Neuer Weg, 1957. november (9. évfolyam, 2652-2677. szám)

1957-11-01 / 2652. szám

Seite 2Neuer weg Nr. 2652 Ein guter Gedanke verwirklicht Vom ^Temesvarer Regionsuntermtu men für Heilpflanzen soll hier'die Rede sdn.;Jede Mutter weiss die Wir­kung und Kraft dieser Kräuter zu schätzen, und wohl in keinem- Haus dürften sie fehlen. Die Bedeutung der Heilpflanzen reicht jedoch weit über den Hausgebrauch hinaus. Jeder Impf­stoff, vom billigsten bis zum teuersten,, enthält einen Zusatz von ätherischen den, der aus Heilpflanzen, wie Lin­denblüte und Kamille, gewonnen wird und eine schmerzstillende Wirkung hat. Ferner finden diese öle in der Lack- und Faxbsföffindustrie weitge­hende Verwendung. Die grosse Nach­frage, die in aller Welt danach be­steh*, erklärt sich daraus, dass die Lindenblüten aus der ungarischen Tiefebene, Jugoslawien und dem Ba­nat den höchsten Prozentsatz bester ätherischer Öle nicht nur in Europa, sondern in der ,ganzen Welt aufweisen. Aus diesem Grunde hat sich im letz­ten Jahr die Verarbeitung der Heil­pflanzen zu einem, wenn auch beschei­denen Zweig unserer Industrie her­ausgebildet. In Erkenntnis der Bedeutung der Heilpflanzen für die Medizin und an­dere Zweige unserer Volkswirtschaft wurde im Vorjahr in Temesvár eine Paprikamühle auf die industrielle Halbverarbeitung von Heilpflanzen um­gestellt. Doch mangelte es noch an entsprechenden Vorrichtungen, Anla­gen und Maschinen, vor allem an Trockenanlagen. Die Arbeit erfolgte sporadisch. In diesem Jahr ist die industrielle Halbverarbeitung auf Hochtouren an­gelaufen. Die einstige Paprikamühle wurde in einen modernen Betrieb ver­wandelt. Es würden Schnelltrockenan­lagen, System „Schilde“, mit 10 Sie­ben und künstlichem Luftzug .einge­führt, und die veralteten, für Paprika bestimmten Vertikaltrockner, die mit Holz, geheizt wurden, für Dampfhei­zung umgebaut. Für die Dampfliefe­rung wurde eine neue Halle errichtet, in der eine Thermozentrale mit drei Feuerrohrkesseln untergebracht ist. Die Kessel haben eine YorJeuerung mit Treppenrost, so dass mit dem bil­ligsten Brennstoff, Lignit, geheizt wer­den kann. Auch wurde die Liste der Sortimente bedeutend verlängert. Zu den üblichen Pflanzen wie Koriander, Fenchel, Pfefferminz, Baldrian u. a. kamen poch Hagebutten, Kamille and Rosskastanien hinzu. Als wir den geräumigen Hof be­traten, wurden soeben die letzten Früchte der 50 Tonnen Hagebutten, im Banat „Hetscherl“ genannt, in die Trockenkammern abgeschoben. In Nor­wegen und Schweden dienen Hagebut­ten zur Bereitung von Leckerbissen (auclp im Banat macht man Marme­lade daraus). Ein schwieriges Pro­blem — das Entfernen der Samenkör­ner und Härchen von dem Frucht­fleisch — wurde durch eine Erfin­dung des Chefingenieurs Andreas Kor­­paritsch gelöst. 20 Tonnen Kamille und 10.000 kg Lindenblüten als Halbprodukt und Ausgangsmaterial für Arzneien haben im Sommer Temesvár verlassen. Ge­genwärtig werden die ersten Tonnen der 300 Waggon R..- .'.astanien er­wartet, die das ganze Land liefert, Das Mehl der Rosskastanien findet bei der Herstellung von Amidon und auch im Baugewerbe als Beimischung für Gips Verwendung. Die Früchte wer­den hier getrocknet, von der Schale befreit und gemahlen. Von Temesvár treten die Leinen­säcke mit den Heilpflanzen als Halb­produkte ihren Weg in pharmazeuti­sche Werke des ln- und Auslandes an, um der Medizin dienstbar gemacht zu werden. H. Kamilli Zur Winterversorgung in Arad Worauf warten die Werkküchen ? Die Beschaffung von Wintervorräten dürfte der Handelsabtedilung des Ara­­der Stadtvöjksrates eigentlich keine Kopfschmerzen bereiten. Arad ist an der „Quelle“, heisst es. Das an Ge­müse so fruchtbare Maroschtal wirft weit grössere Mengen Gemüse ab, als eigentlich gebraucht wird, und die Be­wohner von Neuarad, KicinsanktnF kolaus und Glogowatz sind schon lan­ge nicht