Neuer Weg, 1957. november (9. évfolyam, 2652-2677. szám)
1957-11-01 / 2652. szám
PROÍ.ETABIEH ALLER LÄNDER, VEREINIGT EUCH'! Organ der Volksräfe der Rumänischen Volksrepublik Vili. JAHRQ. Nr. 2852 Freitag, 1. November 1957 6 SEITEN, 20 BANI Rund um die Verschönerung der Stadt Fragt man den waschechten Temesvarer oder Hermannstädter danach, was in seiner Stadt noch los wäre, so erhält man zumeist die Antwort: »Viel Neues gibt es bei uns nicht. Wi~ hören und lesen, dass in Stalinstadt, Bukarest und anderen Städten Verschönerungen vorgenommen werden, dass man dort Wohnblocks und Strassen baut und die Beleuchtung verbessert; bei uns ist so was nicht zu sehn . . Es sollen hier nicht Be. Pachtungen angestellt werden, ob Temesvár, Kiausenburg oder Grosswardein in dieser Richtung rühriger waren; wissenschaftliche Vergleiche dieser Art Hessen sich auch nicht so ohne weiteres anstellen. Wir wollen bloss bemerken, dass die Einheimischen für die Änderungen in ihrer Stadt zumeist keinen Blick haben. Dadurch, dass sie tagein tagaus an den Baustellen Vorbeigehen, merken sie kaum, dass ein Wohnblock oder eine Schule heranwächst, dass diese oder jene Strasse ausgebesisert, Häuserfassaden renoviert werden. Wer aber die Stadt Temesvár vor Jahren zum letzten Mal sah, dem wird es bestimmt auffallen, dass heute in der Elisabethstadt — wo einst eine Baumschule grünte — ein ganzer Komplex von Häusern steht und weiter drauseen eine ganze Reihe von Eigenheimen grösst. Auf dem Weg zum Bahnhof wird er die neue Bega- Brücke bewundern, die gradlinige Ulereimfassung und daneben neue Wege und schmucke Rasen . . . Dem Hermannstädter fällt es nicht auf, dass die meisten Häuser im Staat. Zentrum die Pockennarben des abgebröckelten Mörtels verloren und frische Tünchekleider erhalten haben. Er wird auf dem Platz vor dem Bahnhof stehen und kaum wahrnehmen, "dass es dort eine schmucke Parkanlage, neu asphaltierte Gehsteige und bessere Beleuchtung gibt. Und doch ist all das vorhanden. Und wieviel Mühe und Arbeit hat es gekostet! Bleiben wir aber bei diesen Beispielen. Aus beiden Städten sind hier nur einige Aspekte willkürlich herausgegrifien. In Wirklichkeit wurde unvergleichlich mehr getan. Das man sich mit dem Erreichten nicht zufrieden gibt, ist ja richtig, denn jeder will, dass seine Heimatstadt möglichst schön und sauber werde. In diesem Sinne ist es auch zu deuten, wenn der Temesvarer oder Hermamnstädter meint, dass „nicht viel los“ sei, dass „alles zu langsam“ gehe. Wir wollen aber der Sache ein wenig auf den Grund gehen; Was tut der Temesvarer oder Hermannstädter Bewohner selber, um die Verschönerungsarbeiten voranzutreiben, um eigenhändig mitzuhelfen? Er muss nicht unbedingt gleich Bäume pflanzen und Rasen anlegen; diese Arbeit behält sich in der Regel die Jugend vor. Bei der Sauberhaltung der Stadt- und Parkanlagen, bei der Wartung der Wohnhäuser hat er aber ein gewichtiges Wort mitzureden! Wie oft wirkt sich Unachtsamkeit schädlich auf die Bauten aus. Wie oft werden Papferfetzen und andere Reste achtlos weggeworfen, bleiben die Gehsteig» vor den Häusern nicht gekehrt? Es geht ja hier nicht um Arbeiten, die der Kommunalbetrieb durchführt oder unterlässt, sondern um elementare Regeln, die fast ebenso alt sind wie die Städte selbst. Gar mancher denkt, während er seine Strassenbahnkarte fortflattem lässt, das sei doch bloss ein winziges Stückchen Papier. Sieht er aber solche „win. zige Papierstücke“ in beträchtlicher Anzahl auf dem Gehsteig liegen, so ist die Nachsicht wie weggeblasen: er murrt als „Unbeteiligter“ über das Stadtbild, das „nicht mehr so sauber ist, wie einst.