Neuer Weg, 1959. december (11. évfolyam, 3296-3322. szám)
1959-12-15 / 3308. szám
Hallenhandball Sieg und Niederlage in Zagreb Mädel schafften es wieder / Bei den Jungen ging es schief Nach dem Doppclsieg ln Ljubljana traten unsere Made! und Jungen in Zagreb zum Revanchetreffen mit den Mannschaften der FVR Jugoslawien an. Uber 3530 Zuschauer wohnten den Spielen bei, die den Mädeln einen klaren Sieg, unseren Jungen aber eine noch dazu hohe Niederlage brachten. Die Mädel starteten wieder gut, und bald führt die Mannschaft 3:0. Auf ein Gegentor der Jugoslawinnen fallen wieder drei Tore für uns. Mit 6:2 geht’s in die Kabinen. Die zweite Halbzeit ist ausgeglichener. unsere Kreisspielerinnen werden besser behütet, und so kommen beide Mannschaften noch zweimal zum Erfolg. Das 8:4 1st vollauf verdient. Besonders gefielen in diesem Spiel Antoaneta Vasile. Maria Ghitä und Anna Stark. Bezeichnend für die Taktik unserer Mannschaft, dass die meisten Tore aus spitzem Winkel von Flügelstürmerposition erzielt wurden. 17:6 viel zu hoch Das 17:6, mit dem die Jungen das Spiel gegen Jugoslawiens beste Sieben verlor, ist bestimmt zu hoch. Das Spiel war viel ausgeglichener. als es das Ergebnis ahnen lässt Unsere Mannschaft arbeitete einige klare Aktionen aus, kam aber, da Ivänescu und Popescu in der ersten Halbzeit zu verhalten spielten, nicht zu zählbaren Erfolgen. Ausserdem machte sich das Fehlen von Bulgaru, der Im Spiel von Ljubljana verletzt worden war. bemerkbar. Das Spiel war hart, wobei die Gastgeber den Ton angaben. In der zweiten Halbzeit machten unsere Spieler leider auch mit, was zum Platzverweis Ivănescus für das ganze Spiel führte. So konnte man nichts mehr vom 4:9-Rückstand, mit dem man in die Pause gegangen war, aufholen, im Gegenteil, gegen Ende kam-unsere Mannschaft mit dem Tempo nicht mehr mit, und beim Abpfiff stand es 17:6. Einiges auszusetzen wäre an der Leistung des jugoslawischen Schiedsrichters Grigoric, der den Gastgebern sichtlich .unter die Arme griff“. L. G. Dinamo Stalinstadt allein vome Den Hauptanziehungspunkt der Spiele von Sonnabend und Sonntag innerhalb der Hallenhandballmeisterschaft der Region Stalin bildeten die Treffen Dinamo — Tractorul und Dinamo — Chimia. Die Dinamo- Spîaler haben beide knapp und äusserst schwer für sich entschieden und sind nun verdient mit zwei Punkten Vorsprung in der Leistungstabella der Männer führend Bei den Frauen führt weiterhin Tractorul Stalinstadt, gefolgt von Gloria Schässburg und ASK Hermannstadt. Und nun die einzelnem Spiele : MÄNNER ! Voinţa Hermannstadt — Colorom Zeiden 34:20 (12:10). Es gab eine sehr ausgeglichene erste Halbzeit, wobei Zeiden zeitweilig führte. Die zweite Spielhälfte gehört eindeutig der Voinţa-Sieben, die ihren Vorsprung sicher und ohne gefährdet zu werden ausbaut. Voinţa Schässburg — Chimia Fogarasch 19:23 (4:15). Die Schässburger kamen in der ersten Halbzeit nicht mit. Nach Wiederanpfiff beherrschten sie das Spielgeschehen. Der beachtliche Vorsprung der Gegner konnte aber nicht mehr eingeholt werden. Recolta Heldsdorf — víeleria Kleinkcpisch 28:19 (12:10). Die Kleinkopischer überraschten angenehm ; wer an eine blosse Formsache geglaubt hatte, wurde enttäuscht, da Recolta Heldsdorf in den ersten 30 Minuten einen ebenbürtigen Gegner hatte. In der zweiten Halbzeit entschied die Routine der Heldsdorfer. Dinamo Stzlinstadt — Tractorul Stalinstadt 24:23 (12:11). Das Derby dar Etappe vom Sonnabend