mehr die einzigen Gärtner und Gemüsezüchter. ln diesem ' Sommer würden der Stadtbevölkerung, so grosse Mengen von Gemüse und Obst zur Verfügung gestellt wie vielleicht nie zuvor. Wahl keine Hausfrau der Stadt konnte sich über mangelnde Versorgung beklagen. Die Handelsorganisation „Aprozar“ hat diesmal ganze Arbeit geleistet. Schwierigkeiten gibt es trotzdem. Eine der grössten ist die. Winterver­­sorgung der Werkküchen. Obgleich die Betriebsleitungen der Handcl'sab­­teiiung bis zum heufigen Tage keine Listen über die benötigten Gemüse­­und Kartoffelmengeri zugehan Hes­sen, wurden auf Grund, vorjähriger Erfahrungen Zuteilungen vorgenom­men, die grösser sind als der eigent­liche Bedarf. Die „Aprozar“ haftet für die Lieferung. Unerklärlich ist, dass zahlreiche Werkküchen bisher wenig behoben ha. ben, obgleich der Liefertermin am 25. Oktober abgelaufen ist. Von den 1009 Tonnen Kartoffeln, 146 Tonnen Wur­zelgemüse, 12 Tonnen Zwiebeln, 280 Tonnen Kraut und anderem Gemüse haben die Werkküchen erst ungefähr 50% abgeholt. Die Werkküche der „Dimitroff-Werke“, die einige tausend ■ Arbeiter betreut, hat noch kein Kilo Kartoffeln oder sonstiges Gemüse be. hoben. ' Wie es aber zur Stunde konkret mit der Vorratbeschaffung in den Werk­küchen steht, ist nicht bekannt. In den nachstén Tagen soll eine Delega­tion die Werkküchen aufsuchen, um den Kartoffel- und Gemüsebestand zu kontrollieren. Dass man erst jetzt daran denkt?! Anscheinend haben einige Betriebs­küchenleitungen die Absichl, bei­spielsweise, Kartofieln erst dann aus den Kellern der „Aprozar“ zu behe­ben, wenn sie siei brauchen. Die Apro­zar fiat bis heute wohl schon an die tausend Tonnen Kartoffeln ein gekellert. Dieser Bestand, der noch vergrössert wird, ist ausschliesslich für die Ver­sorgung der Marktplätze während des Winters bestimmt. Wenn also einige Wcrkkantineniei­­tungen wieder glauben, keine Kartof­feln einkellern zu müssen, da dies Mühe und Arbeit verursacht, so schneiden sie sich diesmal ins eigene Fleisch. W. May Massnahmen für den Denkmalschutz ln verschiedenen Ortschaften unse­res Landes befinden sich zahlreiche Bauwerke von historischer, architek­tonischer oder künstlerischer Bedeu­tung. Der volksdemokratische Staat legt besonderen Wert darauf, dass diese Zeugnisse der kulturellen Ent­wicklung auf dem Gebiete unseres Landes entsprechend bewahrt werden. Für ihren Schutz und ihre Restaurie­rung wurden bedeutende Summen zu­­gewiesen. Viele von ihnen sind bereits früher, andere durch einen vor kurzem er­schienenen Ministerratsbeschluss zu Kulturdenkmälern erklärt worden. Hierzu gehören u. a. : der Kleine Ring in Hermannstadt mit allen dort befindlichen Gebäuden, Stadtmauern, Toren und Pflanzungen, die alte Burg in Grosswardein mit allen zu ihr ge­hörigen Bauten, das Stirbey-Palais in Buftea mit allen Nebengebäuden, das alte Stadttheater in Orawitza, die reformierte Kirche in Lechnitz mit den Mauern und den alten Gebäuden im Innenhof. Zu historischen Denkmälern wurden ii. a. die Häuser, in denen der Gelehrte Emil Racovijă (Dăneşii-Surăneşti) und der Kritiker Garabet Ibräileanu (Jassy) wohnten, die Grabstätten der Maler N. Grigorescu und Gh. Tatta­­rescu, die alté Eisengicsserei in der Gemeinde Bodvai (Herkulesbad) er­klärt. Der' Steinbrunnen im Hof der Buka. rester Amza-Kirche wurde als Kunst­denkmal klassifiziert. unsere sdtöne t~4eimal Milliarden Tonnen Eisenerz erschlossen Im Kurskcr Gebiet, im südwestli­chen Teil der RSFSR, stellte der rus­sische Geograph P. B. Inoohodzew im Jahre 1783 bei Landveranes-sungein eine eigenartige Erscheinung fest, die nur an wenigen Stellen der Erdoberfläche auftritt: eine Magnetanomalie, die darin besteht, dass die Magnetnadel von ihrer Nord-Süd-Richtung abge­­lenkt wird. Inochodzew spracli sofort die Vermutung aus, dass diese Er­scheinung aut riesige