“ Bukarest zählte früher nicht gerade zu den saubersten Städten. Die allgemeine Mitarbeit an der Verschönerung der Hauptstadt hat aber im Laufe der Jahre konkrete Ergebnisse gezeitigt. Selbst die Pioniere hatten sich hilfreich eingeschaltet. Fiel es jemandem ein, Papier oder sonstige Abfälle statt in den Müllbehälter daneben zu werfen und sah das zufällig ein Pionier, so fühlte sich der „Übeltäter“ plötzlich am Arm gefasst; „Diesmal heben wir das noch für Sie auf. Nächstes Mal wollen Sie es aber, bitte, selber ln den Behälter werfen.« Es gab Leute, die ob solcher „Unverfrorenheit" in Harnisch gerieten, im stillen mussten sie den Kleinen aber recht geben. Denn würde jeder Buio.fester so nachlässig sein, so müsste man in einer Flut von Hunderttausenden Papierstreifen durch die Hauptstadt waten. Wo blieb; da die Sauberkeit der Stadt? Unser Land wird von sehr vielen ausländischen Gästen besucht und ihre Meinung ist für uns wertvoll. Häufig müssen sie aus weiter Ferne kommen, um uns auf die Schönheiten unserer eigenen Städte aufmerksam zu machen, weil wir als EinTieimische schon zu sehr an unsere Umgebung gewöhnt sind. Und wenn wir bei solcher Gelegenheit Worte der Anerkennung hören, empfinden wir natürlich berechtigten Stolz. Es kommt aber olt vor, dass uns als Einheimischen nicht gerade wohl zumute ist, wenn wir mit den Gästen durcih Stadtviertel oder Strassen wandern, die von ungepflegten Parkanlagen bis zu schmutzigen Hausfassaden und schadhaften Trottoirs alle Missstände aufweisen, die es heute nicht mehr geben dürfte. Die Stadtvolksräte, die zweifellos ein gutes Stück Arbeit geleistet haben, müssten manchen Aspekten der Städtebewirtischaftung doch etwas grössere Aufmerksamkeit schenken. Mancherorts wurde des Guten auch zu viel getan. Im Bestreben, die Städte zu modernisieren, hat man — zum Glück nur in Einzelf allen — auch auf mittelalterlichen Plätzen das Kopfsteinpilaster aufgerissen und eine Asphaltdecke darübergerollt oder eine Grünfläche geschaffen, obwohl diese Plätze von rechtswegen unter Denkmalschutz stehen müssten. In Hermannstadt hat die ILL zu einer Zeit nicht nur Hauswände, sondern auch historische Sandsteinportale gelb übertüncht. So etwas darf natürlich nicht Vorkommen. Sowohl die zentralen als auch die lokalen Stellen erbringen in letzter Zeit den Beweis dafür, dass die Verschönerung der Städte ernster genommen wird als je zuvor. Die letzten Spuren des Krieges verschwinden, überall werden neue, grosse Bauvorhaben verwirklicht. In Hunedoara, Galatz, Konstantza, Bukarest und anderen Städten wird in den kommenden iVMmaten wieder eine Reihe Wohn- und kultureller Bauten ihren Bestimmungen übergeben. Warum man aber unbedingt bis zum Herbst warten musste, um beispielsweise in Bukarest den 6. März- Boulevard in den modernsten Boulevard der Hauptstadt zu verwandeln, oder das Athenäum instandzusetzen, das werden sich wohl viele Bewohner fragen, ohne dafür jemals eine plausible Antwort zu finden. Wer abends durch das Zentrum der Hauptstadt spaziert, dem wird es angenehm auffallen, dass sich das Bukarester Nachtbild zu seinem Vorteil verändert hat. Begonnen mit der anziehenden Gestaltung der Schaulen, ster und der verbesserten Strassenbeleuchtung bis zu den lichtüberstrahlten Kinoplakaten und der Neon- Reklame fügt sich alles zu dem lebendigen Bild einer Grossstadt zusammen, das sich sehen lassen kann. Bei uns und in anderen Ländern wurde lange über die Neon-Beschriftungen diskutiert, es gab begründetes Für und Wider; doch die Neon-Röhre hat den Sieg davongetragen. Natürlich sind es nicht die wild aptzuckenden „ivervenpeitschen“ westlicher Konzeption, sondern ästhetische Firmenschilder, die sich in das architektonische Bild der Fassaden einfügen und es verschönern. Da