschungen zu vermeiden. Nach Beendigung der Erdarbeiten sollen die Uferränder mit Betonplatten ausgelegt werden. Ferien im Gebirge und am Meer Mediasch. — Jeder vierte Mediascher Schüler wird in diesem Sommer an einem Schulausflug teilnehmen oder ein Ferienlager besuchen. Die Schulen der Stadt unternehmen fast hundert Ausflüge und Fahrten ins In- und Ausland, an denen sich etwa 3400 Pioniere und Schüler beteiligen. Neun Expeditionen mit 124 Teilnehmern werden sich in verschiedenen Landesteilen mit dem Studium von Flora und Fauna, Geschichte, Volkskunst und geographischen Erscheinungen beschäftigen. 860 Pioniere und Schüler werden einen Teil der Ferien, in Schulungs-, Sport- und Erholungslagern verbringen. Zu ihrer Kurzweil werden auch Mediascher Formationen beitragen! Die Unterhaltungsmusikgruppe des St.-L.-Roth-Lyzeums in Năvodari und die Blaskapelle des Industrielyzeums in Homorod. Doch botanischer Garten? Sibiu. — Von Ing. Nicolae Florea, Leiter der Abteilung Stadtreinigung und Parkanlagen der städtischen Kommunaldienste, erfahren wir, dass die Idee eines botanischen Gartens nicht gänzlich aufgegeben wurde. Für die im Laufe von Jahrzehnten entstandene Sammlung exotischer Pflanzen, deren Weiterbestand im Frühjahr gefährdet schien („Die Woche“ Nr. 429), wurde ein Glashaus im Erienpark beibehalten. Es soll in diesem Sommer auf sechs Meter erhöht werden, und im Herbst wird die Sammlung zur Besichtigung freigegeben. Kradfohrt ins Spital Sibiu. — Obwohl Bucur Galea (22) keinen Führerschein besitzt, schwang er sieh Montag nachmittag aufs Motorrad und fuhr zur Curmätura-Hütte. Hier goss er mit mehreren Freunden tüchtig Alkohol hinter die Binde und erbot sich dann, Iacob Bädilä (22) und Dumitru Iliuţ (22) nach Hause mitzunehmen. Knapp vor Răşinari prallte das Fahrzeug gegen einen Felsbrocken am Strassenrand und kippte in den Strassengraben. Alle drei liegen mit Beinbrüchen'im Spital. NACHRICHTEN / AUSLAND Seite 2 100 Wohnungen bis Ende Juli Sibiu. — In dieser Woche wurde im Wohnviertel Hippodrom III der Block Nr. 108 mit 60 Appartements dem Amt für Wohnraumbewirtschaftung zum Vermieten übergeben. Bis Ende Juli will das Bauunternehmen auch die Blocks Nr. 27, 81 und 77 mit insgesamt 100 Eigenheimwohnungen fertigstellen. Der Rückstand aus dem Vorjahr, 470 Wohnungen, wurde inzwischen aufgeholt. Im Vasile-Aron-Viertel, der zweiten grossen Wohnbausteile in der Kreishauptstadt, sind zurzeit zehn Blocks im Bau. Vierjähriges Kind überfahren Hläjcl. — Als dieser Tage der Traktorfahrer Teodor Prus (38) vom Baassener SML in Richtung Dorfmitte fuhr, überholte er eine Gruppe lärmender Kinder, die auf der Fahrbahn gingen. Danca Cristian (4) lief plötzlich zum Anhänger, um eine Handvoll Kleeheu herauszurupfen. Dabei geriet sie unters rückwärtige Rad und wurde überfahren. Schuld an ihrem Tod sind die Eitern, die sie unbewacht auf der Strasse hatten spielen lassen. Kronenfeste Kerz. — Das Kronenfest, das am vorigen Sonntag seine dritte Neuauflage erlebte, konnte auch diesmal mit Neuigkeiten aufwarten. Zum Aufmarsch der 25 Trachtenpaare spielte die Blaskapelle der 18jährigen unter der Leitung von Oskar Friedrich auf (erster öffentlicher Auftritt!). Den zehn Meter hohen Mast bestieg ebenfalls ein 18jähriger: Georg Wonner. Aus der zweifachen mit wohlriechendem Johanniskraut und Eichenlaub gebundenen Johanniskrone holte er sich eine Flasche Wodka und ein seidenes Tüchlein (Geschenk der Mädchen). Vor den zahlreich „Unter der Linde“ erschienenen Ortsbewohnern und Gästen führte die Tanzgruppe einen Bändertanz vor. Abschliessend stellte Heinrich Kraus zwei Kriterion-Bücher vor: „Der MJrenzjker“ von Otto Piringer und „Siebenbürgisch-säehsisches Heimatbuch“ von Carl Göllner, aus denen er auch vorias. (Friedrich SCHUSTER) 1976 Grossscheuern, — Einige hundert Zuschauer, Gemeindebewohner und Gäste von nah und fern, hatten sich am Sonntag beim Kronenbaum eingefunden. 