Der Spiegel, 1840. január-június (13. évfolyam, 1-52. szám)

1840-01-15 / 5. szám

Dreizehnter Jahrgang. halbjähriger Preis 4 ff., mit Postversendung 5 fl. Auf Velinpapier mit ersten Kupferabdrüken 2 n. u. postfcei 6 fl. L.M.—Man pränumcrirt im Konuniffionsamt zu Ofen iFcstung, außerhalb des Wasscrthors), in C. Millers u. I. Wagners Kunsthandl. in Pcfth u. bei allen k.k. Postämtern. 5. Mittwoch, 15. Iäner. 1840. -------------------<****- - --------------------------------------------­ für Kunst, Eleganz und Mode. Der Gang um Mitternacht *). Von Freiherrn v. S t e r n b e r g. Es war in den Tagen des Novembers, in jenen traurigen Tagen, wo der Schnee fallt und die Erde, die jezt auf lange den schönen Blumen und grünen Bäumen Lebewohl sagt, in seinen traurigen weißen Mantel hüllt, als ich in später Nacht einen einsamen Gang machte. Eine Gesellschaft lustiger Freunde in der Schenke de§ Dorfes hatte mich aufgehalten, und ich eilte jezt, nach Hause zu kommen, einen Nebenweg einschlagend, die an dem sogenannten „Schweden­hofe" vorbei führte. Die weitläufigen Gebäude lagen im Mondscheine vor mir, rechts lag ein See, und an seinen Ufern waren Weidenbäume gepflanzt. Jch kann nicht sagen, welch ein Gefühl von Traurigkeit mich übermannte, als ich dir stille Gegend im ersten Schneelicht, im Mondnebel vor mir ausgebreitet sah. Ich will offen bekennen, daß ich die Menschen liebe, daß ich gerne in ihrer Gesellschaft weile und daß die Einsamkeit meine Seele ängstlich zusammenzieht; dennoch weiß ich ihr zu begegnen, wenn ich es nicht vermeiden kann. Ich sehe es dann für ein wohlthätiges Mittel an, daß ich für all die lustigen Stunden, -----------­*) Morgenblatt.

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