die Neon-Röhre im Grunde genom, men auch wirtschaftlicher ist als die Glühbirne, steht wahrscheinlich eine weitere Verbreitung dieser Lichtgattung bevor. Wir können dazu nur ja sagen, denn eine schöne Hauptstadt wollen wir alle haben 1 Teilnehmer der Grossen Sozialistischen Oktoberrevolution besuchen unser Land Auf Einladung des ZK der RAP traf Mittwoch nachmittag eine Gruppe alter Kämpfer der KPdSU, die an der Grossen Sozialistischen Oktoberrevolution teilgenommen haben, in Bukarest ein. Die Delegation, die der Feier des 40. Jahrestages in unserem Lande beiwohnen wird, besteht aus A. F. Gorkin, als Delegationsleiter, I. A. Atakischjew, E. I. Baryschew, A. S. Kostenko, W. A. Kotscherwinskf, A. W. Lapin, M. M. Nosdrin, S. A. Sajenko, I. N. Smirnow, W. M. Soldatkin und A. O. Schaschmurin. Donnerstag vormittag legte die De'legation Blumenkränze beim Denkmal der Helden des Vaterlands wie auch beim Denkmal der Sowjetheiden nieder. Am gleichen Vormittag stattete die Delegation dem ARLUS-Generalrat einen Besuch ab. Akad, Prof. Dr. O. I. Parhon begrüsste die Gäste aufs herzlichste. Im Namen der Sowjetdelegation dankte A. F. Gorkin für den herzlichen Empfang und überreichte Akad. Prof. Dr. G. I. Parhon einige Schallplatten, auf denen Reden W. I. Lenins aufgenommen wurden, und ein Bilderalbum, das die Errungenschaften der Sowjetunion in den letzten 40 Jahren veranschaulicht. Die Delegation beim Denkmal der Helden des Vaterlandes Auf Einladung dos Rumänischen Institutes für kulturelle Verbindungen Kilt <lcm Ausland weilt seit einigen Tagen der englische Musikkritiker Malcolm Rayemont in Bukarest. Im Bild : Der Gast in der Halle des Hotels „Athenée Palace“. Brasilianische Gewerkschaftsaktivisten heim ZKG Die brasilianischen Gewerkschaftsakti\ visten, die unserem Land auf Einladung « des Zentralstes der Gewerkschaften eij nen Basuch abstatten, wurden Donnerstag nachmittag im Sekretariat des ZRG vom Vorsitzenden des Zentrairates der Gewerkschaften, Genossen Gheorghe Apostol, empfangen. Gen. Gheorghe Apostol begrüsste die Gäste und unterstrich, dass der Besuch der brasilianischen Gewerkschaftsaktivisten in. der RVR weitere Gelegenheit bot, sich gegenseitig kennenzulemen und die zwischen unseren und den brasilianischen Gewerkschaften bestehenden Beziehungen zu festigen und zu vertiefen. Die brasilianischen Gewerkschaftsaktivisten schilderten einige Aspekte der Wirtschaftslage Brasiliens, des Lebensniveaus der Arbeiter und der Gewerkschaftsbewegung in Brasilien, Ihre Gegenwartsaufgaben und Zukunftsaussichten. Die Gäste sprachen sodann auch über die Eindrücke, die siie von ihrem Besuch in unserem Lande empfangen haben. Klegierungsdelegation zurückgekehrt I Die Regierungsdelegation, die den Durchführungsplan des Kulturabkommens zwischen der RVR und «3er UdSSR für das Jahr 1958 Unterzeichnete, ist Donnerstag nachmittag in die Hauptstadt zurückgekehrt. Die Delegation stand unter der Leitung des Ministers für Unterricht und Kultur, G€n. Akad. Atanase Joja. DankteSegramm an das französische Pariament Nach der Rückkehr unserer Parlamentsdelegation aus Frankreich sandte Akad. Prof. Ştefan S. Nicolau an den Vorsitzenden der französisch-rumänischen Parlamenisgruppe in der Französischen Nationalversammlung, Herrn Lucien Bedouin, und an den Vorsitzenden dieser Gruppe im Rat der französischen Republik, Herrn Jules Castel lani, ein Telegramm, in dem er im Namen unserer Parlamentsdelegation für den herzlichen Empfang und die warme Gastfreundschaft dankt. ,,Wir werden alles daransetzep. — heisst es im Telegramm —, dass unsere jüngsten Zusammenkünfte zur Entwicklung der Freundschaftsbeziehungen zwischen unseren Völkern und zur Festi gung des Weltfriedens beitragen.