entschied die durchschlagskräftigere Dinamo knapp für sich. Ein Unentschieden hätte aber dem Spielverlauf besser entsprochen. Tractorul hatte ein beachtenswertes Finish und konnte ab 16:20 bei 20:20, 22:22 und 23:23 durch Weber und Chiujdea ausgleichen. Kurz vor Torschluss startet Dinamo jedoch einen Gegenangriff. und Donca schiesst überraschend den Siegestreffer. Ke'ne Änderungen io Buzău Sonntag wurde in der Victoria- Sporthalle in Buzău die dritte Etappe der Hallenhandbailmeisterschaft der Region Rloeşti ausgetragen. Die meisten Mannschaften zeigten technischen Fortschritt und gute Kondition. In der I. Gruppe besiegte die Sportschule Buzău 25:12 (15:8) die Mannschaft Poiana Cimpina. Petrolul Teleajen spielte ausgezeichnet und siegte 31:12 (11:8) über Rapid P’oeşti. Das war das schönste Spiel der Etappe. In der II. Serie errang Petrolul Ploeşti einen leichten 2ß:)0-(13:5-)Sieg übe» Prahova Ploeşti. Äusserst spannend verlief auch das Spiel zwischen den beiden Lokalmannschaften Victoria und CFR. das 25:20 (12:7) für Victoria endete. Recolta Heldsdorf — Voinţa Hermannstadt 18:22 (8:15). Die Hermannstädter Sieben, die sich im ersten Treffen mit Recolta unentschieden trennte, beherrschte dieses Spiel eindeutig und sicherte sich so zwei weitere wertvolle Funkte. Voinţa Schässburg — Victoria Klelnkopisch 20:18 (12:8). Voinţa stand überraschenderweise einem fast ebenbürtigen Gegner gegenüber. Der unleugbare Formanstieg der Kleinkopischer machte sich auch in diesem Kampf klar bemerkbar. Colorom Zeiden — Tractorul Stalinstadt 26:43 (12:23). Die schussfreudige Tractorul-Sieben errang einen haushohen Sieg über die sich tapfer schlagende Colorom. Nach den ersten ausgeglichenen SDielminuten baut sie ihren knappen Vorsprung beachtlich aus. Dinamo Stalinstadt — Chimia Fogarasch 16:15 (8:6). Chimia war Dinamo ein ebenbürtiger Gegner, und hätten Binda und Martini im letzten Augenblick nicht zwei klare Chancen vergeben, so wäre das Endergebnis anders ausgefallen. Das Treffen begeisterte die zahlreichen Zuschauer, wenn auch des hohen Einsatzes wegen (Dinamo hätte es den wertvollen Punktevorsprung an der Spitze der Wertung gekostet) nicht immer durchwegs fair gespielt wurde. FRAUEN : Măgura Zeiden — Luceafărul Stalinstadt 7:6 (6:3). Auch ^ in diesem Treffen musste Luceafărul Stalinstadt eine knappe Niederlage hinnehmen. Die Zeidnerinne» siegten verdient. Allerdings hatte Luceafărul im der zweiten Spielhälfte einen guten Endspurt und konnte durch Konnerth, Lazăr und Brenndörfer auf 6:7 herankommen Gloria Schässburg — ASK Hermannstadt 8:14 (4:8). Die Hermannstädter Mädel haben nach den ersten überraschenden Niederlagen endlich ihre gewohnte Form zurückgewonnen. Gloria Schässburg musste so eine sehr empfindliche Niederlage einstecken. ASK Hermannstadt beherrschte das Spielgeschehen eindeutig. Gloria Schässburg — Luceafărul Stalinstadt 7:7 (6:4). Besser als der Schülersportklub Luooafärul sicherte sich Gloria in der ersten Halbzeit einen Zweipunkte-Vorsprung, der für einen verdienten Sieg gereicht hätte, wenn Schiedsrichter Birleanu beim Stand von 6:7 nicht voreilig zwei 7-Meter- Würfe diktiert hätte Măgura Zeiden — Tractorul Stalinstadt 3:8 (0:4). — Tractorul Stalinstadt. hat durch den verdienten Sieg über Măgura Zeiden ihre Spitzenposition gefestigt. Măgura Zeiden kam nicht mit und konnte erst in der zweiten Spielhälfte mit drei erfolgreichen Torwürfen aufwarten. Und nun die Wertung. Hans