Eisenerzlager zurückzuführen sei. Es gab aber im damaligen Russland niemanden, der sich dafür interessiert hätte, und so geriet diese Entdeckung bald in Ver­gessenheit, bis im Jahre 1874 I. N. Smirnow, ein Dozent an der Moskauer Universität, erneut auf die Kursker Magnetanomalie aulmerksam machte. Jedoch erst im Jahre 1896 begann die Moskauer Universität systematische Forschungsarbeiten zu organisieren, die sich ohne praktische Ergebnisse zwei Jahrzehnte lang hinzjogem. Im Jahre 1919 wurden die Arbeiten auf Weisung W. I. Lenins wiederaufge­nommen. Sie standen unter der Lei­tung eines der besten Geologen, Aka­demiemitglied I. M. Gubkin (1871- 1939). Aber erst neun Jahre später wurde den angestrengten Bemühungen der erste grosse Erfolg zuteil. Im Jahre 1930 wurden im Bezirk Staryi Oskol beim Dorf Korobkowo reiche Eisenerz­lager festgestellt, 1934 folgte in der­selben Gegend die Entdeckung eben­solcher Vorkommen beim Dorf Lebe­­dinsk. Beim Anlegen der ersten Schächte trat im Ja lire 1936 jedoch ein schwerer Rückschlag ein : Gewal­tige Mengen Grundwasser drangen in die., Schächte. Einige Zeit lang schien es, als ob angesichts der unerhört schwierigen hydrotechnischen Verhält­nisse alle Mühen vergeblich seien. Aber 1. M. Gubkin undi seine Mitar­beiter Hessen sich durch die vielen skeptischen Stimmen nicht entmuti­gen. Im Jahre 1948 wurde bei Micfaai­­lowka ein Vorkommen abbauwürdiger Eisenerze entdeckt, das jedoch nur von geringer Ausdehnung ist. Erst im Jahre 1953 trat die entscheidende Wendung in der Erschliessung der Kursker Magnetanomalie ein: Bei Belgorod am Nördlichen Donez wur­den in Tiefen van 430 bis 500 Metern riesige Eisenerzlager mit einem Eisen­gehalt von 58 bis 68 Prozent gefun­den. Die Schwefel- und Phosphorbei-mengungen sind so gering, dass sich Übung ir das Eisen zur Verhüttung in Martin­öfen eignet. Zusammen mit den früher entdeck­ten grossen Eisenerzlagern im Raum von Staryi Oskol — die allerdings nur einen Eisenerzgeihalt von 54 bis 57 Prozant aufweisen — und einigen weiteren Fundstellen können die be­reits festgesteliten Vorkommen auf Dutzende Milliarden Tonnen geschätzt werden. Eine neue schiffbare Wasserstrasse Eine neue schiffbare Wasserstrasse mit einer Länge von 360 km wird in einigen Jahren den Onega-See mit der Wolga verbinden. Sie wird dreimal so lang sein, als der Schiffahrtskanal Wolga—Don, der im Südosten des europäischen Teiles der Sowjetunion gebaut wurde, und soll das Marijtosk- System ersetzen, ein System von Schiff­fahrtskanälen, das noch in der ersten Hälfte des XIX. Jahrhunderts angelegt wurde. Die Schiffe werden binnen 48 Stunden, das heisst siebenmal rascher als heute von der Wolga in die Newa gelangen können. An de.r neuen Hauptwasserstrasse werden sieben grosse Hydrozentralen erbaut. Die 39 alten Schleusen werden durch neue ersetzt, die nicht nur grosse Flussschiffe, sondern auch ganze Schiffszüge durchlassen können. In der Nähe der Stadt Tscherepowetz, wo vor kurzem ein metallurgisches Kombinat den Betrieb aufgenommen hat, wird ein Stausee angelegt, 'der sich über 1500 kmJ erstreckt, also uxn das 1,5-fache grösser ist, als das Zymljansk-Meer. Blick auf Rimnicu Vilcea Neue Elektronen^lteelieiivnusehioe Im Laboratorium für Elektronen­­modelle der Akademie der Wissen­schaften der UdSSR wurde eine neue Elektromen-RechenmascMne konstruiert, deren „Gedächtnis“ erftaunlich ist. Die neue Maschine, die keine beweglichen Bestandteile hat, behält Millionen und aber Millionen zweistellige Zeichen „in Erinnerung“. Der Besucher des Laboratoriums be­merkt einen Bogen Papier, auf dessen beiden Seiten sich eine Metallzeteh­­nung befindet. Sie ist ein aus kleinen Kondensatoren zusammengestellites Elektrosehema, auf dem die Elektfonen­­maschine ihre Berechnungen verzeich­net. Aus Tausenden derartigen Bogen werden Blocks gebildet, die