“ Wissenschaftliche Tagungen Donnerstag wurde die wissenschaftliche Tagung der Abteilungen für Philosophie, Wirtschafts- und Rechtswissenschaften der Institute der Akademie der RVR zu Ehren des 40. Jahrestags der Grossen sozialistischen Oktoberrevolution eröffnet. In der Aula des Bukarester Instituts für Wirtschaftswissenschaft und Planung unterbreitete Dozent c. Murgescu die Mitteilung „Die Oktoberrevolution und die nationalen Besonderheiten des sozialistischen Wirtschaftsaufbaus“, während der Vorsitzende des Staatlichen Planungskomitees, Gh. Gaston-Markn, über „Die Unterstützung unseres Landes durch die Sowjetunion beim Aufbau des Sozialismus“ sprach. Initiative der Felnaker: Tausend Hanter ohne Generalreparatur V ichente Marcu von der Felnaker Maschinen- und Traktorenstation war wie gewöhnlich zeitig aufgestanden und schleuderte, in Gedanken versunken, über die frisch abgeernteten Maisfelder. In der Nacht hatte sich Reif niedergelassen und der Boden wai noch feucht und klebrig. Auf den Brombeerblättern bildeten sich grosse Tautropfen,, die in der frühen Herbstsonne silbern leuchteten. Dem Agronomen ist es beim Gehen warm geworden. Am Feldweg angekommen, blieb er stehen, zog seinen Rock aus und betrachtete lange die schier endlosen Fluren der Kollektivwirtschaft, die sich vom linken Maroschufer bis hinüber zur Eisenbahnlinie erstrecken. Noch keine ganzen zwanzig Hektar davon waren für die Aussaat vorbereitet. Ärgerlich trat er mit dem Stiefel, an , dessen Sohlen ein schwerer Erdklumpen haften geblieben war, gegen einen dicken Rainpflock und spuckte verächtlich aus. „Wie lange die wohl hier noch stehen bleiben“; murmelte er vor sich hin. „Wenn eine Pflugschar daran hängen bleibt, ist sie hin.“ Diesem Sektor wurden vier Traktoren zugewiesen, die wollte er kontrollieren. Er wusste genau, dass nur einer davon ohne Unterbrechung ackerte. Die anderen hatten häufig Defekte, wegen der mangelnden Ersatzteile und ungenügender Pflege. Kostbare Stunden gingen verloren. Kein Wunder, wenn es da mit der Planerfüllung hapert. Wie das in so einer Station halt schon ist — einige Fahrer erreichen über tausend Hanter ohne Generalreparatur und ihre Maschinen laufen ständig wie cm Schnürchen, andere wieder kommen auf keine fünfhundert Hanter im Jahr und ihre Schlepper sind ewig schadhaft. Wie oft hatte er sich schon darüber den Kopf zerbrochen, wie man die Arbeit organisieren müsste, damit die Traktorfahrer eine gewisse Hanterzahl erreichen, ohne den Traktor einer Generalreparatur zu unterziehen. Mit Ştefan Burascek und Ion Iaroviţa hatte er einmal an einem Plan gearbeitet, der jedoch nicht zur Ausführung gebracht werden konnte. Daran dachte jetzt d r Agronofn, da er am anderen Feldende wieder einen Traktor Stillstehen sah. „Mensch, Popa“, sagte er zu dem jungen Traktoristen, der an der Maschine herumhantierte, „dein Traktor steht ja mehr als er arbeitet.“ „Was soll ich tun, die Ersatzteile...“ Marcu machte eine verächtliche Handbewegung und sagte: „In diesem Herbst werden wir den Plan nicht mehr erfüllen I“ In den darauffolgender. Tagen hat• te es fast ununterbrochen geregnet. Die Traktoristen blieben in der Station und ärgerten sich über das schlechte Wetter. Sie sassen in dem kleinen Raum beisammen und erzählten sich gegenseitig von der Arbeit. Einige rechneten aus, wieviele Hanter sie erreicht hatten. Ştefan Burascek kam auf tausend, Karl Hertzeg sogar auf über tausend Hanter, uhd keiner von ihnen hatte ln dieser Zeit den Traktor einer Generalreparatur unterzogen. ;,Was nützt es uns schon viel, wenn einige von uns tausend Hanter ohne eine Generalreparatur erreichen“, gab Ion Iaroviţa zu bedenken. „Die übrigen kommen während der ganzen Kampagne kaum auf sieben — achthundert Hanter. Sie erfüllen nicht einmal die Norm und müssen ihre Traktoren immer wieder reparieren.