37 Paare in der reich bestickten Tracht boten eine Reihe von sächsischen Volkstänzen. Die beim heurigen Wettbewerb der Blaskapellen preisgekrönte Kapelle unter Michael Drothler sorgte für musikalische Untermalung. Kulturheimdirektor Johann Grau sprach in sächsischer Mundart über die Bedeutung dieses Volksbrauches und die Erfolge der Gemeinde. Johann Schwarz (20) bestieg den Baum und begrüsste ln einer kurzen Ansprache alle Anwesenden. Die Kleinen, die am kommenden Sonntag ihr Kronenfest feiern, erhielten Bonbons und Keckse. Dann eröffneten Katharina Atzmann und Johann Schwarz den Tanz der Jugend. (Siehe auch die Bilder.) Fotos: Horst BUCHFELNER Zu Ihrer Information 80 Plätze für Kuraufenthalt oder Erholung in Techirghiol in der Zeit Juli- September schreibt das Kreisamt für Tourismus aus. Im Preis einer Karte (549 Lei — Erholung, 770 Lei — Kur) sind Fahrt, Essen und Unterkunft in Villen (Komfortgrad II) inbegriffen. Stadtrundfahrten durch Sibiu organisiert das Kreisamt für Tourismus (OJT) für Ausflüglergruppen und Bewohner der Stadt. Jede Gruppe wird während der zweistündigen Fahrt von einem kompetenten Reiseleiter begleitet. Stadtbewohner können sich jetzt schon für die nächste Rundfahrt am 14. Juli einschreiben. Der Preis beträgt 5 Lej. Rundfahrten werden auch durch den Kreis unternommen. Eine solche Fahrt dauert einen Tag und kostet 79 Lei. Die nächste ist für den 1. August anberaumt. Campingausrüstungen (Zelte, Luftmatratzen, Betten, Aragas-Kocher u.a.) sowie Sportgeräte aller Art werden im Velo-Laden in Sibiu, 6-Martie-Platz (Kleiner Ring), angeboten. Öffnungszeiten täglich zwischen 8 und 12.45 bzw. 16.30 und 20 Uhr. Mittwoch nur von 8—13 Uhr. In zwei Schichten wird seit kurzem in der Autoreparaturwerkstatt des ACR in Sibiu (Färbergasse) gearbeitet. Das Programm: täglich von 7 bis 19 Uhr. Telefon: 1 23 45. Zu «len neuesten Möbeln, die in den Ausstellungsräumen von Sibiu (Octombrie-roşu-Gasse 2—4, Bălcescu-Gasse 14, Xenopol-Gasse 25) vorgeführt werden, gehören Heizkörperverkleidungen zu 266 Lei, ausziehbare Tische aus Nussholz zu 1091 Lei, Bücherschränke aus mehreren Teilen, Kücheneinrichtungen und Stilmöbel für den Vorraum. Weinfässer aus Eichenholz zu 100, 150 und 300 Litern führt das Warenlager für Baumaterialien in der Moara-de- Scoarţă-(Lohmuhl-)Gasse in Sibiu. Desgleichen sind Eichenholz-Parketten in verschiedenen Grössen erhältlich. Zwei Wanderungen veranstalten die Bergfreunde von Sibiu am Wochenende. Samstag und Sonntag geht es über Poiana Neamţului und Bărcaciu zur Negoi- Hütte. Abfahrt: Samstag, 15.30 Uhr vom Autohof. Der zweite Ausflug führt über die Hohe Rinne zum Cotoreşti (Beşineu). Abfahrt: Sonntag, 7 Uhr mit dem Hohe- Rinne-Bus. Karten im Vorverkauf in der ETS-Agentur, Tribunei-Gasse 1. Vorträge in Sibiu: 5.7. (19.30 Uhr, Gevveikschaftskulturhaus) Pro-Sinfonia-Klub: „Die zeitgenössische rumänische Musik uns die Jugend“. 7.7. (18 Uhr, Gewerkschaftskulturhaus) Univers-XX-Klub: „Die ersten Ergebnisse des Flugs vön Viking l zum Mars". Es spricht Gabriel Päl.