Schuller Frauen 1) Tractorul Stallnstadt 5 4 0 1 37:26 3 2) Gloria Schässburg 5 2 1 2 37:42 5 5) ASK Hermannstadt 4 2 0 2 38:34 4 4) Măgura Zeiden 5 2 0 3 27:34 4 5. Luceafărul Stalinstadt 5 1 1 8 38:41 3 Männer 1) Dinamo Stalinstadt 3 8 0 0 207:132 16 2) Tractorul Stalinstadt 8 7 0 1 190:129 14 3) Voinţa Hermannstadt 8 4 2 2 168:139 10 4) Chimia fogarasch 8 4 0 4 157:140 8 5) Voinţa Schässburg 8 3 2 3 143:153 8 6) Recolta Heldsdorf 8 2 1 5 180:209 5 7) Colorom Zeiden 7 0 16 141:210 1 8) Victoria Kleinkopisch 7 0 0 7 75:149 0 ţ • M Bedrosi-an Dreissig Länder nach Squaw Valley Programm liegt vor / Eishockeyturnier um den Weltmeistertitel An der Winterolympiade in Squaw Valley, die am 18. Februar 1960 beginnt, nehmen Sportler aus 30 Ländern, darunter aus der UdSSR, der CSR, der Ungarischen VR, der Polnischen VR, der VR Bulgarien, Frankreich, Italien, Deutschland (gesamtdeutsche Mannschaft), Schweden, der Schweiz, Norwegen, Finnland, den USA, Kanada, Japan, England u. a. teil. 22 Länder haben sich zu den alpinen und nordischen Kombinationen und 17 Länder zum Eisschnellauf (Männer) eingeschrieben. Am olympischen Eishockeyturnier, das zugleich auch als Welt- und Europameisterschaft gilt, beteiligen sich die Mannschaften der UdSSR, (Olympiameister), Kanadas (Weltmeister), der CSR, Schwedens, der USA, Finnlands, Australiens, Japans und Deutschlands. In das Programm wurde auch das Biathlon aufgenommen, für das sich neun Länder vorgemerkt haben, und zwar die UdSSR, Finnland Frankreich, Deutschland, England, die Ungarische VR, Norwegen, Schweden und die USA. Hier das vollständige Programm der Olympiade in Squaw Valley: 18. Februar : Festliche Eröffnung und die ersten Eishockeyspiele; 19. Februar : Schi (Abfahrtslauf der Männer und 30-km-Lauf), Eiskunstlauf und Eishockey ; 20. Februar : Schi (Abfahrtslauf der Frauen und 10-km-Lauf), Eiskunstlauf der Frauen (Pflichtübungen) ' und Schneilauf der Frauen (500 m), Eishockey ; 21. Februar : Schi (Riesenslalom, Biathlon und Springen für die Kombination), Eiskunstlauf der Frauen, Eisschnellauf der Frauen (1500 m), Eishockey ; 22. Februar : Schi (15-km-Lauf für die Kombination), Eiskunstlauf der Frauen (Pflicht), Eisschnellauf der Frauen (1000 m), Eishockey ; 23. Februar : Schi (Riesenslalom der Frauen, 15- km-Lauf), Eisschnellauf der Frauen (3000 m), Eiskunstlauf der Frauen (Kür), Eishockey; 24. Februar: Schi (Spezialslalom der Männer), Eiskunstlauf der Männer (Pflicht), Eisschnellauf der Männer (500 m), Eishockey; 25. Februar: Schi (4x10- km-Staffei), Eiskunstlauf der Männer (Pflicht), Eisschnellauf der Männer (5000 m), Eishockey; 26. Februar : Schi (Spezialslalom der Frauen, 5x3-km-Staffel), Eisschnelllauf der Männer (1500 m), Eiskunstlauf der Männer (Kür), Eishockey ; 27. Februar : Schi (50 km), Eisschnellauf (10 000 m), Eishockey; 28. Februar: Schi (Spezialspringen von der Sprungschanze), feierlicher Abschluss der olympischen Spiele. So soll das Büro aussehen, von wo aus das Programm der Winterolympiade in Squaw Valley geleitet wird. SIFRÜM WPYM (Schluss) dieser war Aber er wusste, dass Mann nicht zurückzuhalten — der würde auch allein gehen, wenn man n;cht mit ihm ginge; und irgendwie konnte er das nicht, den alten Kerl diesen schweren Korb ganz allein tragen zu lassen; ausserdem hoffte er. dass er hoch auf dem Wege Scholz davon abhalten könnte, diese Dummheit durchzuführen. Aber statt dessen war er selbst in der Sache gefangen und stand hier auf _ einer endlosen Treppenflucht umzingelt. *n der Ealle. Ein Mann mit einer Armbinde 1 jm die Treppen heruntergelaufui Das Gedränge um den Korb lichtete sich für einen Augenblick, danr. wurde es wieder dicht. Der Mär1- mit der Armbinde hatte ein dicke* rotes Gesicht; er schnaufte und fragte energisch: ,.He. wohin wollt ihr denn — damit?