“ Ion Popa, der daneben sass, fühlte sich betroffen. „Ihr arbeitet ja alle ganz schön, aber zum Teufel _ noch mal — sagt mir doch auch, wie ihr es fertig bringt, so viel zu leisten, ohne, den Traktor zu reparieren. Bei mir vergeht jedenfalls keine Woche, ohne dass mein Schlepper beschädigt wird.“ Einer der Traktoristen fragte ihn; „Wieviele Tage verlierst du wöchentlich durch diese kleinen Defekte?“ „Es kommt darauf an, ob ich Zeit habe, meine Maschine re; pflegen. Manchmal muss ich mich beeilen und komme nicht dazu, das Öl zeitgerecht zu wechseln oder einen Bestandteil auszutausehen. Dann lässt mich der Traktor im Stich und bleibt für zwei bis drei Tage stehen. Aber Kann ich was dafür?“ Es bedurfte keiner weiteren Erklärungen mehr. Diejenigen, die bereits ihre tausend Hanter ohne Generalreparatur erzielt hatten und nun dieses Gespräch mitanhörten, haben ganz anders gearbeitet. Ihre Traktoren wurden täglich auf Herz und Nieren geprüft. Wenn nötig, wechselten sie das öl jeden Morgen, beseitigten vor Arbeitsbeginn etwaige kleine Fehler an der Maschine und hatten somit tagsüber keine unangenehme Überraschungen. In der Station gab es aber noch mehrere Traktoristen, deren Maschinen durch Nachlässigkeiten öfters Schäden erlitten und die ihre Normen nicht erfüllen konnten. Vichente Marcu kannte jeden einzelnen von ihnen. Daher ging er mit Ion Iaroviţa und einigen der anderen tüchtigen Fahrer zum Chefingenieur der Station. Dort hielten sie eine lange Beratung ab, machten ihre Vorschläge und forderten die Leitung auf, sie bej der Beseitigung dieser Unzulänglichkeiten zu unterstützen. So entstand die Initiative: „Tausend Hanter ohne Generalreparatur!“ Z uerst waren es nur sieben, die den Mut aufbrachten, sich zu dieser Leistung zu verpflichten. Zwar hatte die Stationsleitung versprochen, alle Bedingungen für eine reibungslose Arbeit zu schaffen, aber tausend Han. ter sind eben sehr viel. ,~zu Nun musste sich der Agronom kräftig ins Zeug legen. Gemeinsam mit ...... fr. • ■ -zwei tüchtigen Traktoristen ging er wieder aufs Feld, zu den Brigaden, die inzwischen zu ackern begonnen hatten, und erklärte genau, worin die Initiative und deren Vorteile für die Station und für den Fahrer selbst bestehen. Am zweiten Tag kam er auch zu Ion Popa, der — überzeugt, dass er nie eine derartige Leistung vollbringen könnte — sich der Initiative seiner Kollegen nicht anschliessen wollte. Doch als der Agronom hoch und _ heilig versprach, ihn dabei persönlich zu unterstützen, war Popa zu einem Versuch bereit. Heute finden wir in der Felnaker Station kaum einen Traktoristen, der sich noch nicht in diese schöne Aktion eingeschaltet hätte. Und obwohl seit dem Tag der wertvollen Beratung,nur knappe zwei Wochen vergangen sind, zeigen sich bereits die Erfolge. Zahlreiche Traktoristen konnten durch eine bessere Pflege ihrer Maschinen und rechtzeitigen Austausch der Ersatzteile die ganze Zeit hindurch ohne Stillstand arbeiten. Viele von ihnen stehen bereits bei acht- und neunhundert Hantern, ohne dass sie ihre Traktoren re. parieren mussten. Daraus haben sich nicht nur hohe Planüberschreitungen, sondern auch bedeutende Einsparungen ergeben. Vichente Marcu ist begeistert vom Elan, mit dem seine Jungen diese Initiative zum Erfolg führen wollen. Und auch seine Ansicht über die mangelhafte Planerfüllung hat er revidiert r Michael Schüller O I Ü Vom tÂiO-Wir<scîiăWs- und Sozial ra^ Rumänischer Vorschlag im Ritteipunkt der Diskussion NEW YORK, 31. — Somderkorresoondenz der