es er­möglichen, die verzeichne ten Informa­tionen jahrzehntelang zu bewahren und die gewünschten Angaben Im Bedarfs­fall ohne jede Schwierigkeit hervorzu­holen. Durch das neue Registrierverfahren auf metallisierten Bogen kann das Le­sen der dort verzeichneten Angaben mit ausserordentlicher Geschwindigkeit er folgen: Zehntausende Bogen können in einer Sekunde abgelesen werden. Ein Beispiel fürvdie Anwendung des neuen Systems: In der UdSSR gibt es über 200.000 Industriebetriebe. Würden ver­schiedene, diese Betriebe betreffenden Angaben auf metallisierten Bogen re­gistriert werden, so könnte man die bloss wenigen Minuten die gewünschte Information, wie Durchschnittskennzif­fern der Bruttoproduktion, Verteilung des Gewinns Innerhalb einer Gruppe zusammenhängender Betriebe usw. er­halten. Es wird nicht mehr lange dauern, bis auch Übersetzungsmaschinen ge­schaffen werden, die die technisch­­wissenschaftliche Literatur wort- und sinngetreu von einer Sprache in die andere übertragen können. Diese Ma schkien werden den Wortschatz sowie die Sprach- und Stilregeln der engli­schen, französischen, deutschen und an­derer Sprachen enthalten und einem umfassenden Kreis von Abonnenten des Fernsprechnetzes den entsprechenden lussischen Text liefern. Zelte, Akrobaten und wilde Tiere Zirkus „Ateros“ gastiert in Bukarest / Mit der Wagenkarawane 14 Mal um die Welt / Hanno Coldam und seine Könige Nur noch Tage, und durch die Ma­nege unseres Staatszirkus .werájsp. .nach langer Pause wieder Pferde sta'mpfen, knurrende und zähnefletschende Wü­stenkönige, Tiger und Panther durch den Feuerreifan springen und von der Zeltkuppel Akrobaten, fliegende Men­schen, ihr Salto mortale vollbringen. . Nur noch Tage, und die KartenschaL ter -werden vop neuem bestürmt,^ wie jedesmal, wenn internationalp Klasse auf dem. Programm stöbt Bis dahin dauert’s jedoch, wie ge­sagt, noch eine kleine Weile. Noch werden die! letzten Vorbereitungen ge­troffen. Und bei meinem Besuch sah ich noch kéine Spur von Elefanten und Raubtieren, dafür, machte ich mit zwei Vertretern vom Leipziger Zirkus, H. Bommer und H. Protze, Bekannt­schaft, die meiner Bitte, einiges über den „Aeros“ und seine Bukarester Tournee zu erzählen, gerne folgten. Der heutige volkseigene Zirkus „Ae­ros“ entstand während der letzten Kriegsjahre und zwar wurde er von einer Artistenfamilie gleichen Namens gegründet. Die Anfänge waren bescher­en, ebenso die Vorstellungen. Aeros hatte damals und auch später kaum einen eigenen Tierbestand. Er war in Deutschland unbekannt, und als der letzte Eigentümer 1951 verschied, blie­ben nur Schulden zurück, und das ganze Unternehmen lief unter Treu­handschaft, bis es 1952 zum volksei­genen Zirkus der Stadt Leipzig erklärt wurde.“ Den weiteren Ausführungen entnahm ich, welche geafaltige Ent­wicklung das Unternehmen in den sechs Jahren mit gemacht hat und dtiss er heute nicht nur der grösste Zir­kus der DDR ist, sondern con Fach­leuten neben dem berühmten 'Müiichner „Krone" zu den grössten Deutschlands und bedeutendsten Europas gehört. In diesen relativ wenigen Jahren ist der Tierbestand erstaunlich gewach­sen. Heute gibt cshier bereits 350 Tiere, d. h. 100 Rassepferde, 5 Raub­tiergruppen mit 26 L’öwen, 9 Eisbären, 6 Panthern, 8 Tigern, eine gemischte Raubtiergruppe mit Kragenbären, Pu­mas, Siiberlöwen usw. und eine Exo­tengruppe mit Kamelen, Guanacos. Zebus. Yaks ü. a. seltenen Exempla­ren. Und dann kommen noch eine ansehnliche Menge Affen. Elefanten, Hyänen Usw. — die Aufzählung könn­te ins Unendliche fortgeführt werden. „Zugleich sind aber die sozialen und kulturellen Einridhtunggn ausge­baut worden“, bemerkt Heinz Protze. „Die Wohnwagen für die Artisten er­reichen bereits die stattliche Zahl von 200. Mit _inbegriffen sind hier der Schul-, Ambulanz- und Klub-Wagen, der Badewagefi lUnd die Betriehskü­­,che. Ich muss bemerken, dass es eine solche Einrichtung in keinem Zirkus Europas gibt und wir öfters von west­lichen Zirkusdirektoren besucht werden, die ihr Erstaunen über unsere Arti­stenfürsorge jiicht verhehlen.Darauf ist es -wahrscheinlich a^_zurückzu­­führen, dass sowohl weMfeütacibs Ari tisten ăjşjauch franz^techa, ejjgŞţjşîie u, a. gerne Engagements bei uns an­nehmen. Wenn wir auf Tournee sind, und das sind wir eigentlich das ganze Jahr hindurch, mutet unsere Wagen­kolonne an wie eine unendliche Kara­wane, die sich träge durch die Wüste bewegt.