“ Kolieee Scholz packte sein Ende des Korbes tester an. „Zum Kongress“. sagte er ruhig. Die Gesichtsfarbe des Ordners begann der Farbe seiner Armbinde zu ähneln. „Aber das ist — verboten!“ verkündete er. „Warum?“ sagte der Kollege Scholz. ..Warum?“ wiederholte der Ordner und schnaufte, weil ihm keine vernünftige Antwort einfiel. „Ja. warum?“ fragte eine Stimme aus der Menge. ■ Warum? dachte Alfred Krakowiak. Weil sie nicht nur Konfekt und Spirituosen trugen, nicht r einen Traktor und einen Kran und Punpen und einen Miniaturschlafwagen. sondern uch den Keim des Bruderzwistes. Er wandte sich dem Kollegen Scholz, zu. Der Alte stand şo ungerührt, als begegnete er solchen Dingen jeden Tag in der Woche. Keim des Bruderzwists! 'cc’ ' Alfred Krako- . wiak. Und dachte: Das hängt davon ab! Und wunderte sich, dass seine Gedanken plötzlich die Wege des Alten gingen, und dachte weiter, dass es doch sehr davon abhinge. was für Brüder das waren und worum der Zwist ging. „So eine Schande!“ rief jemand. „Lasst sie durch!“ „Schande!“ rief ein anderer. „Werft die Lumpen raus!“ „Sind doch auch Arbeiter!“ „Ostagenten sinn das!“ Der Bruderzwist hatte offenbar schon begonnen. „Pst. Junge. Alfred!“ Bosse zerrte an seinem Ärmel. „Das ist deine letzte Chance! Gleich gibt’s Krach! Lass den Korb los! Komm mit!“ „Kollege Krakowiak!“ Die Stimme des alten Mannes war ruhig. „Wir wollen weitergehen, Kollege Krakowiak.“ Alfred Krakowiak setzte seine Füsse — eine Stufe hinauf, noch eine... Der Kort wog eine Tonne. Dann — „Halt!“ Das war nicht der poltrige Ordner — das waren Professionals. Der eine mit lockigem Haar, der andere glatzköpfig, aber alles an ihnen verriet den Polizisten: sie brauchten ihre Kennmarke nicht erst - vorzuzeigen. „Wollen Sie so freundlich sein und mitkommen!“ „Wohin?“ fragte der alte Mann. „Ins Büro des Präsidiums“, sagte der Detektiv mit ' dem lockigen Haar. „Wir werden Sie über die Hintertreppe führen.“ „Demokratie! .kommentierte jemand und lachte schrill. „Wir tun nur unsere Pflicht“, sagte der glatzköpfig» Detektiv. Er trug e'n Lächeln über seiner schmalen rotbraunen Krawatte. „Ich bedaure“, Sagte der alte Mann. „Wir kommen aus einem Arbeiterstaat. Wir sind Hintertreppen nicht gewöhnt.“ Das Lächeln des glatzköpfigen Detektivs verschwand. Der Detektiv mit dem lockigen Haar sagte: „Dann werden wir Sie verhaften müssen.“ Der alte Mann ging weiter die Stufen hinauf, seinen Teil des Korbes schleppend. Dadurch war auch Alfred Krakowiak gezwungen, weiterzugehen, wenn er den Korb nicht fallen lassen wollte. Zuerst ging er unsicher, dann glich er sich dem Rhythmus des Alten an -— eins, zwei — eins, zwei — keine Eile, die Treppe ist lang, wir werden es ihnen zeigen, wir kommen aus einem Arbeiterstaat, wir kennen keine Hintertreppen, wir betteln nicht, wir verstecken uns nicht, wir sind da, wir existieren! Der Korb war grossartig. Er schien mit jeder Treppe leichter zu werden. Er schob die Detektive vor sich her und zwang sie, rückwärts zu gehen; sie fürchteten für ihre Schienbeine und stolperten. Ihre Gesichter wurden