Agerpres : Bekanntlich werden fxn Zweierausschuss gegenwärtig auf Grund des Berichtes des Wirtschafts- und Sozialrats der UNO mehrere Vorschläge zur Verbesserung d«r zwischenstaatlichen Wirtschaftsbe. Ziehungen behandelt. Der grössten Aufmerksamkeit erfreute sich hierbei der Vorschlag der Delegation der RVR, wonach die UNO eine Grundsatzerklärung beschliessen müsse, auf der die Wirtschaftsbeziehungen zwischen den Mitgliedsstaaten zu beruhen haben. Das Interesse, das dieser Vorschlag im Ausschuss auslöste, fand in der breiten Beteiligung an der Diskussion Ausdruck; es sprachen über 30 Delegierte. Keime einzige Delegation trat dem Inhalt und den Formulierungen der von der rumänischen Delegation empfohlenen Grundsatzerklärung entgegen. Dies bedeutet allerdings nicht, dass es keine Delegationen gibt, die einer derartigen Erklärung nicht feindlich gegenüber stehen, Doch die Tatsache, dass sie es nicht wagten, sich gegen den rumänischen Vorschlag auszusprechen veranschaulicht die Isolierung, in der sich die imperialistischen Mächte gegenüber der Mehrheit der Mitgliedsstaaten der UNO sahen, die in den internationalen Wirtschaftsbeziehungen ein Klima des Vertrauens und der Gleichberechtigung, also das schaffen wollen, worauf der rumänische Vorschlag gerichtet ist. Angesichts des nahezu einmütig ausgedrückten Interesses für die Annahme einer Grundsatzerklärung durch die UNO und in Berücksichtigung verschiedener Erklärungen, dass eine Reihe von Delegationen nicht vorbereitet wäre, bereits auf der gegenwärtigen Tagung eine derartige Erklärung auszuarbeiten, wurde dem Ausschuss ein gemeinsamer rumänisch-mexikanischer Resolut ionsentwurf unterbreitet. Dieses Entwurf anerkennt in seiner Präambel, dass die Entwicklung und die Vertiefung der internationalen wirtschaftlichen Zusammenarbeit eines der wichtigsten Mittel der UNO für die Verbesserung der friedlichen Beziehungen zwischen den Staaten ist. Unter Berücksichtigung der auf der T agung vorgebrachten Anregungen und Meinungen empfiehlt der rumänisch-mexikanische Resolutionsentwurf dem Generalsekretär, eine Zusammenfassung der in diesem Sinne vorliegenden Resolutionen auszuarbeiten und sie den Mitgliedsstaaten zur Prüfung vorzulegen. Ein Zusatzantrag der indischen Delegation sieht vor, dass der Wirtschafts- und Sozialrat über dieses Problem im Laufe des kommenden Jahres zu informieren sei. Auf der Sitzung vom 30. Oktober sprach der Delegierte der RVR, Basil Şerban. Er sagte, dass die rumänische Delegation beim Vorschlag einer Grundsatzerklärung von der im Bericht des Wirtschafts- und Sozialrates enthaltenen grundlegenden Feststellung ausging, und zwar von dem mächtigen Anwachsen der Unabhängigkeit der Volkswirtschaft der einzelnen Länder. Dies erheischt eine erhöhte Aufmerksamkeit gegenüber den Problemen der wirtschaftlichen Zusammenarbeit, so dass die Festlegung von Grundsätzen, die diese Zusammenaiv beit regeln, dringender denn je ist. Basil Şerban verwies darauf, dass die Diskussionsbeiträge zum rumänischen Vorschlag die Nützlichkeit und Aktualität dieser Auseinandersetzung bewiesen haben. Angesichts der Vielseitigkeit des Problems und der verschiedenen zum Ausdruck gebrachten Meinungen sowie des Wunsches mehrerer Delegationen, sich für eine derartige Diskussion besonders vorzube-: reiten, beharrt die rumänische Delegation nicht darauf, dass ihr Resolutionsentwurf jetzt weiter behandelt und zur Abstimmung vorgelegt werde. Die rumänische Delegation behält sich das Recht vor, das Problem auf der nächsten Tagung der Vollversammlung wieder aufzuneihmen und hofft, dass die anderen Delegationen dann für eine gründliche Diskussion und eine entsprechende Beschlussfassung