Neppendorfer Blätter, 1925 (Jahrgang 23, nr. 3-52)

1925-01-18 / nr. 3

« Kran \ EDEN -- Is«-·c-——W-ss en fe .· «--s---. , , are x EL a Br WERBEN ET Be N 19) er Hermannstadt, 18. Januar 1925 23. Jahr Preis AR in « Kieppendorfer Humor und Satire Frostiutracht Diesleiche hatten das Wandern bekommen und hatten mit Mühe Berge erklommen, sie wollten nicht fürder die Welt erkennen von unten her, wie manche es nennen: Era „aus der Froschperspektive,* nein, nur von oben aus der Bogelsshau wollten sie tadeln und loben. Besonders tadeln, das lag ihnen am Herzen (e s waren jährliche Störche, da gibts nichts zu herzen) ganz jählich nur und von­ hoher Warte und fett gefehart um die Parteienstandarte — so wollten sie richten und sie beraten — übrigens auf Bergen gibts auch fette Mückenbraten. Also unsere Frösche von Süd, Ost, West und Nord saßen schon auf hohem Bergesort, für witzige Gräser wollten ihnen wehren, » tingg umzuschauen und ihr Wissen zu mehren, da kam zur rechten Stund eine Kuh, fraß ab das Gras und sagte»Muh«. Entzückt hob der erste Frosch an:,,Laßt unz Gott pfeifen, ihn, der die Kuh uns geschickt, den ewig weilen, seht, wie ringsum die ganze Natur für uns nur da ist mit Wasser und Flur und alles können wir erkennen und überblicken.“ —­ch seht die schönen, fetten Mücken“ s­chrie drein der zweite Frosch, das Zeckermaul genannt. „Hier ist unsre Heimat, unser Vaterland, haltet jet zusammen,“ der dritte sprachh, eine Träne rollte den Worten nachh. „Schon gut, ihr Brüder, das ifst ja ganz recht und so für Letttagsreden nicht schlecht, doch seht ihr die Störche des Landes schreiten, man hört sie klappern schon von weiten, laßt uns von der­ hohen Warte springen,­­ vielleicht kann uns Rettung noch gelingen, wir schlüpfen findig und wie gewohnt hinein in die Löcher und sind verschont, was soll uns von hoher Warte die Schau? Da unten kennen wir alles genau, plätjchern im Sumpf und effen Würmerbraten, hoher Ideale können wir wohl entraten. Brauchen auch nicht immer Opfer zu bringen und ewig das leidige Notlied zu singen. Ein jeder sehe, wie­­ er es treibe und sich wohl befinde mit Kind und Weibe.*. — Bier Plumpfer tönten im nahen Sumpf, Süd, Nord, West u. Oft quackten einträchtlich und dumpf. | a) zu Blätter | Bit­era ie, Fe, ee­ n \t \ * | | IV N | ENTE - Um -.«-«.-V . "-« ·« , 7 jo Arte I 7 Z x . x Ale gen ey E C A 49 2 -­­RER SH --M«-, Ein Schlauberger. Mein Freund Polycarp war sehr ungehalten, „Denke dir“ sagte er mit einem vorwurfsvollen Unter­­ton: „ich habe meinem Retter Hildebrand eine Salami nach Wien geschickt, was doch dort eine unerreichbare Delikateile it, und sie ist nicht angekommen !* „Da, sowas kommt vor!“ meinte ich bedauernd, „Aber daran bist nur du schuld!“ braufte er auf: „Ich? Wieso?* „Nun, du hast mir doch neulich erzählt, daß du dir aus Wien ein Paar Schuhe schicken ließest, erst einen, dann nach acht Tagen den andern, damit sie nicht gekauft­ werden; denn, sagtest du, wer wird den einen Schuh stehlen ?* · „Ab­ ich habe doch die Salami gleichfalls auf zweimal geschickt. Ich sagte mir eben aus: wer wird denn eine halbe Salami stehlen!?* „Und troßdem ?* „Großdem !* „3a, siehst du, lieber Polycarp“, sagte ich, „das war was ganz anderes: Die Schuhe kamen von Wien nach Hermannstadt, die Salami ging den umgekehrten Weg! Berstehst du? Das ist doch ein gewaltiger Un­terschied !* Polykarp dachte angestrengt nach. „Du half recht, lieber Eid !“ meinte er dann und drückte mir begüfigend die Sand. „Der umgekehrte Weg! Daran war’s ge=­legen — verzeih mir, das ist ja wirklich ein großer Unterschied !“ id. Samed 21928. Wququ Hu­lls *21928P* I e".E··-.

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