“ Interessant war dabei zu erfahren, dass die von den Wohnwagen des Zir­kus Aeros zurückgelegten Kilometer einer 14maligen Reisé um die Well gleichkomjnen und dass in der Schule ausser Deutsch auch Englisch unter richtet -wird, weil zahlreicne ausländi. sehe Artisten das ganze Jahr .hindurch im Programm mitwirken und auch ihre Familien mitriehmen. Die Gäste berichteten noch einiges über international berühmte Artisten, die ständig im „Aeros“ mitwirken, über ihre diesjährige Vörstetaag, Sie stand, unter dem Mottó „Zirkus vor­gestern, gestern und heute“ und war ‘ ichi............................ der Geschichte des deutschen Zirkus gewidmet, begonnen mit „Bach“, „Renz“, „Sarasani“ bis Aeros 1957. Diesen Vorstellungen wohnten über 1.300.000 Zuschauer bei. Bezüglich des Programms, das „Aeros“ in Bukarest geben wird, sag­ten die beiden Vertreter des Leipziger Zirkus... „Bei uns ist es bekannt, dass man in Rumänien einem zirkusfreudi­gen Publikum begegnet und dass man hier besonders Raubtierniimmern gern .hat. Deshalb wurde unser Programm auch darauf ausgerichtet. Im ganzen stehen auf dem Programm 25 Attrak­tionen. davpn 5 Raubtiergruppen. Die bedeutendsiei Nummer ist wohl die zur Zeit grösste Löwengruppe der Welt (18)’. Sie wird vom Dompteur Hanno Coldam geführt, einem jungen Arti­sten, der seine Dressur auf die Paw­­lowsché Lehre äufgebaut und ein sol­ches1 Verhältnis zwischen Tier und Mensch geschaffen hat, dass er die Tiere ohne Peitsche und Gewaltmit­tel zü den tollsten Dressuren 'zwingt. AJs einzigartige Leistung dürfte noch die Elefántéhntimmer von Direktor Langenfelder angeführt werden, der als erster und einziger in einer eu­ropäischen Zirkusmanege auch Dres­suren afrikanischer Elefanten zeigt. Zu erwähnen sei noch die gemischte Raubtiergruppe Francesco Capris, die Tiger- und Panther-Dressuren Ludo Palos’ und die Eisbärennummer Hans Keils. Die akrobatischen Nummern bestrei­fen grösstenteils Artisten aus dem Westen unserer . Heimat, wie die vier Asconas auf dem fliegenden Trapez, die Primlatys mit ihren Lawinenstür­zen, eine Ballattgruppe mit Elfi Tromski oder Fred Lony, der 22 Stühle (120 kg) auf dem Kinn balanciert. Nicht zu vergessen Duo Dulanos, Pas. kelli mit der rollenden Kugel und die 5 Peppinos als Spassmacher.“ ...Nur noch wenige Tage, und durch Bukarest werden etwa 50 Wohnwagen fahren. Zirkus „Aeros“ wird seine Pforten öffnen... Manege frei!... Allez, hopp... Wüstenkönige schleichen zäh­nefletschend hinter dem Gitter. M. Roth £ tuuu cai, Ui „Sein Geburtsjahr ttfgt nicht s.p weit tisten alş zurück jrie 'éwfe yon >Busch“; ü, a. gtri Löwenbaby und seine 4 Geschwister treten, obwohl nur wenige Wochen alt, auch die Reise an / sconas — die fliegenden Menschen Kund drei Milliarden Zuschauer — das entspricht dem Eineinhalbfachen der Erdbevölkerung — haben, in den 40 Jahren der Sowjetmacht d'ie Theater der UdSSR besucht. Im Laufe eines Jahres geben die Bühnen des Landes heute mehr a|s zweihunderttausend Vor­stellungen in 40 Sprachen. Die Zahl der Theater der Sowjetunion hat sich in den letzten 40 Jahren verdreifacht Lediglich 5 Arbeiter, aber 89 Unter­nehmer und Direktoren sind unter den 519 Abgeordneten des 3. Bonner Bun­destages. Während 30 Grossgrundbesitzer und 25 Grossbauern