umfassender vorbereitet sein werden. Basil Şerban gab der Zuversicht Ausdruck, dass die künftige UNO-Tagung die Möglichkeit zu neuen Schritten für die Annahme einer Grundsatzerklärung im Sinne des gemeinsamen rumänisch-mexikanischen Resolutionsentwurfes bieten werde. Der Zweierausschuss setzt seine Tagung fort. Delegationen zur Feier des 40. Jahrestages der Grossen Sozialistischen Oktoberrevolution Die TASS-Agentur berichtet, dass auf Einladung des ZK der KPdSU und des Ministerrats der UdSSR zahlreiche Delegationen der kommunistischen und Bruderparteien zur Feier des 40. Jahrestags der Grossen Sozialistischen Oktoberrevolution nach Moskau reisen werden. So wird u. a. eine bulgarische Delegation unter der Leitung des Ersten Sekretärs des ZK der KPB, Todor Shiwkoff, eine polnische Delegation unter der Leitung des Ersten Sekretärs des ZK der PVAP, W. Gomulka, eine Delegation der VR Albanien unter der Leitung des Ersten Sekretärs der Arbeitspartei Albaniens, Enver Hoxha, nach Moskau reisen. An.der Spitze der Delegation der Mongolischen VR wird Ministerpräsident J. Zedenbal stehen, die Delega lion der KPÖ wird Johann Koplenig führen, während die dreigliedrige Delegation der KP Japans aus dem Mitglied des Sekretariats des ZK, Josio Siga, dem Mitglied des ZK Koreto Kurahara und dem Leiter der Ausländsabteilung der Ze tung „Akahata“", Takeo Takei, bestehen wird. So begehen sie ihren Feiertag Unsere Chemiearbeiter lieferten der Landwirtschaft bis Ende Oktober Hunderte, Tonnen Kunstdünger zusätzlich und sparten über 20 Millionen Lei ein. So gelang es der Belegschaft des chemischen Kombinats „/. W. Stalin", Victoria, die Produktion von Stickstoffdünger um 50%, die von Ammoniakdünger üm 40% zu erhöhen. Im chemischen Kombinat Nr. 1 wurde durch Modernisierung der technischen Verfahren die Produktionskapazität bej Phenol um 90% gegenüber den eingeplanten 45% gesteigert, während um 500.000 Stück mehr Gegenstände aus Plasten erzeugt wurden, als das Plansoll vorsah. Beachtliche Erfolge wurden auch in den chemischen Werken „AL Teclu" und ,21 Decembrie" in Kleinkopisch. usw. erzielt. ★ Die Belegschaft des Klausenburger Bergbaubetriebes meldete, dass das Waren- und Bruttoprcduktionssoll für 1957 am 30. Oktober erfüllt wurde. Dieser Erfolg ist auf die breite Anwendung sowjetischer Arbeitsmethoden, wie auch auf die rationelle Organisierung der Arbeitsplätze zurückzuführen. ★ Immer mehr Brigaden und Kollek-, five der Zechen des Schiltals melden die Förderung bedeutender Kohlenmengen über die übernommenen Verpflichtungen. Das Kollektiv des Sektors l.A. der Zeche Lupeni — um diese zu nennen —, die sich verpflichtet hatte, diesen Monat 100 Tonnen Kohl® über das Plansoll zu liefern, überbot diese Quantität bis zum 23. Oktober um 199 Tonnen, während das Kollektiv des Sektors II, das sich zur Förderung von .500 Tonnen über-das Plansoll verpflichtet hafte, bis jetzt um 2.Ö90 Tonnen Kohle mehr geliefert hat. Die Bergarbeiter des Sektors I. der Zeche Petri.\a, die seit, Jahresanfang 10.000 Tonnen Kahle über das Plansoll förderten, stehen vor der Erfüllung der Planaufgaben für das Jahr 1957. Das Kollektiv der Regionaldirektion für Seeschiffahrt Konstantza hat dank einer besseren Arbeitsorganisation und einer mehr als 55% igen Mechanisierung der Lade, und Löscharbeiten sowie der Beförderung der Waren in die Hafendepqts den Leistungsplan für, dieses Jahr bereits am 25. Oktober erfüllt. Í Technische Ausrüstungen immer besser Die Staatsgüter und MTS wurden in den ersten drei Quartalen des laufenden Jahres mit weiteren 2.746 Traktoren, 2.577 Traktorpflügen und Anhängepflügen, 2.844 Anhängekultiva. torén und 2.083 Maistiknaschinen ausgestaltet. Ferner wurde der Maschinenpark der Staatsgüter um weitere 1.000 Getreidekombinen, 2.030 Eggen mit verstellbaren Scheiben und Zähnen, 93S Anhänger, 1.100 Rollhacken, 1.000 Düngerstreumaschinen, durch Apparate für Schädlingsbekämpfung und Futterschneidemaschinen vergrössert. Vor allem wurden die Einheiten der grossen Getreidegebiete in den Regionen Konstantza, Galatz, Buka- 941 Maissämaschinen. 