bösartig; Spott, Gelächter, Pfiffe waren zu hören. Das Ende der Treppenflucht kam in Sicht — die Vorhalle mit Menschen. die warteten, gespannt, nicht recht wissend, was geschah, aber doch spürend, dass dies mehr war als ein Gestosse und Geschiebe. mehr als ein Zwischenfall, bei dem es etwas zu gaffen gab. Der Detektiv mit dem lockigen Haar fasste plötzlich zu. Er packte die Hand des alten Mannes, die Hand, die den Korb festhielt. Der Korb schwankte gefährlich. Alfred Krakowiak versuchte ihn zu retten. aber der glatzköpfige Detektiv warf sich nach vorn und rief: „Sie sind verhaftet!“ Der Korb fiel. Das Zellophan zerriss. Eine Flasche rollte die. Stufen hinunter zerschellte, färbte den weisser imitierter, Marmor rot ..Verhaftet — warum?“ fragte Alfred Krakowiak, da der alte Mann nicht sprechen konnte. Der Alte keuchte vor Schmerz; der Arm wurde ihm verdreht. „Warum?" wiederholte Krakowiak. Es war plötzlich sehr wichtig, dass er weitersprach, dass er protestierte. „Wegen einem Präsentkorb?“ „Nein“, sagte der glatzköpfige Detektiv. „Wegen Hausfriedensbruch!“ Eine Sekunde lang herrschte absolute Stille, die Stille vor dem Sturm. Alfred Krakowiak fühlte aller Augen auf sich. Hausfriedensbruch, dachte er, und wunderte sich, dass er überhaupt fähig war zu denken. „Hausfrieden!“ rief er. „Frieden? Was für Frieden? Wessen Frieden?“ Dann sah er Bosse, seinen Freund. Bosse, tat einen wilden Sprung und landete mit beiden Füssen auf dem Korb. Er trampelte darauf herum. Es war ein Tanz der Zerstörung; Bosse glitt aus in der schlüpfrigen Masse, die aus dem zerdrückten Konfekt herauslief und sich mit den Likörkirschen und dem Kognak vermengte; er rutschte auf den Glasscherben aus; aber er tanzte weiter. Irgendwie erinnerte dieser Tanz Krakowiak an Annemarie, obgleich der Schweiss auf Bosses Gesicht von einer Wollust anderer Art sprach. Der Mann zerstörte nicht nur die so liebevoll angezogenen Puppen, nicht nur diesen Spielzeugkran, der seine Greifer hinauf- und hinunterlassen konnte und den Traktor mit dem Pflug und der Egge. Er zerstörte aller Kinder Puppen und alle Traktoren und alle Kräne und alle, die sie hergestellt hatten, und die Welt, in der sie hergestellt worden waren. „Ost!“ kläffte er. „Ost! Ost! Ost!“ Krakowiak verstand plötzlich: Bosse musste das alles zerstören. Da er .das Bewusstsein seines Verrats nicht zerstören konnte, musste er das zerstören, was er verraten hatte. Bosse hob den Miniaturschlafwagen über den Kopf — Die Menge hielt den Atem an. Dér Detektív mit dem lockigen Haar hörte auf, dem Kollegen Scholz den Arm zu verdrehen. In diesem Augenblick riss sich Krakowiak von dem Zugriff des glatzköpfigen Detektivs los und flog Bosse an die Kehle. Bosse schrie auf. Der Schlafwagen krachte zu Boden, die winzigen Betten und Laken und Decken fielen durcheinander. Bosse stürzte, Krakowiak verlor den Halt, hielt aber noch weiter an Bosses Kehle fest. Ein Knäuel, rollten sie die lange Treppenflucht hinunter. „Ihr — könnt — uns — nicht — zerstören —“ keuchte Krakowiak in Bosses hassgeschwollenes Gesicht, das ihm bei jeder Stufe, auf die sie auf schlugen, entgegenschnellte. „Ihr — könnt — nicht — ihr könnt — nicht...“ Er kam zu sich im Polizeiwagen; sein Kopf lag im Schoss des alten Mannes, die beiden Detektive sassen neben der Tür. „Junge, Junge!“ sagte der Detektiv mit dem lockigen Haar. „Hausfriedensbruch, Widerstand gegen die Staatsgewalt, tätlicher Angriff, versuchter Totschlag — das reicht für drei bis vier Jahre!