einen Sitz tm Adenauerparlsment einnehanen, sind dort nur 3 Mittelbauern und kelti ein­ziger Kleinbauer vertreten. Mit dem Bau des fünften Hochofens wurde jetzt im Tscheljablnsker Hüt­tenwerk im Ural begonnen. Dem Um­fang nach wird der neue Hochofen die grössten sowjetischen Ofen um 25"/< übertneffen. Beim Bau dieser giganti­schen Anlage wird man 16.000 Tonnen Met-1 lkon st r aktionén zu montieren ha­ben. Freitag, 1. November 195^ Besuch bei einem Freund Wir alle haben Freunde, manche von ihnen sind treu, andere sind es weniger. Doch einen Freund haben wir — einen gemeinsamen Freund—, der uns niemals im . Stich gelassen hat und es auch niemals tun wird. Ihm verdanken wir frohe, aber auch besinnliche Stunden, er ist uns nicht nur unermüdlicher Gesellschafter, son­dern auch Lehrer und Ratgeber zu­gleich. Dieser Freund ist das Buch I Unserem Freund, dem Buclţ, haben wir heute einen Besuch abgéstattet, und zwar in seiner Wohnung — der Bibliothek. Das Kulturhaus „Friedrich Schiller“ ist für die deutsche Bevölkerung Bukarests in der kurzen Zeit seines Bestehens zu einem Begriff gewor­ihlr ‘ den. Täglich gehen hier zahlreiche Besucher ein und aus. Dies ist nicht zuletzt der Bibliothek zu verdanken. Heute sind auch wir unter den Gästen des Kulturhauses. Man fühlt sich hier wie zu' Hause, sitzt plaudernd beisammen oder blättert in Zeitschrif­ten. Doch wir wollen zur Bibliothek. Vor einem Tisch, an dem eine junge. Frau sitzt, stehen Leute. Wir nähern uns der Gruppe und hören zu : ......und von Thomas Mann haben, Sie gar nichts mehr ?“ „Nein, leider nicht.“ „Aber hier steht doch .Vollständige Ausgabe’.“ Das stimme schon, aber es sei bereits alles vergriffen. „Darf ich Ihnen vielleicht etwas von Lion Feuchtwanger empfehlen, gerade heute sind einige seiner Werke angekom­men ..Befriedigt macht sich der Leser mit dem neuen Buch auf den Heimweg. Die Bibliothekarin und ihre Hel­ferin sind freundlich und zuvorkom­mend. Endlich haben die beiden eine kleine Atempause, und wir treten hinzu. Nein, wir wollen diesmal keine Bücher haben, sondern einiges über die Bibliothek erfahren. Die Bibliothekarinnen Juliannc Molnár und Liesel Zeck sind auch gerne zu Aus­künften bereit. Mit den Vorarbeiten wurde schon Anfang August begonnen. Damals standen noch wenig Bande in den Bücherregalen, doch allmählich wuchs der Bestand: ARLUS, „Neuer Weg“, aber auch Mitglieder des Kulturhau­ses spendeten Bücher. Durch Ankäufe aus Buchhandlungen und Antiquariaten wuchs die Zahl der Bände auf 2.500. Das war der Buchbestand, der am 1. September, dem Tag der Eröffnung, dem Leser zur Verfügung stand. Die Auswahl war verhältnismässig gross. Beginnend mit den Klassikern bis zu den sozialistischen Realisten ist so ziemlich alles vertreten. Neben den Büchern in deutscher Sprache gibt es viele in rumänischer Sprache. Über­setzungen aus dem Russischen, Tsche. chischen, Ungarischen, Englischen, Französischen . und Spanischen ver­­,grossem die Auswahl. Auch für die jüngsten Leser ist gesorgt. Der Bü­cherbestand wächst täglich. Heute ver­fügt die Bibliothek über ungefähr 3.000 Bände. Dabei soll es aber nicht bleiben, versicherten uns die Biblio­thekarinnen. Wir blättern die Leserkartei durch. Alle Berufe sind vertreten: Arbeiter. Angestellte, Studenten, Professoren und Schüler, aber auch viele Rentner. Däbei fällt uns eine Mitglicdkarte in die Hand, die unsere Aufmerksam­keit erregt. Sie gehört Hermine Ga­lan! — wie wir später erfuhren, der äitgsten Leserin der Bibliothek. Das 88jährige Grossmütterchen stellte obendrein noch einen Rekord auf: nicht nur, dass sie sich schon am ersten Tag einseihrieb. sie hat bisher auch die meisten Bücher gelesen. Werke von Wolf, Kleist, Hauptmann. Makarow u. a. sind in ihrer Mitglied­karte vermerkt. Nun wollten wir auch wissen, wer der jüngste Leser sei. Endlich fanden