678 Halmfrucht, rest, Temesvár u. a. mit neuen Ma- kombinen, 600 Anhängekultivatoren, schinen versehen. 800 Düngerstreumaschinen, 400 Roll. Die Staatsgüter werden bis Ende hacken, 512 Kippanhänger und andere des Jahres weitere 1.552 Traktoren, Maschinen und Geräte erhalten, Als erster der Region Temesvár Rayon Grossanktnikolaus durchgängig vergenossenschaftet (Telefonisch). — Soeben erreicht nähme in die LAG eingereicht haben, uns die Nachricht, dass die letzten Dadurch ist der Rayon Grossanktniko- 4 werktätigen Einzelbauern in der Ge. laus als erster Rayon der Region Temeinde Perjamosch, Rayon ..Gross- mesvar mit deutscher Bevölkerung sanktnikolaus die Gesuche zur Aul- durchgängig vergenossenschaftet. Zu den modernsten Ausrüstungen der Bukarester Schuhfabrik „Kirow“ gehört auch das neue Fliessband. Somit hat die Fabrik ihre Produktionskapazität bedeutend vergrössert. Preissenkung in der Sowjetunion MOSKAU, 31. (Agerpres.) — TASS: Ab. 1. November d. J. werden in den Sowjetunion die Einzelhandelspreise für Schweinefleisch um durchschnittlich 14—15% und für Gänse und Enten um 12% gesenkt. Eine entsprechende Preissenkung erfahren in den Gasthäusern auch die Speisen aus Schweinefleisch und Geflügel. Neue Bestimmungen über frequenzfreien Unterricht Das Ministerium für Unterricht und Kultur gibt bekannt, dass vom Schuljahr 1957—1958 an, der Aufstieg ins nächsthöhere Studienjahr beim frequenzfreien Unterricht innerhalb von zwei Studienjahren erfolgen kann, wobei die Studenten berechtigt sind, die Prüfungen eines Studienjahres im Verlauf der Prüfungssessionen zweier Schuljahre abzulegen. Infolgedessen werden die Leitungen der Hochschulinstitute die Studenten, die auch in der Oktobersession 1957 die Prüfungen des laufenden Studienjahres noch nicht bestanden haben, zu keinerlei Nachprüfungen mehr zulassen. Die legalen Prüfungssessionen finden vom 15.—18. Februar (bzw. 2.—15. Januar für die Fakultäten zur Ausbildung von Lehrkadern), vom 1-—15. April, 1.-30. Juli und 1—15. Oktober statt. Die Studenten, die die Prüfungen, die sie nachzuholen haben, im Februar 1958 bestehen, dürfen die Prüfungen für das folgende Studienjahr in den Prüfungssessionen April, Juli und Ok-fen die Prüfungen für das folgende Studienjahr im Juli und Oktober 1958 ablegen. Die Studenten, die sich im Juli 1958 zi den rückständigen Prüfungen stellen, werden im Jahre 1958 zu den Prü. fungen des folgenden Schuljahres nicht mehr zugelassen. Deutsche Schuleinrichtungen in Klausenburg Seit diesem Herbst gibt es in Klausenburg in einem Kindergarten, der insgesamt von 1.250 Kindern besucht wird (5 rumänische und 2 ungarische Sektionen), auch eine deutsche Abteilung mit 40 Kindern. In der ersten Klasse der Elementarschule mit deutscher Unterrichtssprache, die ebenfalls in diesem Herbst eingerichtet wurde, lernen 16 Kinder, Schuster Dutz in Zehien Auf Einladung des Literaturkeises „Michael Königes“ las der Dichter und Schriftsteller Schuster D-utz im „Gros-' sen Saal“ des Rayonski-.rehauses in Zeiden aus eigenen Werken, Die in sächsischer Mundart vorgetragenen humoristischen Gedichte wurden mit Begeisterung aufgenommen und nach der Lesung dankte der Kunstmaler Eduard Morres im Namen des Literaturkreises und aller Anwesenden (über 400 Zuhörer waren erschienen) dem Dichter.