“ Alfred Krakowiak machte eine Bewegung des Protestes. Kollege Scholz beugte sich über ihn, seine Hand suchte ihn zu beruhigen. „Mach dir keine Sorgen“, tröstete er. „Du wirst wieder in Ordnung kommen. Alles wird in Ordnung kommen.“ „Sie — können — uns — nicht — zerstören ...“ murmelte Krakowiak. Der glatzköpfige Detektiv nickte. „Und so etwas kommt her und will uns von Demokratie erzählen!“ „Nein — können sie auch nicht“, bekräftigte der alte Mann. „Die haben nicht das Zeug dazu. Du hast es ihnen gezeigt.“ Alfred Krakowiak wollte lachen. Aber schon der Versuch bereitete ihm Schmerzen, und so beschränkte er sich darauf, mit den Augen zu lächeln. (Übersetzung aus dem Amerikanischen von Zimnik Helga) ----------------- Vor der Winterolympiade Di» bester Spcrtlei des Jahres Wassili Kusnezo* Jolin Salazí (ini Die internationale Agentul „Sport-Korrespondenz“ in Stuttgart (DBR) veranstaltete wie auch in den vorhergehenden Jahren eine Umfrage unter den Sportreportern, um die besten Sportler des Jahres 1959 festzustellen. 26 “Journalisten aus verschiedenen Ländern sandten ihre Antworten ein. Die meisten Stimmen empfing der sowjetische Sportler und Weltmeister im Zehnkamf, Wassili Kusnezow. Bei den Frauen wurde der Titel der besten Sportlerin des Jahres einstimmig der Weltmeisterin im Hochsprung Jolán Balázs (RVR) zugesprochen. Hervorzuheben ist, dass Jolán Balázs in der Sportlerwertung den achten Platz einnimmt. Hier die Wertung des Jahres 1959, die auf Grund der Umfrage der westdeutschen Agentur festgesetzt wurde: 1. Wassili Kusnezow (UdSSR), Weltmeister im Zehnkampf; 2. Ingemar Johansson (Schweden), Weltmeister im Boxen; 3. Martin Lauer (DBR), Weltmeister im 110- m-Hürdenlauf; 4. Tsuesi Ymanaka (Japan), Weltmeister im 400- und 200-m-Schwimmen; 5. Gustav Adolf Schur (DDR), Weltmeister im Radfahren und Sieger der Friedensfahrt; 6. Rik van Loy (Belgien), Berufsradfahrer; 7. Perry O’Brien (USA), Weltmeister im Kugelstossen; 8. Jolán Balázs (RVR), Weltmeister im Hochsprung; 9. Dan Waern (Schweden), Weltmeister im 1000-m-Lauf; L0. Johanes Jarvinen (Finnland), Weltmeister im Eisschnellauf. Boxen : UdSSR—Westdeutschland 14:6 Dortmund. — Eine grosse Anzahl von Zuschauern verfolgte in Dortmund das internationale Boxtreffen zwischen den Auswahlmannschaften der DBR und der UdSSR. Obwohl zu grossem Teil jungen Boxern bestehend, aus siegte die sowjetische 14:6. 7 Auswahl BasTceffjaíl CCA qualifizierte sich für die nächste Runde PAOK Saloniki mit 79 *60 geschlagen / Unser nächster Gegner: Dynamo Tbilissi ln der Floreasca-Sporthall* herrschte Sonntag abend ein« ungewöhnliche Atmosphäre. Das Retourspiel um den Europa-Pokal der Landesmeister Im Basketball der Männer wurde mit regem Interesse erwartet Von diesem Treffen zwischen unserem Meister CCA und dem griechischen Titelträger PAOK Saloniki hatten sich die Bukarester Basketballfreunde viel versprochen. Beid# Mannschaften sorgten mit ihren Leistungen dafür, dass die etwa 3500 Zuschauer ihre Freude daran hatten. Besonders CCA übertraf in einigen Spielmomenten alle Erwartungen.Mitten in einem schnellen Angriff der CCAFünf ertönte der Halbzeitpfiff. Dinescu, der sich mit Novacek in die Zenteraufgabe teilte, sprang ln eine Dreieckkombination der Griechen. Der Ball kam zu Fodor, der mit einem Steilpass den sofort gestarteten Niculescu bediente. Als dieser jedoch verwandeln wollte, kam der Pausenpfiff — 35:22 für unsere Mannschaft. Die eben geschilderte Aktion war typisch für das Spiel beider Mannschaften. Alles, was ein modernes, Interessantes Basketspiel in sich hat, zeigte besonders unser Meister in einigen Spielabschnitten. Schnelle Dribblings wechselten mit überraschender Passfolge und Positionswürfen, die, ganz gleich ob von weiter Distanz oder dicht am Korb, oft sehr präzise waren. Besonders das technisch perfekte Können am Ball von Folbert. Fodor und Nedeff begeisterte die Zuschauer. Als Mängel konnten nur einige mehr oder weniger unkonzentrierte Deckungsfehler bemerkt werden. Der griechische Titelträger lie>ferte ein! gepflegtes and vor allem sehr ehrgeiziges Spiel, war recht offensiv und wandte oft eine konsequente Manndeckung an. Noch fehlt es aber den Gästen an technischer Fertigkeit und besonders an der klugen Spielübersicht. Hervorragend war ihr ausgezeichneter. Zenterspieler Iconomu, der allein 27 Punkte auf sein Konto buchtte Nach diesem zweiten Treffen (im ersten siegte unser Meister in Saloniki 80:61)i hat sich CCA für die nächste Runde qualifiziert, wo sie Dynamo Tbilissi begegnen wird. Gerhard Simonis Volleyball : , M Bukarest gegen EOS Lausanne Turnier der europäischen Meister Sonnabend stellte der Organisierungsausschuss des ersten Turniere um den Pokal der europäischen Volleyballmeister das Programm der ersten Runde auf. Es beteiligen sich 16 Mannschaften, die in acht Gruppen eingeteilt wurden. Die rumänische Meistermannschaft Rapid Bukarest tritt im ersten Spiel im Rahmen der VI. Gruppe gegen EOS Lausanne an. Das Programm der I. Gruppe: SC Espinbo (Portugal) — BNCI (Algerien); II. Gruppe: DES (Holland) — ZSK Mo (UdSSR); III. Gruppe- VC Brabo (Belgien) — AWW Warschau; IV. Gruppe: CP Luxemburg — DHfK Leipzig; V. Gruppe: Slavia Prag — ASV Limburgerhof (DBR); VI. Gruppe : EOS Lausanne (Schweiz) — Rapid Bukarest; VII. Gruppe: Jugoslavia Belgrad — Meistermannschaft von Marokko; VIII. Gruppe: Darusafaka (Türkei) — Lewski Sofia. Das Turnier wird nach dem Tour- Retour-System ausgetragen. Die erste Runde findet vom 31. Januar bis 28. Februar 1960 statt. In der 2. Runde spielt der Sieger der I. Gruppe gegen den Sieger der II., der Sieger der III. gegen den der IV. usw. Das Viertelfinal* gelangt vom 31. März bis 10. April, das Halbfinale vom 24. April bis 3. Mai und das Finale vom 22. Mai bis 12. Juni zur Auskragung. Nützi Fodor die Chance ? Eine rtage, die auch von den Gesichtszügen der Gäste apzulesen ist. UEFA-Sitz jetzt in Bern Datum der WM steht noch immer nicht fest In Paris nahm die ausserordentliche Generalversammlung der Europäischen Union der Fussballverbände ihre Arbeiten auf. Erstmalig waren sämtliche Vertreter der 31 angeschlossenen Verbände zugegen. Die Versammlung beschloss mit 16 gegen 9 Stimmen und 6 Stimmenthaltungen, den Sitz der UEFA ab 1. Januar 1960 von Paris nach Bern zu verlegen. Zum Generalsekretär der Vereinigung wurde Hans Bangerter (Schweiz) anstelle von Pierre Delauney (Frankreich) gewählt, der weiterhin Mitglied des Exekutivkomitees verbleibt. Ein vyeiterer es bereits zu spät sei, die in Lissabon gemeinsam gefassten Beschlüsse noch abzuändern. Chile hatte damals die Organisierung der Weltmeisterschaften übernommen. Er verwies darauf, dass die Daten den klimatischen Bedingungen und den Möglichkeiten der chilenischen Föderation Rechnung tragen. Die von den europäischen Ländern verlangte Abänderung steht aber weiterhin