wir ihn: Jürgen Theil, knapp 8 Jahre alt, liest schon sehr fleissig, obwohl er erst vor einem Jahr mit den Buch­staben Bekanntschaft gemacht hat. Es ist erstaunlich, wie viele Leser sich in den wenigen Wochen seit der Eröffnung eingeschrieben haben. Am ersten Tag waren es 16, und heute sind es schon 320. Alle Achtung vor der Tüchtigkeit der Bibliothekarinnen, und viel Erfolg in ihrer weiteren Arbeit I Walter Drodtlott Auslandsengagements rumänischer Künstler Auf Grund der von der OSTA ab­geschlossenen Verträge wird die Staatliche Philharmonie „George Ertescu“ unter Stabführung des Künst­lers des Volkes G. Georgescu am 25. Dezember eine längere Gastspielreise in die UdSSR antreten. Am 17. November wird Meister G. Georgescu in Rom das Orcjhester der Akademie „Santa Gedlia“ und am 24. November in der griechischen Haupt­stadt das Staatliche Sinfonieorchester dirigieren. Nach den Konzerten in Liverpool wird sich der Künstler des Volkes G. Silvestri nach Holland begeben, um dort als Gastdirigent das Orchester „Konzert Gebouw“ zu leiten. Abschlies­send wird er in Paris ScHallplatten­aufnahmen für französische Firmen mächein. Iolanda Märculesc'u (Sopran) und Elena Gernei (Mezzosopran) werden demnächst _auf jugoslawischen Bühnen auftreten, und der Geiger Ion Voicu wird als Solist bei einem Sinfoniekon­zert in Athen mitwirken. Die rumänischen Volkslieder und -tänze erfreuen sich im Ausland im­mer grösserer Beliebtheit. Gegenwärtig wjr.d über den Besuch einer rumäni­schen Fblkloreformation in Italien ver­handelt. Auch aus Kairo liegen Vor­schläge. für die Entsendung von Volks­kunstgruppen nach_Agypten vor. Das Gesangs- und Tanzensemble des Bu­­karester Volksraţes wurde erneut nach Frankreich eingeladen. Eine ähnliche Einladung ging auch aus England zu. Bestheiriebe der Leichtindustrie ausgezeichnet Vor kurzem wurde 14 Leichtindu­striebetrieben in Anerkennung ihrer Tätigkeit im ersten Halbjahr 1957 die Rote Fahne eines Bestbetriebs verlie­hen. Die Arbeiter von der Bukarester Konfektionsfabrik „Gh. Gheorghiu- Dej“ erhielten in ununterbrochener Reihenfolge zum elftem Mal die Rote Fahne. Dieser Betrieb hat im ersten Halbjahr 1957 besondere Produktions- i erfolge erzielt. j Die Belegschaft der Klausenburger „János Herbak* hat das Produktions­soll für das erste Halbjahr mit einem Zeitvorspnung von 12 Tagen erfüllt und durch Senkung des Kostenpreises 1.705.000 Lei eingespart. Für diese Erfolge wurde sie mit der Roten Pro­duktionsfahne ausgezeichnet. Zu den Bestbetrieben der Leichtin­dustrie gehören ferner : Der Arader Textilbetrieb „30 Decembrie“, die Sta­­linstädter „Partizanul“, die Bukarester „Victoria Socialistă“ und „Flamura Roşie“, die Turdaer Glasfabrik u. a. Neue Arbeitsverfahren im Bergbau In unseren Gruben wurden in den letzten Jahren zahlreiche -wertvolle Initiativen ausgelöst, wie z. B. „Ab­baustreifen und Schicht“ in Lüpeni, „Gesonderte Sprengung von Erz und taubem Gestein“ in der Grube Petre Gheorghe, Säsari usw., die neben den übrigen Massnahmen unseres volks­demokratischen Staates zu einer Ver­doppelung der Kohlenproduktion ge­enüber 1938 beitrugen. Die Erzpro­­uktion stieg während der gleichen Periode um nahezu das Vierfache. In der letzten Zeit 'haben unsere Bergleute zahlreiche neue Arbeitsme­thoden angewandt, darunter die För­­derung -im Frontalabbau in den Lignit­gruben, die Armierung mit MetaTlge­­rüsten und Betonfertigteilen usw. ln den Gruben Sălaj, Sorecani, Clmpul Lung, Filipeştii de Pădure usw. wurde durch die Methode der Förderung im Frontalabbau eine beachtliche Steige­rung der Produktion und der Arbeits­produktivität erzielt. In diesen Gru­benbetrieben wurde das Produktions­niveau des Jahres 1938 im Jahre 1956 um das 5fadhe überschritten, wäh-v rend sich die Arbeitsproduktivität im Vergleich zu 1948 verdoppelt hat. f Das kann sich