zur Diskussion. Im Februar wird sich eine Sonderkommission der FIFA nach Santiago dp Chile begeben, um diese Frage an Ort und Stelle zu besprechen. Punkt der Tagesordnung war die Abänderung der Daten für die üfaMlSCliaft der RVR Ín far IV. 6rUD{HÎ Fussball-Weltmeisterschaften, die die im Jahre 1962 in Chile ausgetragen werden (15. Mai bis 15. Juni). Die meisten europäischen Verbände hatten verlangt, dass die Weltmeisterschaften frühestens am 1. Juni beginnen sollen, da sich die Landesmeisterschaften im Mai noch in voller Entfaltung befänden. Der Vorsitzende der Organisierungskommission der Weltmeisterschaften, Thommen (Schweiz), betonţe, dass des UEFA-Juniorenturniers Der UEFA-Juniorenausschuss iteilte durch Auslosung die Gruppen des internationalen Turniers für 1960 auf. Bekanntlich wird das Turnier in Österreich ausgetragen. Die Juniorenauswahl der RVR gehört gemeinsam mit Belgien, Spanien und Frankreich zur IV, Gruppe. Allerlei von überall Bukarest. — Beim Eishockey- Turnier um den UCECOM-Pokal boten die vier teilnehmenden Mannschaften gute Leistungen. Der Pokal wurde von CCa gewonnen. Hier die Ergebnisse: CCA — Avintul Miercurea Ciuc 8:3 (1:2, 3:0, 4:1); Voinţa Miercurea Ciuc — Ştiinţa Klausenburg 7:5 (4:1, 2:0, 1:4); CCA — Voinţa Miercurea! Ciuc 8:2 (4:0, 1:1, 3:1); Ştiinţa Klausenburg — Avîntul Miercurea Ciuc 10:6 (6:2, 3:4, 1:0). London. — Die englische Rugby- Auswahl spielte in Wigan gegen die Auswahl Australiens und siegte 18:12 (6:2). Dem Spiel wohnten rund 30 000 Zuschauer bei. Berlin. — Uber 50 000 Zuschauer wohnten Sonntag in Berlin dem Finale des Fussballpokals der DDR bei. Dynamo Berlin trat gegen den Landesmeister Wismut Karl-Marx- Stadt an und siegtei 3:2. Schanghai. — Zur Zeit unternimmt die Fussballauswahl des Freien Algerien eine Tournee durch Volkschina. Im ersten Spiel siegten die Algerier 1:0 gegen die Auswahl von Schanghai, Sofia. — Sonntag wurde in der bulgarischen Hauptstadt der internationale Turnerwettbewerb zwischen den Auswahlmannschaften Bulgariens und Volkschinas ausgetragen. Bei den Frauen siegten die bulgarischen Turnerinnen 186,41:186,02. In der Einzelwertung belegten die beiden chinesischen Turnerinnen Tschi Ju-fang und Kuo Ko-ju mit 37,80 bzw. 37,65 die beiden ersten Plätze. Bei den Männern gewannen ebenfalls die Bulgaren knapp 281,65:281,54. Moskau. — Die vierte Partie des Turniers um den Schachweltmeistertitel der Frauen zwischen Jelisaweta Bykowa und Kira Sworykina wurde mit Positionsvorteil für Bykowa abgeschlossen. Bis jetzt steht es l‘/2:l</,. Paris. — Auf dem Colombes-Stadion trafen sich die Auswahlmannschaften von Frankreich und Österreich im Rahmen des Viertelfinales des Europa-Fussballpokals. Trotz des aufgeweichten Spielfeldes und des kalten Wetters boten die beiden Mannschften ein interessantes und schönes Spiel. Endergebnis 5:2 (3:1) für Frankreich. Heidelberg, — im Turnier um den Pokal der europäischen Basketballmeister wurde Sonntag das Spiel zwischen Urania Genf und der Meistermannschaft der DBR. der Formation der Heidelberger Universität, ausgetragen. Die Schweizer siegten 55:46 (23:13). Moskau. — Der sowjetische Gewichtheber Bogdanowski erzielte im Rahmen der Weltergewichtsklasse beim Stossen mit 140,500 kg eine ausgezeichnete Leistung, die um 0,500 kg den Weltrekord Timoschenkos übertrifft. NEUER WEG (Nr. 3308) 15. Dezember 1959 STAS 5452-52. Druck : întreprinderea Poligrafică Nr. 2, Strada Bregoianu 23—25. XXX