sehen lassen ! RESCHITZA (Telefonisch). — Am 1. September gingen die meisten Ab­teilungen des Metallurgischen Kombi­­' Re ” nats Reschitza zu Ehren des 7. No­vember Wettbewerbsverpflichtungen ein, und einigen der wichtigsten Ab. teilungen ist es bereits jetzt gelungen, diese Verpflichtungen zu erfüllen und zu überbieten. So verpflichtete sich beispielsweise die Kokerei, bis zum 7. November 500 Tonnen Koks überpTanmässig zu liefern und überbot diese Verpflichtung schon in der vergangenen Woche (; 25. Oktober) um 72 Tonnen. Die Schmelzer, die den Hochol Nr. 2 nach einer Generalreparatur i kurzem wieder angeblasen haben, < zielten bis zum gleichen Tage 95 Tc nen Roheisen über ihre Vcrpflichtu von 700 Tonnen. Vor einiger Zeit wurde dem Kolli tiv des Bandagenwalzwerkes die Rc Produktionsfahne des Hüttensekte des Kombinats für seine Leistung im dritten Quartal übergeben k Der kleine Sepp und die Herbstkampagne Oh 1“ seufzt der kleine Sepp und sein denkmüder (oder denkfauler?) Kopf stützt sich schwer auf die Lin­ke. Die Rechenaufgabe ist aber beute auch wirklich ailzuschwer. Überhaupt, er hatte die ganze Schule satt, trotz­dem 6Îe erst vor kaum einem Monat begonnen hatte. Nein, heute geht es einfach nicht! Er pfeffert Buch und Heft in eine Ecke und sitzt nun da, grübelt und brütet vor sich hin. Die blöde Schule, denkt er. Wenn ich jetzt doch Traktorist wäre, das war’ ein Leben! Da könnte er jeden Tag erst um neun Uhr aufstehen, sich noch ein paarmal ausstrecken, dann ge­mütlich auf den Traktor steigen, sich die Herbstsonne auf den Rücken schei­nen lassen und gemächlich ein paar Runden um das Feld der Kollektiv­wirtschaft fahren. Der Pflug dürfte da­bei natürlich nicht allzutief gehen, denn sonst kommt man zu langsam vorwärts. Und überhaupt, wenn ei­nem die Arbeit bei der KW zu langwei­lig würde, könnte man ja auch mal woanders hinfahren. Das bringt Ab­wechslung und — einen kleinen Ne­benverdienst I Wenn es aber dann um die Mittagszeit gar zu heiss würde — und das kann ja auch im Oktober noch Vorkommen—legt man sich ein. fach in irgendeinen Graben und träumt ... Ja, wovon träumt man eigentlich? Nun, etwa vom Schlecht­wetter, das die Arbeit automatisch ein­stellt. Hm, aber wenn das Schlecht­wetter nicht kommen will? Nun, dann sorgt man eben selbst dafür,’ dass am Traktor oder an der Sämaschine irgendetwas kaputtgeht und schon hat fflaa die 2-3 Tage F«i rien...! Ach, es muss wirklich Sp« machen, Traktorist zu sein I Nun, der Leiter der 14, Trakton brigade der MTS Lugosch, die in S bova und Bakowa arbeitet, heisst zw nicht Sepp. Er heisst Ilie Avarva und auch keiner seiner Leute trä diesen -„klassischen“ Namen. Dennc scheint sich die Denkungsweise c Traktoristen dieser Brigade mit d unseres kleinen Sepp zu deck? Denn so sieht es um ihre Arbeit ai Und die Ausrede, dass eine einzi Brigade für zwei grosse Dörfer nie ausreicht, hinkt. Was nicht ausreic! ist die einzige gebrauchsfähige Säm schine und dies, wohlgemerkt, t sechs Traktoren. Und mit dieser V Lenntnis ist den Ba'.;owaer Kol isi L bauern wenig geholfen. Und da ihn eben niemand hilft, halten sie st an das alle Sprichwort : „Hilf c selbst, so hilft dir Gott I“ und mach allein, was sie können. Sie kenm zwar genau alle Nachteile der Han salat: Saafgutverschwendung, unr gelmä6sige Saat, schlechte Ernten us’ Trotzdem greifen sie zum Zwerc sack und werden schweren Herzei wahrscheinlich doch nach dieser läng veralteten Methode säen müssen. Der brach können die Felder schliesslii nicht liegen bleiben. Ob aber die Lugoscher MTS 6r alle Traktoristen der Station sic nicht schämen müssten, dass ai ihrem Gebiet über die Felder einer Kt wieder der Sämann schreitet, der L Banat schon ßeit Grossvaters Zeite nur noch als symbolische Figur gilt ■■sjjflr Rogehnann

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